Hallo,
jep, solange die Abstände nicht total verbockt sind, ist es für einen exakt mittigen Sitzplatz absolut egal, ob der Lautsprecher nun senkrecht und waagrecht aufgestellt ist. Zumindest für den Direktschall.
Das Problem sind erstmal (wie Owel schon gesagt hat) einfach die Interferenzen, die zwischen den einzelnen Lautsprecherchassis auftreten. Gewisse Frequenzen werden von mehr als einem Lautsprecher ausgegeben, manche auch von allen drei, da die Frequenzweiche ja an der Trennfrequenz nicht einfach abschneidet, sondern langsam ausblendet mit z.B. 12dB/Okt. Das bedeutet vereinfach, dass ein Treiber, der bei einer Trennfrequenz von 1000Hz mit z.B. 90dB spielt, bei 2000Hz immer noch 78dB hat.
Simuliert man z.B. eine liegende Box mit B x H x T von 60cm x 25cm x 40cm, einem Tieftönerabstand von 35cm und einem Hochtöner in der Mitte bei einer Trennfrequenz von 2,2kHz (also keine soo abwegige Konfiguration), dann sieht das so aus:
interferenz.jpg
Die schwarze Linie stellt den Frequenzgang mittig vor der Box dar. Die rote in einem Winkel zur Seite von 30°.
Beide Löcher liegen im für das Sprachverständnis wichtigen Bereich.
Das erste große Loch entsteht nun hier bei 900Hz. Dies entspricht der Interferenz zwischen den beiden Tieftontreibern aufgrund deren Abstandes zueinander. Verkleinert man nun den Abstand, wandert dieses Loch im Frequenzgang nach oben. Schafft man es nun, die Treiber so nahe aneinander zu bauen, dass diese destruktive Interferenz weit oberhalb der Trennfrequenz landet, dann gibt es das Loch nicht mehr. Trennt man tiefer, so kann natürlich auch der Abstand größer sein.
Das zweite Loch entsteht durch die Interferenz zwischen Tieftönern und Hochtöner, eben wieder aufgrund des Abstandes. Dieses liegt aber eigentlich schon oberhalb der Trennfrequenz. Schiebt man nun die ganzen Lautsprecher wieder näher zusammen, wandert das Loch nicht nur nach oben, sondern wird auch weniger stark ausgeprägt sein, weil die Tieftöner ja schon ausgeblendet werden.
In den meisten Fällen ist es nun aber nicht möglich, die Tieftöner bei einer d'Appolito-Anordnung so weit zusammenzuschieben, dass keine Interferenzen mehr auftreten, da man den Hochtöner einfach nicht tief genug dafür trennen kann. Hier kann man sich dann entweder mit der dreieckigen Ausrichtung behelfen, indem eben der Hochtöner nicht mehr auf einer Linie zwischen den beiden Tieftönern liegt. (Echte d'Appolito-Boxen sind übrigens extrem selten).
Eine Alternative, die auch von sehr vielen Herstellern angewandt wird, ist der Aufbau einer 2 1/2 Wege Box. Hier läuft nur einer der beiden Tieftöner bis zur Trennfrequenz zum Hochtöner, der andere wird schon früher ausgeblendet und hilft nur im Bassbereich mit. Würde man in obiger Grafik den zweiten Tieftöner z.B. bei 200Hz schon wieder langsam ausblenden, so verschwindet die Interferenz (das 900Hz Loch) nahezu, ohne dass die Treiberabstände oder die Trennfrequenz zum Hochtöner verändert worden wären.
Bei einer senkrechten Anordnung liegen die Interferenzen dann eben oben und unten. Solange nicht einer steht und einer sitzt, wird es nicht auffallen. Selbst bei mehreren Reihen kommt es noch nicht zu nennenswerten Auslöschungen, da der Winkel einfach deutlich kleiner ist. 30cm Höhenunterschied bei 4m Abstand sind gerade mal 5°
Dazu kommen noch die Einflüsse auf den reflektierten Schall. Meistens werden Decke und Boden weniger stark behandelt als die Seitenwände. Bei der stehenden Ausrichtung wird im Bereich der Auslöschungen weniger Schall nach oben und unten abgestrahlt. Das Verhältnis zwischen Direktschall und reflektiertem Schall verschiebt sich also zugunsten des Direktschalls (bei diesen Frequenzen). Beim seitlich abgestrahlten Schall gibt es keinen Unterschied, aber da hängen ja sowieso die Absorber.
Liegt der Lautsprecher nun, so dreht sich das natürlich auch. Jetzt kriegen Boden und Decke alles ab.
jep, solange die Abstände nicht total verbockt sind, ist es für einen exakt mittigen Sitzplatz absolut egal, ob der Lautsprecher nun senkrecht und waagrecht aufgestellt ist. Zumindest für den Direktschall.
Das Problem sind erstmal (wie Owel schon gesagt hat) einfach die Interferenzen, die zwischen den einzelnen Lautsprecherchassis auftreten. Gewisse Frequenzen werden von mehr als einem Lautsprecher ausgegeben, manche auch von allen drei, da die Frequenzweiche ja an der Trennfrequenz nicht einfach abschneidet, sondern langsam ausblendet mit z.B. 12dB/Okt. Das bedeutet vereinfach, dass ein Treiber, der bei einer Trennfrequenz von 1000Hz mit z.B. 90dB spielt, bei 2000Hz immer noch 78dB hat.
Simuliert man z.B. eine liegende Box mit B x H x T von 60cm x 25cm x 40cm, einem Tieftönerabstand von 35cm und einem Hochtöner in der Mitte bei einer Trennfrequenz von 2,2kHz (also keine soo abwegige Konfiguration), dann sieht das so aus:
interferenz.jpg
Die schwarze Linie stellt den Frequenzgang mittig vor der Box dar. Die rote in einem Winkel zur Seite von 30°.
Beide Löcher liegen im für das Sprachverständnis wichtigen Bereich.
Das erste große Loch entsteht nun hier bei 900Hz. Dies entspricht der Interferenz zwischen den beiden Tieftontreibern aufgrund deren Abstandes zueinander. Verkleinert man nun den Abstand, wandert dieses Loch im Frequenzgang nach oben. Schafft man es nun, die Treiber so nahe aneinander zu bauen, dass diese destruktive Interferenz weit oberhalb der Trennfrequenz landet, dann gibt es das Loch nicht mehr. Trennt man tiefer, so kann natürlich auch der Abstand größer sein.
Das zweite Loch entsteht durch die Interferenz zwischen Tieftönern und Hochtöner, eben wieder aufgrund des Abstandes. Dieses liegt aber eigentlich schon oberhalb der Trennfrequenz. Schiebt man nun die ganzen Lautsprecher wieder näher zusammen, wandert das Loch nicht nur nach oben, sondern wird auch weniger stark ausgeprägt sein, weil die Tieftöner ja schon ausgeblendet werden.
In den meisten Fällen ist es nun aber nicht möglich, die Tieftöner bei einer d'Appolito-Anordnung so weit zusammenzuschieben, dass keine Interferenzen mehr auftreten, da man den Hochtöner einfach nicht tief genug dafür trennen kann. Hier kann man sich dann entweder mit der dreieckigen Ausrichtung behelfen, indem eben der Hochtöner nicht mehr auf einer Linie zwischen den beiden Tieftönern liegt. (Echte d'Appolito-Boxen sind übrigens extrem selten).
Eine Alternative, die auch von sehr vielen Herstellern angewandt wird, ist der Aufbau einer 2 1/2 Wege Box. Hier läuft nur einer der beiden Tieftöner bis zur Trennfrequenz zum Hochtöner, der andere wird schon früher ausgeblendet und hilft nur im Bassbereich mit. Würde man in obiger Grafik den zweiten Tieftöner z.B. bei 200Hz schon wieder langsam ausblenden, so verschwindet die Interferenz (das 900Hz Loch) nahezu, ohne dass die Treiberabstände oder die Trennfrequenz zum Hochtöner verändert worden wären.
Bei einer senkrechten Anordnung liegen die Interferenzen dann eben oben und unten. Solange nicht einer steht und einer sitzt, wird es nicht auffallen. Selbst bei mehreren Reihen kommt es noch nicht zu nennenswerten Auslöschungen, da der Winkel einfach deutlich kleiner ist. 30cm Höhenunterschied bei 4m Abstand sind gerade mal 5°
Dazu kommen noch die Einflüsse auf den reflektierten Schall. Meistens werden Decke und Boden weniger stark behandelt als die Seitenwände. Bei der stehenden Ausrichtung wird im Bereich der Auslöschungen weniger Schall nach oben und unten abgestrahlt. Das Verhältnis zwischen Direktschall und reflektiertem Schall verschiebt sich also zugunsten des Direktschalls (bei diesen Frequenzen). Beim seitlich abgestrahlten Schall gibt es keinen Unterschied, aber da hängen ja sowieso die Absorber.
Liegt der Lautsprecher nun, so dreht sich das natürlich auch. Jetzt kriegen Boden und Decke alles ab.
Gruß
Serena
Fremde denken, ich sei introvertiert.
Meine Freundeskreis meint, ich sei extrovertiert.
Meine besten Freunde wissen, dass ich einfach nur komplett geisteskrank bin.
Serena
Fremde denken, ich sei introvertiert.
Meine Freundeskreis meint, ich sei extrovertiert.
Meine besten Freunde wissen, dass ich einfach nur komplett geisteskrank bin.
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