Auswirkungen des Raumes auf Helligkeit und Kontrast

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    • Auswirkungen des Raumes auf Helligkeit und Kontrast

      Auswirkungen des Raumes auf Helligkeit und Kontrast

      Immer wieder stellt sich die Frage, welchen Einfluss hat der Raum auf die Detaildarstellung, Plastizität und den Kontrastumfang?
      In einem dunklen Heimkino mit schwarzer Decke und schwarzen Fußboden wirken Filme oftmals brillanter als in einen gut abgedunkelten Wohnzimmer mit hellen Wänden, Fußboden und Decke. Sogar dann, wenn ein und derselbe Projektor in beiden Räumlichkeiten zum Einsatz kommt und sogar kalibriert worden ist.
      Es wird immer mal wieder behauptet, dass ein Projektor mit einem hohen nativen On/Off-Kontrastumfang nur in einem dedizierten Heimkino Vorteile hat.
      Ist das alles so richtig?

      Je mehr helle Flächen in einem Raum vorhanden sind, desto mehr Streulicht wird auf die Bildwand zurück reflektiert. Aus diesem Grund muss das projizierte "Schwarz" aufgehellt werden, damit die Durchzeichnung erhalten bleibt.
      Hier gehen übrigens der subjektive Eindruck und die Messergebnisse Hand in Hand einher.
      Ich will das mal mit einfachen Worten erklären, damit das auch die User verstehen, die mit Messtechnik und Kontrastangaben nicht viel anfangen können.


      Was ist Schwarz?
      Schwarz bedeutet im Idealfall "Licht aus". Das kann derzeit aber kein aktueller digitaler Projektor so darstellen. Die Lampe wird immer ein wenig Lichtoutput haben, weil sie auch bei reinen Schwarzbildern weiterbrennt.

      In Zahlen bedeutet das:
      Schwarz wäre 0,000 Lumen. Die JVC-Modelle haben einen Schwarzwert von etwa 0,029 Lumen (abhängig vom Modell, Einstellung und der Serienstreung). Das ist schon sehr dunkel, aber eben kein "Licht aus". Zum Vergleich kommen andere digitale Projektoren ohne komplett geschlossene Auto-Blende kaum unter einen Wert von 0,08 Lumen, wenn die max. Helligkeit identisch ist.

      Ist Schwarz in einem Heimkinoraum dunkler als im gut abgedunkelten Wohnzimmer?
      Im Wohnzimmer sollte schon kein Restlicht durch andere Quellen als den Projektor vorhanden sein. In dem Fall wird der Schwarzwert eines Projektors in einem Wohnzimmer sowohl subjektiv als auch messtechnisch identisch sein wie in einem optimierten Heimkinoraum. Das "Restlicht" eines Schwarzbildes erzeugt in der Regel so wenig Streulicht, dass das Schwarz davon nicht aufgehellt wird.

      Egal ob optimierter Kinoraum oder gut verdunkeltes Wohnzimmer, z.B. die JVC-Projektoren erhalten unter HDMI-Normal ihren bestmöglichen Schwarzwert in der Einstellung Helligkeit 0 oder -1 (je nach Modell, Serienstreuung und den übrigen Einstellungen für die D65-Kalibrierung).
      In beiden Räumlichkeiten wird ein Wert von "Helligkeit +1 das Bild schon minimal aufhellen. Helligkeit +3 macht dann aus dem Schwarzbild eher ein Mittelgrau.

      Internet_Lumière Angel-A 21-9_MBR4641.jpg
      In einem dedizierten Heimkino bleiben die Details in Mischlichtszenen weitgehend erhalten, während sie im Wohnzimmer durch Restlich absaufen oder überstrahlen können.

      Was bringen Testbilder?
      Wird nun ein Testbild zugespielt, das nur Abstufungen von 0-5% darstellt, wird auch das Wohnzimmer kaum aufgehellt. In der Regel können alle Abstufen erkannt werden.
      Das liegt daran, dass kein/kaum Licht zurück auf die Leinwand reflektiert wird, das die ganz dunklen Graustufen nahe 0% aufhellt. Auch subjektiv wahrnehmbar wird der Raum ebenso dunkel bleiben.

      Wird allerdings ein Testbild zugespielt, dass sowohl den maximalen Schwarzwert als auch den maximalen Weißpegel darstellt, ändert sich der Bildeindruck erheblich.
      Nehmen wir ein Testbild, dass 0-15% und 85-100% Bildinhalte gleichzeitig enthält (z.B. eine Grautreppe). Hier ist nun etwas ganz interessantes zu beobachten. In einem gut abgedunkelten Wohnzimmer sind die 0-4% Bildinhalte meist nicht mehr auseinander zu halten, obwohl diese im "Schwarztestbild" noch gut zu erkennen waren. Das liegt daran, dass die hellen Bildinhalte des Testbildes den Raum aufhellen. So sind z.B. die Farbe der Tapete und viele Details, die beim reinen "Schwarztestbild" kaum zu sehen waren, nun gut zu erkennen. Die Wände reflektieren das Licht auch auf die Leinwand zurück und hellen diese entsprechend auf. Wir erinnern uns: "Schwarz bedeutet Licht aus". Die hellste Lichtquelle im Raum bestimmt also, wie dunkel das berstmögliche Schwarz ist. In unserem Testfall liegt das dunkelste mögliche Schwarz also bei rund 5%.

      Was ist die Folge?
      Der Helligkeitsregler muss angehoben werden, damit wieder alle Abstufungen in den dunklen Bildbereichen zu erkennen sind. Also stellen wir diesen z.B. auf Helligkeit +3.
      Wird nun ein dunkles Bild projiziert (z.B. Sternenhimmel in Star Wars) stellt der Projektor nicht mehr den maximal möglichen Schwarzwert dar (Helligkeit steht ja auf +3). Dadurch wirkt das Schwarz leicht "milchig".
      Wird der Helligkeitsregler aber wieder auf Helligkeit 0 zurückgedreht, wird der Sternenhimmel viel plastischer. Leider saufen dann aber wieder in hellen Szenen dunkle Bildinhalte ab und sind nicht mehr gut zu differenzieren (z.B. Nadelstreifen des Anzugs von James Bond in Casino Royale).

      Was passiert mit hellen Szenen?
      Hier ist es ganz ähnlich - nur umgekehrt. Zuviel Streulicht im Raum lässt helle Bildinhalte nahe 100% überstrahlen (sie verschwinden). Als Folge daraus muss der Kontrastregler reduziert werden, damit alle hellen Bildinhalte gut zu erkennen bleiben (siehe Fotos unten mitte und rechts).

      Helligkeit und Kontrast beeinflussen sich also gegenseitig?
      Ja. Wird der Helligkeitsregler angehoben, werden nicht nur dunkle Bildinhalte aufgehellt, sondern auch alle anderen. Um ein Überstrahlen nahe 100%-Luminanz zu vermeiden, muss also gleichzeitig der Kontrastregler im gleichen Verhältnis zurück gedreht werden, damit auch die hellen Inhalte weiterhin sichtbar bleiben. Auf diese Art und Weise sind alle Inhalte zwischen 0-100% zu erkennen.

      Mond Original.jpgMond Wohnzimmer.jpgMond Wohnzimmer korrigiert.jpg
      Bild links: Gut zu erkennen ist hier, dass im Heimkino alle Details dargestellt werden. Bild mitte: Im abgedunkelten Wohnzimmer saufen Details im Schwarz ab und überstrahlen durch das Restlicht im Raum. Bild rechts: Eine Apassung mit Hilfe der Regler für Helligkeit und Kontrast schafft hier zwar Abhilfe, allerdings auf Kosten der Plastizität.

      Welchen Einfluss hat das auf den Kontrstumfang?
      Der native Kontrastumfang stellt das rechnerische/messtechnische Verhältnis zwischen Schwarz und Weiß dar. Nehen wir mal an, der JVC-Projektor hat ein Kontrastverhältnis von max. 25.000:1. In diesem Fall ist das Weiß 25.000x heller als das Schwarz.
      Ein Beispiel:
      Schwarzwert: 0,03 Lumen
      Weiß: 750 Lumen
      Kontrastverhältnis: 25.000:1

      Wird nun das Schwarz aufgehellt, damit alle Helligkeitsabstufungen in einem Wohnzimmer mit hellen Wänden zu erkennen sind (z.B. Helligkeit +3/Kontrast -3), verändert sich auch das Kontrastverhältnis.
      Zum Beispiel sind nun folgende Werte vorhanden:
      Schwarzwert: 0,10 Lumen
      Weiß: 750 Lumen
      Kontrastverhältnis: 7500:1

      Durch den niedrigeren nativen Kontrastumfang verliert das Bild nun in allen Szenen deutlich an Plastizität (siehe oben Screenshots).

      Was ist zu tun, um den maximalen Kontrastumfang des Projektors zu nutzen?
      Je dunkler ein Raum eingerichtet ist (ideal ist ein komplett schwarzer Raum inkl. Fußboden und Zimmerdecke), desto weniger Kompromisse müssen eingegangen werden. Nur werden die wenigsten aus optischen und geschmacklichen Gründen einen Raum komplett in Schwarz einrichten (wollen).
      In einem dediziertes Heimkino mit dunklen Wänden (Dunkelblau, Dunkelrot, Grau), schwarzen Fußboden und schwarzer Decke sind kaum abweichende Einstellungen von den "optimalen" Werten am JVC (Helligkeit 0, Kontrast +1) nötig.
      In einem Wohnzimmer, das für gemütliche Kinoabende genutzt wird, muss der User sich schon entscheiden, ob er den optimalen Schwarzwert zu gunsten der optimalen Durchzeichnung "opfert".

      Gibt es einen Kompromiss?
      Ja. Wem es gelingt, dass auf einem Graustufentestbild zwischen 2%-98% alle Stufen erkennbar sind, ohne dass die Helligkeit- und Kontrastregler von ihrem Optimalwerten verändert werden müssen, kann es so lassen. In nur ganz wenigen Fällen (z.B. AvP2) werden in der Praxis wichtige Handlungsteile in diesen absoluten Grenzbereichen dargestellt.

      Auch wenn Bildinhalte von 0-2% absaufen sollten, bringt der bessere Schwarzwert auch in Mischlichtszenen Vorteile, weil dunkle Inhalte subjektiv einfach mehr Plastizität besitzen.
      Gruß
      George Lucas

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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von George Lucas ()

    • Hmm, das ist doch eher Basiswissen als Expertenwissen. :kratz:

      Eigentlich war dieses Board für sehr spezielle Fragen und vor allem für Erleuterungen von komplizierten und nicht offensichtlichen Sachverhalten gedacht. Vielleicht könnte Richard ja noch ein Board für Basiswissen einrichten, wenn es von Einsteigern gewünscht sein sollte.
    • FoLLgoTT schrieb:

      Hmm, das ist doch eher Basiswissen als Expertenwissen. :kratz:
      .

      Das ist schon richtig. Aber selbst unter langjährigen Mitgliedern in diesem Forum führt das immer noch zu Missverständnissen. Vor allem wird immer mal wieder behauptet, das z.B. ein sehr guter nativer Schwarzwert in einem gut abgedunkelten Wohnzimmer keine Vorteile bringt.
      Interessant ist daher auch mal die Darstellung anhand von Screenshots, dass in einem Wohnzimmer der maximale Schwarzwert durchaus erzielt werden kann, aber dieser erkauft wird mit Detailverlust in hellen und dunklen Bildinhalten.
      Auch eine "Kompromisseinstellung" von Helligkeit und Kontrast (mit wenigen Detailverlusten im 2%-Bereich) ist nicht unbedingt Basiswissen.
      Gruß
      George Lucas

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    • Danke für den selbst für mich leicht verständlichen umfangreichen Beitrag - so etwas lese ich immer wieder mal ganz gerne, um meine eigenen Erkenntnisse auf Korrektheit zu überprüfen und neue Erkenntnisse anzulesen. :thumbs:

      Vielleicht könnte man aber als Kompromiss zu der Frage von Follgott überlegen, so eine Art Wissensdatenbank einzurichten, wo solche informativen Beiträge abgelegt werden (ohne Möglichkeit einer Diskussion), so dass sowohl Neulinge als auch Experten diese immer wieder nutzen und mit noch mehr Futter anreichern können - das wäre doch mal ein weiterer echter Mehrwert dieses tollen Forums :thumbs:
    • George Lucas schrieb:

      Auch eine "Kompromisseinstellung" von Helligkeit und Kontrast (mit wenigen Detailverlusten im 2%-Bereich) ist nicht unbedingt Basiswissen.


      Das stimmt schon, aber deine "Kompromisseinstellung" geht über Basiswissen auch nicht gerade hinaus. Den ohnehin schon relativ hohen Schwarzwert eines digitalen Projektors anzuheben, ist ein sehr schlechter Kompromiss, von dem ich nur abraten kann!
      Folgende Maßnahmen führen zu einem insgesamt deutlich besseren Ergebnis:
      1. Kauf einer grauen Leinwand (Streulicht wird weniger stark reflektiert)
      2. Erniedrigung des Gammafaktors (z.B. auf 1,8-2,0) oder Anhebung der unteren IREs über einen Video Equalizer

      Damit bleibt der Schwarzwert niedrig und trotzdem werden Details in den unteren IREs auch in hellen Szenen noch halbwegs sichtbar. Wirklich gut sieht das natürlich trotzdem nie aus...


      Wie auch immer, für mich gehört das gesamte Thema nicht ins Expertenboard. Wer in einem hellen Wohnzimmer projiziert und nach einem guten Bild strebt, sollte sich erstmal mit den Grundlagen befassen. Und die sagen klar, dass der Raum schwarz sein muss. Wenn das getan ist, kann man sich auch mit den erweiterten Themen befassen. Vorher ist das in meinen Augen völlig sinnlos. :)
    • FoLLgoTT schrieb:

      Wie auch immer, für mich gehört das gesamte Thema nicht ins Expertenboard.

      Das sehe ich auch so.

      Der Beitrag (inklusive der Diskussion, welche Kompromisse möglich/sinnvoll sind) ist aber sicher für Einsteiger sehr wertvoll.

      Gab es nicht ganz früher hier ein Board für Einsteiger?

      (Oder lautete die Empfehlung immer "Lies erst mal P.F." ;) )

      Wenn ich in einem Forum ganz neu bin, bin ich immer sehr dankbar für solche Boards und Beiträge. Man kann sich schnell ein Basiswissen anlesen und ist eher motiviert Newbie-Fragen zu stellen.

      Ich beantrage daher
      1) Board für Einsteiger
      2) Diesen Beitrag dort pinnen
    • Hallo George Lucas,

      vielen Dank für den leicht verständlichen Beitrag.

      Auch ich bin immer für solche Beiträge dankbar und würde es begrüßen hier bald ein Einsteiger-Board zu finden. Im gesamten Forum sind wirklich zahlreiche Beiträge verstreut die man als Newbie nicht unbedingt auf Anhieb findet, weil man z.B. noch gar nicht weiss wonach man suchen soll.

      Daher bin ich definitiv für ein Einsteiger-Board :thumbs:


      Gruß
      Sezar
      Kann mir mal bitte jemand das Wasser reichen?
    • Hallo, bin grad bei meinem hd550 mit Kontrast und Helligkeit am testen und bei diesem Thread gelandet. Grundsätzlich ist mir das oben erklärte verständlich und nachvollziehbar. Aber eines ist mir noch nicht ganz klar geworden. Wenn ich in einem schlecht optimierten Raum eine dunkle Szene betrachte macht dies zu einem optimierten Raum meines Erachtens keinen großen Unterschied da eh wenig Licht streuen kann. Bei einer hellen Szene müßten die Unterschiede eigentlich auch nicht so groß sein. Wo der optimierte Raum Vorteile haben sollte wären Szenen mit hellen und sehr dunklen Bildanteilen da hier das Streulicht den dunklen Bereich im nicht optimierten Zimmer aufhellt.
      Hierzu habe ich nun eine Frage.
      Ich habe das mal ausprobiert und ein Standbild von solch einer Szene gemacht und hatte so den Eindruck das nicht mein schlecht optimierter Raum den schwarzen Bereich aufhellt, sondern daß das Auge sich wegen dem hellen Bereich darauf einstellt und die Pupille etwas schließt und dadurch die dunkle Szene an Durchzeichnung verliert. Das wäre dann im optimierten Raum ebenso und auch hier hätte er eigentlich kaum Vorteile. Wie gesagt das ist meine Vermutung das dieser Effekt (gibts da einen Fachbegriff?) mit eine Rolle spielt, vielleicht kann jemand von den Experten mich da etwas aufklären.

      Gruß
      Steinbock71
    • Hallo Steinbock71,

      deine Beobachtungen sind schon richtig. Nur wird ein Film nicht ausschließlich aus weißen und schwarzen Testbildern bestehen. In der Regel bestehen Filmszenen aus unterschiedlich hellen Bildinhalten.
      In einem Wohnzimmer wird das Licht aus den hellen Bildinhalten durch die hellen Wände und die weiße Decke zurück auf die Leinwand reflektiert und hellt die dunklen Bildinhalte zum Teil erheblich auf. Dadurch verliert das Bild enorm an "Tiefe" und Plastizität.
      In einem komplett abgedunkelten Heimkinoraum mit dunklen Wänden, Fußboden und Zimmerdecke wird das helle Licht weitgehend "absorbiert" und reflektiert erheblich weniger zurück auf die Leinwand. Als Folge dieser dunklen "lichtschluckenden" Wände werden dunkle Bildinhalte weniger aufgehellt.
      Dadurch wirkt das Bild subjektiv brillanter und kontrastreicher. Dieser Eindruck kann mittels Messungen sogar objektiv bestätigt werden.
      Siehe diesbezüglich auch die Screenshots in meinem Eingangsposting.
      Gruß
      George Lucas

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    • steinbock71 schrieb:

      hatte so den Eindruck das nicht mein schlecht optimierter Raum den schwarzen Bereich aufhellt, sondern daß das Auge sich wegen dem hellen Bereich darauf einstellt und die Pupille etwas schließt und dadurch die dunkle Szene an Durchzeichnung verliert.

      Diese Beobachtung mache ich auch immer wieder wenn ich das NEEDLES PULSES AND STEPS Testbild der Finzel DVD abspiele. Auf den ersten Blick kann ich nicht alle Grautreppen in Schwarzbereich vollständig erkennen. Auch die zwei feinen senkrechten schwarzen Balken sind auf dem minimal helleren Hintergrund bestenfalls zu erahnen (es sei denn, ich konzentrier mich intensiv nur auf diesen Bildinhalt - dann wird es besser). Begründen tu ich das damit, dass der untere helle Bildanteil so grell leuchtet, dass sich die Iris in meinem Auge schließt, um nicht geblendet zu werden. Dadurch sind die dunklen Bildinhalte subjektiv nicht mehr/nur sehr schwer erkennbar.
      Dass dieser Verlust an Durchzeichnung in dunklen Bildinhalten nur auf einen subjektiven Eindruck beruht wird deutlich, wenn ich den hellen Teil des Bildes "abschatte", in dem ich meine Hand so vor die Augen halte, dass ich nur die dunklen Bildinhalte erkenne. Nun sind alle Details deutlich erkennbar.

      Das hat auch nichts mit dem für einen aktuellen Projektor eher mittelmäßigen ANSI-Kontrastwert des JVC-HD550 zu tun. Immerhin werden sämtliche Bildinhalte auf der Leinwand ja richtig dargestellt.

      In einem Wohnraum (ohne Korrektur der Einstellungen von Helligkeit und Kontrast) überstrahlen diese eigentlich sichtbaren Details dann leider, so dass von den 5 dunklen Graustufen nur noch eine oder maximal zwei erkennbar bleiben.
      Dieser Eindruck mittels Testbild lässt sich so auch auf "echte" Filmszenen übertragen.
      Gruß
      George Lucas

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    • Einfluss durch helle Wände oder Elemente?

      Schaut man sich Heimkinos an, so finden sich die unterschiedlichsten Gestaltungen.
      Von "schwarzes Loch" bis prunkhaft Barock.

      Die meisten möchten Ihr Heimkino ja auch optisch ansprechend für vor und nach dem Film gestalten.
      Was ich mich jedoch frage: wann lenken solche Elemente ab, oder haben sogar einen störenden Einfluss auf das Filmvergnügen?

      Klar, z.B. ein Wohnzimmer sollte auch weiterhin noch ein Wohnzimmer bleiben.
      Aber wie sieht es bei einem dezidiertem Heimkino aus?

      Hier mal zwei Beispiele:

      Das erste ist noch relativ dunkel gehalten, enthält aber dennoch deutliche, helle Akzente, wie z.B. die senkrechten, gebürsteten Alu-Streifen:
      kino_startrek.jpg

      Dieses hier ist sogar insgesamt ziemlich hell gehalten:
      kino_hell.jpg


      Wie seht Ihr das?
      Was ist noch völlig unauffällig beim Filmschauen, so lange zumindest das Streulicht um die Leinwand durch Abdunkelung geschluckt wird, und ab wann würdet Ihr es als deutlich störend empfinden?
      mein Heimkino-Bau-Tagebuch: »DEEP SPACE ONE«
    • Wishmaster schrieb:

      Was ist noch völlig unauffällig beim Filmschauen, so lange zumindest das Streulicht um die Leinwand durch Abdunkelung geschluckt wird, und ab wann würdet Ihr es als deutlich störend empfinden?
      Alles was nicht Schwarz ist vom Blickfeld auf die Leinwand emfinde ich als störend für den Bildeindruck.
      Mich stören mittlerweile sogar ab und an meine silbrigen Spots (sind aber nur die ersten 2 je links und rechts) und meine roten Säulen.
    • Bei mir ist zwar alles schwarz, aber selbst da gibt es große Unterschiede aufgrund unterschiedlicher Helligkeiten des Schwarz und der Struktur. Ideal wären komplett matte, lichtschwächende Flächen. Puristen würden vielleicht die bei mir glänzenden Leisten der Verdunklung oder die Unterseite des Deckenfries mit Samtfolie abkleben, aber mich stören diese kleineren Details nicht mehr, da ist mir die Optik wichtiger.

      Trotzdem würde ich immer nur auf ganz dunkle Flächen setzen, kleinere Elemente dürfen aus meiner Sicht auch Silber o.ä. Sein, wenn sie für die Optik wichtig sind. Vermeiden sollte man spiegelnde Flächen. Ist aber eine Frage der Prioritäten - setzt man den Fokus auf Optik oder auf bestmögliches Wiedergabeqaulität.
      Gruß

      olli


      The DARK-ROOM - homecinema
      Ausstattung: 7 Lounge-Ledersessel, 3 Sitzreihen, 3m Cinemascope Leinwand, D-ILA-Projektion, 9.2 Multichannel,
      24m² Sternenhimmel, Filmausstellung, Schallschutzausbau, Fußbodenheizung, automatische Lüftung, Akustikdecke,
      EIB-Steuerung von Lichtszenen und Verdunklung, Raumakustikoptimierung, Lichtkranz.
    • Natürlich immer Geschmacksache. Und ein Kompromiss, den jeder für sich entscheiden muss.

      Ich würde davon ausgehen, dass Foto 1 mit den im Vergleich zur Restwand erheblich helleren 'Säulen' wohl eher ablenkende Effekte verursacht als Foto 2.
      Dafür dürfte Foto 2 aber auf Grund der insgesamt helleren Gestaltung vermutlich das schlechtere Gesamtbild erzeugen.

      So gefallen, dass ich es nachbauen wollte, tut mir keines der beiden :D
    • Okay, dann täuscht mich das also doch nicht, dass solche Elemente zwar mit Licht toll aussehen können, aber ggf. beim Film doch stören können.

      Eine Möglichkeit, die mir hier noch einfallen würde, wären z.B. seitliche Vorhänge aus Akustikstoff, um auch nicht zu überdämpfen, aber während des Films Poster oder andere Design-Elemente auszublenden.
      Oder natürlich hauptsächlich mit viel akzentuiertem, farbigem Licht zu arbeiten, welches einfach ausgeschaltet werden kann.

      Was würden die "Schwarz-Profis" denn so als Bezugsstoff für Decke und Wände empfehlen, was auch schön viel Licht schluckt?
      Ich habe mir jetzt mal eine Musterkarte von "Molton-Markt.de" bestellt.
      (molton-markt.de/info/molton-musterkarte-bestellen.html)
      mein Heimkino-Bau-Tagebuch: »DEEP SPACE ONE«
    • Wishmaster schrieb:

      ... Bezugsstoff für Decke und Wände empfehlen, was auch schön viel Licht schluckt?
      Der Stoff mit der geringsten Reflexion ist schwarzer Samt.
      Wenn es akustisch transparent sein soll gibt es auch entsprechenden "Akustikstoff" oder günstigeren "Ditte" von Ikea.
      Diese sind zwar nicht so lichtschluckend wie Samt, aber schon nahe am Optimum so dass letztlich der Kontrast des Projektors wieder für den Gesamtkontrast bestimmend wird.
      Molton ist übrigens nicht so beliebt, das liegt jedoch mehr an der gefühlten Wertigkeit.
    • Aries schrieb:

      schwarzer Samt
      Gibt es da einen speziellen? hast Du evtl. eine Empfehlung?
      Ist Samt nicht eigentlich leicht schimmernd, ergo dann doch wieder etwas reflektierend?

      Aries schrieb:

      Molton ist übrigens eher nicht so beliebt, das liegt aber mehr an der gefühlten Wertigkeit.
      Was ich bis jetzt so gelesen haben, ist Molton durchaus beliebt, ganz ein fach: weil billig. Aber, wie Du schon sagst, nicht wirklich wertig.
      mein Heimkino-Bau-Tagebuch: »DEEP SPACE ONE«
    • Wishmaster schrieb:

      Gibt es da einen speziellen? hast Du evtl. eine Empfehlung?
      Ich wüsste nicht, dass es da größere Unterschiede gäbe.

      Wishmaster schrieb:

      Ist Samt nicht eigentlich leicht schimmernd, ergo dann doch wieder etwas reflektierend?
      Zumindest werden Leinwandrahmen typischerweise mit Samt beflockt, auch weil es am effektivsten das Licht schluckt.
      Im Zweifelsfall würde ich vorher den Stoff anschauen.
    • Das gruselig schimmernde Zeug ist Pannesamt.

      Bühnensamt sieht da deutlich matter aus.

      Einfach mal ein paar Stoffmuster von Gerrits und Rabenring anfordern.

      Molton ist billig. Mehr positives fällt mir zu dem Zeug nicht ein. Ich habe es bei mir wieder rausgerissen und durch Akustikstoff ersetzt.

      Das Problem der ganzen Stoffe wie Molton, Bühnesamt, Akutex, Trevira etc ist, dass sie mit >300g/m² alles Andere als akustisch transparent sind.
      Mein Kellerkino - The Twilight Zone (klick)
    • Aries schrieb:

      beflockt
      Vielleicht ist genau das der Unterschied, dass es eben Flocksamt und kein echter Samt ist?!

      Ich habe heute schon die Muster von Molton-Markt bekommen.
      musterkarte.jpg

      Das 160g/m² "Dekomolton" ist wohl für nicht mehr zu gebrauchen als eben zum dekorieren oder basteln.
      Das 300g/m² "Bohnenmolton" wirkt in der Tat etwas fusselig und nicht sonderlich hochwertig.

      Nicht uninteressant finde ich jedoch das 500g/m² "Calmuc".
      (molton-markt.de/akustikstoffe/…almuck-schwarz-300cm.html)
      Es ist mit ca. 3mm rel. dick, hat eine angenehme, weiche und warme Oberfläche und ist absolut blickdicht (sogar mit Taschenlampe dahinter)

      Ravenous schrieb:

      Bühnensamt sieht da deutlich matter aus.
      "deutlich matter" ... also immer noch etwas glänzend?
      Ich glaube irgendwie, dass Samt nicht so ganz das ist, was ich gerne hätte.
      Aber ich werde mir bei Rabenring wohl mal Muster bestellen.
      mein Heimkino-Bau-Tagebuch: »DEEP SPACE ONE«
    • Hallo
      für den Bau meiner LW-Maskierung habe ich den Bühnensamt mit 300g angewendet.
      Absolut lichtdicht/lichtschluckend.
      Ich würde ihn im Punkto Lichtabsorbtion mit DC Fix samt gleich setzen (der Rahmen der LW ist mit DC Fix bezogen, daher direkter Vergleich).
      Vom Farbton her sind die beiden ein Tick unterschiedlich, was nur im hellen Raum sichtbar ist. Da die Maskierung aber im Nichtkinobetrieb auf und somit unsichtbar ist, stört mich das nicht.
      Zuspieler: PS3, Denon 2800 MKII
      Receiver: Denon AVR3806
      Endstufen: Rotel RMB1075, Rotel RB1080
      Bild: JVC DLA X30
      Ton: Front B&W 703, Center B&W HTM7, Surround: B&W DS7, Sub: B&W ASW700
      Extra: Reckhorn A405 + 2xBS100, Lichtsteuerung Futronix P800
    • ja, ist eine Rollomaskierung. Der Stoff wird auf die Welle aufgewickelt.
      Zuspieler: PS3, Denon 2800 MKII
      Receiver: Denon AVR3806
      Endstufen: Rotel RMB1075, Rotel RB1080
      Bild: JVC DLA X30
      Ton: Front B&W 703, Center B&W HTM7, Surround: B&W DS7, Sub: B&W ASW700
      Extra: Reckhorn A405 + 2xBS100, Lichtsteuerung Futronix P800
    • Also ich habe im Bereich ober und unterhalb der Leinwand "nur" schwarzen Molton gespannt. Brauchte eine günstige Lösung dem Bereich hinter der AT Leinwand zu verdunkeln und hatte aufgrund verschiedener Berichte das Molton extrem fusselig aussieht auch etwas Bedenken, aber hinter der Leinwand sieht diesen sowie keiner.

      Nunja, ich empfand den gelieferten Molton nicht fusselig,sondern relativ glatt. (Quelle A...n) Sicherlich lässt er sich durch Reiben ziemlich schnell aufrauhen, aber fürs Erste habe ich den Molton auch in zwei Streifen (20 & 40 cm breit je 320 lang) im sichtbarem Bereich verwendet und bin auch ganz zufrieden.

      Als Vorhang könnte ich mir das allerdings nicht vorstellen - vielleicht schaue ich mir mal Samt an.

      Aber: Gibt es evtl auch weniger dämpfende Stoffe die sich als Lichtschlucker eignen?
    • Tja, man muss halt auch bedenken, wofür Molton eigentlich gedacht ist: für die Theaterbühne, wo die Leute zig Meter entfernt sitzen und kein Mensch auf die Idee kommen würde, sich das Material genauer anzusehen geschweige denn anzugreifen.
      Dafür ist es halt extrem günstig, für das, wofür man es bekommt.
      Ich war jetzt auch keinesfalls "geschockt" von dem Molton.
      Aber es wird immer Leute geben die nur ein paar hundert Euro zur Verfügung haben, bis hin zu welchen, bei denen Geld quasi keine Rolle spielt.

      Ich habe mir mal Muster von "Bühnensamt" und "Bühnensamt CS" bei rabenring.com bestellt (kostenlos, inkl. kostenloser Versand)
      16€/lm (140cm), das "CS" ist mit 25€/lm teurer. Bin schon gespannt auf die Muster.

      Für die Rückwand möchte ich mir aber noch etwas besonders, einen Eyecatcher ausdenken.
      Die hintere Wand darf ja auch ruhig spiegeln - die sieht man ja nicht beim Film schauen.
      mein Heimkino-Bau-Tagebuch: »DEEP SPACE ONE«
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