Ziemlich beste Freunde

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    • Ziemlich beste Freunde

      Ziemlich beste Freunde
      - KURZREVIEW -


      Technische Details zur BR und Inhalt des Films, findet man hier

      Technik

      Man kann es kurz machen: der Bildtransfer sieht fantastisch aus. Die Bildschärfe ist enorm hoch. Weichere Szenen kommen fast gar nicht vor. Herausragend sind auch die Panoramaszenen in den Alpen, wo auch in der Ferne viele Details deutlich sichtbar sind. Die Farbwiedergabe zeigt sich neutral und mit kräftigen Farben.
      Der dt. Ton kann da nicht mithalten. Die Dialoge sind aber jederzeit verständlich und kommen klar aus dem Center. Räumlich wird es nur gelegentlich, wenn ein paar Musikstücke eingespielt werden.

      Bild - 90%

      Ton - 64%



      Film

      Der Film beruht auf der Person Pommery Philippe Pozzo di Borgo (im Film François Cluzet) der nach einen Unfall vom Hals abwärts querschnittgelähmt ist. Dieser sucht für sich einen Pfleger und findet diesen in Abdel Yasmin Sellou (im Film Omar Sy). Driss (Rollenname von Omar Sy) ist aber nicht ein herkömmlicher Pfleger, vielmehr hat er die Stelle bekommen, da er praktisch das Gegenteil davon ist und nur durch seine Art Philippe überzeugt hat. Im Laufe des Film baut sich zwischen den beiden Charakteren eine enge Freundschaft auf. Driss bei der "Arbeit" zuzuschauen macht Spaß. Er geht mit unkonventionellen Methoden dabei vor, was zu diversen lustigen Szenen in dieser Tragikomödie führt. Sein eigener Hintergrund sieht indes gar nicht so lustig aus. Er hat ein langes Vorstrafenregister und kommt aus einem üblen Vorort von Paris. Auch zu Hause sieht es in seiner Großfamilie nicht rosig aus. Bei seiner Arbeit geht er jedoch vollkommen auf, was auch deutlich auf Philippe überspringt, der trotz seiner Behinderung die Lust am Leben, nach dem Motto "jetzt erst Recht" nicht verloren hat.

      Trotz des tragischen Hintergrunds des Films, wirkt er an vielen Stellen lustig und punktet mit einigen humorvollen Szenen. Mitleid gegenüber dem Patienten kennt der Film zu keiner Sekunde und auch die teils schroffe Art von Driss gegenüber Philippe, würde sich wohl nicht jeder Arbeitgeber gefallen lassen. Ein kurzer Blick bei wikipedia verrät, daß der Film sich nur lose an wahre Hintergründe hält. So bleibt es dem Zuschauer überlassen, wie er das Gezeigte im Bezug auf Realität einschätzt.

      Film - 74%
    • Wunderbarer Gute-Laune-Film, mehr Komödie als Drama, mit einer herrlichen Leichtigkeit inszeniert und vor allem in den beiden Hauptrollen sehr überzeugend gespielt. Die frechen Sprüche von Driss zaubern nicht nur seinem Patienten regelmäßig das Lachen ins Gesicht. Natürlich wird es in hin und wieder auch mal etwas ernster, aber nicht etwa in der Form, dass man von großer Freude in tiefe Trauer gestürzt wird. Die Balance zwischen den humorvollen und bewegenden Momenten ist in meinen Augen einfach perfekt. Wird in nicht allzu langer Zeit gerne noch mal geschaut.

      Die Technik hat Becks wieder mal richtig getroffen. Das Bild ist wirklich von einer exzellenten Qualität. Schärfe, Details, Kontrast und Farben sind nahezu makellos und liefern einen der besten Realfilm-Transfers der letzten Zeit. Der Ton ist zwar größtenteils frontlastig, hat aber eine enorme Qualität in der Synchro der Stimmen, die allesamt sehr voll und angenehm klingen. Auch die Wiedergabe der Musik ist sehr sauber und klar abgemischt, wie bspw. bei Driss' köstlicher Tanzeinlage zu Earth Wind & Fire.

      Film 9/10
      Bild 9,5/10
      Ton 7/10
      Gruß
      smokAlot
    • ZIEMLICH BESTE FREUNDE

      Film:
      Philippe ist reich, gebildet und hat eine Heerschar von Hausangestellten - aber er ist auch vom Hals abwärts gelähmt und somit auf die Hilfe von anderen Menschen angewiesen. Er ist auf der Suche nach einem neuen Pfleger, als der gerade aus dem Gefängnis entlassene Driss auftaucht, um sich einen Bewerbungsstempel für das Arbeitslosengeld abzuholen. Als Pfleger scheint Driss völlig ungeeignet zu sein, dennoch gefällt Philippe die unbekümmerte Art des Farbigen. Er bietet dem großmäuligen Ex-Knacki einen Deal an: Driss soll einen Monat zur Probe bei ihm arbeiten, um sich zu bewähren... Nun stoßen Mozart auf Earth Wind and Fire, Maßanzug auf Kapuzenpulli und Poesie auf Schlägermentalität.
      Hinreißend sympathische Komödie über zwei völlig verschiedene Menschen, deren Freundschaft über 8 Millionen Kinobesucher begeistert hat.
      10/10 Punkte

      Bild:
      Der farbentrohe 1,85:1-Transfer bietet eine perfekte Kantenschärfe. Kleinste Details werden regelrecht aus dem Bild herausgeschält, sei es nun der Nutellaschriftzug auf dem Glas der Nuss-Nougart-Creme, das Muster des Krawattenschals von Philippe oder auch die opulente Innenausstattung des luxuriösen Anwesens. Sogar in dunklen Hintergründen gibt es viel zu entdecken. Gut ausgeleuchtete Landschaftsaufnahmen bestechen durch ihre zahlreichen Schauwerte. Die Hautfarben der Protagonisten sehen jederzeit natürlich aus.
      10/10 Punkte

      Ton:
      Der weitgehend frontlastige DTS HD-MA 5.1-Mix erzeugt eine breite Stereobühne. Die Musik klingt hervorragend gestaffelt und flutet förmlich den Raum. Einige Umgebungsgeräusche werden auf die Rears verteilt, so dass sich eine wohltuend unspektakuläre Mittendrinbeschallung ergibt. Die sonoren Männerstimmen klingen voluminös und kräftig, während die klaren Frauenstimmen frei von Zischlauten sind. Die Verfolgungsjagd (Kapitel 1) bezieht alle Speaker mit ein, so dass die Autos förmlich durchs Heimkino rasen.
      8/10 Punkte

      Fazit: Hinreißend sympathische Komödie über zwei völlig verschiedene Menschen, deren Freundschaft über 8 Millionen Kinobesucher begeistert hat. Die Bild- und Tonqualität ist jederzeit vorzüglich gelungen, so dass ich diesen Film uneingeschränkt empfehlen kann.
      Gruß
      George Lucas

      Mein HEIMKINO
      Lumière, 12 Plätze, 60 m³, Projektor: JVC DLA-NZ8, Leinwand: Screen Research ClearPix Ultimate Weiß, Lautsprecher: JBL 3678 (Front), KCS SR-10A (Surrounds/Top), KCS C -218-A THX (SUB), Receiver: Marantz SR7011, 4K-Player: Sony UBP-X800, Panasonic DP-UB824, Endstufen: 4x Crown XLS 402D, 1x Liker BST 930,

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von George Lucas ()

    • Meine Frau hat den schon für ihren Mädelsfilmabend reserviert, weil er dafür ideal sei. Hab ihn selbst noch nicht gesehen. Schade, dass hier das Bild so gut wegkommt. Die bestehen tatsächlich darauf, dass im Kino das List etwas anbleibt damit man sich besser unterhalten kann. UNglaublich!

      Mit "Schwarzwert" verbinden die bestimmt nur Schummeln beim Scrabble.

      Gruß
      rumpeli
      Besuch mich mal im Schrein oder im Bau Thread oder im Keller!

      Exodus 12:9 "Do not eat the meat raw or boiled in water, but roast it over a fire"
    • moin beisammen,

      rumpeli schrieb:

      Hab ihn selbst noch nicht gesehen.
      sieh ihn dir unbedingt (im Dunkeln :wow: ) an, Rumpeli, wir hatten ihn am Wochenende auf dem Programm [nee, nicht für viele Euronen gekauft, Besuchermitbringsel :bier: :biggrin: , ich kauf' erst unter 11 :yes:] und uns köstlich amüsiert, das mit der wahren Begebenheit habe ich erst nachher erfahren. Wirklich ein TOP-FIlm, der so wohl nur in Frankreich gemacht wird.
      groetjes
      Anamorphi

      ... wie arm wäre diese Welt ohne die Wahnsinnigen ...
    • Hi,
      für mich auch ein, vielleicht das, Highlight des Jahres.

      Ich würde den Ton vielleicht sogar 9/10 geben.

      Wie gesagt ist der Film sehr frontlastig aber wenn gefordert ist der Surround-Effekt klasse. Als Beispiel würde ich hier die eine Szene im Bistro oder Restaurant nennen da habe ich mich echt gewundert was das für Geräusche in meiner Wohnung sind. Erst nach 1-2 Minuten bin ich auf die Idee gekommen das es im Film ist:;-) Gerade diese Kleinigkeiten machen für mich die Faszination Surround aus.

      Ralf
    • Hallo,

      ich kann mich der allgemeinen Euphorie um diesen Film nicht ganz anschließen. Sicherlich „Ziemlich beste Freunde“ ist gewiss ein unterhaltsamer Film der seinen Charme hat und über den einen oder anderen frechen Witz kann man auch schmunzeln. Das ist aber auch im Grunde genommen nicht sonderlich schwierig, weil die alte Nummer mit einem ungleichen Paar seit „Dick & Doof“ eigentlich fast immer funktioniert. Irgendwie fehlen dem Film aber Ecken und Kanten, die ihn zu etwas besonderen machen. Die Story ist hier für den Massenerfolg doch sehr glatt gehalten. Obwohl immer wieder auch mal ernste und nachdenkliche Töne auftauchen, wird das eigentliche Thema des Films doch sehr oberflächlich behandelt. Da hätte man durchaus noch frecher und tiefsinniger agieren können. Dazu noch die manipulativen Stereotype, die aufgesetzte Sentimentalität und ein stark klischeehaftes Bild der schwarzafrikanischen Bevölkerung in Frankreich. Der Humor ist wie schon erwähnt stellenweise ganz nett, so mancher wird ihn an einigen Stellen beinahe sogar schon als gewagt empfinden, meinen persönlichen Geschmack hat er aber nicht getroffen. Schon bevor ich den Film gesehen hatte ich auf der Autobahn den ganzen Tag im Radio DVD-Vorstellungen gehört, wo die Szene in der Oper mit dem sprechenden Baum von den Moderatoren als einer der humorigen Höhepunkte angepriesen wurde. Da wurde ich schon skeptisch. Ein Mann aus armen Verhältnissen der Funk & Soulmusik mag und zum ersten Mal in einer Oper ist und sich dort über einen singenden Baum totlacht und damit natürlich die feine Gesellschaft in seiner Umgebung brüskiert. Ich weiß nicht, ob das wirklich witzig ist…? Vielleicht bin ich aber schon zu alt oder habe einfach einen etwas anderen Humor. Ich konnte aber auch schon nicht bei Michael Herbigs „Der Schuh des Manitu“ lachen. So oder so, mir war der Humor zu oberflächlich und zu sehr nach Konzept.

      Nichtsdestotrotz hat mich „Ziemlich beste Freunde“ solide und charmant unterhalten. Das ist heutzutage auch nicht immer selbstverständlich. Ich kann einfach nur nicht die ganzen überschwänglichen Lobenshymen bezüglich des ausgelassenen Humors nachvollziehen. Deswegen wollte ich an dieser Stelle auch mal eine etwas andere Sichtweise einbringen.

      Zur Technik haben die Vorredner alles gesagt, der Ton und vor allem das Bild hinterlassen einen exzellenten Eindruck.

      Film: 7/10
      Bild: 9/10
      Ton: 8/10

      Gruß
      Finch
    • Finch, du sprichst mir aus der Seele! :thumbs: :thumbs:

      Ein schöner Film, der aber IMHO komplett überhypt wird.
      Mir hat er zwar auch gefallen (vielleicht sogar ein wenig besser als dir), aber ein filmischer Meilenstein ist er nicht (wohl aber ein kommerzieller). Neben den vin dir erwähnten Aspekten lebt er eben auch ganz stark von den sympathischen Hauptdarstellern.
      Sehr gut kann man das IMHO sehen, wenn man im Abspann die "Originale" sieht ... die sind da doch sehr viel uncharismatischer und viele Szenen, die mit einem großen charmanten und attraktiven Schwarzen (im Film) lustig waren, stelle ich mir mit einem kleinen dicklichen "Normalo-Algerier" im echten Leben doch eher peinlich vor....

      Und letztlich ist doch die "Message" stark banal ...

      Ergo: Nette Komödie ... und nicht mehr.
      Wird in ein paar Jahren keiner mehr von reden.

      Ging mir irgendwie mit "Willkommen bei den Schtis" auch schon so.

      Gruß,

      Simon2.
    • Finch schrieb:

      ... die aufgesetzte Sentimentalität und ein stark klischeehaftes Bild der schwarzafrikanischen Bevölkerung in Frankreich.

      Da der Film auf einer wahren Begebenheit beruht, muß doch auch Driss Herkunft etwas der Realität entsprechen - warum sollte man das im Film anders darstellen ?

      Finch schrieb:

      ...wo die Szene in der Oper mit dem sprechenden Baum von den Moderatoren als einer der humorigen Höhepunkte angepriesen wurde. Da wurde ich schon skeptisch. Ein Mann aus armen Verhältnissen der Funk & Soulmusik mag und zum ersten Mal in einer Oper ist und sich dort über einen singenden Baum totlacht und damit natürlich die feine Gesellschaft in seiner Umgebung brüskiert. Ich weiß nicht, ob das wirklich witzig ist…?

      Ja ist es. Für mich eine der witzigsten Szenen im Film. Simpel, aber trotzdem muß man drüber lachen.


      Finch schrieb:

      Ich konnte aber auch schon nicht bei Michael Herbigs „Der Schuh des Manitu“ lachen.

      Hier kann ich aber dito sagen. Für mich einer der schrecklichsten Filme überhaupt.

      Becks
    • Zitat von Beckham: Da der Film auf einer wahren Begebenheit beruht, muß doch auch Driss
      Herkunft etwas der Realität entsprechen - warum sollte man das im Film
      anders darstellen ?

      Realität? Der Original-Driss ist algerischer Abstammung (Abdel Yasmin Sellou) und ist zudem deutlich hellhäutiger als Driss (der im Film aus dem Senegal kommt). Allein schon das sind zwei völlig verschiedene Kulturen und Mentalitäten. Aber ein beinahe weißer, eher rundlicher kleiner Araber mit stinknormalen Attitüden ist halt an den Kinokassen nicht so gut zu verkaufen, wie ein gut durchtrainierter Schwarzafrikaner der Soulmusic hört.

      Der Film orientiert sich allenfalls an den Begebenheiten, mehr aber auch nicht.

      Gruß
      Finch.
    • moin, moin,

      Kat-CeDe schrieb:

      ...einigen wir uns...
      nein, warum? :nono: Diese Beurteilungen spielen sich überwiegend im subjektiven Bereich ab, da sind Divergenzen vorprogrammiert und auch wünschenswert. :yes: Ich finde den Austausch der unterschiedlichen Sichtweisen (auch gerade bei diesem Film) positiv und bereichernd. :thumbs: Toll ist auch, dass hier keiner mault (hebt uns ein klein wenig ab von anderen Foren), sondern seine Ansichten untermauert. man fühlt sich nicht bedrängt, sondern ist geneigt, die anderen Positionen zu verstehen.
      Die Abweichungen von der Originalgeschichte sind für mich ok, stilistische Mittel, um die Kern-Botschaft besser rüberzubringen - Film ist eben Film und nicht unbedingt die Realität, sonst nehme ich eben eine reine Dokumentation.
      Auf ein US-Remake bin ich auch gespannt, vielleicht wieder (fast) ganz in schwarz, wie bei "Sterben für Anfänger" und "Sterben will gelernt sein"?
      groetjes
      Anamorphi

      ... wie arm wäre diese Welt ohne die Wahnsinnigen ...
    • Kat-CeDe schrieb:

      einigen wir uns darauf das der Film polarisiert.

      :confused:
      Ich vermute, du meinst nicht "polarisieren", denn das tut der Film definitiv nicht: Es gibt z.B. niemanden, der ihn schlecht findet.
      Es ist halt nur so, dass einige ihn anscheinend für den "Größten Film aller Zeiten" (Achtung: Satirische Übertreibung!) halten, während er für andere nur eine "gute gemachte Komödie" ist - das sind alles andere als Pole, denn gute gemachte Komödien sind gar nicht so selbstverständlich und eine 7/10-Wertung ist wirklich kein Verriss.

      und letztlich: Was jemand beim Schauen des Films empfunden hat - sei es nun Begeisterung, Enttäuschung, Rührung, Langeweile, ... -, ändert sich ja nicht dadurch, dass er später liest, dass andere anders empfunden haben.

      Anamorphi schrieb:

      Toll ist auch, dass hier keiner mault (hebt uns ein klein wenig ab von anderen Foren), sondern seine Ansichten untermauert.

      Das sehe ich auch so! :bier: :thumbs:
      Auch wenn ich mich anfangs erst ein wenig an die strikte Moderation gewöhnen musste, bin ich jetzt sehr dankbar für die (bestimmt auch daraus resultierende) Atmosphäre und Kultur!

      Gruß,

      Simon2 (der übrigens immer noch über den Schuh des Manitu lachen kann [wenn auch am meisten über Sky DuMont & Christian Tramitz, wenig über Bully und überhaupt nicht über Rick K. ;) ]
    • Finch schrieb:


      Realität? Der Original-Driss ist algerischer Abstammung (Abdel Yasmin Sellou) und ist zudem deutlich hellhäutiger als Driss (der im Film aus dem Senegal kommt).


      Ach ja stimmt, hatte ich schon wieder ganz vergessen. Dann geht dein Einspruch natürlich in Ordnung. Jetzt wo ich darüber nachdenke, frage ich mich auch, warum die da keinen algerischen Typ genommen haben, die Auswahl dürfte in F ja groß sein.

      Becks
    • Aloha!

      Ich habe diesen Film erst jetzt nachgeholt und war nach all dem, was ich zuvor hörte, ein wenig enttäuscht. Das lag aus meiner Sicht vor allem daran, dass mir die Thematik zu vorhersehbar erschien – fern dessen, dass es sich um wahre Begebenheit handelt (abgesehen von der Auswahl des Schwarzen, der ja keiner war). Es ist die typische Gutmenschen-Wohlfühlgeschichte, die einem warm ums Herz werden lässt und vor allem auch lassen soll – zum Ende hin waren zu wenig Dramaelemente zu sehen. Ein Krimineller wird sozialisiert, indem er einen Pflegejob übernimmt, und zeigt diesem gelähmten Mann aus gesittetem Hause dann teilweise, wie das Leben mehr genossen werden kann durch Gras oder ein frecheres Auftreten. Schön und gut, aber mir ist das zu einfach, der ganze Film baut auf dieser wohlwollenden Atmosphäre auf, zum Ende hin immer mehr.
      Spoiler anzeigen
      Dass es dann noch das glückliche Ende in Sachen Liebe gibt, setzt dem ganzen die Krone auf.
      Ich verstehe jeden, der sich an so einer Geschichte positiv ergötzen oder dabei gut fühlen kann, aber meine Sache ist dies nicht. Einzig der zuweilen schwarze Humor gefiel mir gut.

      Film: 3
      Ton: 3
      Bild: 2-

      Gruß Mickey

      PS: Ich hätte ja zum Überschreiten dieser „Beiträgeschallmauer" gerne eine positivere Rezension geschrieben, aber so ist das Leben ... :cola:
      Gruß Mickey

      Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)
    • Hallo zusammen,

      die beiden Beitragenden vor mir haben alles zu Deiner Frage gesagt, R.

      In einigen Einstellungen waren in der Tat nur die weißen Zähne zu sehen ... Da ich traditionell die Rezis hier erst "danach" lese, musste ich bei der von Dir, Finch, mal wieder schnunzeln, weil sie ausnahmsweise genau meiner Meinung entspricht:

      Finch schrieb:

      Dazu noch die manipulativen Stereotype, die aufgesetzte Sentimentalität und ein stark klischeehaftes Bild der schwarzafrikanischen Bevölkerung in Frankreich. Der Humor ist wie schon erwähnt stellenweise ganz nett, so mancher wird ihn an einigen Stellen beinahe sogar schon als gewagt empfinden, meinen persönlichen Geschmack hat er aber nicht getroffen. Schon bevor ich den Film gesehen hatte ich auf der Autobahn den ganzen Tag im Radio DVD-Vorstellungen gehört, wo die Szene in der Oper mit dem sprechenden Baum von den Moderatoren als einer der humorigen Höhepunkte angepriesen wurde. Da wurde ich schon skeptisch. Ein Mann aus armen Verhältnissen der Funk & Soulmusik mag und zum ersten Mal in einer Oper ist und sich dort über einen singenden Baum totlacht und damit natürlich die feine Gesellschaft in seiner Umgebung brüskiert. Ich weiß nicht, ob das wirklich witzig ist…?
      :D Die Szene in dem Theater war einfach nur peinlich, darüber konnte ich auch nur gequält lachen – wenn überhaupt.

      Auch die Aussagen zum hier nun Schwarzen sind sehr treffend:
      Realität? Der Original-Driss ist algerischer Abstammung (Abdel Yasmin Sellou) und ist zudem deutlich hellhäutiger als Driss (der im Film aus dem Senegal kommt). Allein schon das sind zwei völlig verschiedene Kulturen und Mentalitäten. Aber ein beinahe weißer, eher rundlicher kleiner Araber mit stinknormalen Attitüden ist halt an den Kinokassen nicht so gut zu verkaufen, wie ein gut durchtrainierter Schwarzafrikaner der Soulmusic hört.
      :thumbs: So genau hatte ich das noch nicht recherchiert, aber rückblickend trifft dies auch genau meine Meinung zum massenmarktkompatiblen Produkt. Zwischen den Zeilen meinte ich genau dies, ich ahnte, dass das nicht alles genau so gewesen sein kann, dafür ist alles zu glatt und durchkonstruiert. Danke für die Bestätigung.
      Gruß Mickey

      Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)
    • MickeyKnox schrieb:

      So genau hatte ich das noch nicht recherchiert, aber rückblickend trifft dies auch genau meine Meinung zum massenmarktkompatiblen Produkt. Zwischen den Zeilen meinte ich genau dies, ich ahnte, dass das nicht alles genau so gewesen sein kann, dafür ist alles zu glatt und durchkonstruiert. Danke für die Bestätigung.

      Aber ist das letztendlich nicht total Banane ? Der Film will unterhalten und bedient sich dabei locker bei einer reellen Vorlage. Das die nun nicht 1:1 dem Original entspricht, finde ich weder schlimm, noch verwerflich. Hier ging es inhaltlich doch nur darum, das der Pfleger ein ehemaliger Gefängnisinsasse ist, der aus einem Pariser Migrantenvorort kommt und eben kein "Weißer" ist.

      Und das da jetzt riesige Unterschiede sein sollen, ob einer einen Nordafrikanischen Hintergrund hat, oder aber aus Westafrika (mit 94% Muslimen) kommt, spielt weder für die eigentliche Story, noch für den Unterhaltungswert eine Rolle.

      Manchmal frage ich mich echt, wie verkrampft man eigentlich jeden Film auf die Goldwaage legen muss. Ist sich einfach mal unterhalten lassen mittlerweile so schwierig geworden? :kratz:
      Mein Kellerkino - The Twilight Zone (klick)
    • Sehe ich halt anders, Finch anscheinend auch.

      Nicht, wenn es um die Unterhaltung selbst (die ich aber auch weniger gut finde) geht, sondern, wenn groß darauf Bezug genommen wird, dass es doch eine wahre Begebenheit sei, das ist maximal angelehnt an diese. Ist für mich dann ein Etikettenschwindel.
      Gruß Mickey

      Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)
    • Hallo,

      als Unterhaltungsfilm ist "Ziemlich beste Freunde" prima.

      Man sollte nur anschließend nicht lange darüber nachdenken.

      Denn dann entpuppt er sich - wie einige französische Filme der letzten Zeit - als romantischer Sozialkitsch.

      Und vielleicht auch als eine Verhöhnung aller Behinderter, die nicht Millionäre sind.

      Joe
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