AUTO-BLENDE BEI PROJEKTOREN
Arbeitsweise, Vor- und Nachteile
Es ist mal wieder an der Zeit für einen kleinen Test.
Diesmal werde ich die Funktionsweise und die subjektiv wahrnehmbare Arbeitsweise der Auto-Iris näher beleuchten.
Es wird immer von einer Gammakorrektur bei Nutzung dieser Auto-Blende berichtet. Von einer Korrektur der Farbtemperatur bei aktivierter Iris ist bislang nur selten geschrieben worden.
Das wirft ein paar Fragen auf:
- Was passiert bei der Gammakorrektur?
- Wie macht sich die Veränderung der Farbtemperatur bemerkbar?
- Macht es überhaupt Sinn, einen Projektor zu kalibrieren, wenn die Elektronik im Projektor diese Einstellungen in der Praxis dann verwirft?
- Verändern sich einzelne Farben bei unterschiedlichem Öffnungsgrad der Auto-Blende?
Der Reihe nach.
Teil 1
Vorbereitung
Testbilder:
Um die Arbeitsweise der Auto-Iris auch objektiv reproduzierbar nachweisen zu können, muss der Schließ- und Öffnungsgrad „manuell“ verändert werden. Das ist mit Filmszenen praktisch nicht durchführbar. Immerhin muss derselbe Bildinhalt mal mit offener und danach mit geschlossener Auto-Iris dargestellt werden, um sinnvoll vergleichen zu können.
Dafür bedarf es einiger Testbilder. Diese Testbilder sind derzeit nirgendwo erhältlich, daher hab ich sie in Photoshop halt selbst produziert (siehe Bild 1 und Bild 2).
Der Farbbalken entspricht RGB 0-255, was oftmals auch als RGB erweitert, RGB voll oder HDMI-erweitert bezeichnet wird. Die Sekundärfarben enthalten exakt je 100% der für die Mischfarbe nötigen Primärfarben. Zum Beispiel wird 100% Gelb aus 100% Rot + 100% Grün erzeugt. Die Messung zeigt somit Rot (255) + Grün (255) = Gelb (100%).
Mit Hilfe dieser Testbilder ist es nun möglich, bei „identischem“ Filminhalt die Auto-Blende dazu zu zwingen, automatisch zu schließen oder zu öffnen und die ab Werk programmierte Gamma- und Farbkorrektur durchzuführen. Mehr dazu in Teil 2.
Auf die Arbeitsweise der Auto-Blende während laufender Filmbilder (siehe Bild 3) gehe ich ebenfalls später näher ein.
Screenshots:
Da mich viel mehr die subjektive Auswirkung der Arbeitsweise mit den verbundenen Vor- und Nachteilen interessiert, hab ich keine Messungen durchgeführt, sondern Screenshots gemacht. Hier hab ich zunächst die Kamera fix auf Blende 5,6 eingestellt. Die Belichtungszeit variierte je nach Bildinhalt zwischen 1/5 sek. und 1/15 sek.. Die Farbtemperatur hab ich manuell auf 6500 Kelvin gefixt.
Zu den Nachteilen der Aufnahmen gibt´s später mehr Infos.
Was macht die Auto-Iris?
Schwarz bedeutet die Abwesenheit von Licht und ist in der Projektion am besten mit „Licht aus“ zu beschreiben.
Da der native Schwarzwert der allermeisten Projektoren immer noch deutlich abweicht von „Licht aus“, haben die Entwickler bereits vor einigen Jahren eine Blende in den Lichtweg des Projektors eingebaut. Diese arbeitet ähnlich wie die Pupille in unserem Auge. Wenn weniger Licht gewünscht wird, schließt sie sich, wenn mehr Licht gewünscht wird, öffnet sie sich.
Inzwischen haben viele Hersteller über die verschiedenen Projektionstechniken hinweg (LCD, DLP, LCOS, DILA) der aktuellen Gerätegeneration eine Auto-Iris oder auch Auto-Blende implantiert.
Um die Arbeitsweise möglichst unauffällig zu machen, ist es wichtig, dass die Auto-Iris in Echtzeit (50 Hz oder 60 Hz) arbeitet. In dieser sehr kurzen Zeit muss sich die Iris (50 oder 60 mal) komplett öffnen oder schließen können oder mehrere Dutzend Zwischenstellungen anfahren, ohne dass es unser relativ träges Auge mitbekommt. Das können leider noch nicht alle Auto-Blenden, die derzeit in der aktuellen Gerätegeneration implantiert sind.
Wenn die Auto-Iris nicht schnell genug schließt, „dunkelt“ das Bild sichtbar nach. Wenn die Auto-Iris nicht schnell genug von Minimum auf Maximum öffnet, „hellt“ das Bild sichtbar noch einen kurzen Moment lang auf. Hier wird dann von Bildpumpen gesprochen.
Allein damit ist die Arbeit der Auto-Blende aber noch nicht abgetan. In dunklen Szenen, wenn die Blende geschlossen ist, sollen helle farbige Bildinhalte und Grautöne genau so hell leuchten wie in hellen Szenen bei offener Blende.
Hier greift nun die Gammakorrektur, die je nach Projektormodell und Programmierung die unterschiedlichen „Graustufen“ aufhellt oder verdunkelt, so dass diese Grauwerte subjektiv betrachtet (nur darum geht es) für uns Menschen identisch hell erscheinen.
Ebenso variiert die Farbtemperatur je nach Öffnungsgrad der Blende.
Wie das ganze nun in der Praxis aussieht, ist im Teil 2 zu lesen: Auto-Iris in der Praxis.
Arbeitsweise, Vor- und Nachteile
Es ist mal wieder an der Zeit für einen kleinen Test.
Diesmal werde ich die Funktionsweise und die subjektiv wahrnehmbare Arbeitsweise der Auto-Iris näher beleuchten.
Es wird immer von einer Gammakorrektur bei Nutzung dieser Auto-Blende berichtet. Von einer Korrektur der Farbtemperatur bei aktivierter Iris ist bislang nur selten geschrieben worden.
Das wirft ein paar Fragen auf:
- Was passiert bei der Gammakorrektur?
- Wie macht sich die Veränderung der Farbtemperatur bemerkbar?
- Macht es überhaupt Sinn, einen Projektor zu kalibrieren, wenn die Elektronik im Projektor diese Einstellungen in der Praxis dann verwirft?
- Verändern sich einzelne Farben bei unterschiedlichem Öffnungsgrad der Auto-Blende?
Der Reihe nach.
Teil 1
Vorbereitung
Testbilder:
Um die Arbeitsweise der Auto-Iris auch objektiv reproduzierbar nachweisen zu können, muss der Schließ- und Öffnungsgrad „manuell“ verändert werden. Das ist mit Filmszenen praktisch nicht durchführbar. Immerhin muss derselbe Bildinhalt mal mit offener und danach mit geschlossener Auto-Iris dargestellt werden, um sinnvoll vergleichen zu können.
Dafür bedarf es einiger Testbilder. Diese Testbilder sind derzeit nirgendwo erhältlich, daher hab ich sie in Photoshop halt selbst produziert (siehe Bild 1 und Bild 2).
Der Farbbalken entspricht RGB 0-255, was oftmals auch als RGB erweitert, RGB voll oder HDMI-erweitert bezeichnet wird. Die Sekundärfarben enthalten exakt je 100% der für die Mischfarbe nötigen Primärfarben. Zum Beispiel wird 100% Gelb aus 100% Rot + 100% Grün erzeugt. Die Messung zeigt somit Rot (255) + Grün (255) = Gelb (100%).
Mit Hilfe dieser Testbilder ist es nun möglich, bei „identischem“ Filminhalt die Auto-Blende dazu zu zwingen, automatisch zu schließen oder zu öffnen und die ab Werk programmierte Gamma- und Farbkorrektur durchzuführen. Mehr dazu in Teil 2.
Auf die Arbeitsweise der Auto-Blende während laufender Filmbilder (siehe Bild 3) gehe ich ebenfalls später näher ein.
Screenshots:
Da mich viel mehr die subjektive Auswirkung der Arbeitsweise mit den verbundenen Vor- und Nachteilen interessiert, hab ich keine Messungen durchgeführt, sondern Screenshots gemacht. Hier hab ich zunächst die Kamera fix auf Blende 5,6 eingestellt. Die Belichtungszeit variierte je nach Bildinhalt zwischen 1/5 sek. und 1/15 sek.. Die Farbtemperatur hab ich manuell auf 6500 Kelvin gefixt.
Zu den Nachteilen der Aufnahmen gibt´s später mehr Infos.
Was macht die Auto-Iris?
Schwarz bedeutet die Abwesenheit von Licht und ist in der Projektion am besten mit „Licht aus“ zu beschreiben.
Da der native Schwarzwert der allermeisten Projektoren immer noch deutlich abweicht von „Licht aus“, haben die Entwickler bereits vor einigen Jahren eine Blende in den Lichtweg des Projektors eingebaut. Diese arbeitet ähnlich wie die Pupille in unserem Auge. Wenn weniger Licht gewünscht wird, schließt sie sich, wenn mehr Licht gewünscht wird, öffnet sie sich.
Inzwischen haben viele Hersteller über die verschiedenen Projektionstechniken hinweg (LCD, DLP, LCOS, DILA) der aktuellen Gerätegeneration eine Auto-Iris oder auch Auto-Blende implantiert.
Um die Arbeitsweise möglichst unauffällig zu machen, ist es wichtig, dass die Auto-Iris in Echtzeit (50 Hz oder 60 Hz) arbeitet. In dieser sehr kurzen Zeit muss sich die Iris (50 oder 60 mal) komplett öffnen oder schließen können oder mehrere Dutzend Zwischenstellungen anfahren, ohne dass es unser relativ träges Auge mitbekommt. Das können leider noch nicht alle Auto-Blenden, die derzeit in der aktuellen Gerätegeneration implantiert sind.
Wenn die Auto-Iris nicht schnell genug schließt, „dunkelt“ das Bild sichtbar nach. Wenn die Auto-Iris nicht schnell genug von Minimum auf Maximum öffnet, „hellt“ das Bild sichtbar noch einen kurzen Moment lang auf. Hier wird dann von Bildpumpen gesprochen.
Allein damit ist die Arbeit der Auto-Blende aber noch nicht abgetan. In dunklen Szenen, wenn die Blende geschlossen ist, sollen helle farbige Bildinhalte und Grautöne genau so hell leuchten wie in hellen Szenen bei offener Blende.
Hier greift nun die Gammakorrektur, die je nach Projektormodell und Programmierung die unterschiedlichen „Graustufen“ aufhellt oder verdunkelt, so dass diese Grauwerte subjektiv betrachtet (nur darum geht es) für uns Menschen identisch hell erscheinen.
Ebenso variiert die Farbtemperatur je nach Öffnungsgrad der Blende.
Wie das ganze nun in der Praxis aussieht, ist im Teil 2 zu lesen: Auto-Iris in der Praxis.
Gruß
George Lucas
Mein HEIMKINO
Lumière, 12 Plätze, 60 m³, Projektor: JVC DLA-NZ8, Leinwand: Screen Research ClearPix Ultimate Weiß, Lautsprecher: JBL 3678 (Front), KCS SR-10A (Surrounds/Top), KCS C -218-A THX (SUB), Receiver: Marantz SR7011, 4K-Player: Sony UBP-X800, Panasonic DP-UB824, Endstufen: 4x Crown XLS 402D, 1x Liker BST 930,
George Lucas
Mein HEIMKINO
Lumière, 12 Plätze, 60 m³, Projektor: JVC DLA-NZ8, Leinwand: Screen Research ClearPix Ultimate Weiß, Lautsprecher: JBL 3678 (Front), KCS SR-10A (Surrounds/Top), KCS C -218-A THX (SUB), Receiver: Marantz SR7011, 4K-Player: Sony UBP-X800, Panasonic DP-UB824, Endstufen: 4x Crown XLS 402D, 1x Liker BST 930,
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von George Lucas ()