So, wir haben heute bei Blacklight 4,5 Stunden mit Vergleichen und Philosphieren verbracht.
Dazu auf diesem Wege erst einmal VIELEN DANK für die Zeit und die Mühe mit dem Umstöppseln. Es hat mal wieder sehr viel Spaß gemacht.
Ich hatte wie angekündigt heute eine meiner neuen Apart Audio Champ One Endstufen zu ihm geschleppt.
Vorweg etwas zu den beim Hörvergleich benutzten Geräten von Blacklights Büro:
Quellen: NAIM CDX 2
Vorstufen: Naim NAC282 mit HighCap
Endstufe: Naim NAP 250
Lautsprecher: Naim Allae (Front)
Verkabelung: Lautsprecherkabel: komplett NAIM NACA5; NF: überwiegend Phonosophie , Netzkabel Phonosophie
Rack: Phonosophie incl. Controllboards
Komplette Anlage und weitere Details: Blacklights Büro
Die Anlage hat eine eigene Leitung direkt vom Sicherungskasten mit abgeschirmtem Kabel und 3x2,5mm² Leiterquerschnitt.
Verglichen wurde ausschließlich Musik in Stereo mit CD und HDCD. Subwoofer waren ausgeschaltet. Sämtliche Eindrücke sind rein subjektiv und haben nichts mit einem Blindtest oder dergleichen zu tun.
Uns ging es vielmehr darum rauszufinden, ob die Champ One grundsätzlich brauchbar ist und was denn so an Unterschieden vorhanden sein könnte, wenn man mal eine 500,- Endstufe im Vergleich zu einer 3500,- Endstufe in seine Kette einsetzt.
Also als nächstes die Endstufe verkabelt und einen mehrstündigen Hörvergleich gemacht. Zu den Titeln die wir uns da angehört haben, kann ich nichts sagen, ich könnte noch nicht mal die Namen all der Künstler aussprechen, da muss Blacklight etwas zu sagen. Allen Stücken gemein war eine sehr komplexe Klangkulisse mit teilweise starken Dynamiksprüngen, und sehr prägnanten Instrumenten, Rechts/Links Differenzierung der Effekte sowie komplexen Staffelungen und Überlagerungen der "Geräusche". Zum Finden von ggf. vorhandenen Unterschieden definitiv besser geeignet als irgend ein Brei, der da so täglich im Radio dudelt.
Angeschlossen war die Endstufe über Cinch.
Zunächst die technischen Daten der Champ One:
Class G/H Leistungsendstufe
1000VA Ringkerntrafo (Peaklast bis 1500VA)
46000uF Pufferkondesatoren
Leistung an 8Ohm 400W / Kanal
Leistung an 4Ohm 600W / Kanal
Input impedance / sensitivity unbalanced (RCA) / 4 ohm : 10 Kohm / 1 V 0dBV
Input impedance / sensitivity balanced (XLR) / 4 ohm : 20 Kohm / 1 V 0 dBV
Frequency response (0, -0.5 dB) : 10 Hz – 50 kHz
THD : < 0.05 %
IMD : < 0.08 %
Noise : >100 dBA
Gain : 33 dB (39 dB bridged)
Damping factor “Solid” : >100 at binding posts
Damping factor “Tube” : >10 at binding posts
Dynamics and level control : APC, programmable
Power amp circuit design : High current, high voltage class G-H
Efficiency (dynamic program of 10 dB, 1 V input) : >70 %
Protection circuits : DC, HF, clip, overcurrent, short-circuit
Temperature protection : 2 step / channel + transformer 105°C
Cooling : convectional, no fan
Net dimensions (cm) (W x H x D) : 48.3 x 8.8 x 38
Net weight : 13 kg
Die Einstellungen der Champ One waren unverändert, also Input-Gain auf Voll, APC on, Ausgangstufe unlimitiert, Groundschalter auf Lift. Im Vorwege dieses Hörtestes hatte ich die Endstufe auf Blacklights Rat hin 2 Tage eingeschaltet am Netz gelassen, obs was gebracht hat, keine Ahnung, geschadet hat es auch nichts und meinen Neuwagen habe ich ja auch vorsichtig eingefahren, bevor ich so richtig Gas gegeben habe
Als Abfallprodukt der ganzen Nummer hatte ich noch ein abgeschirmtes 2,5mm² Netzkabel mitgebracht. Da ich im Moment mit meinem ganzen Kinokram am selben Stromkreis des ganzen Kellers hänge, habe ich im Zuge der Aufrüstung bei mir ohnehin vorgehabt auf einen separaten Stromkreis auf anderer Phase mit abgeschirmtem 2,5mm² Kabel umzustellen, um endlich mal die Störeinflüsse vom Luftentfeuchter (Knacken in den Lautsprechern beim Einschalten) etc. aus der Audiokette rauszuhalten. Die Stromkabel liegen im Selbstbau (1m Lapp Ölflex CY110, Bals Stecker, Kaltgerätestecker mit verlöteten Kontakten) bei ca. 10,- Materialwert (24,- fertig vom Händler), was ich jetzt mal in Anbetracht eines Endstufenpreises von 500,- als verschmerzbar ansehe und sie auch eher nach dem Motto "Das Auge hört mit" angeschafft habe. Und bei 1,5kVA (Peak) Trafo, kann ein ordentlicher Leiterquerschnitt auch nicht schaden.
Die Phonosophie Netzkabel von Blacklight sind da eine ganz andere Hausnummer und als Voodoo-Skeptiker würde ich auch nie so viel Geld in Kabel investieren. An meiner 0815 Anlage sowieso nicht, aber wenn, dann sollte es ja bei einer Anlage wie der von Blacklight möglich sein, irgendetwas wahrzunehmen, wenn es denn da etwas gäbe.
Daher also zuächst der kurze Eindruck vom Vergleich "Selbstbau" Kabel zum Phonosophie Kabel. Und wie sie hören, hören sie nichts. So sehr ich mich auch anstrengte, ich konnte keinen Unterschied feststellen. Also nochmal den Vergleich mit einer dünnen Kaltgeräte Beipackstrippe ohne Abschirmung gemacht. Da war irgendwie ein Unterschied auszumachen, allerdings tue ich mich schwer damit zu beschreiben, wie er sich äußerte. Von der Zeitschriftentestersprache halte ich eigentlich eher wenig, daher würde ich es mal mit "etwas weniger kräftig" beschreiben. Der Unterschied war auch so minimal, dass ich mir nicht wirklich sicher bin, ob und wie man es beschreiben soll. Dabei möchte ich es aber dann auch belassen, denn Ziel war kein Kabelklangversuch, da ich für sowas eher wenig zu begeistern bin. Ich lege da lediglich auf ordentliche Qualität mit ausreichenden Leiterquerschnitten und Abschirmungen wert. Wenn es dann dabei auch noch etwas bringt, dann sind die 10,- (oder 24,-) super investiert und schick aussehen darf es ja auch noch. Ist halt Hobby, da muss nicht immer alles einen Sinn haben, solange es den finanziell vertretbaren Rahmen (Wie groß der ist, muss halt jeder individuell ausloten) nicht verläßt.
Wenn ich über die Naim weniger schreibe, als über den Champ One, dann liegt das daran, dass die Naim Kette für mich klanglich von ihrer spezifischen Charakterisitk abgesehen einfach makellos klingt und jegliche Form von Kritik unangebracht wäre, da ich die Anlage dafür einfach zu wenig kenne. Ich werde also eher schreiben, was mir an der Champ One positiv aufgefallen ist. Das bedeutet nicht automatisch, dass sie dadurch besser oder schlechter als die Naim Endstufe ist. Dafür sind beide Endstufen einfach vom Konzept her (High End Hifi zu audiophiler PA Hersteller) zu unterschiedlich und insbesondere der Umstand, dass die Naim Komponenten als komplette Kette aufeinander abgestimmt sind, führt zu einem spezifischen Klangcharakter, in den eine fremde Endstufe für denjenigen, der sich die Kette zusammengestellt hat nicht zwingend passen muss, wo mir aber evtl. gar keine Unterschiede oder Nachteile auffallen würden.
Was mir sehr positiv bei der Apart Champ One auffiel, war der Umstand nicht vorhandener Störgeräusche im Ruhebetrieb, was bei PA Endstufen ja leider nicht immer der Fall ist. Die Champ One hat einen Softstart, so dass erst kurz nach dem Einschalten durchgeschaltet wird und ein Ploppen in den Lautsprechern ausbleibt. Ein Brummschleifenproblem gab es auch nicht. Selbst dicht am Lautsprecher ist das minimale Trafobrummen so gut wie nicht wahrnehmbar. Dank perfekter lüfterloser Kühlrippenkonstruktion bleibt einem auch ein nerviges Lüftergeräusch komplett erspart.
Wir haben die beiden Endstufen immer jeweils wechselweise mit den einzelnen selben Liedern einer CD gehört, was natürlich eine enorme Umstöppslei mit sich bringt. Was sofort auch bei der Apart Endstufe auffiel: Die hat richtig Power und noch reichlich Reserven. Selbst hohe Dynamiksprünge bei Basseinsatz gibt sie mühelos wieder, ohne auch nur den Verdacht von Verzerrung oder Leistungsmangel aufkommen zu lassen. Dabei bleiben die Bässe stets kontrolliert und präzise. Die Endstufen sollten also mühelos auch noch große Lautsprecher bei extremen Pegeln "anschieben" können.
Im Bassbereich waren die Unterschiede der beiden Endstufen für mich kaum bis gar nicht auszumachen. Das klang für mich gleichermaßen dynamisch und präzise. Dinge wie "Räumlichket", "Volumen" oder eine "Bühne" klangen für mich mit beiden Geräten sehr gut. Den Bässen ging tief Unten nie die Luft aus und Kickbässe kamen präzise und differenziert, Die tiefe Stimme der norwegischen Sängerin hatte in beiden Fällen einen warmen und voluminösen Grundton und ausgeglichenen Mitteltonbereich. Wo man jedoch einen Unterschied hören konnte, war immer dann, wenn in den Stücken von z.B. Trentemöller (Ich glaube, so nannte sich der Künstler) sehr hochfrequente Anteile gleichzeitig mit verschiedenen anderen Frequenzbereichen spielten. Die Hochtonanteile waren dann bei der Naim Endstufe etwas präziser und prägnanter herauszuhören. Ich konnte das zunächst schlecht beschreiben, Blacklight meinte, die "Ordnung" wäre da besser, was es auch ganz gut trifft, wenn man das so nennen kann. Allerdings ist dies auch eine Charaktereigenschaft der Naim Anlage von Blacklight, die mir bereits beim ersten Hören vor Monaten aufgefallen ist und die ich für mich bei hohen Pegeln (Und Blacklight hört gerne mit sehr hohen Pegeln ) als auf Dauer etwas unangenehm und etwas anstrengend einstufte, da mir die sehr hohen Töne zu sehr in den Vordergrund rücken. Aber um diese Frage sollte es in dem Vergleich ja auch nicht gehen, denn die Anlage gefällt so wie sie ist ihrem Besitzer und nur darauf kommt es an.
Als letzten Schritt haben wir noch den "Tube Modus" der Champ One angetestet. Er soll einen etwas weicheren Klang bringen, was u.a. durch einen geringeren Dämpfungsfaktor der Ausgangstufe erzielt werden soll. Und ja, der Tube Modus klingt anders. Der Klirr nimmt etwas zu und es erscheint zunächst etwas "wärmer" und "breiter" im Klang. Im Direktvergleich stellt man dann doch fest, dass es dadurch insgesammt etwas undifferenzierter klingt. Uns hat der normale standardmäßig eingestellt Modus besser gefallen. Daher ist der "Tube Modus" ein nettes aber eher überflüssiges Feature, was ich aber ohnehin nicht nutzen wollte und auch nicht nutzen werde.
Wir haben ja jetzt nicht stundenlang dauerhaft Sinustöne laufen lassen, aber beim Musikhören wurden die Endstufen noch nicht einmal handwarm. Die Kühlrippen sind also sehr effektiv, der Wirkungsgrad der Endstufen offensichtlich hoch und ich mache mir keine Sorgen, dass es da ein Wärmeproblem geben wird.
Fazit des netten Nachmittag für mich ist auf jeden Fall, dass ich die Apart Audio Champ One Endstufen auf jeden Fall behalten werde. Ich finde die Endstufen richtig gut. Ziel war es, eine gut klingende lüfterlose Endstufe zum vertretbaren Preis zu bekommen. Das ist voll gelungen. Sie haben enorme Leistungsreserven und der Klang ist toll. Sie sind auf Grund ihrer sehr hochwertigen Verarbeitung m.M.n. jeden € wert. An so einer tollen Kette, wie Blacklight sie hat konnte ich jetzt wenigstens mal für mich erleben, was da für rund 500,- möglich ist und welchen Aufwand (auch finanziell) man treiben muss, um da eine Steigerung zu erzielen, die auch nur in so einer Kette Sinn macht und ohne Direktvergleich von den Wenigsten überhaupt wahrgenommen werden kann. Zwischen der Champ One und der Naim liegt ein Faktor 7 beim Preis. Niemand sollte glauben, er bekommt deswegen das 7 fache an Gegenwert, das ist aber bei so ziemlich allen Dingen im Leben so. Nur weil ein Bentley eine viertel bis halbe Million kostet, ist die S-Klasse ja kein Schrotthaufen. Ab einem gewissen technischen Niveau wird es extrem schwierig noch "eine Schippe draufzulegen". Die Unterschiede sind so fein, dass ich für mich keine Rechtfertigung hätte, mehr als die 500,- für eine Endstufe auszugeben. Die High End Anhänger können mich jetzt gerne Vierteilen Einziger Kritikpunkt neben fehlendem Trigger-On Input ist die viel zu helle blaue Power LED. Die klebe ich ab, denn damit würde ich mir glatt den Schwarzwert des JVC versauen.
Jeder, der über separate Endstufen nachdenkt, sollte sich mal die Champ One anschauen. Wenn man sich mal so umsieht, was man sonst bekommen kann, so gibt es wenig lüfterlose Endstufen mit viel Leistung jenseits hochpreisiger Hifi Hersteller. Sicherlich von den Daten her (Verarbeitung, Ausstattung, Trafo, Pufferkapazität, Ausgangsleistung) bewegt sich die Champ One in der Region z.B. einer Emotiva XPA-2. Allerdings zum deutlich niedrigeren Kurs und vom deutschen Händler mit voller Garantie ohne Importprobleme.
Evtl. schreibt Blacklight ja auch noch, wie er den Vergleich empfunden hat. Zumal er den Klang seiner Anlage sicherlich besser beschreiben und einstufen kann, als es mir möglich wäre. Und die Namen der (mir bis dato) unbekannten Künstler kann er dann sicherlich auch noch anfügen. Bei der Gelegenheit kann er mich auch gerne korrigieren, wenn ich irgendwo Unsinn zu seiner Anlage geschrieben habe.
Ein nächster subjektiver Bericht kommt dann, wenn ich die 4 Endstufen im Mehrkanalbetrieb bei mir aufgebaut habe und die Stromversorgung gelegt ist.
Dazu auf diesem Wege erst einmal VIELEN DANK für die Zeit und die Mühe mit dem Umstöppseln. Es hat mal wieder sehr viel Spaß gemacht.
Ich hatte wie angekündigt heute eine meiner neuen Apart Audio Champ One Endstufen zu ihm geschleppt.
Vorweg etwas zu den beim Hörvergleich benutzten Geräten von Blacklights Büro:
Quellen: NAIM CDX 2
Vorstufen: Naim NAC282 mit HighCap
Endstufe: Naim NAP 250
Lautsprecher: Naim Allae (Front)
Verkabelung: Lautsprecherkabel: komplett NAIM NACA5; NF: überwiegend Phonosophie , Netzkabel Phonosophie
Rack: Phonosophie incl. Controllboards
Komplette Anlage und weitere Details: Blacklights Büro
Die Anlage hat eine eigene Leitung direkt vom Sicherungskasten mit abgeschirmtem Kabel und 3x2,5mm² Leiterquerschnitt.
Verglichen wurde ausschließlich Musik in Stereo mit CD und HDCD. Subwoofer waren ausgeschaltet. Sämtliche Eindrücke sind rein subjektiv und haben nichts mit einem Blindtest oder dergleichen zu tun.
Uns ging es vielmehr darum rauszufinden, ob die Champ One grundsätzlich brauchbar ist und was denn so an Unterschieden vorhanden sein könnte, wenn man mal eine 500,- Endstufe im Vergleich zu einer 3500,- Endstufe in seine Kette einsetzt.
Also als nächstes die Endstufe verkabelt und einen mehrstündigen Hörvergleich gemacht. Zu den Titeln die wir uns da angehört haben, kann ich nichts sagen, ich könnte noch nicht mal die Namen all der Künstler aussprechen, da muss Blacklight etwas zu sagen. Allen Stücken gemein war eine sehr komplexe Klangkulisse mit teilweise starken Dynamiksprüngen, und sehr prägnanten Instrumenten, Rechts/Links Differenzierung der Effekte sowie komplexen Staffelungen und Überlagerungen der "Geräusche". Zum Finden von ggf. vorhandenen Unterschieden definitiv besser geeignet als irgend ein Brei, der da so täglich im Radio dudelt.
Angeschlossen war die Endstufe über Cinch.
Zunächst die technischen Daten der Champ One:
Class G/H Leistungsendstufe
1000VA Ringkerntrafo (Peaklast bis 1500VA)
46000uF Pufferkondesatoren
Leistung an 8Ohm 400W / Kanal
Leistung an 4Ohm 600W / Kanal
Input impedance / sensitivity unbalanced (RCA) / 4 ohm : 10 Kohm / 1 V 0dBV
Input impedance / sensitivity balanced (XLR) / 4 ohm : 20 Kohm / 1 V 0 dBV
Frequency response (0, -0.5 dB) : 10 Hz – 50 kHz
THD : < 0.05 %
IMD : < 0.08 %
Noise : >100 dBA
Gain : 33 dB (39 dB bridged)
Damping factor “Solid” : >100 at binding posts
Damping factor “Tube” : >10 at binding posts
Dynamics and level control : APC, programmable
Power amp circuit design : High current, high voltage class G-H
Efficiency (dynamic program of 10 dB, 1 V input) : >70 %
Protection circuits : DC, HF, clip, overcurrent, short-circuit
Temperature protection : 2 step / channel + transformer 105°C
Cooling : convectional, no fan
Net dimensions (cm) (W x H x D) : 48.3 x 8.8 x 38
Net weight : 13 kg
Die Einstellungen der Champ One waren unverändert, also Input-Gain auf Voll, APC on, Ausgangstufe unlimitiert, Groundschalter auf Lift. Im Vorwege dieses Hörtestes hatte ich die Endstufe auf Blacklights Rat hin 2 Tage eingeschaltet am Netz gelassen, obs was gebracht hat, keine Ahnung, geschadet hat es auch nichts und meinen Neuwagen habe ich ja auch vorsichtig eingefahren, bevor ich so richtig Gas gegeben habe
Als Abfallprodukt der ganzen Nummer hatte ich noch ein abgeschirmtes 2,5mm² Netzkabel mitgebracht. Da ich im Moment mit meinem ganzen Kinokram am selben Stromkreis des ganzen Kellers hänge, habe ich im Zuge der Aufrüstung bei mir ohnehin vorgehabt auf einen separaten Stromkreis auf anderer Phase mit abgeschirmtem 2,5mm² Kabel umzustellen, um endlich mal die Störeinflüsse vom Luftentfeuchter (Knacken in den Lautsprechern beim Einschalten) etc. aus der Audiokette rauszuhalten. Die Stromkabel liegen im Selbstbau (1m Lapp Ölflex CY110, Bals Stecker, Kaltgerätestecker mit verlöteten Kontakten) bei ca. 10,- Materialwert (24,- fertig vom Händler), was ich jetzt mal in Anbetracht eines Endstufenpreises von 500,- als verschmerzbar ansehe und sie auch eher nach dem Motto "Das Auge hört mit" angeschafft habe. Und bei 1,5kVA (Peak) Trafo, kann ein ordentlicher Leiterquerschnitt auch nicht schaden.
Die Phonosophie Netzkabel von Blacklight sind da eine ganz andere Hausnummer und als Voodoo-Skeptiker würde ich auch nie so viel Geld in Kabel investieren. An meiner 0815 Anlage sowieso nicht, aber wenn, dann sollte es ja bei einer Anlage wie der von Blacklight möglich sein, irgendetwas wahrzunehmen, wenn es denn da etwas gäbe.
Daher also zuächst der kurze Eindruck vom Vergleich "Selbstbau" Kabel zum Phonosophie Kabel. Und wie sie hören, hören sie nichts. So sehr ich mich auch anstrengte, ich konnte keinen Unterschied feststellen. Also nochmal den Vergleich mit einer dünnen Kaltgeräte Beipackstrippe ohne Abschirmung gemacht. Da war irgendwie ein Unterschied auszumachen, allerdings tue ich mich schwer damit zu beschreiben, wie er sich äußerte. Von der Zeitschriftentestersprache halte ich eigentlich eher wenig, daher würde ich es mal mit "etwas weniger kräftig" beschreiben. Der Unterschied war auch so minimal, dass ich mir nicht wirklich sicher bin, ob und wie man es beschreiben soll. Dabei möchte ich es aber dann auch belassen, denn Ziel war kein Kabelklangversuch, da ich für sowas eher wenig zu begeistern bin. Ich lege da lediglich auf ordentliche Qualität mit ausreichenden Leiterquerschnitten und Abschirmungen wert. Wenn es dann dabei auch noch etwas bringt, dann sind die 10,- (oder 24,-) super investiert und schick aussehen darf es ja auch noch. Ist halt Hobby, da muss nicht immer alles einen Sinn haben, solange es den finanziell vertretbaren Rahmen (Wie groß der ist, muss halt jeder individuell ausloten) nicht verläßt.
Wenn ich über die Naim weniger schreibe, als über den Champ One, dann liegt das daran, dass die Naim Kette für mich klanglich von ihrer spezifischen Charakterisitk abgesehen einfach makellos klingt und jegliche Form von Kritik unangebracht wäre, da ich die Anlage dafür einfach zu wenig kenne. Ich werde also eher schreiben, was mir an der Champ One positiv aufgefallen ist. Das bedeutet nicht automatisch, dass sie dadurch besser oder schlechter als die Naim Endstufe ist. Dafür sind beide Endstufen einfach vom Konzept her (High End Hifi zu audiophiler PA Hersteller) zu unterschiedlich und insbesondere der Umstand, dass die Naim Komponenten als komplette Kette aufeinander abgestimmt sind, führt zu einem spezifischen Klangcharakter, in den eine fremde Endstufe für denjenigen, der sich die Kette zusammengestellt hat nicht zwingend passen muss, wo mir aber evtl. gar keine Unterschiede oder Nachteile auffallen würden.
Was mir sehr positiv bei der Apart Champ One auffiel, war der Umstand nicht vorhandener Störgeräusche im Ruhebetrieb, was bei PA Endstufen ja leider nicht immer der Fall ist. Die Champ One hat einen Softstart, so dass erst kurz nach dem Einschalten durchgeschaltet wird und ein Ploppen in den Lautsprechern ausbleibt. Ein Brummschleifenproblem gab es auch nicht. Selbst dicht am Lautsprecher ist das minimale Trafobrummen so gut wie nicht wahrnehmbar. Dank perfekter lüfterloser Kühlrippenkonstruktion bleibt einem auch ein nerviges Lüftergeräusch komplett erspart.
Wir haben die beiden Endstufen immer jeweils wechselweise mit den einzelnen selben Liedern einer CD gehört, was natürlich eine enorme Umstöppslei mit sich bringt. Was sofort auch bei der Apart Endstufe auffiel: Die hat richtig Power und noch reichlich Reserven. Selbst hohe Dynamiksprünge bei Basseinsatz gibt sie mühelos wieder, ohne auch nur den Verdacht von Verzerrung oder Leistungsmangel aufkommen zu lassen. Dabei bleiben die Bässe stets kontrolliert und präzise. Die Endstufen sollten also mühelos auch noch große Lautsprecher bei extremen Pegeln "anschieben" können.
Im Bassbereich waren die Unterschiede der beiden Endstufen für mich kaum bis gar nicht auszumachen. Das klang für mich gleichermaßen dynamisch und präzise. Dinge wie "Räumlichket", "Volumen" oder eine "Bühne" klangen für mich mit beiden Geräten sehr gut. Den Bässen ging tief Unten nie die Luft aus und Kickbässe kamen präzise und differenziert, Die tiefe Stimme der norwegischen Sängerin hatte in beiden Fällen einen warmen und voluminösen Grundton und ausgeglichenen Mitteltonbereich. Wo man jedoch einen Unterschied hören konnte, war immer dann, wenn in den Stücken von z.B. Trentemöller (Ich glaube, so nannte sich der Künstler) sehr hochfrequente Anteile gleichzeitig mit verschiedenen anderen Frequenzbereichen spielten. Die Hochtonanteile waren dann bei der Naim Endstufe etwas präziser und prägnanter herauszuhören. Ich konnte das zunächst schlecht beschreiben, Blacklight meinte, die "Ordnung" wäre da besser, was es auch ganz gut trifft, wenn man das so nennen kann. Allerdings ist dies auch eine Charaktereigenschaft der Naim Anlage von Blacklight, die mir bereits beim ersten Hören vor Monaten aufgefallen ist und die ich für mich bei hohen Pegeln (Und Blacklight hört gerne mit sehr hohen Pegeln ) als auf Dauer etwas unangenehm und etwas anstrengend einstufte, da mir die sehr hohen Töne zu sehr in den Vordergrund rücken. Aber um diese Frage sollte es in dem Vergleich ja auch nicht gehen, denn die Anlage gefällt so wie sie ist ihrem Besitzer und nur darauf kommt es an.
Als letzten Schritt haben wir noch den "Tube Modus" der Champ One angetestet. Er soll einen etwas weicheren Klang bringen, was u.a. durch einen geringeren Dämpfungsfaktor der Ausgangstufe erzielt werden soll. Und ja, der Tube Modus klingt anders. Der Klirr nimmt etwas zu und es erscheint zunächst etwas "wärmer" und "breiter" im Klang. Im Direktvergleich stellt man dann doch fest, dass es dadurch insgesammt etwas undifferenzierter klingt. Uns hat der normale standardmäßig eingestellt Modus besser gefallen. Daher ist der "Tube Modus" ein nettes aber eher überflüssiges Feature, was ich aber ohnehin nicht nutzen wollte und auch nicht nutzen werde.
Wir haben ja jetzt nicht stundenlang dauerhaft Sinustöne laufen lassen, aber beim Musikhören wurden die Endstufen noch nicht einmal handwarm. Die Kühlrippen sind also sehr effektiv, der Wirkungsgrad der Endstufen offensichtlich hoch und ich mache mir keine Sorgen, dass es da ein Wärmeproblem geben wird.
Fazit des netten Nachmittag für mich ist auf jeden Fall, dass ich die Apart Audio Champ One Endstufen auf jeden Fall behalten werde. Ich finde die Endstufen richtig gut. Ziel war es, eine gut klingende lüfterlose Endstufe zum vertretbaren Preis zu bekommen. Das ist voll gelungen. Sie haben enorme Leistungsreserven und der Klang ist toll. Sie sind auf Grund ihrer sehr hochwertigen Verarbeitung m.M.n. jeden € wert. An so einer tollen Kette, wie Blacklight sie hat konnte ich jetzt wenigstens mal für mich erleben, was da für rund 500,- möglich ist und welchen Aufwand (auch finanziell) man treiben muss, um da eine Steigerung zu erzielen, die auch nur in so einer Kette Sinn macht und ohne Direktvergleich von den Wenigsten überhaupt wahrgenommen werden kann. Zwischen der Champ One und der Naim liegt ein Faktor 7 beim Preis. Niemand sollte glauben, er bekommt deswegen das 7 fache an Gegenwert, das ist aber bei so ziemlich allen Dingen im Leben so. Nur weil ein Bentley eine viertel bis halbe Million kostet, ist die S-Klasse ja kein Schrotthaufen. Ab einem gewissen technischen Niveau wird es extrem schwierig noch "eine Schippe draufzulegen". Die Unterschiede sind so fein, dass ich für mich keine Rechtfertigung hätte, mehr als die 500,- für eine Endstufe auszugeben. Die High End Anhänger können mich jetzt gerne Vierteilen Einziger Kritikpunkt neben fehlendem Trigger-On Input ist die viel zu helle blaue Power LED. Die klebe ich ab, denn damit würde ich mir glatt den Schwarzwert des JVC versauen.
Jeder, der über separate Endstufen nachdenkt, sollte sich mal die Champ One anschauen. Wenn man sich mal so umsieht, was man sonst bekommen kann, so gibt es wenig lüfterlose Endstufen mit viel Leistung jenseits hochpreisiger Hifi Hersteller. Sicherlich von den Daten her (Verarbeitung, Ausstattung, Trafo, Pufferkapazität, Ausgangsleistung) bewegt sich die Champ One in der Region z.B. einer Emotiva XPA-2. Allerdings zum deutlich niedrigeren Kurs und vom deutschen Händler mit voller Garantie ohne Importprobleme.
Evtl. schreibt Blacklight ja auch noch, wie er den Vergleich empfunden hat. Zumal er den Klang seiner Anlage sicherlich besser beschreiben und einstufen kann, als es mir möglich wäre. Und die Namen der (mir bis dato) unbekannten Künstler kann er dann sicherlich auch noch anfügen. Bei der Gelegenheit kann er mich auch gerne korrigieren, wenn ich irgendwo Unsinn zu seiner Anlage geschrieben habe.
Ein nächster subjektiver Bericht kommt dann, wenn ich die 4 Endstufen im Mehrkanalbetrieb bei mir aufgebaut habe und die Stromversorgung gelegt ist.
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