FSK 12, 109 min

"Die 20-jährige Lily will nicht erwachsen werden, sondern Kind bleiben. Auch nach dem Unfalltod der Mutter verhält sie sich bei der Trauerfeier entgegen jeder Norm. Sie futtert, was das Zeug hält, beleidigt und verscheucht die Gäste. Ihre ältere Schwester Clara, eine bürgerliche Juristengattin, nimmt sich eine Auszeit, um die Jüngere zu betreuen. [...]" [Quelle: Videomarkt]

Aloha!

Nach dem Verlust der Mutter dreht ein junges Mädchen namens Lily ziemlich durch - gespielt von Ludivine Sagnier, die mir zuvor vor allem in "Swimming pool" auffiel. An ihrer Seite die ältere Schwester [Diane Krüger], die sie nicht aufgeben will, obwohl ihr viele dazu raten. Dabei sind einige Beschimpfungen, die Lily an den Tag legt, durchaus nachvollziehbar und berechtigt, aber bekanntlich in einer Gesellschaft, die sich lieber gegenseitig beschönigt, unpopulär.

Ich las irgendwo etwas von einer Schnulze, das kann ich nicht bestätigen. Zwar gibt der Film nicht gerade Hinweise, die im wahren Leben eine Lösung herbeiführen würden, aber er ist erfrischend anarchistisch und reaktionär. Die beiden Hauptdarsteller harmonieren hervorragend und würden auch als wahre Schwestern glaubhaft durchgehen.

Technik: Der Film wird nur selten etwas lauter, die Dialoge sind gut verständlich. Das Bild ist farbenfroh und hinreichend scharf.

Fazit: Ein liebenswerter Film über eine Außenseiterin, die nach einem Schicksalsschlag nicht mehr bereit ist, sich den Gesetzen der spießigen Gesellschaft zu unterwerfen und alle Übel in dieser totzuschweigen - auch wenn dies teilweise krankhafte Züge offenbart. Dramaempfehlung!

Film: 2+
Ton: 3+
Bild: 2-