Da ich inzwischen mehrere Berichte in diesem Thread verfasst habe, die sich mit dem JVC DLA-X3 befassen,
hab ich eine kleine Inhaltsangabe eingefügt, damit diese Beiträge bei Bedarf schnell zu finden sind:
Inhaltsangabe:
Bildeindrücke: JVC DLA-X3 / Vorseriengerät
TEST: JVC DLA-X3BE / Seriengerät
Jede Menge Messergebnisse
CMS: Mehr Licht und korrekte Farben über das Servicemenü
Test von ANDY - JVC DLA-X7 Seriengerät
Kalibrierung von FoLLgoTT
JVC DLA-X3
[b]Bildeindrücke vom Vorseriengerät
Vorwort:
Heute hab ich mir das aktuelle Vorserienmodell des JVC DLA-X3 mal näher betrachten können. Vor allem war ich neugierig auf die Frame Insertion und die 3D-Darstellung. Auch der Frage nach einem Upgrade des HD550 auf den X3 war diesbezüglich interessant. Wie groß sind die Vorteile des X3?
Leider hatte das Modell, wie auf der IFA und den anschließenden Presse/Händlerpräsentationen, immer noch einige Bugs. Ob diese Bugs bis zur Serienreife behoben werden, bleibt abzuwarten.
Um meine Eindrücke ein wenig zu sortieren, hab ich diese mal in einzelne Themenbereiche gesplittet.
Helligkeit/Kontrast:
Die maximale Helligkeit beträgt lt. JVC rund 1300 Lumen. Diese erzielt der X3 allerdings "nur" mit 8500 Kelvin (dazu unten mehr). Rund 1100 Lumen verbleiben bei 6500 Kelvin. Wie schon die HD550/750/950/990 verliert auch der X3 durch die Kalibrierung nur wenig von seiner maximalen Luminanz, so dass knapp unter 1100 Lumen an maximaler Helligkeit verbleiben sollen.
Der X3 ist somit etwas heller als ein kalibrierter HD550. Der Unterschied ist im A/B-Vergleich sicherlich wahrnehmbar, aber kaum noch "aus der Erinnerung" heraus. Auch der Schwarzwert ist minimal dunkler. Insgesamt empfand ich die Verdoppelung des nativen Kontrastumfanges (On/Off) von rund 25.000:1 auf 50.000:1 als sichtbar, aber Welten waren das subjektiv nun wirklich nicht.
Deutlicher fiel hingegen der bessere Im-Bildkontrast auf. Vor allem in dedizierten Heimkinos wird der X3 nochmals etwas zulegen können. In einem Wohnkino mit hellen Wänden, weißer Decke und Restlicht wird davon aber kaum noch etwas übrig bleiben.
Insgesamt gewinnt das Bild durch die Kombination aller Parameter an Plastizität. So wirken die Innenaufnahmen in THE DARK KNIGHT extrem plastisch. Auch die Weltraumaufnahmen in SPACE COWBOYS hab ich so beeindruckend kaum einmal vorher gesehen. Hier ist nicht mehr der Projektor sondern der Raum selbst der limitierende Faktor.
Schärfe, Farbe, Shading, Solarisation:
Der Projektor stellt eine fantastische Bildschärfe dar. Diese kann mittels zweier Schärferegler digital weiter an den eigenen Geschmack angepasst werden. Die Detailschärfe hebt den Kontrast feiner Bilddetails so an, dass der gesamte Bildeindruck knackiger erscheint, ohne dass Doppelkonturen entstehen. Übertrieben sollte dieser Regler allerdings nicht genutzt werden, weil ansonsten auch das Bildrauschen verstärkt wird.
Die Farbdarstellung ist ausgesprochen homogen. Durch den hohen Füllfaktor von weit über 90% der D-ILAs wirken die Farben sehr natürlich. Wie schon beim HD550 sind nur geringe Korrekturen notwendig, um den Projektor einen linearen Graustufenverlauf zu verpassen. Eine Farbraumanpassung ist bei diesem Modell nicht möglich. Während die Modelle X7 und X9 über ein vollständiges Farbmanagement verfügen, bleibt beim X3 der Farbraum ein wenig erweitert. Filmszenen wirken dadurch etwas farbgesättigter aber nicht bonschefarbig. Wem das nicht gefällt, der kann die Farbsättigung herunterdrehen, bis subjektiv ein vergleichbarer Bildeindruck entsteht wie bei den auf Norm kalibrierten X7 und X9.
Shading war beim X3 nicht zu sehen. Auch typische Solarisationseffekte sind mir beim zugespielten Material nicht aufgefallen.
Insgesamt ist der Bildeindruck sehr homogen und filmlike. Vergleichbar ist der X3 in dieser Disziplin mit dem JVC-HD550 und dem aktuell erhältlichen HD350er Modell.
Frame Insertion:
Die 4 stufige Frame Insertion wurde zum HD550 grundlegend überholt und ein wenig verbessert. Perfekt ist sie leider nicht!
In Stufe 1 und 2 werden Black Frame integriert.
Vor allem in Stufe 1 führen diese Black Frames zu einem deutlich sichtbaren Flackern, wie ich es noch von alten Röhren TVs kenne.
In Stufe 2 ist das Helligkeitsflackern wesentlich geringer, aber durchaus noch wahrnehmbar. Vor allem die Helligkeit reduziert sich hier so drastisch durch die schwarzen Zwischenbilder, dass der X3 viel von seiner Plastizität einbüßt.
In Stufe 3 werden keine Black Frames eingefügt, sondern Zwischenbilder errechnet. In Kapitel 1 von THE DARK KNIGHT (Flug über die Dächer der Wolkenkratzer) zeigt das linke verglaste Gebäude deutliche Blockartefakte. Das Gebäude auf der rechten Seite bildet in der Mitte deutliche Pixelwolken. Auch die senkrechten "Gitter" auf dem Dach flackern und zeigen Artefakte in Form von kleinen viereckigen Blöcken, die ineinander verlaufen. Insgesamt ist die Bewegungsdarstellung besser als beim HD550 - aber Artefaktfrei sind sie leider nicht!
Insgesamt kann ich mich mit der besseren Bewegungsdarstellung ganz gut anfreunden. Sie wirkt nicht mehr so "soapig" wie noch beim HD550. Der klassische Filmlook bleibt weitgehend erhalten. Die Aufnahmen von THE INTERNATIONAL gewinnen mit der FI-Stufe 3 deutlich an Schärfe in Bewegungen. Wenn Clive Owen durch Berlin hetzt bleiben bei den Kameraschwenks alle Bilddetails erhalten. Mit ausgeschalteter FI verschmieren diese Panoramaaufnahmen deutlich.
Stufe 4 berechnet weitere Zwischenbilder und stellt insgesamt mehr Zwischenbilder dar als Originalframes. Der "Soaplook" ist nun allgegenwärtig. Vor allem bei langsamen Kameraschwenks und Bewegungen der Darsteller fällt das auf. Diese Stufe ist Geschmacksache. Mein Ding ist das nicht. Keine Geschmacksache sind hingegen die massiven Artefakte in Stufe 4. Diese Artefakte nehmen massiv zu und bewegen sich auf einem vergleichbaren Niveau wie beim Vorgängermodell, dem HD550. Furchtbar!
Insgesamt gefällt mir als "FI-Kritiker" die Stufe 3 am Besten. Mit ein wenig Eingewöhnungszeit könnte ich mich damit sogar anfreunden, weil die Zunahme an Bewegungsschärfe die Nachteile des "künstlichen" Looks überspielen. Wenn JVC die Artefakte nun noch beseitigt, ist die FI in Stufe 3 absolut tauglich - sogar für Filmlookliebhaber wie mich.
Zoom, Lautstärke, Lüfter:
Der Zoombereich ist vergleichbar mit dem HD550. Da Zoom, Fokus und Lens-Shift motorisch per Fernbedienung regelbar sind, kann das Bild problemlos vom Sitzplatz aus auf verschiedene Bildformate angepasst werden. Vor allem Besitzer einer Cinemascope-Leinwand werden dieses Feature zu schätzen wissen. Mit Hilfe der "Bildformatanzeige" kann das Bild problemlos innerhalb weniger Sekunden an die Leinwand angepasst werden. Eine Lens-Memory-Schaltung wie sie der Panasonic PT-AE4000 nutzt ist allerdings nicht vorhanden.
Der Lüfter ist praktisch nicht mehr zu hören. Im Lampenmodus HOCH ist der Lüfter gerade mal so laut wie der HD550 im Lampenmodus NORMAL. Damit ist der Projektor trotz seiner gesteigerten Lichtleistung absolut Heimkinotauglich.
Dies fiel mir auf:
Das Vorserienmodell schaltet im "Automodus" nicht auf 3D, wenn das zugespielte Signal im Side-by-Side-Verfahren vorliegt. Hier muss die Wiedergabe mit der Umschaltung auf den Modus "Side-by-Side" erzwungen werden. Bis zur Serienreife will JVC diesen Bug aber noch beheben.
3D-Darstellung:
Als erster Projektor im Consumerbereich unter 10.000 Euro bietet der JVC-X3 die Möglichkeit, 3D-Filme in Full-HD-Auflösung zu schauen. Dafür muss ein Ermitter für rund 70 Euro und die aktiven Shutterbrillen für ca. 180 Euro/Stück dazugekauft werden. Für eine 4-köpfige Familie bedeutet das gleich eine Zusatzinvestition von etwa 790 Euro!
Dafür sychronisieren sich die Brillen automatisch (einfach den Bügel aufklappen) mit dem Ermitter. Die Brillen bieten einen guten Sitzkomfort. Selbst Brillenträger werden keine Probleme haben, die Shutterbrille vor der eigentlichen Sehhilfe auf der Nase zu tragen. Das Blickfeld ist groß genug und rutschen tut sie auch nicht.
Darüber hinaus habe ich kleine Lichter im Raum (z.B. Leuchtdioden der Zuspieler) nicht als Störend empfunden. Das Andererorts wahrgenommene Flackern war mit den JVC-Brillen nicht zu sehen. Klasse!
Die 3D-Filme GRAND CANYON und MONSTER UND ALIENS wirkten wie ein Blick aus dem Fenster und bauten eine tolle Tiefenstaffellung auf. Während der Fahrt über die Gewässer im Grand Canyon bekam ich spontan Angst um den Centerlautsprecher, der unmittelbar unter der Leinwandkante lag. Das Wasser stieg bedrohlich vor der Unterkannte an und schien jeden Moment überzuschwappen.
Während des Alien-Angriffs auf der Brücke in MONSTER UND ALIENS kamen zahlreiche Effekte unmittelbar aus der Leinwand herausgeflogen. Sogar die Demos von Sky 3D in 720p-Auflösung konnten überzeugen, obwohl die Bildauflösung deutlich geringer war. Vor allem Details im Hintergrund schiene eine wenig "auszufransen". Das Sky-Logo kam vor den Tiefen des Weltalles förmlich aus dem Sternenhimmel heraus und stand sogar deutlich vor den Lautsprechern im Raum. Wow! So stelle ich mir 3D vor! Eine räumliche Tiefe, die von der Brille bis zum Horizont reicht.
Leider war der Helligkeitsverlust durch die 3D-Technik deutlich sichtbar. Da die D-ILAs digital angesteuert werden, können alle Pixel gleichzeitig umschalten (und nicht nacheinander wie bei SXRD). Dadurch verlängert sich die Verschlusszeit der Brille (bleibt länger geöffnet) und es kommt mehr Helligkeit beim Zuschauer an.
Der Lichtverlust beträgt irgendwas zwischen 75% und etwa 80%. Damit sollen von den 1300 Lumen (8500 Kelvin, siehe oben) zunächst mal ca. 250 bis 325 Lumen übrig bleiben. Das reicht aus, um auf einer 2,30 Meter breiten Leinwand immerhin 8 bis 10 Footlamberts (hinter der Brille) zu erhalten.
Das hört sich erst einmal nach wenig an. Berücksichtige ich nun, dass der Lichtverlust zu 50% der Brille geschuldet ist, weil abwechselnd das linke und das rechte "Glas" der Shutterbrille geschlossen wird, relativiert sich das. Der Lichtverlust wird nicht so massiv wahrgenommen wie es die reinen Zahlenwerte vermuten lassen.
Die Farben wirken natürlich. Ghosting war in den Testsequenzen nicht auffällig. Es war sogar möglich, den Kopf leicht schräg zu halten, ohne dass der 3D-Effekt gleich abbricht. Damit ist es möglich, sich an seine Partnerin zu kuscheln und trotzdem 3D zu genießen.
Wenn anschließend die Brille abgenommen und ein Film in 2D projiziert wird, begeistert die sagenhafte Leuchtkraft des JVC-X3 mit strahlend hellen Bildern. Bis zu 34 Footlamberts sind nun auf der 2,30 Meter breiten Bildwand möglich!
Damit ist der X3 für Bildbreiten von weit über 3 Metern wie geschaffen.
Fazit:
Mit viel Licht und wenig Schatten möchte ich meinen Bildeindruck zusammenfassen. Der JVC DLA-X3 ist ein durchweg ausgereifter Projektor mit ganz wenigen "Schwächen". Durch die gesteigerte Luminanz ist der Projektor nicht nur für Bildbreiten jenseits der 3 Meter wie geschaffen, sondern bietet auch noch ausreichend Licht für die 3D-Darstellung. Die FI wurde deutlich verbessert zum HD550, leider verursacht sie aber immer noch sichtbare Artefakte in "schwierigen" Szenen. Der Filmlook bleibt mit FI weitgehend erhalten, während die Bildschärfe in Bewegungsszenen deutlich verbessert wird.
Mehr Projektorqualität (inkl. 3D-Fähigkeit) für knapp unter 4000 Euro gibt es derzeit nicht.[/b]
hab ich eine kleine Inhaltsangabe eingefügt, damit diese Beiträge bei Bedarf schnell zu finden sind:
Inhaltsangabe:
Bildeindrücke: JVC DLA-X3 / Vorseriengerät
TEST: JVC DLA-X3BE / Seriengerät
Jede Menge Messergebnisse
CMS: Mehr Licht und korrekte Farben über das Servicemenü
Test von ANDY - JVC DLA-X7 Seriengerät
Kalibrierung von FoLLgoTT
JVC DLA-X3
[b]Bildeindrücke vom Vorseriengerät
Vorwort:
Heute hab ich mir das aktuelle Vorserienmodell des JVC DLA-X3 mal näher betrachten können. Vor allem war ich neugierig auf die Frame Insertion und die 3D-Darstellung. Auch der Frage nach einem Upgrade des HD550 auf den X3 war diesbezüglich interessant. Wie groß sind die Vorteile des X3?
Leider hatte das Modell, wie auf der IFA und den anschließenden Presse/Händlerpräsentationen, immer noch einige Bugs. Ob diese Bugs bis zur Serienreife behoben werden, bleibt abzuwarten.
Um meine Eindrücke ein wenig zu sortieren, hab ich diese mal in einzelne Themenbereiche gesplittet.
Helligkeit/Kontrast:
Die maximale Helligkeit beträgt lt. JVC rund 1300 Lumen. Diese erzielt der X3 allerdings "nur" mit 8500 Kelvin (dazu unten mehr). Rund 1100 Lumen verbleiben bei 6500 Kelvin. Wie schon die HD550/750/950/990 verliert auch der X3 durch die Kalibrierung nur wenig von seiner maximalen Luminanz, so dass knapp unter 1100 Lumen an maximaler Helligkeit verbleiben sollen.
Der X3 ist somit etwas heller als ein kalibrierter HD550. Der Unterschied ist im A/B-Vergleich sicherlich wahrnehmbar, aber kaum noch "aus der Erinnerung" heraus. Auch der Schwarzwert ist minimal dunkler. Insgesamt empfand ich die Verdoppelung des nativen Kontrastumfanges (On/Off) von rund 25.000:1 auf 50.000:1 als sichtbar, aber Welten waren das subjektiv nun wirklich nicht.
Deutlicher fiel hingegen der bessere Im-Bildkontrast auf. Vor allem in dedizierten Heimkinos wird der X3 nochmals etwas zulegen können. In einem Wohnkino mit hellen Wänden, weißer Decke und Restlicht wird davon aber kaum noch etwas übrig bleiben.
Insgesamt gewinnt das Bild durch die Kombination aller Parameter an Plastizität. So wirken die Innenaufnahmen in THE DARK KNIGHT extrem plastisch. Auch die Weltraumaufnahmen in SPACE COWBOYS hab ich so beeindruckend kaum einmal vorher gesehen. Hier ist nicht mehr der Projektor sondern der Raum selbst der limitierende Faktor.
Schärfe, Farbe, Shading, Solarisation:
Der Projektor stellt eine fantastische Bildschärfe dar. Diese kann mittels zweier Schärferegler digital weiter an den eigenen Geschmack angepasst werden. Die Detailschärfe hebt den Kontrast feiner Bilddetails so an, dass der gesamte Bildeindruck knackiger erscheint, ohne dass Doppelkonturen entstehen. Übertrieben sollte dieser Regler allerdings nicht genutzt werden, weil ansonsten auch das Bildrauschen verstärkt wird.
Die Farbdarstellung ist ausgesprochen homogen. Durch den hohen Füllfaktor von weit über 90% der D-ILAs wirken die Farben sehr natürlich. Wie schon beim HD550 sind nur geringe Korrekturen notwendig, um den Projektor einen linearen Graustufenverlauf zu verpassen. Eine Farbraumanpassung ist bei diesem Modell nicht möglich. Während die Modelle X7 und X9 über ein vollständiges Farbmanagement verfügen, bleibt beim X3 der Farbraum ein wenig erweitert. Filmszenen wirken dadurch etwas farbgesättigter aber nicht bonschefarbig. Wem das nicht gefällt, der kann die Farbsättigung herunterdrehen, bis subjektiv ein vergleichbarer Bildeindruck entsteht wie bei den auf Norm kalibrierten X7 und X9.
Shading war beim X3 nicht zu sehen. Auch typische Solarisationseffekte sind mir beim zugespielten Material nicht aufgefallen.
Insgesamt ist der Bildeindruck sehr homogen und filmlike. Vergleichbar ist der X3 in dieser Disziplin mit dem JVC-HD550 und dem aktuell erhältlichen HD350er Modell.
Frame Insertion:
Die 4 stufige Frame Insertion wurde zum HD550 grundlegend überholt und ein wenig verbessert. Perfekt ist sie leider nicht!
In Stufe 1 und 2 werden Black Frame integriert.
Vor allem in Stufe 1 führen diese Black Frames zu einem deutlich sichtbaren Flackern, wie ich es noch von alten Röhren TVs kenne.
In Stufe 2 ist das Helligkeitsflackern wesentlich geringer, aber durchaus noch wahrnehmbar. Vor allem die Helligkeit reduziert sich hier so drastisch durch die schwarzen Zwischenbilder, dass der X3 viel von seiner Plastizität einbüßt.
In Stufe 3 werden keine Black Frames eingefügt, sondern Zwischenbilder errechnet. In Kapitel 1 von THE DARK KNIGHT (Flug über die Dächer der Wolkenkratzer) zeigt das linke verglaste Gebäude deutliche Blockartefakte. Das Gebäude auf der rechten Seite bildet in der Mitte deutliche Pixelwolken. Auch die senkrechten "Gitter" auf dem Dach flackern und zeigen Artefakte in Form von kleinen viereckigen Blöcken, die ineinander verlaufen. Insgesamt ist die Bewegungsdarstellung besser als beim HD550 - aber Artefaktfrei sind sie leider nicht!
Insgesamt kann ich mich mit der besseren Bewegungsdarstellung ganz gut anfreunden. Sie wirkt nicht mehr so "soapig" wie noch beim HD550. Der klassische Filmlook bleibt weitgehend erhalten. Die Aufnahmen von THE INTERNATIONAL gewinnen mit der FI-Stufe 3 deutlich an Schärfe in Bewegungen. Wenn Clive Owen durch Berlin hetzt bleiben bei den Kameraschwenks alle Bilddetails erhalten. Mit ausgeschalteter FI verschmieren diese Panoramaaufnahmen deutlich.
Stufe 4 berechnet weitere Zwischenbilder und stellt insgesamt mehr Zwischenbilder dar als Originalframes. Der "Soaplook" ist nun allgegenwärtig. Vor allem bei langsamen Kameraschwenks und Bewegungen der Darsteller fällt das auf. Diese Stufe ist Geschmacksache. Mein Ding ist das nicht. Keine Geschmacksache sind hingegen die massiven Artefakte in Stufe 4. Diese Artefakte nehmen massiv zu und bewegen sich auf einem vergleichbaren Niveau wie beim Vorgängermodell, dem HD550. Furchtbar!
Insgesamt gefällt mir als "FI-Kritiker" die Stufe 3 am Besten. Mit ein wenig Eingewöhnungszeit könnte ich mich damit sogar anfreunden, weil die Zunahme an Bewegungsschärfe die Nachteile des "künstlichen" Looks überspielen. Wenn JVC die Artefakte nun noch beseitigt, ist die FI in Stufe 3 absolut tauglich - sogar für Filmlookliebhaber wie mich.
Zoom, Lautstärke, Lüfter:
Der Zoombereich ist vergleichbar mit dem HD550. Da Zoom, Fokus und Lens-Shift motorisch per Fernbedienung regelbar sind, kann das Bild problemlos vom Sitzplatz aus auf verschiedene Bildformate angepasst werden. Vor allem Besitzer einer Cinemascope-Leinwand werden dieses Feature zu schätzen wissen. Mit Hilfe der "Bildformatanzeige" kann das Bild problemlos innerhalb weniger Sekunden an die Leinwand angepasst werden. Eine Lens-Memory-Schaltung wie sie der Panasonic PT-AE4000 nutzt ist allerdings nicht vorhanden.
Der Lüfter ist praktisch nicht mehr zu hören. Im Lampenmodus HOCH ist der Lüfter gerade mal so laut wie der HD550 im Lampenmodus NORMAL. Damit ist der Projektor trotz seiner gesteigerten Lichtleistung absolut Heimkinotauglich.
Dies fiel mir auf:
Das Vorserienmodell schaltet im "Automodus" nicht auf 3D, wenn das zugespielte Signal im Side-by-Side-Verfahren vorliegt. Hier muss die Wiedergabe mit der Umschaltung auf den Modus "Side-by-Side" erzwungen werden. Bis zur Serienreife will JVC diesen Bug aber noch beheben.
3D-Darstellung:
Als erster Projektor im Consumerbereich unter 10.000 Euro bietet der JVC-X3 die Möglichkeit, 3D-Filme in Full-HD-Auflösung zu schauen. Dafür muss ein Ermitter für rund 70 Euro und die aktiven Shutterbrillen für ca. 180 Euro/Stück dazugekauft werden. Für eine 4-köpfige Familie bedeutet das gleich eine Zusatzinvestition von etwa 790 Euro!
Dafür sychronisieren sich die Brillen automatisch (einfach den Bügel aufklappen) mit dem Ermitter. Die Brillen bieten einen guten Sitzkomfort. Selbst Brillenträger werden keine Probleme haben, die Shutterbrille vor der eigentlichen Sehhilfe auf der Nase zu tragen. Das Blickfeld ist groß genug und rutschen tut sie auch nicht.
Darüber hinaus habe ich kleine Lichter im Raum (z.B. Leuchtdioden der Zuspieler) nicht als Störend empfunden. Das Andererorts wahrgenommene Flackern war mit den JVC-Brillen nicht zu sehen. Klasse!
Die 3D-Filme GRAND CANYON und MONSTER UND ALIENS wirkten wie ein Blick aus dem Fenster und bauten eine tolle Tiefenstaffellung auf. Während der Fahrt über die Gewässer im Grand Canyon bekam ich spontan Angst um den Centerlautsprecher, der unmittelbar unter der Leinwandkante lag. Das Wasser stieg bedrohlich vor der Unterkannte an und schien jeden Moment überzuschwappen.
Während des Alien-Angriffs auf der Brücke in MONSTER UND ALIENS kamen zahlreiche Effekte unmittelbar aus der Leinwand herausgeflogen. Sogar die Demos von Sky 3D in 720p-Auflösung konnten überzeugen, obwohl die Bildauflösung deutlich geringer war. Vor allem Details im Hintergrund schiene eine wenig "auszufransen". Das Sky-Logo kam vor den Tiefen des Weltalles förmlich aus dem Sternenhimmel heraus und stand sogar deutlich vor den Lautsprechern im Raum. Wow! So stelle ich mir 3D vor! Eine räumliche Tiefe, die von der Brille bis zum Horizont reicht.
Leider war der Helligkeitsverlust durch die 3D-Technik deutlich sichtbar. Da die D-ILAs digital angesteuert werden, können alle Pixel gleichzeitig umschalten (und nicht nacheinander wie bei SXRD). Dadurch verlängert sich die Verschlusszeit der Brille (bleibt länger geöffnet) und es kommt mehr Helligkeit beim Zuschauer an.
Der Lichtverlust beträgt irgendwas zwischen 75% und etwa 80%. Damit sollen von den 1300 Lumen (8500 Kelvin, siehe oben) zunächst mal ca. 250 bis 325 Lumen übrig bleiben. Das reicht aus, um auf einer 2,30 Meter breiten Leinwand immerhin 8 bis 10 Footlamberts (hinter der Brille) zu erhalten.
Das hört sich erst einmal nach wenig an. Berücksichtige ich nun, dass der Lichtverlust zu 50% der Brille geschuldet ist, weil abwechselnd das linke und das rechte "Glas" der Shutterbrille geschlossen wird, relativiert sich das. Der Lichtverlust wird nicht so massiv wahrgenommen wie es die reinen Zahlenwerte vermuten lassen.
Die Farben wirken natürlich. Ghosting war in den Testsequenzen nicht auffällig. Es war sogar möglich, den Kopf leicht schräg zu halten, ohne dass der 3D-Effekt gleich abbricht. Damit ist es möglich, sich an seine Partnerin zu kuscheln und trotzdem 3D zu genießen.
Wenn anschließend die Brille abgenommen und ein Film in 2D projiziert wird, begeistert die sagenhafte Leuchtkraft des JVC-X3 mit strahlend hellen Bildern. Bis zu 34 Footlamberts sind nun auf der 2,30 Meter breiten Bildwand möglich!
Damit ist der X3 für Bildbreiten von weit über 3 Metern wie geschaffen.
Fazit:
Mit viel Licht und wenig Schatten möchte ich meinen Bildeindruck zusammenfassen. Der JVC DLA-X3 ist ein durchweg ausgereifter Projektor mit ganz wenigen "Schwächen". Durch die gesteigerte Luminanz ist der Projektor nicht nur für Bildbreiten jenseits der 3 Meter wie geschaffen, sondern bietet auch noch ausreichend Licht für die 3D-Darstellung. Die FI wurde deutlich verbessert zum HD550, leider verursacht sie aber immer noch sichtbare Artefakte in "schwierigen" Szenen. Der Filmlook bleibt mit FI weitgehend erhalten, während die Bildschärfe in Bewegungsszenen deutlich verbessert wird.
Mehr Projektorqualität (inkl. 3D-Fähigkeit) für knapp unter 4000 Euro gibt es derzeit nicht.[/b]
Gruß
George Lucas
Mein HEIMKINO
Lumière, 12 Plätze, 60 m³, Projektor: JVC DLA-NZ8, Leinwand: Screen Research ClearPix Ultimate Weiß, Lautsprecher: JBL 3678 (Front), KCS SR-10A (Surrounds/Top), KCS C -218-A THX (SUB), Receiver: Marantz SR7011, 4K-Player: Sony UBP-X800, Panasonic DP-UB824, Endstufen: 4x Crown XLS 402D, 1x Liker BST 930,
George Lucas
Mein HEIMKINO
Lumière, 12 Plätze, 60 m³, Projektor: JVC DLA-NZ8, Leinwand: Screen Research ClearPix Ultimate Weiß, Lautsprecher: JBL 3678 (Front), KCS SR-10A (Surrounds/Top), KCS C -218-A THX (SUB), Receiver: Marantz SR7011, 4K-Player: Sony UBP-X800, Panasonic DP-UB824, Endstufen: 4x Crown XLS 402D, 1x Liker BST 930,
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