Das LPS geht in den Wirkbetrieb

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    • 'n Abend beisammen,

      der Wunsch, den gut verschlossenen Keller in der Seidenstadt nach gut drei Jahren Bauzeit und über eineinhalb Jahren „Probebetrieb“ ein wenig zur Schau zustellen und nun die guten weiteren „kleinen Ideen“ aufzusammeln treibt mich auf's Tablett.

      Seit über 50 Lenzen höre ich prinzipiell auf den Namen Rudi (nee, nicht als gekürzter Rudolf) und möchte euch ab jetzt als Anamorphi mit meinem LPS bekannt machen.

      Wenn einen der Heimkinobazillus einmal erwischt hat, gibt es ja kein Entrinnen mehr. So oft ich die Idee auch zwischendurch verflucht habe, so groß ist doch die Freude des Erlebens, vor allem im Kreise von Gleichgesinnten, die nicht zwangsläufig selber genauso „verrückt“ sein müssen, wenn sie denn nur gehobenen Filmgenuss zu schätzen wissen.

      Dank der weit zurück liegenden „handwerkliche Grundausbildung“ in der väterlichen Hauswerkstatt, fühle ich mich in der Lage, die allermeisten Installations- und Wartungsarbeiten selbst durchzuführen, technische Lösungen zu eruieren und wie der Niederrheiner zu sagen pflegt „zu praktisieren“: Geht nicht - gibt's nicht! Über die Jahre (oder waren es schon Jahrzehnte?) ist dann auch einiges an praktischer Erfahrung zusammengekommen, nicht zuletzt durch den Bau zweier Häuser und ein weiteres Hobby, Restauration alter Möbel.

      Die Kehrseite der Medaille ist dann eben, dass es gerne einmal länger dauert...

      Bereits in den späten Achtziger Jahren entstand bei mir der Wunsch nach einem kinoähnlichen Raum, damals allerdings beschränkt auf das Bedürfnis, die hausgemachten Dias in angemessener Umgebung zu betrachten und dabei das Lüftergeräusch der Überblendprojektoren in einen Nebenraum zu verbannen.

      Beruflich bedingt verbringe ich die Arbeitstage im nachbarlichen Ausland (deswegen auch das „Hin und Her“ ganz oben), die Abende dort bieten mir Gelegenheit, mich mit Planungen zu beschäftigen und zu versuchen, die erforderliche Sachkunde zusammenzutragen. Zwei Computer und ein DSL-Anschluss sorgen für Schreib- und Zeichenkapazität sowie einen zügigen Bildaufbau bei meinen Recherchen in den Tiefen und Labyrinthen des Internet. Vielen von euch gilt also schon jetzt ein dickes Dankeschön für die ungezählten schlaflosen Nächte nicht erst seit 2007.

      Wir sehen uns!
      groetjes
      Anamorphi

      ... wie arm wäre diese Welt ohne die Wahnsinnigen ...
    • so weit weg und doch so schnell --- danke für die Vorschusslorbeeren, Kindergartenzwergerl. Ich lese immer RIESIG gerne, was du so schon hinbekommen hast, du hast Vorbildcharakter! Da kann ich der weltbesten Filmmitguckerin von allen immer sagen, siehst du, ich übertreibe keineswegs.

      ja, die Bilder kommen, als Hobbyfotograf habe ich ganz ordentlich dokumentiert und muss jetzt nur noch durch die Schallmauer.
      groetjes
      Anamorphi

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    • Hallo Suke,

      auch an dich Dank. Die Bilder würden gerne raus, hoch oder wie auch immer, aber ich muss wohl noch mehr schreiben bis das sehnsüchtig erhoffte Dateianhänge-Feldchen erscheint. Lange habe ich nach einem passenden Namen gesucht, so kam ich dann zum LPS, so nenen wir es meistens. Die Abkürzung steht für "Little Pinewood Studio", was nicht als Anmaßung verstanden werden soll, sondern als meine persönliche Hommage an die englischen Pinewood Studios, in denen so viele unvergessliche und großartige Filme entstanden sind, die uns allen nicht mehr aus dem Gedächtnis entschwinden werden: Cleopatra, die meisten James Bond Filme, Superman, Fahrenheit 451 oder Harry Potter um nur einige wenige zu nennen.

      Im Jahre 2011 feiern die Studios ihren 75sten Geburtstag!
      groetjes
      Anamorphi

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    • Hallo und willkommen hier im Klub der "etwas verrückten" Heimkinofans.

      Ja, wenn einen das Virus erwischt hat, dann gibt es kein Gegenmittel mehr :)

      Es ist ein sehr schönes, aber auch zeitaufwändiges und (meistens) teures Hobby, aber ohne Fleiß eben auch kein Preis.

      Du scheinst ja auch kein Neuling mehr zu sein, sondern hast schon einige Erfahrung auf dem Gebiet.

      Ich hoffe, du kannst aus dem Forum auch Nutzen ziehen und hilfst dann auch anderen, wenn sie Rat brauchen ...

      Gerald
      Virtus in actione consistit!
    • Sicher Gerald, nach den "Jahren des Nehmens" nun die "Jahre des Gebens". Die Last der Planung und Umsetzung ist jetzt (im wesentlichen) vorbei, jetzt geht es an die netten kleine Updates, das Austauschen mit anderen Verrückten und bestimmt auch ein Kennenlernen. Letzteres ist bei mir ausschließlich auf freie Tage begrenzt (Wochenende und Urlaub) und im Unkehrschluss, das Schreiben und Lesen für die Woche. hahaha - da kommt man auch nicht so leicht durcheinander.
      groetjes
      Anamorphi

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    • olalala, da ist es ja, vielen Dank, ich bin drin! Gerade sinniere ich noch darüber, dass der alte Kenwood KRF-V8070D hier bei mir in Den Haag steht und mit ein paar Jamo-Surround-Eiern schon Harry Potter auf der peitschenden Weide im Haus spürbar gemacht hat, da werde ich hereingelassen. Danke Kindergartenzwergerl für die Anleitung, dann wollen wir mal sehen, wie es seinen Lauf nahm, damals als mir erklärt wurde, dass wir in KR unser Häuschen bauen werden. Tja, um ehrlich zu sein, da war ich so sehr mit dem Haus beschäftigt, dass das LPS erst einmal zu kurz kam. Also, mit dem Wissen von heute, dann später beim dritten Haus, ups, ähhh, die weltbeste Filmmitguckerin von allen liest hier ja nicht mit. Also, nee das Haus ist erstmal ok!!!
      Ja, da war also der Wunsch und der Plan - oder umgekehrt, auf jeden Fal musste zu Papier gebracht werden, was denn da entstehen soll. Ihr wisst ja, die gucken immer alle so komisch, wenn an ihnen sagt: also, wir bauen da ein Kino......
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      groetjes
      Anamorphi

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    • viel Prominenz heute Abend, danke beisammen,

      jetzt muss ich langsam aufpassen und wohl für das LPS einen neuen Fred aufmachen? Naja, ich denke, den Keller kann ich noch dazu nehmen. Das ist die ursprüngliche Leinwand, die der Kran da gerade in den Keller hieft (übrigens eine weisse Wanne, Nilsens - an dieser Stelle mein Beileid zu deinem Wasserschaden. Meine Wanne war dicht, nur das Loch, dass ich selber für eine Außenleitung rein gebohrt hatte, ließ im letzten Jahr bei einem vergleichbaren Regen unbemerkt Wasser rein, seufz). Scherz beiseite, das ist natürlich nicht die LW, obwohl schalltransparente Betonleinwände sind bestimmt eine Marktlücke! Dort wo der Betonbauer mit dem roten Helm steht, da befindet sich in etwa der Beamer und projeziert nach "links außen".

      Aus Richtung (späterer) LW blickt man hier während der Warmlaufphase auf die nachträglich eingezogenen Holzständerwände; die Position des Rotbehelmten wäre im hinteren Durchgang (zum Projektionsraum).
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      groetjes
      Anamorphi

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    • Das LPS geht in den Wirkbetrieb

      Hallo beisammen,

      nach meiner Vorstellung in der anderen beisammen-Ecke soll hier nun die Entstehungsgeschichte meines Heimkinos vorzugsweise chronologisch aus dem Schatten treten.Für mich ist es die Gelegenheit, alles noch einmal Revue passieren zu lassen und einen geordneten Blick auf das Geschaffene zu werfen.

      Bereits in den späten Achtziger Jahren entstand bei mir der Wunsch nach einem kinoähnlichen Raum, damals allerdings beschränkt auf das Bedürfnis, die hausgemachten Dias in angemessener Umgebung zu betrachten und dabei das Lüftergeräusch der Überblendprojektoren in einen Nebenraum zu verbannen. An einen schrankkoffergroßen Röhrenprojektor war schon aus Kostengründen gar nicht zu denken. So bekam das Mietwohnungs-Wohnzimmer einen kalksandsteingroßen Wanddurchbruch zum Schlafzimmer, das kurzerhand zum Vorführraum (ein Schelm, der Böses dabei denkt!) umfunktioniert wurde. Das Mauerloch wurde in Ruhezeiten durch ein Wandbild getarnt.

      Die Couchtischdeckenlampe im Wohnzimmer sollte sich motorgestützt (KFZ-Scheibenwischermotor) aus dem Strahlengang der Projektoren hochfahren lassen, doch da stand schon der Umzug ins erste eigene Haus bevor. In dem erweiterten Altbau wurde ein neu angebauter Kellerraum als künftiges Kino ausgewiesen und das Kellerfenster zum Altbau wurde zum „Guckloch“ des Projektionsraums bestimmt.
      Zu dieser Zeit begub es sich, dass mir der Bonner Sperrmüll eine ausgemusterte alte typische Klappsitzbank bescherte, was gewissermaßen als Zeichen des Kino-Himmels angesehen werden muss. Doch dieses „Kino 1“ wurde nie vollendet, obwohl selbst die Wasseranschlüsse für die Kinobar schon installiert waren. Wie in vielen Fällen wurde jedoch die Lebensplanung der handelnden Personen noch einmal über den Haufen geworfen. Nur die alte Kinositzbank machte alle folgenden Umzüge mit und dient heute als erste Sitzreihe im „Little Pinewood Studio“, im Folgenden kurz LPS genannt.

      Erst gut fünfzehn Jahre und viele hundert Dias später wird beim Bau des nächsten Hauses die Idee wieder aufgegriffen und dank der Errungenschaften des technischen Fortschritts verfeinert. Wir schreiben mittlerweile das Jahr 2006 und es haben sich knapp 100 DVDs angesammelt, die der Idee eine neue Richtung geben.
      Statt D2MAC wurde HDTV mittlerweile eingedeutscht und der Formatkrieg tobt auf allen Ebenen: HD-DVD oder Blu-Ray – 720p oder 1080i – DLP oder LCD? Mit Erinnerungen an die Schlachten um Betamax, VIDEO 2000 und VHS verschiebe ich solche Detailentscheidungen und widme mich der Raumplanung: in welche Richtung wird projiziert, welche Hilfsräume werden gebraucht und wo ist überhaupt der Eingang?
      Anders als die Nicht-Kinoteile des neuen Hauses sollte das Kino weitestgehend in Eigenleistung entstehen. Den ansehnlichen META..-Maschinenpark und weiteres Werkzeug bescherte mir mein früheres Hobby: Möbelrestaurierung. Über die Jahre (oder waren es schon Jahrzehnte?) war auch einiges an praktischer Erfahrung zusammengekommen.

      Noch während der Umzugswirren wird die Planung des Kinoraumausbaus in Angriff genommen und beginnt logischerweise mit dem Eingang: eine Doppelflügeltüre soll es sein – vornehm geht die Welt zugrunde und 30 m² wollen angemessen betreten werden. Blau wird die vorherschende Farbe sein, es war schon immer meine Lieblingsfarbe, auch dunkle Blautöne können schick aussehen.

      Doch bis zum ersten Film wird es dauern, dachte ich mir damals schon.......
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      groetjes
      Anamorphi

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    • Hallo anamorpher Rudi! ;)

      Ich kann und möchte mich in den Kreis der Begrüßenden nur einreihen und dir zu Beginn schon sagen
      , dass dein Threadauftakt mich jetzt schon vor Interesse und Begeisterung mit Popcorn vor den Rechner zwingt! :lol: :jump:
      Ich bin gespannt auf Neues aus deinem werdenden Kinotempel (schicke Säulen)! :thumbs:

      Grüße

      Bernd / Frottee1
      Quidquid agis prudenter agas et respice finem
    • Hallo, wir waren also beim Raumkonzept stehen geblieben:
      Zwar sieht der Grundriss aus, als hätte es gar keine Alternativen gegeben, doch das täuscht. Ich hatte ernsthaft über eine diagonale Ausrichtung nachgedacht, um die Platzverhältnisse besser zu nutzen: andere Lautsprecheraufstellung, größerer Abstand zur Leinwand etc. Doch hatte ich keine zufriedenstellende Integrationsmöglichkeit für den Technikraum und das Kino-WC gefunden. So wurde es also die typische
      Rechteckanordnung, wie auf dem Plan weiter oben zu erkennen, die LW an der Stirnseite und ein Vorführraum an der Rückseite.

      Dummerweise hat ein Umsetzungsfehler der Wasserinstallationsfirma beim Hausbau zwei äußerst unpraktische, zudem hässliche Aufputzwasserleitungen ausgerechnet an zwei Kinowänden und im Vorraum notwendig gemacht. Man sieht sie unterhalb der Kellerdecke, oder besser SAH sie. Oder hätte man doch den Hausflurboden wieder aufreißen sollen, um den Fehler dort auszumerzen?

      Statt mit langweiligen rechteckigen Kästen sollen die Rohre mit Bogenkästen verkleidet werden, die scheinbar auf Säulen ruhen. Rundungen sehen einfach schicker aus. Ergo muss auch die Eingangstür einen Stichbogen bekommen und der muss den gleichen Radius haben ... oder etwa nicht? Natürlich nicht, die Radien müssen ja konzentrisch sein, damit sie passend aussehen; doch wem ist das alles auf Anhieb klar?
      Wieviele Bögen sollen es denn insgesamt werden und wie gehen sie in die Raumecken über? Aus welchen Materialien werden die zusätzlichen Wände gebaut? Spanplatten oder Rigips? Wird alles zusammenpassen? Die Planung wurde dann doch etwas aufwändiger und das Raumkonzept immer anspruchsvoller; schließlich sollte es ja das (vorläufig?) letzte Kino sein. Also darf man ruhig etwas mehr Detailverliebtheit an den
      Tag legen; am besten alles schriftlich fixieren, es muss ja nicht gleich in eine Machbarkeitsstudie für's Heimkino ausarten, aber helfen täte es schon. Und dann kommen ja auch bekanntlich beim Bauen die besten Ideen...

      Der fertige Anblick entschädigt dann aber wieder für die Strapazen, auch schon ohne Farbe und Tapeten. Die Bögen sind nicht alle gleich lang, sie werden zur Leinwand hin kürzer und sollen damit eine größe Raumlänge vortäuschen. Auf der einen Seite liegen die 230 Volt Leitungen, die hinter der Leinwand benötigt werden, auf der anderen Seite liegen die Lautsprecherkabel in den hohlen Kästen. Die massive Bauweise (24mm Spannplatten) sollen Schwingungen verhindern, der Noppenschaumstoff soll Resonanzen reduzieren, zumindest dürfte er nicht schaden. Jaja, das leidige Thema Raumakustik. Der Bogenkasten auf der Kelleraussenwand (zur LW rechts) soll außerdem für die Lüftung (aus dem Kellerfenster) dienen.
      Dumm, dass eine Säule genau vor dem Kellerfenster sitzt, doch bei Planung durch den Architekten, stand das Feinkonzept für das Kino noch nicht. [Also, immer schön früh anfangen mit dem Planen! Besser noch früher....]
      Der Kasten vor dem Fenster ist herausnehmbar, dort soll ein Teil der Ventilation eingebaut werden. Doch wir machen erst mal mit den grundlegenden Dingen weiter.

      bis gleich...
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      groetjes
      Anamorphi

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    • es geht weiter:

      Die Bögen bekommen auch Richtung LW ein paar Zentimeter mehr Abstand zur Decke, das gibt in der mittleren und hinteren Reihe das Gefühl, noch etwas höher zu sitzen. Neben den Sitzreihen ist ein kleiner Abstellbereich mit integriertem Filmregal und Platz für Kleinteile. Dort habe ich auf fast einer Bogenbreite die Wand 50 cm vertieft. Der Durchgang zum Vorführraum, gleich neben dem versenkten AV-Rack, ist mit 1,90 m auch etwas kleiner als üblich, auch dadurch wirkt das Kino größer. Hier reicht ein Vorhang, eine feste Türe ist verzichtbar.

      Zwar sehen die Wände (mittlerweile) fertig tapeziert alle gleich aus, im Aufbau sind sie jedoch völlig unterschiedlich, was sich auch auf die Raumakustik auswirkt. Die Außenwände sind aus Beton, die Innenwände aus Kalksandstein und teilweise in Holzständerbauweise ausgeführt. Wegen der einfachen Handhabung wurden die Holzständerwände mit Spanplatten verkleidet und mit Steinwolle gefüllt. Ungezählte Schrauben und die Verleimung der Nut-Federplatten sorgen für hoffentlich ausreichende Steifigkeit. Die Schraubenlöcher und Plattenübergänge wurden verspachtelt, tapeziert wurde erst ein Jahr später, den Deckenübergang kaschieren
      Styroporprofile. Da wollte ich dann doch keine Leuchten einbauen.

      Einen gewaltigen Motivationsschub habe ich mir und der mitbauenden Familie noch während der Wandaufbauarbeiten gegönnt, als ich eine Leinwandattrappe auf die Stirnwand des Kinoraumes pinselte, also dort, wo die Richtige später ihren Platz finden sollte, im Maximumformat 3,4 x 1,7 Meter plus Maskierung. Auch die Zwischendurch-Besucher zeigten sich von da an besonders beeindruckt und teilten die Vorfreude, die sich später noch beim gemeinsamen „Trockenhören“ weiter aufbaute. Auch wenn damals die Gartenstühle dabei nicht so komfortabel waren wie die endgültige Bestuhlung.
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      groetjes
      Anamorphi

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    • Zwei Podest waren zu bauen, eines für die Sitzreihen und eines gewissermaßen als Bühne unterhalb der Leinwand. Die Balkenunterkonstruktion des Sitzpodestes wurde mit Dämmwolle aufgefüllt und mehrfach mit dem schwimmenden Estrich verschraubt, aber auch mit einer Filzunterlage getrennt. 16 cm sorgen für eine angenehme Stufenhöhe, zur hinteren Reihe führen zwei Stufen. Die Notwendigkeit für ein Leerrohr zum Anschluss eines später zu installierenden Körperschallgebers in der Hauptsitzreihe war schnell erkannt; dass es neben I-Beam und Buttkickern auch noch Shaker gibt, hingegen überhaupt nicht. Daher ist das gesamte Podest jetzt äußerst massiv und kann nicht mehr zum Schwingen angeregt werde. Die Lösung dieser besonderen Herausforderung habe ich erst einmal vertagt.

      Die versetzt aufzustellenden Sessel ließen in der hinteren Reihe Platz für ein Stehpult, gleich gegenüber dem AV-Rack, es fehlt ja immer Platz, um Dinge abzulegen, ob Fernbedienung oder DVD-Hüllen, Notizzettel oder Kugelschreiber. Im unteren Teil des Pults finden weitere Filme ihr neues Zuhause, vornehmlich die umfassende James-Bond-Sammlung und weitere Serien. Schon während der 1 ½ Jahre „Probebetrieb“ hat sich diese Pultidee mehr als bewährt.

      Die Kino-Puristen mögen den nächsten Absatz bitte überlesen. Das Kino wird gelegentlich als Gästezimmer „missbraucht“ werden; die rollbaren Klappbetten finden bequem hinter der letzten Sitzreihe Platz, die nicht nur aus akustischen Gründen nicht direkt an der Rückwand steht. Auch das Podest endet vorher, um eine ebenerdige Abstellfläche zu ermöglichen. Die Bühne bekam eine leichte Frontrundung (Ober- und Unterteil), blieb aber wegen der Halogenlampen hohl. Auswirkungen auf die Raumakustik konnte ich noch nicht feststellen, da sind aber zur Not auch Nachbesserungen möglich. Zumindest klingt nichts hohl, wenn man drauf klopft.

      so, für heute wars das erst mal; mal sehen, was ihr so dazu sagt..
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      groetjes
      Anamorphi

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    • Hallo, nach einem heißen Tee und Restekuchen von Papa's 80sten am Wochenende geht es frisch weiter in der Berichterstattung. Danke allen Lesern und besonders den Kommentatoren für die Aufmerksamkeit, bevor die endgültige Ansicht des LPS kommt, kämpfen wir uns gemeinsam durch die Details, gelle...

      Lüftungsansatz

      Zur Erinnerung: hinter dem Fensterbogen soll ein leiser Lüfter für Frischluft sorgen, die über den rechten Bogenkasten in den Raum und hinter die Bühne geleitet wird. Zumindest im Winter, denn da dürfte es kein Problem sein, kalte Luft von außen in den Raum zu schaufeln, die sich dann (zur Freude der Filmgucker) erwärmt. Die alte Luft wird über den Technikraum oder den Flur abgesaugt. Im Sommer soll es andersherum laufen, die verbrauchte Luft wird durch den Bogenkasten heraus gesaugt und frische Luft kommt aus dem Hausflur, die benachbarte Waschküche oder den Technikraum herein. Damit möchte ich vermeiden, das die Feuchtigkeit der warmen Außenluft im Bogenkasten kondensiert und zu Schimmelbildung führt. Welcher Lüfter es wird und wie die Laufrichtung umzuschalten sein wird, weiß ich jetzt noch nicht, das steht erst 2011 auf dem Plan, Input ist hier gerne gesehen, ich meine auch kürzlich hier dazu gelesen zu haben.
      Im Moment praktiziere ich die altbekannte Fensterlüftung (Technikraum + Flurtüre); so halten auch mehrere Personen Filme mit Überlänge durch, ohne aufgrund von Sauerstoffmangel einzuschlafen. Im Winter ist das alles überhaupt kein Problem, zwei größere Heizkörper sind vorhanden, der schwimmende Estrich und die 10 cm dicke Kelleraußendämmung wirken gut zusammen. Erst in der warmen Jahreszeit steigt die Raumfeuchtigkeit bei
      heftigem Lüften stark an. Ein AEG LE 54 Luftentfeuchter schafft dann in den Filmpausen oder auch einmal über Nacht wieder ein gesundes Raumklima, mitunter kommen ein paar Liter zusammen. Eine Automatisation dieser Abläufe ist vorerst nicht geplant; Hygrometer und Thermometer erleichtern eine anlaßbezogene Überwachung.

      Vorräume

      Wenn ich mal in die ersten Posting schaue, fehlt noch der Raumplan der Kinoanlage, jaja, ein hochtrabendes Wortungetüm, doch fällt mir gerade nichts harmloseres dafür ein, schließlich gehören gleich ein paar Räume dazu. Die Wände des „Badezimmers“ sind allesamt doppelschalig und entkoppelt, Wermutstropfen durch den nachträglichen Einbau bleibt wohl der gemeinsame Estrich, denn den wollte ich nicht wieder aufreissen.

      Vom Treppenabgang bis zum Kino sind es ein paar Schritte. Im Kino wird es zwar Abstellmöglichkeiten für Gläser und Snacks geben, doch eine größere Bar wollte ich dort nicht integrieren. Der Kellerflur gibt ein nettes Foyer ab, sobald die Türe zur Waschküche geschlossen ist. Dazu werden Sicherungskasten und Treppenunterbau verkleidet, der eine mit Vorhang, der andere mittels Schiebetürsystem. Somit gibt es einen kleinen Pausenraum, wo auch mal Erfrischungen gereicht werden können, z.B. anläßlich der langen Herr der Ringe Nacht oder dem Belfegor – Das Geheimnis des Louvre Marathon. Ein „zusammenfaltbare“ Theke will noch gebaut werden.

      Als Fußboden kommt endlich mein Lieblingslaminat zum Einsatz: Trendline 2 Wine & Fruits von Parador, es geht vom Treppenende durchs Foyer nahtlos in den Kinovorflur bis zur (noch einzubauenden) Doppelflügeltür.
      Der Kinovorraum ist gewissermaßen eine Schall- und Lichtschleuse. Hier befinden sich Teile des Filmarchivs und es geht die Nebentüre zum Kino-WC ab. Die abgehängte Decke in Form eines Kappengewölbes soll absichtlich etwas Enge vermitteln, damit beim Betreten des „Saales“ alles wieder etwas größer wirkt. Auch hier sollten diese lästigen Wasserleitungen verschwinden.

      Die Biegung des Gewölbes wurde passend zur zweiflügligen Kinotüre ausgeführt (konzentrische Radien! s.o.), alles andere hätte einen optischen Bruch gegeben. Als Unterbau wurde eine Art Skelett erst zusammen und dann an die Decke geschraubt, das eine gleichmäßige Auflage der Hartfaserplatten gewährleistet. Die engmaschige Verschraubung sorgt für dauerhaftes Beibehalten der gewünschten Form. Hier lag die Herausforderung in der Bewältigung des Raumversatzes. Erst nach langem Hin und Her kam mir die Idee, im breiteren Raumteil ein ungewölbtes Mittelteil einzusetzen. Damit konnten Radien, Höhe und Länge der gewölbten Teile überall gleich bleiben.

      Sorry, es gibt Abendessen und Bilderschneiden macht hungrig und der Tee ist schon wieder so lange her...
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      Anamorphi

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