Hallo allerseits..

Nach einiger Zeit hat sich im alten Jahr doch noch mal was getan und ich hab mein wohl letztes großes Bastelprojekt im Dezember 2006 in Angriff genommen.
Mit der Einstellung eines Threads hab ich mir bissl Zeit gelassen, aber ich hoffe Ihr habt Spaß am Lesen.

Es geht dabei um einen Medientisch, der nichts anderes als einer versteckten Unterbringung aller Gerätschaften dienen und zudem ein
dezentes Erscheinungsbild haben soll.

Ich bin der Linie mit den Verblendsteinen treu geblieben, habe diesmal aber etwas mehr Holzarbeiten mit eingebracht.
Wo wir gerade beim Holz sind, bisher hatte ich für die Geräte seit nunmehr drei Jahren ein schickes Rack von Creaktiv, in Kirsche mit Alu kombiniert, im Einsatz.
Größter Nachteil war das ständige Einstauben und das Kabelwirrwarr,
das dahinter unschön ins Auge fiel.
An für sich war ein Anbau mit weiteren Creaktiv-Anbauelementen unter der zu sehenden Dachschräge geplant, aber mein Händler kam und kam nicht bei, also hab ich es kurzerhand selbst in die Hand genommen, die Creaktiv Pläne wurden verworfen und viele kleine Ideen brachte mich dann zum Medientisch.
Ich muß zugeben, die Idee die Geräte mit unterzubringen wie man es im Verlauf des Threads später sehen wird, kam erst beim Bau, denn eigentlich wollte ich das Rack behalten und nur was für die vielen DVDs bauen die in den Benno Regalen stehen?tja eins kam zum anderen und dann hab ich mich eben ganz dafür entschieden das alte Rack zu verkaufen.

Hier hat man noch mal ne Ansicht des ehemaligen Racks, mit dem Raumteiler inklusive Ablagetisch und angrenzendem Sofa im Kinoraum

Als das Grundkonzept halbwegs stand, war die erste Fahrt zum Baumarkt fällig, die kennen mich ja da schon.
Also Maß genommen, wie immer die Spanplatten zurechtsägen lassen und Metallwinkel gekauft nebst Familienpackung Schrauben und einem Akku-Schrauber, den ich bis dahin immer noch nicht mein Eigen nennen durfte..
Als Bastler brauchste ja für den Kauf eines neuen Werkzeugs nen Grund :biggrin:!


Zunächst mal dachte ich an ne Art Schubkästen oder einfach Ablagefächern die ein wenig höher waren als ein DVD-Cover, zu hoch durfte das ganze ja nicht werden sonst wäre der Tisch zu hoch..also erstmal die Frontplatte angezeichnet.

Die geplanten Fächer haben ein Stellmaß von 22cm Höhe, da passt ne DVD prima hochkant rein und man kann sie noch mit dem Finger rausfummeln
So war es zunächst geplant..

Zwischen den Fächern wollte ich wieder Beleuchtung für den Boden haben, ( die kleinen Blenden die hier zu sehen sind sind nur zur Veranschaulichung) weil wenn schon ne Futronix im Einsatz ist, dann soll auch der ganze Raum etwas davon haben.
Einbau-Leuchten hatte ich noch 2 Stück hier rumfliegen, kurzerhand ne dritte und Leuchtmittel geordert?.
Nachdem die Frontplatte soweit ausgeschnitten war, wurden die Leuchten provisorisch eingepasst, um zu sehen wie das überhaupt so wirkt.

War schon mal ganz nett so, fand ich, also weiter..
Jetzt mussten Streben her, um später die Ablagefächer, die aus massiver verleimter Buchearbeitsplatte sein sollten ( wie auch bei meinen anderen Projekten), halten zu können und gleichzeitig für die spätere Abdecktischplatte eine stabile Auflage zu gewährleisten.

Einen Rest der Bucharbeitsplatten hatte ich noch da und das passte sogar haargenau in den kleinen Ausschnitt, also gleich mal testen wie die DVDs sich darin machen.
Rechts ist mein PC zu sehen,
diesen darin zu verstauen gefiel mir noch besser als die DVD-Unterbringung, die Maße wurden also darauf abgestimmt.

Als nächstes machte ich mich daran, die schönen Arbeitsplatten
aus unbehandelter Buche zusägen zu lassen.
Alles haargenau ausgemessen und eine viertel Stunden später lächelte mich wieder einmal die nette Kassiererin im Baumarkt an der Kasse mit den Worten "Na, was vergessen?" an.

Dann ging es ans Einsetzen und Schauen, wie alles so passt.
Hier und da wurde der Frontausschnitt etwas nachbearbeitet und alle Winkel angeschraubt, die die Platten nach dem Zusammenbau zu Kästen später halten und stützen sollen.
Aber bald war auch
das erledigt und die Platten passten, so daß man sie eigentlich schon zu Kästen
zusammenschrauben hätte können..

Aber?
Erst wird lackiert, und zwar jede Platte einzeln, beidseitig mit Zwischenschliff nach Trocknung der ersten Schicht und anschließendem zweiten Anstrich.
Wer die andere Bauthreads von mir gelesen hat, weiß, dass ich hierzu Holzsiegel verwendet habe der mit einer Schaumstoffrolle aufgetragen wurde.


So jetzt mach ich erstmal Pause, viel Spaß beim Lesen

Tag Jungspund ..

Nun für den PC war es gedacht...nur die Ruhe ist ja noch lange nich am Ende der Berichterstattung
Der PC würde die Wärme nach hinten herausblasen...kommt alles noch.
Ich geh jetzt erstmal Sport machen... bis später..

Ach ganz vergessen, hab das Leimholz schon bei den anderen Bastelaktionen lackiert, weil mir die widerstandsfähige Möbel-Oberfläche einfach besser gefallen hat..

So jetzt kanns weiter gehen ..

Nachdem diese Aktion endlich beendet war, wurden die Kästen mit einer Tischbohrmaschine an den Rändern schön senkrecht vorgebohrt und anschließen mit Torx-Schrauben fest verschraubt.
Bombig hält das!! Kein Verziehen mehr, kein Klappern, keine Instabilität!
Perfekt!

Die einzelnen Kästen wurden nun in die Ausschnitte eingesetzt und mit den zuvor unterhalb angebrachten Winkeln fest verschraubt.
Das hier ist der breite Kasten links im Tisch von unten, oberhalb des Kastens wurde natürlich dasselbe gemacht und ebenfalls mit Winkeln verschraubt.

Hier zu sehen, die Ansicht quasi von unten..

Höllisch schwer war die gesamte Tischkonstruktion schon jetzt, aber aufgrund der Gesamtstabilität, die durch die vielen Winkel gegeben war, konnte man den Tisch locker auf dem Teppich umstülpen, um nicht zuletzt die hintere Spanplatte als Abschluss anzuschrauben.
Um die Kabel später nachinten wegzuführen und für die abwärme des PCs und der Geräte wurden in die Abschlussplatte später noch Öffnungen gesägt.

Das sieht dann so aus:

Als ich mir das mal von vorn betrachtete war ich nicht so ganz unstolz in dem Moment

Beim Betrachten kam mir dann aber erst der Gedanke: "Komm bau den Tisch durchgängig bis zum Raumteiler
(mit den bereits vorhandenen 3 übereinander sitzenden Einbau-Leuchten ) und integrier diesen dann einfach irgendwie"
Ich tat mich echt schwer, das schöne und vor allem teure Creaktiv-Rack
verkaufen zu müssen. Gefiel mir nicht so der Gedanke, aber was blieb mir übrig, das kirschfarbene Rack passte nun gar nicht mehr zu dem schönen neuen Bucheholz.

Also egal, einmal entschieden hab ich weitere Spanplatten zurechtsägen lassen und bin die Linie komplett durchgegangen.
Das Creaktiv Rack wurde kurzerhand abgebaut,
und die Technik zwischenzeitlich in einem anderen Raum verstaut
(Ohne Musik ist Basteln ganz schön öde !!!)
Dann musste die Frontplatte etwas erweitert werden.
Auch diese Erweiterung bekam noch einen Ausschnitt für einen weiteren Kasten verpasst.

Dieser Kasten wurde exakt so breit,
damit beide Enstufen nebeneinander Platz finden, mit je ein bis zwei Zentimetern Sicherheitsabstand dazwischen und an den Seiten.

Einen anderen Platz für die Technik konnte man aufgrund der Kabel, die unter dem Laminat entlang führen, und wie zu sehen an einer fixen Stelle aus dem Boden traten, nicht wählen.
Die LS-Kabel waren sowieso zu kurz, um sie mitsamt Verstärker aus dem Fach ziehen zu können, aber dazu gleich mehr..
Sehr beruhigend war der Gedanke, dass man von diesem Kabelwirrwarr, nach Abschluss der Installation, nichts mehr sehen bekommen würde.

Hier sieht man, die Stelle an der die Kabel aus dem Laminat herausführen
( Antennenkabel; LS-Kabel; Scart & S-Video) denn früher stand mal ein TV an der Stelle wo jetzt die Leinwand hängt, das war noch zu aktiver Laserdisc-zeit.

Allerdings hieß das auch wieder, Arbeitsplatten lackieren und diesmal musste die obere Platte des eingesetzten Kastens so zurechtgesägt werden,
dass man zum einen die Endstufen von oben anschließen kann,
ohne sie herausziehen zu müssen und um an die Steckdose usw. dranzukommen.

Mit einer Stichsäge, deren Blatt sich gern verbiegt beim Sägen war das gar nicht mal so einfach, also hab ich Führungen aus Holzresten verwendet, die mit Schraubzwingen stramm festgespannt waren.

Auch wenn es hier und da etwas unregelmäßig wurde, zu Sehen bekommt man es zum Schluss ja eh nicht, da die große Tischplatte abschließend alles verdecken wird.
Hauptsache man kommt an die Endstufen und die Kabel ran im Fall der Fälle.

Keine Fragen bisher??

Also gut, dann mache ich einfach mit der Berichterstattung weiter.....


Für die ganz zuletzt folgende Abdeckplatte hab ich Filzmatten zurechtgeschnitten und aufgeklebt, damit nix klappert.

Soist alles recht gut zugänglich find ich?auch was eine eventuelle Be-/Entlüftung der Endstufen, oder falls es mal der Fall sein sollte, anderer Komponenten angeht, so kommen hier wohl erstmal keine Zweifel auf.

Schönen guten Morgen *gähn*

Ist schon ne sehr augenfreundliche Angelegenheit sich damit ne Ecke zu gestalten, das stimmt Michael.
Nelson, auch hier aus dem Forum hat sich ne Wand damit bepflastert, das verbreitet gleich ein schönes südländisches Flair, dafür ist es normal auch gedacht.

Angel- Herzchen.... danke für die netten Worte, wollten wir bei Dir in der Wohnung nich auch was umbauen?


Ich mach dann gleich mal weiter, wenn ich schon hier bin.
Wo waren wir denn stehen geblieben, ach ja, nachdem auch der zweite Kasten lackiert und eingesetzt war wurde das Licht angeschlossen, die Stützwände bekamen dazu mit einem Forstner-Bohrer Löcher verpasst, um die Stromleitungen zu verlegen.
Oben am Bildrand sieht man weitere Löcher, hier werden Lichtleiterkabel und USB Kabel zum PC führen, der in einem der anderen Kästen seinen Platz finden wird.
Die Kabel wurden natürlich noch mit Klemmen an der vorderen Spanplatte fixiert..

So und nun kommt meine Lieblingsbeschäftigung:
Verblendsteine brechen, cutten und aufkleben!
Nicht zu vergessen sind die Aluwinkelschienen die ich als sauberen Abschluss verwende,
zu sehen oben am Rand.

Tja und dann wird auch schon verfugt?wenn ich daran denke, meine armen Fingerkuppen.
Wie oft hab ich mir die schon wundgeschliffen beim Ausmodellieren der Fugen.

Jetzt nimmts auch langsam Form an....

Etwas schwierig war nun die Anbindung an den schon bestehenden Raumteiler
mit den drei Leuchten, denn der Medientisch war ja an für sich nie vorgesehen, die Idee kam mir halt erst Ende letzten Jahres.

Um einen aufgelockerten Anschluss zum Raumteiler zu gewährleisten habe ich einen Absatz gebaut.
Grund dafür war, daß wenigstens zwei der bisher drei Einbauleuchten weiterhin genutzt werden können und daß der Tisch von der Seite auch halbwegs Licht abbekommt.
Zudem wäre ein schnurgerader Abschluss der Tischplatte am Raumteiler in meinen Augen langweilig gewesen.

Die unterste Leuchte wurde ausgebaut, wobei die vorhandene Öffnung dann dazu dient, das dahinter verlaufende Stromkabel anzuzapfen, damit auch die Leuchten im Medientisch mit Strom versorgt werden können.

Das Brett hier ist nur ein Rest und dient dazu das richtige Maß zu finden, um nen sauberen Abschluss mit den Steinen hinzubekommen.
Die kleine Leimholzplatte die den Absatz bilden wird, ist später einfach nach vorn herausziehbar und man kommt so prima an die Innereien heran

Jetzt kam das für mich wirklich schwierige, das Zusägen der abschließenden Tischplatten!
Die Dachschräge ist nicht durchgehend gerade aber dazu gleich mehr, die gesamte Konstruktion ließ am linken Ende eine Tiefe von ca 54cm zu, am anderen Ende, an der der Raumteiler beginnt, ganze 60cm.
Andernfalls hätte der Tisch schief im Raum gestanden, ist halt ein Altbau und da ist bekanntlich nie alles gerade

Die gesamte Breite des Medientisches beläuft sich nun auf nahezu 4 Meter.
Um die Platten noch ins Dachgeschoss transportiert zu bekommen und im Treppenhaus überhaupt rumzukommen, musste ich zwei Platten kaufen und diese an der Hinterseite, die zur Schräge zeigt, schräg zusägen..

Mit einer Handkreissäge klappte das ganz gut, indem ich mich auf die Führungsschienen besann, die ich schon beim Zuschnitt der Deckplatte des letzten Kastens eingesetzt hab.

Meine Güte, ich war heilfroh , dass ich die Platten nicht versaut hab.
Die waren Schw?teuer!!!

Die Schnittflächen zeigen nun zur Wandschräge, die saubere Kante in den Raum..
Ein letztes mal Lackieren, diesmal mit 3 Schichten Lack und entsprechendem Zwischenschliff.

Danke für die Sterne ... äh Punkte wie auch immer

Ja ein Platte zu 200 cm kostete im Angebot locker 100 Steine... da schwitzt man schon ein wenig beim Sägen. Glücklicherweise ging alles gut.

Das Haus ist von aussen verputzt, da sieht man kein Fachwerk, weil es kein Eiche-Fachwerk ist und dementsprechend nicht so gegen Witterungseinflüsse gewappnet.
Die schönen Balken hab ich 1997 beim Renovieren erst freigelegt, ursprünglich war die Decke gerade, also ohne Spitzgiebel...
Zwei Wochen Schleifen und Einbalsamieren mit Bienenwachs brachten die Balken damals dann voll zur Geltung.

Hab mal so ein altes Foto rausgekramt von der Renovierung damals

Die letzten und folgenden Bilder zeigen den Übergang zum Raumteiler,
die Verstärker finden wie geplant Ihren Platz im Holzkasten ganz rechts, während die Vorstufe Ihr Dasein auf dem Tisch fristen wird.

Die Cinch-Kabel führe ich dahinter nach unten, wobei man diese sicher noch mit ner Blende verstecken kann, ich lass es aber jetzt mal so.

Falls mal ein Endstufentausch gegen nen Mehrkanal-Amp anstehen sollte, kann die MAP runter ins Fach wandern..die Option hab ich mal im Hinterkopf behalten.
Die Abdeckplatten mussten für den seitlichen Übergang zum Raumteiler noch etwas bearbeitet werden, aber inzwischen sieht es recht bündig aus.
Im Folgenden sieht man auch, dass die Abdeckplatte hinter der Vorstufe mit der Oberfräse ein wenig ausgespart und glatt geschliffen wurde, um die Kabel schön in Richtung der Endstufen herunterzuführen.