Machete.jpg
Hallo,
es ist zwar noch eine Weile hin, bis die Blu-ray in den Handel kommt (21.04.), ich hatte aber wieder mal das Glück, vorab eine Testversion zur Verfügung gestellt zu bekommen. Wer mit ähnlichen Erwartungen an den Film rangeht, wie ich das getan habe, der dürfte auf seine Kosten kommen...
Film: Das gefakte Trailer-Preview von "Machete" ist Realität geworden. Mit vielen überzogenen Gewaltorgien, jede Menge Splatter und Trash entspricht der Film wohl den Erwartungen der meisten Zuschauer, die sich auf diesen Film einlassen. Jegliche Erwartungen an anspruchsvolles Kino sind völlig fehl am Platz, dafür lässt Danny Trejo ein wenig die Sau raus und metzelt sich mit seiner Machete und ein paar coolen Sprüchen durch die amerikanisch-mexikanische Drogenmafia und die verschiedenen Untiefen des Drehbuchs. Dabei hat der überdrehte und jeder Logik trotzende Film auch durchaus als Politsatire ein gewisses Potential, dafür sorgen die zahlreichen Seitenhiebe auf den amerikanischen Rassismus und die Einwanderungspolitik des demokratischen Vorzeigelandes.
Davon aber einmal abgesehen ist "Machete" einfach nur herrlich absurd und grotesk. Wer den Film nicht allzu ernst nimmt und wie schon erwähnt mit der richtigen Erwartungshaltung an die Sache rangeht, wird auf beste Weise unterhalten. Dazu bekommt man noch jede Menge Babes mit reichlich nackter Haut zu sehen (u.a. Jessica Alba, Michelle Rodriguez, Lindsay Lohan) und einen überraschend interessanten Cast geboten (u.a. Robert DeNiro, Don Johnson, Steven Seagal), die mehr oder weniger cool in ihren völlig überzeichneten Rollen wirken und Danny Trejo teilweise mit viel Selbstironie gut unterstützen. Steven Seagal wirkt allerdings inzwischen ein wenig übergewichtig und noch hüftsteifer als Danny Trejo. Aber das Spielt in diesem Trash eigentlich auch keine Rolle, genauso wenig wie die Tatsache, dass die Schauspielkunst beiden Darstellern nicht unbedingt in die Wiege gelegt wurde. Dafür bleibt der Action-Pegel bis zum passend sinnlosen Finale durchgehend auf einem hohen Level und die Blutspritzer und herumfliegenden Körperteile sind fester Bestandteil der fortlaufenden Ballerorgien. Zwischendurch holt der Film ab und an kurz Luft, wenn er ein wenig sentimental wird und sich einer kleinen romantischen Liaison von Trejo und Alba widmet. Aber keine Angst, die Szenen scheinen eigentlich nur dazu da zu sein, Jessica Alba körperlich in Szene zu setzen. Während die Kollegin Lindsay Lohan komplett blank zieht, belassen es Michelle Rodriguez und Jessica Alba bei zarten Andeutungen. So oder so, der Film ist eindeutig eher für das männliche Publikum und herrlich sinnlose Filmabende in Gemeinschaft gemacht.
Bei allem Spaß hat mir Robert Rodriguez ähnlich gelagerter Film "Desperado" aus dem Jahr 1995 jedoch seinerzeit noch eine Spur besser gefallen. In "Machete" ist der Trash doch manchmal ein wenig zu vordergründig und der Splatter-Faktor ein wenig zu übertrieben. Hier scheint sich auch niemand um irgendeine Grenze hinsichtlich der comichaften Gewalt zu scheren. (Filmnote: 2)
Bild: Die Bildqualität der Blu-ray legt zunächst in echter Grindhouse-Manier los und präsentiert sich gewollt schmutzig mit digital eingefügten Kratzern und Flecken. Das Bild sieht erst einmal so aus als ob man irgendwo eine alte Filmrolle aus den Siebziger Jahren gefunden hätte. Ein gewollter Effekt, der sich aus meiner Sicht hoffentlich bald bei den Filmmachern abnutzt. Zum Glück verzichtet der Film dann nach dem Intro auf derartige Effekte und die Bildqualität gestaltet sich recht ansprechend. Fortan macht das Bild einen ziemlich detailreichen Eindruck. Gerade die Gesichter sind eine unendlich wirkende Quelle von Details, aber auch weg von den Nahaufnahmen, wirken die Aufnahmen meistens recht detailreich. Die Bildschärfe ist ebenfalls gut bis sehr gut. Das kontrastreiche Bild macht zudem einen guten plastischen Eindruck. Die Farben wirken durchweg kräftig und lebendig, oftmals aber auch ein ganzes Stück übersättigt. Das Farbspektrum neigt zudem manchmal hinzu gelblich-orangen Tönen. Die Körnung der Bilder ist ein wenig wechselhaft und macht sich hier und dal etwas stärker bemerkbar. Unterm Strich eine gute Bildumsetzung, die insbesondere dem Grindhouse-Filmen gerecht wird, als Vorführscheibe aber weniger taugt. (Bildnote: 2)
Ton: Die Blu-ray ist jeweils mit einer englischen und einer deutschen 5.1 DTS-HD MA Tonspur ausgestattet. Mit ordentlich Dynamik und Bass wird der Mix der Actionvorlage des Films vollauf gerecht. Der Mix kann aber durchaus auch mehr als laut sein, er versteht es auch die Klänge meistens recht klar und differenzierend ins Heimkino zu bringen. Die Räumlichkeit des Tracks geht in Ordnung, kann aber mit den Referenzen nicht ganz mithalten. Trotz der vielen guten Surroundeffekte, hat man doch manchmal den Eindruck, der Track wäre etwas stärker auf den Frontbereich fokussiert. Die Dialoge sind gut zu verstehen. (Tonnote: 2)
Fazit: "They just fucked with the wrong Mexican!" ... und das ist in "Machete" Programm. Unterhaltungskino für Männer, die auf Splatterorgien, coole Sprüche und heiße Babes stehen. Anspruch und Logik gehören dagegen nicht zu den Tugenden des Films. Mit der richtigen Erwartungshaltung tut dies aber dem Spaß keinen Abbruch. Mit viel Selbstironie und grenzenloser Überzeichnung nimmt sich der Film auch in keiner Phase selbst zu ernst. Bild und Ton werden dem Film vollauf gerecht.
Film: 2 (IMDb 7,2/10)
Bild: 2
Ton: 2
Detailinfos und Szenenbilder findet Ihr u.a. hier: dvd-datenbank.com/v5/ds_dvddetail.php?id_film=50545&
Projektor: Sony VPL VW 60
HD-DVD-Player: Toshiba HD-XE1 (Vers. 2.7)
Blu-ray: Panasonic DMP-BD55 Vers. 1.8
Leinwand: DaVision Cadre light 240cm 16:9
Audio: Denon AVC-A 1 SE / Boxen: Jamo Two THX-D6 (7.1)
Raum: Vollständig dunkelblaues Heimkino (7x4 m)
Hallo,
es ist zwar noch eine Weile hin, bis die Blu-ray in den Handel kommt (21.04.), ich hatte aber wieder mal das Glück, vorab eine Testversion zur Verfügung gestellt zu bekommen. Wer mit ähnlichen Erwartungen an den Film rangeht, wie ich das getan habe, der dürfte auf seine Kosten kommen...
Film: Das gefakte Trailer-Preview von "Machete" ist Realität geworden. Mit vielen überzogenen Gewaltorgien, jede Menge Splatter und Trash entspricht der Film wohl den Erwartungen der meisten Zuschauer, die sich auf diesen Film einlassen. Jegliche Erwartungen an anspruchsvolles Kino sind völlig fehl am Platz, dafür lässt Danny Trejo ein wenig die Sau raus und metzelt sich mit seiner Machete und ein paar coolen Sprüchen durch die amerikanisch-mexikanische Drogenmafia und die verschiedenen Untiefen des Drehbuchs. Dabei hat der überdrehte und jeder Logik trotzende Film auch durchaus als Politsatire ein gewisses Potential, dafür sorgen die zahlreichen Seitenhiebe auf den amerikanischen Rassismus und die Einwanderungspolitik des demokratischen Vorzeigelandes.
Davon aber einmal abgesehen ist "Machete" einfach nur herrlich absurd und grotesk. Wer den Film nicht allzu ernst nimmt und wie schon erwähnt mit der richtigen Erwartungshaltung an die Sache rangeht, wird auf beste Weise unterhalten. Dazu bekommt man noch jede Menge Babes mit reichlich nackter Haut zu sehen (u.a. Jessica Alba, Michelle Rodriguez, Lindsay Lohan) und einen überraschend interessanten Cast geboten (u.a. Robert DeNiro, Don Johnson, Steven Seagal), die mehr oder weniger cool in ihren völlig überzeichneten Rollen wirken und Danny Trejo teilweise mit viel Selbstironie gut unterstützen. Steven Seagal wirkt allerdings inzwischen ein wenig übergewichtig und noch hüftsteifer als Danny Trejo. Aber das Spielt in diesem Trash eigentlich auch keine Rolle, genauso wenig wie die Tatsache, dass die Schauspielkunst beiden Darstellern nicht unbedingt in die Wiege gelegt wurde. Dafür bleibt der Action-Pegel bis zum passend sinnlosen Finale durchgehend auf einem hohen Level und die Blutspritzer und herumfliegenden Körperteile sind fester Bestandteil der fortlaufenden Ballerorgien. Zwischendurch holt der Film ab und an kurz Luft, wenn er ein wenig sentimental wird und sich einer kleinen romantischen Liaison von Trejo und Alba widmet. Aber keine Angst, die Szenen scheinen eigentlich nur dazu da zu sein, Jessica Alba körperlich in Szene zu setzen. Während die Kollegin Lindsay Lohan komplett blank zieht, belassen es Michelle Rodriguez und Jessica Alba bei zarten Andeutungen. So oder so, der Film ist eindeutig eher für das männliche Publikum und herrlich sinnlose Filmabende in Gemeinschaft gemacht.
Bei allem Spaß hat mir Robert Rodriguez ähnlich gelagerter Film "Desperado" aus dem Jahr 1995 jedoch seinerzeit noch eine Spur besser gefallen. In "Machete" ist der Trash doch manchmal ein wenig zu vordergründig und der Splatter-Faktor ein wenig zu übertrieben. Hier scheint sich auch niemand um irgendeine Grenze hinsichtlich der comichaften Gewalt zu scheren. (Filmnote: 2)
Bild: Die Bildqualität der Blu-ray legt zunächst in echter Grindhouse-Manier los und präsentiert sich gewollt schmutzig mit digital eingefügten Kratzern und Flecken. Das Bild sieht erst einmal so aus als ob man irgendwo eine alte Filmrolle aus den Siebziger Jahren gefunden hätte. Ein gewollter Effekt, der sich aus meiner Sicht hoffentlich bald bei den Filmmachern abnutzt. Zum Glück verzichtet der Film dann nach dem Intro auf derartige Effekte und die Bildqualität gestaltet sich recht ansprechend. Fortan macht das Bild einen ziemlich detailreichen Eindruck. Gerade die Gesichter sind eine unendlich wirkende Quelle von Details, aber auch weg von den Nahaufnahmen, wirken die Aufnahmen meistens recht detailreich. Die Bildschärfe ist ebenfalls gut bis sehr gut. Das kontrastreiche Bild macht zudem einen guten plastischen Eindruck. Die Farben wirken durchweg kräftig und lebendig, oftmals aber auch ein ganzes Stück übersättigt. Das Farbspektrum neigt zudem manchmal hinzu gelblich-orangen Tönen. Die Körnung der Bilder ist ein wenig wechselhaft und macht sich hier und dal etwas stärker bemerkbar. Unterm Strich eine gute Bildumsetzung, die insbesondere dem Grindhouse-Filmen gerecht wird, als Vorführscheibe aber weniger taugt. (Bildnote: 2)
Ton: Die Blu-ray ist jeweils mit einer englischen und einer deutschen 5.1 DTS-HD MA Tonspur ausgestattet. Mit ordentlich Dynamik und Bass wird der Mix der Actionvorlage des Films vollauf gerecht. Der Mix kann aber durchaus auch mehr als laut sein, er versteht es auch die Klänge meistens recht klar und differenzierend ins Heimkino zu bringen. Die Räumlichkeit des Tracks geht in Ordnung, kann aber mit den Referenzen nicht ganz mithalten. Trotz der vielen guten Surroundeffekte, hat man doch manchmal den Eindruck, der Track wäre etwas stärker auf den Frontbereich fokussiert. Die Dialoge sind gut zu verstehen. (Tonnote: 2)
Fazit: "They just fucked with the wrong Mexican!" ... und das ist in "Machete" Programm. Unterhaltungskino für Männer, die auf Splatterorgien, coole Sprüche und heiße Babes stehen. Anspruch und Logik gehören dagegen nicht zu den Tugenden des Films. Mit der richtigen Erwartungshaltung tut dies aber dem Spaß keinen Abbruch. Mit viel Selbstironie und grenzenloser Überzeichnung nimmt sich der Film auch in keiner Phase selbst zu ernst. Bild und Ton werden dem Film vollauf gerecht.
Film: 2 (IMDb 7,2/10)
Bild: 2
Ton: 2
Detailinfos und Szenenbilder findet Ihr u.a. hier: dvd-datenbank.com/v5/ds_dvddetail.php?id_film=50545&
Projektor: Sony VPL VW 60
HD-DVD-Player: Toshiba HD-XE1 (Vers. 2.7)
Blu-ray: Panasonic DMP-BD55 Vers. 1.8
Leinwand: DaVision Cadre light 240cm 16:9
Audio: Denon AVC-A 1 SE / Boxen: Jamo Two THX-D6 (7.1)
Raum: Vollständig dunkelblaues Heimkino (7x4 m)