SINN EINES SURROUND-ARRAYS
Internet Lumière Front_MBR5593.jpgLumière Back_MBR4694.jpg
Schon Anfang 2009 hab ich detailliert über den Sinn und Unsinn eines Surround-Arrays mit 10 Surroundlautsprechern berichtet.
Installation von 10 Surroundlautsprechern mit Höreindrücken
Inzwischen bekomme ich immer wieder Fragen, warum sollen mehrere Surroundlautsprecher sinnvoll sein, wenn mehr als 1 Sitzreihe beschallt wird?
Erklären lässt sich das mit ein paar Grafiken ganz gut.
Sidesurrounds:
Surround Array Sides Ideal.jpg
Wenn auf dem Quellsignal (oben) eines Soundtracks links neben dem Referenzplatz ein Soundeffekt platziert ist, soll dieser Effekt auch so zu hören sein.
In vielen Heimkinos sitzen nun aber mehr als nur ein Zuschauer, um einen Film zu erleben. So lange die Zuschauer nebeneinander sitzen, reicht eine übliche 5.1 oder 7.1 Installation völlig aus.
Sollten aber mehrere Sitzreihen vorgesehen sein, um einer etwas größeren Anzahl an Zuschauer ein tolles Filmerlebnis zu verschaffen, bekommen nur die Zuschauer in der "Referenzsitzreihe" die optimale Soundbeschallung zu hören.
Wie auf der linken Grafik gut zu erkennen ist, hört der Zuchauer in der hinteren Sitzreihe den links platzierten Soundeffekt links-vor-sich und der Zuschauer in der ersten Sitzreihe den links platzierten Soundeffekt links-hinter-sich. Nur der Zuschauer in der mittleren Sitzreihe (Referenzplatz) hört den links platzierten Soundeffekt genau dort wo er auch vorgesehen ist.
Wird nun ein Array mit mehreren Sidesurrounds installiert (Grafik rechts), hören alle Zuschauer den links platzierten Soundeffekt genau links neben sich, egal in welcher Reihe sie sitzen.
Darüber hinaus erzeugt das Array ein diffuses Schallfeld, dass alle Zuschauer lückenlos einhüllt. Es gibt praktisch keinen Bruch mehr zwischen den Fronts und den Surrounds. Interessanterweise werden trotz des diffusen Schallfeldes die Soundeffekte exakt dort platziert, wo sie auf dem Quellsignal auch vorgesehen sind.
Fazit Sidesurrounds:
Die Installation eines Lautsprechers neben jeder Sitzreihe links und rechts kann das Surrounding enorm verbessern und führt in mehreren Sitzreihen dazu, dass auf dem Quellmaterial vorgesehene Effekte für alle Zuschauer exakt dort im Heimkino zu hören sind wo sie im Soundmix auch vorgesehen sind. Darüber hinaus erhöht sich die Homogenität des Klanges deutlich zwischen den Fronts und den Surrounds.
Backsurrounds:
Wer im Kino mal genauer hinschaut, wird erkennen, dass nicht nur an den Seitenwänden mehrere Lautsprecher hängen, sondern auch an der Rückwand.
Das hat im Kino zwei Gründe.
1. Soll ein geschlossener Raumklang erzeugt werden bei unterschiedlichen Tonformaten (dazu gleich mehr)
2. Sollen möglichst alle Zuschauer auf allen Plätzen einen idealen Surroundton hören
Das ist in der Theorie natürlich einfacher als in der Praxis.
Im Kino gibt es inzwischen 4 Surroundtonformate. Das sind Dolby Stereo (mit "Mono"-Surround), Dolby Digitan/DTS 5.1, Dolby Digital 5.1 Surround EX (DTS 5.1 ES) und Dolby Digital 7.1 (mit zwei Stereokanälen als Backs). Auf SDDS und 5-Kanal 70mm gehe ich an dieser Stelle nicht weiter ein, weil sie für das Heimkino keine Rolle spielen.
- Dolby Stereo gibt auf allen Surroundkanälen dasselbe Surroundsignal (Mono) wieder.
- Dolby Digital 5.1 gibt den Surroundmix in "Stereo" wieder. Also links und rechts. Damit das Surroundfeld geschlossen bleibt, werden im Kino die Backsurroundkanäle in links und rechts gesplittet und geben zusammen mit den Sidesurrounds den entsprechenden Surround-Ton-Kanal wieder. Ein SL-Signal wird von den linken Surrounds und den linken Surroundbacks gleichzeitg wiedergegeben.
- Dolby Digital 5.1 EX gibt den Surroundmix in "Stereo" wieder. Also links und recht plus die Monoanteile im Stereokanal gleichzeitig auf beide Backsurroundkanäle.
- Dolby Digital 7.1 gibt den Surroundmix diskret wieder. Es wird jeder Surroundkanal (SL, SR, SBL, SBR) diskret (direkt) angesteuert.
Das bringt uns direkt zum Heimkino.
Ideal ist es, wenn jeder Zuschauer diskret beschallt werden würde. Soweit ist es im Heimkino aber noch nicht (mal abgesehen von der Wellenfeldsynthese des Frauenhofer Instituts). Deshalb macht es Sinn, neben jede Sitzreihe (wie oben beschrieben) einen Surroundspeaker zu hängen und auch hinter jeden Sitz der letzten Sitzreihe.
Hier sollte allerdings ein wenig experimentiert werden. Es kann durchaus möglich sein, dass z.B. auf mehreren Sitzplätzen nebeneinander in mehreren Sitzreihen 2 Backsurroundspeaker (SBL + SBR) zu einem besseren Ergebnis führen als ein Array mit mehreren Lautsprechern. Ebenfalls sollte der Abstand der Backsurrounds zueinander testweise variiert werden, bis das optimale Ergebnis gefunden wird.
In meinem Fall hat es sich bewährt, alle Backs direkt hinter die Sitze in 2,01 Meter Höhe zu hängen und auf die 1. Sitzreihe angewickelt abstrahlen zu lassen. Dadurch bleibt das diffuse Klangfeld erhalten, aber die Pegelunterschiede betragen zwischen der 1. und 3. Sitzreihe weniger als 1 dB. Dadurch sind in allen Sitzreihen die Sidesurrounds und Backsurrounds praktisch gleich laut.
Surround Array Backs.jpg
Zur Veranschaulichung hab ich die Zuschauer auf den Grafiken mal etwas versetzt im Heimkino platziert.
Wenn auf dem Quellsignal (oben) direkt hinter dem Zuschauer ein Effekt vorgesehen ist (z.B. Dolby Surround EX), wird dieses Signal in einer 7.1 Konfiguration (linke Grafik) richtig wiedergegeben. Egal in welcher Reihe nun der Zuschauer mittig (!) sitzt, der Surround EX-Effekt kommt exakt von hinten.
Sitzen die Zuschauer (wie in den Grafiken zu sehen) nun nicht mehr mittig (und das betrifft auf 12 Plätzen immerhin 9 Zuschauer) kommt der Surround EX-Effekt in einer 7.1-Installation (links) immer noch (weitgehend) direkt von hinten aus der Mitte.
Befindet sich nun hinter jedem Sitzplatz ein Surroundbackspeaker (Grafik rechts), ist der Soundeffekt des Quellsignals theoretisch immer direkt hinter dem Sitzplatz zu hören.
In der Praxis ergibt sich erstaunlicherweise aber ein etwas anderer Höreindruck. Aufgrund der gleichmäßigen Wellenfront des Arrays kommen in der 1. und 2. Sitzreihe (unabhängig vom Sitzplatz) der Soundeffekt ziemlich exakt von hinten aus der Mitte. Nur in der 3. Sitzreihe verlagert sich der Toneffekt (aufgrund der Nähe zum jeweiligen SB-Speaker) mehr in Richtung des Lautsprechers, der einem am nächsten ist. Dennoch bleibt die Räumlichkeit weitgehend erhalten, was ich damals erstaunlich fand. Das Surrounding ist in allen Sitzreihen nahezu identisch.
Fazit Backsurrounds:
Die optimale Beschallung ergibt sich in meinem Heimkino, nachdem hinter jedem Sitzplatz der letzten Reihe ein eigener Surroundback-Lausprecher aufgehängt worden ist. Ob nun in anderen Kinos mit mehr/weniger Sitzplätzen nebeneinander 2 Backsurrounds (SBL + SBR) zu einem besseren Hörergebnis führt, sollte ebenso ausprobiert werden wie die Installation der Backs auf unterschiedlichen Höhen und unterschiedlichen Abständen zueinander.
Anschluss der Lautsprecher:
Als Problem stellte sich der Anschluss der Sidesurround-Arrays mit jeweils 3 Lautsprechern (je 4 Ohm) heraus.
In Reihe geschaltet kam ich in der Summe auf 12 Ohm, parallel geschaltet auf etwa 1 Ohm und in einer Mischschaltung (1x parallel und 2x in Reihe) auf unter 3 Ohm. Ein 4. Sidesurroundspeaker kam aus Platzgründen leider nicht infrage, um 2x in Reihe und beide Reihen dann parallel anzuschließen.
Zunächst hatte ich mich für die Mischschaltung entschieden. Die SL+SR für die 1. Sitzreihe wurden parallel angeschlossen, die SL+SR für die 2. und 3. Sitzreihe wurden in Reihe angeschlossen. Das Ergebnis war, dass die SL für die 1. Sitzreihe rund 3dB lauter abstrahlen als die übrigen Surroundspeaker. Das kam mir zunächst entgegen. Da die Fronts in der 1. Sitzreihe rund 1 dB lauter sind als in Reihe 2, und der SL+SR am Hörplatz der 1. Sitzreihe 2 dB lauter "ankamen", fand ich das messtechnisch zunächst optimal.
Als homogener empfand ich aber den Klang auf allen Plätzen, als ich alle Sidesurrounds in Reihe geschaltet habe. Die Endstufen sind leistungsstark genug, um auch mit 12 Ohm unter Pegel nicht einzubrechen.
Die Toneffekte der in Reihe geschalteten Lautsprecher (Array) sind in allen Sitzreihen nahezu gleich laut.
Nachwort:
Wer genau hinschaut erkennt, dass die Backsurrounds auf den Grafiken nicht mittig an der Rückwand hängen, sondern leicht nach rechts verschoben sind, während die Surrounds in meinem Heimkino direkt mittig platziert sind. Das hat seine Ursache im asymetrischen Raum. Ich habe praktisch keine parallelen Wände zueinander. Mir war es wichtig, den "Referenzsitzplatz" genau mittig vor der Leinwand zu haben. Dadurch haben sich alle Sitzplätze ein wenig (ca. 50 cm) nach rechts verschoben. Ich wollte nicht, dass der Sweetspot genau zwischen zwei Sitzplätzen ist. Das finde ich suboptimal, wenn ich Musik in Stereo höre.
Fazit Surround-Array:
Durch die Anbringung von drei Surround-Arrays (links, hinten, rechts) hat sich in meinem Heimkino die Homogenität des Klanges insgesamt deutlich verbessert. Das Klangfeld ist komplett geschlossen. Es gibt praktisch keinen Bruch, keinen hörbaren Übergang von den Fronts zu den Surrounds. Überraschend fand ich, dass selbst auf dem "Referenzplatz" die Räumlichkeit im Surround gravierend zugenommen hat und es immer noch möglich ist, im Raum platzierte Effekte exakt zu lokalisieren.
Wer also mehrere Sitzreihen in gleich guter Qualität beschallen möchte, dem kann ich nur empfehlen, neben jeden Sitzplatz einen Surroundsspeaker links und rechts zu installieren.
Urhebervermerk:
Original-Grafiken mit freundlicher Genehmigung von FoLLgoTT.
Internet Lumière Front_MBR5593.jpgLumière Back_MBR4694.jpg
Schon Anfang 2009 hab ich detailliert über den Sinn und Unsinn eines Surround-Arrays mit 10 Surroundlautsprechern berichtet.
Installation von 10 Surroundlautsprechern mit Höreindrücken
Inzwischen bekomme ich immer wieder Fragen, warum sollen mehrere Surroundlautsprecher sinnvoll sein, wenn mehr als 1 Sitzreihe beschallt wird?
Erklären lässt sich das mit ein paar Grafiken ganz gut.
Sidesurrounds:
Surround Array Sides Ideal.jpg
Wenn auf dem Quellsignal (oben) eines Soundtracks links neben dem Referenzplatz ein Soundeffekt platziert ist, soll dieser Effekt auch so zu hören sein.
In vielen Heimkinos sitzen nun aber mehr als nur ein Zuschauer, um einen Film zu erleben. So lange die Zuschauer nebeneinander sitzen, reicht eine übliche 5.1 oder 7.1 Installation völlig aus.
Sollten aber mehrere Sitzreihen vorgesehen sein, um einer etwas größeren Anzahl an Zuschauer ein tolles Filmerlebnis zu verschaffen, bekommen nur die Zuschauer in der "Referenzsitzreihe" die optimale Soundbeschallung zu hören.
Wie auf der linken Grafik gut zu erkennen ist, hört der Zuchauer in der hinteren Sitzreihe den links platzierten Soundeffekt links-vor-sich und der Zuschauer in der ersten Sitzreihe den links platzierten Soundeffekt links-hinter-sich. Nur der Zuschauer in der mittleren Sitzreihe (Referenzplatz) hört den links platzierten Soundeffekt genau dort wo er auch vorgesehen ist.
Wird nun ein Array mit mehreren Sidesurrounds installiert (Grafik rechts), hören alle Zuschauer den links platzierten Soundeffekt genau links neben sich, egal in welcher Reihe sie sitzen.
Darüber hinaus erzeugt das Array ein diffuses Schallfeld, dass alle Zuschauer lückenlos einhüllt. Es gibt praktisch keinen Bruch mehr zwischen den Fronts und den Surrounds. Interessanterweise werden trotz des diffusen Schallfeldes die Soundeffekte exakt dort platziert, wo sie auf dem Quellsignal auch vorgesehen sind.
Fazit Sidesurrounds:
Die Installation eines Lautsprechers neben jeder Sitzreihe links und rechts kann das Surrounding enorm verbessern und führt in mehreren Sitzreihen dazu, dass auf dem Quellmaterial vorgesehene Effekte für alle Zuschauer exakt dort im Heimkino zu hören sind wo sie im Soundmix auch vorgesehen sind. Darüber hinaus erhöht sich die Homogenität des Klanges deutlich zwischen den Fronts und den Surrounds.
Backsurrounds:
Wer im Kino mal genauer hinschaut, wird erkennen, dass nicht nur an den Seitenwänden mehrere Lautsprecher hängen, sondern auch an der Rückwand.
Das hat im Kino zwei Gründe.
1. Soll ein geschlossener Raumklang erzeugt werden bei unterschiedlichen Tonformaten (dazu gleich mehr)
2. Sollen möglichst alle Zuschauer auf allen Plätzen einen idealen Surroundton hören
Das ist in der Theorie natürlich einfacher als in der Praxis.
Im Kino gibt es inzwischen 4 Surroundtonformate. Das sind Dolby Stereo (mit "Mono"-Surround), Dolby Digitan/DTS 5.1, Dolby Digital 5.1 Surround EX (DTS 5.1 ES) und Dolby Digital 7.1 (mit zwei Stereokanälen als Backs). Auf SDDS und 5-Kanal 70mm gehe ich an dieser Stelle nicht weiter ein, weil sie für das Heimkino keine Rolle spielen.
- Dolby Stereo gibt auf allen Surroundkanälen dasselbe Surroundsignal (Mono) wieder.
- Dolby Digital 5.1 gibt den Surroundmix in "Stereo" wieder. Also links und rechts. Damit das Surroundfeld geschlossen bleibt, werden im Kino die Backsurroundkanäle in links und rechts gesplittet und geben zusammen mit den Sidesurrounds den entsprechenden Surround-Ton-Kanal wieder. Ein SL-Signal wird von den linken Surrounds und den linken Surroundbacks gleichzeitg wiedergegeben.
- Dolby Digital 5.1 EX gibt den Surroundmix in "Stereo" wieder. Also links und recht plus die Monoanteile im Stereokanal gleichzeitig auf beide Backsurroundkanäle.
- Dolby Digital 7.1 gibt den Surroundmix diskret wieder. Es wird jeder Surroundkanal (SL, SR, SBL, SBR) diskret (direkt) angesteuert.
Das bringt uns direkt zum Heimkino.
Ideal ist es, wenn jeder Zuschauer diskret beschallt werden würde. Soweit ist es im Heimkino aber noch nicht (mal abgesehen von der Wellenfeldsynthese des Frauenhofer Instituts). Deshalb macht es Sinn, neben jede Sitzreihe (wie oben beschrieben) einen Surroundspeaker zu hängen und auch hinter jeden Sitz der letzten Sitzreihe.
Hier sollte allerdings ein wenig experimentiert werden. Es kann durchaus möglich sein, dass z.B. auf mehreren Sitzplätzen nebeneinander in mehreren Sitzreihen 2 Backsurroundspeaker (SBL + SBR) zu einem besseren Ergebnis führen als ein Array mit mehreren Lautsprechern. Ebenfalls sollte der Abstand der Backsurrounds zueinander testweise variiert werden, bis das optimale Ergebnis gefunden wird.
In meinem Fall hat es sich bewährt, alle Backs direkt hinter die Sitze in 2,01 Meter Höhe zu hängen und auf die 1. Sitzreihe angewickelt abstrahlen zu lassen. Dadurch bleibt das diffuse Klangfeld erhalten, aber die Pegelunterschiede betragen zwischen der 1. und 3. Sitzreihe weniger als 1 dB. Dadurch sind in allen Sitzreihen die Sidesurrounds und Backsurrounds praktisch gleich laut.
Surround Array Backs.jpg
Zur Veranschaulichung hab ich die Zuschauer auf den Grafiken mal etwas versetzt im Heimkino platziert.
Wenn auf dem Quellsignal (oben) direkt hinter dem Zuschauer ein Effekt vorgesehen ist (z.B. Dolby Surround EX), wird dieses Signal in einer 7.1 Konfiguration (linke Grafik) richtig wiedergegeben. Egal in welcher Reihe nun der Zuschauer mittig (!) sitzt, der Surround EX-Effekt kommt exakt von hinten.
Sitzen die Zuschauer (wie in den Grafiken zu sehen) nun nicht mehr mittig (und das betrifft auf 12 Plätzen immerhin 9 Zuschauer) kommt der Surround EX-Effekt in einer 7.1-Installation (links) immer noch (weitgehend) direkt von hinten aus der Mitte.
Befindet sich nun hinter jedem Sitzplatz ein Surroundbackspeaker (Grafik rechts), ist der Soundeffekt des Quellsignals theoretisch immer direkt hinter dem Sitzplatz zu hören.
In der Praxis ergibt sich erstaunlicherweise aber ein etwas anderer Höreindruck. Aufgrund der gleichmäßigen Wellenfront des Arrays kommen in der 1. und 2. Sitzreihe (unabhängig vom Sitzplatz) der Soundeffekt ziemlich exakt von hinten aus der Mitte. Nur in der 3. Sitzreihe verlagert sich der Toneffekt (aufgrund der Nähe zum jeweiligen SB-Speaker) mehr in Richtung des Lautsprechers, der einem am nächsten ist. Dennoch bleibt die Räumlichkeit weitgehend erhalten, was ich damals erstaunlich fand. Das Surrounding ist in allen Sitzreihen nahezu identisch.
Fazit Backsurrounds:
Die optimale Beschallung ergibt sich in meinem Heimkino, nachdem hinter jedem Sitzplatz der letzten Reihe ein eigener Surroundback-Lausprecher aufgehängt worden ist. Ob nun in anderen Kinos mit mehr/weniger Sitzplätzen nebeneinander 2 Backsurrounds (SBL + SBR) zu einem besseren Hörergebnis führt, sollte ebenso ausprobiert werden wie die Installation der Backs auf unterschiedlichen Höhen und unterschiedlichen Abständen zueinander.
Anschluss der Lautsprecher:
Als Problem stellte sich der Anschluss der Sidesurround-Arrays mit jeweils 3 Lautsprechern (je 4 Ohm) heraus.
In Reihe geschaltet kam ich in der Summe auf 12 Ohm, parallel geschaltet auf etwa 1 Ohm und in einer Mischschaltung (1x parallel und 2x in Reihe) auf unter 3 Ohm. Ein 4. Sidesurroundspeaker kam aus Platzgründen leider nicht infrage, um 2x in Reihe und beide Reihen dann parallel anzuschließen.
Zunächst hatte ich mich für die Mischschaltung entschieden. Die SL+SR für die 1. Sitzreihe wurden parallel angeschlossen, die SL+SR für die 2. und 3. Sitzreihe wurden in Reihe angeschlossen. Das Ergebnis war, dass die SL für die 1. Sitzreihe rund 3dB lauter abstrahlen als die übrigen Surroundspeaker. Das kam mir zunächst entgegen. Da die Fronts in der 1. Sitzreihe rund 1 dB lauter sind als in Reihe 2, und der SL+SR am Hörplatz der 1. Sitzreihe 2 dB lauter "ankamen", fand ich das messtechnisch zunächst optimal.
Als homogener empfand ich aber den Klang auf allen Plätzen, als ich alle Sidesurrounds in Reihe geschaltet habe. Die Endstufen sind leistungsstark genug, um auch mit 12 Ohm unter Pegel nicht einzubrechen.
Die Toneffekte der in Reihe geschalteten Lautsprecher (Array) sind in allen Sitzreihen nahezu gleich laut.
Nachwort:
Wer genau hinschaut erkennt, dass die Backsurrounds auf den Grafiken nicht mittig an der Rückwand hängen, sondern leicht nach rechts verschoben sind, während die Surrounds in meinem Heimkino direkt mittig platziert sind. Das hat seine Ursache im asymetrischen Raum. Ich habe praktisch keine parallelen Wände zueinander. Mir war es wichtig, den "Referenzsitzplatz" genau mittig vor der Leinwand zu haben. Dadurch haben sich alle Sitzplätze ein wenig (ca. 50 cm) nach rechts verschoben. Ich wollte nicht, dass der Sweetspot genau zwischen zwei Sitzplätzen ist. Das finde ich suboptimal, wenn ich Musik in Stereo höre.
Fazit Surround-Array:
Durch die Anbringung von drei Surround-Arrays (links, hinten, rechts) hat sich in meinem Heimkino die Homogenität des Klanges insgesamt deutlich verbessert. Das Klangfeld ist komplett geschlossen. Es gibt praktisch keinen Bruch, keinen hörbaren Übergang von den Fronts zu den Surrounds. Überraschend fand ich, dass selbst auf dem "Referenzplatz" die Räumlichkeit im Surround gravierend zugenommen hat und es immer noch möglich ist, im Raum platzierte Effekte exakt zu lokalisieren.
Wer also mehrere Sitzreihen in gleich guter Qualität beschallen möchte, dem kann ich nur empfehlen, neben jeden Sitzplatz einen Surroundsspeaker links und rechts zu installieren.
Urhebervermerk:
Original-Grafiken mit freundlicher Genehmigung von FoLLgoTT.
Gruß
George Lucas
Mein HEIMKINO
Lumière, 12 Plätze, 60 m³, Projektor: JVC DLA-NZ8, Leinwand: Screen Research ClearPix Ultimate Weiß, Lautsprecher: JBL 3678 (Front), KCS SR-10A (Surrounds/Top), KCS C -218-A THX (SUB), Receiver: Marantz SR7011, 4K-Player: Sony UBP-X800, Panasonic DP-UB824, Endstufen: 4x Crown XLS 402D, 1x Liker BST 930,
George Lucas
Mein HEIMKINO
Lumière, 12 Plätze, 60 m³, Projektor: JVC DLA-NZ8, Leinwand: Screen Research ClearPix Ultimate Weiß, Lautsprecher: JBL 3678 (Front), KCS SR-10A (Surrounds/Top), KCS C -218-A THX (SUB), Receiver: Marantz SR7011, 4K-Player: Sony UBP-X800, Panasonic DP-UB824, Endstufen: 4x Crown XLS 402D, 1x Liker BST 930,
Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von George Lucas ()