Die Lincoln Verschwörung

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    • Die Lincoln Verschwörung

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      Hallo,

      hier ein interessanter Film für die Verfassungsrechtler unter euch. Es reicht aber auch, wenn man Historien- oder Gerichtsfilme mag.

      Film: Mit dem Film "Die Lincoln Verschwörung" ist Regisseur Robert Redford ein interessanter Mix aus historischem Gesellschaftsportrait und Gerichtsdrama gelungen. Mit seiner faktentreuen Aufarbeitung der Gerichtsprozesse nach dem Lincoln Attentat (1865) geht es dabei Redford weniger um die Klärung der Schuldfrage, als vielmehr um die Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit und Verfassungsrechte - wenn Angeklagte in staatlichen Prozessen zu Opfern eines unfairen Prozesses werden. Dabei kommen einem als Zuschauer unweigerlich Parallelen zu den heutigen Militärgerichtsverfahren in Guantanamo in den Sinn. Insofern kann man Redfords Film durchaus auch als einen Appell verstehen. Zwar drängt er seine Meinung dem Zuschauer nicht auf, aber durch die Argumentation in den Gerichtsverhandlungen macht er sie indirekt deutlich. Zumindest für den Prozess von Mary Surratt (Robin Wright), einer der Mitangeklagten beim Lincoln-Prozess, lässt Redford keinen Zweifel daran aufkommen, dass hier im Sinne höher stehender Interessen verfassungswidrig vorgegangen wurde.

      Als Gerichtsfilm ist "Die Lincoln-Verschwörung" naturgemäß sehr dialoglastig. So spielt auch ein Großteil der Handlung, von den ersten Minuten des Films mit einer Bürgerkriegsszene und den Attentaten einmal abgesehen, entweder im Gerichtssaal oder in einer Gefängniszelle. Dafür setzt Redford mit seiner gelungenen Kameraführung stark auf die Wirkung seiner Bilder. Hier gefallen vor allem auch die interessanten Hell-Dunkel-Stimmungen, wenn z.B. in die Gefängniszelle nur ein karger Lichtstrahl einfällt. Im Zusammenspiel mit den hervorragenden Darstellern gelingt es Redford so Emotionalität und Tragik glaubhaft zu vermitteln. Zum Gelingen des Films trägt auch das exzellente Produktionsdesign mit den historischen Kulissen und Kostüme bei.

      Der einzige minimale Schwachpunkt ist das vielleicht nicht immer ganz straffe Drehbuch. Hier hätte man vielleicht sogar noch mehr aus dem Film hinsichtlich der Spannung machen können. Das ist aber schon Kritik auf höherem Niveau. Herzstück des Films sind die gelungenen Dialoge und die überzeugenden Darstellerleistungen. Hier gefallen vor allem die Dialoge des Pflichtverteidigers Frederic Aiken (James McAvoy) und seiner Mandantin Mary Surratt (Robin Wright). James McAvoy spielt abermals gut auf, aber die Leistung von Robin Wright ist noch ein wenig mehr hervorzuheben. Auch die Nebenrollen mit Kevin Kline, Tom Wilkinson, Evan Rachel Wood, Alexis Bledel sind bestens besetzt und restlos überzeugend. (Bewertung Film: 7,5/10)

      Bild: Es ist offensichtlich die Intention der Macher gewesen, dem Bild einen historischen Look zu geben, was auch gelungen ist. Von kleineren Schwächen einmal abgesehen hinterlässt die Bildqualität der Blu-ray einen ansprechenden Eindruck. Besonders beeindruckend sind die gelungenen Hell-Dunkel-Kontraste. Hier spielt das Bild sehr schön in dunklen Räumen mit einfallenden Lichtquellen. Das Bild hat auch einen etwas eigenständigen Look, der manchmal schon fast an Traumsequenzen erinnert - ohne dabei aber das Bild negativ zu beeinflussen. Ein weiteres Merkmal des Bildes sind die gelegentlichen Sepiatöne bei der Farbwiedergabe. Die Bildschärfe ist gut bis sehr gut. In den helleren Szenen ist die Detailwiedergabe und Darstellung feiner Texturen bestens, die dunklen Szenen können da aber nicht immer mithalten. Da werden die Details dann doch manchmal großflächig verschluckt. (Bewertung Bild: 8/10)

      Ton: Die Blu-ray ist jeweils mit einer deutschen und einer englischen 5.1 DTS-HD MA Tonspur ausgestattet. Von den Anfangsszenen während des Bürgerkrieges und des Attentats einmal abgesehen, bietet der Film nur wenig spektakuläre Szenen für beeindruckende Klangkulissen. Genrebedingt ist auch dieser Film durch Dialoge geprägt. Im Original ist die Sprachwiedergabe sehr sauber und präzise. Aber davon einmal abgesehen kann der Mix auch durchaus ohne großartige Actionszenen gefallen. Es gibt eine Vielzahl von Szenen, in denen das Surroundfeld durch verschiedene Umgebungsgeräusche belebt wird. Ob nun in den Straßen Washingtons oder im Gerichtssaal selbst. Insofern bietet der Mix einen für das Genre vollauf überzeugenden Eindruck.(Bewertung: 7,5/10)

      Fazit: Ein interessantes Plädoyer für eine faire und gerechte Justiz - ein Appell an die Einhaltung der Verfassungsrechte auch in schwierigen Situationen. Aber auch als Historien- und Gerichtsdrama hat der Film "Die Lincoln Verschwörung" einiges an Qualität zu bieten, insbesondere ein exzellentes Darstellerensemble. Kein herausragender aber ein ordentlicher Heimkinoabend.

      Film: 7,5/10 (IMDb 7,0/10)
      Bild: 8/10
      Ton: 7,5/10

      Projektor: Sony VPL VW 60
      Blu-ray: Philips BDP-9600 (Vers. 1.62)
      Leinwand: DaVision Cadre light 240cm 16:9
      Audio: Denon AVC-A 1 SE / Boxen: Jamo Two THX-D6 (7.1)
      Raum: Vollständig dunkelblaues Heimkino (7x4 m)
    • Die Lincoln Verschwörung


      Finch's Fazit:
      Ein interessantes Plädoyer für eine faire und gerechte Justiz - ein Appell an die Einhaltung der Verfassungsrechte auch in schwierigen Situationen.

      Kann ich mich zwar quasi nathlos anschliessen, aber nichtsdestotrotz ist der Film insgesamt gesehen, ziemlich behäbig - um nicht zu sagen schnarch-langweilig ... :mitleid:
      Wer einen spannenden Gerichtsthriller erwartet wie bei "Eine Frage der Ehre" oder "Die zwölf Geschworenen" dürfte bitterlich entäuscht werden, schade.
      Die Schauspielerische Leistung der Hauptdarsteller ist durchweg gut, rettet den Film aber auch nicht wirklich.

      Fazit:
      Thematisch ansprechend aber leider allzu langweilig umgesetzter Polit- /Gerichtsthriller.

      Film: 6/10
      Bild: 7/10
      Ton: 7/10
      „ELUMA-Scope“
      Apparet id etiam caeco.(Livius)
    • Aloha!

      Nur selten kommt in diesem Film Spannung auf, der Rest ist viel zu behäbig und auch recht langweilig erzählt. Vom Thema her ist es hingegen interessant, aber das bringt dann auch nicht mehr viel.

      Film: 3-
      Ton: 3+
      Bild: 3+
      Gruß Mickey

      Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)
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