BENQ W1500
Benq W1500 Seite_MBR0867.jpg
Auf der CeBIT 2013 stellt Benq seinen neuen Heimkino-Projektor vor. Ich hatte vorab bereits die Möglichkeit, mir den 3D-fähigen Full HD-Projektor im Detail anzuschauen.
Ausstattung:
Der W1500 ist ein 1 Chip DLP-Projektor, der eine Full HD-Auflösung von 1920 x 1080 Pixel liefert. Neben der aktuellen 3D-Technologie verfügt er über Wireless HDMI, womit Bildsignale kabellos (WiFi) zum Projektor übertragen werden können.
Die 240 Watt-Lampe erreicht lt. Benq eine Maximalhelligkeit von 2200 Lumen.
Das Farbrad besitzt 6 Segmente (Rot-Grün-Blau-Rot-Grün-Blau) und hat 3-fach Speed. 50 Hz-Quellmaterialien (z.B. DVDs) werden 6-mal pro Bild dargestellt. Dadurch fällt der Regenbogeneffekt (RBE) sichtbar geringer aus, als bei anderen 1 Chip DLP-Projektoren, die mit einer geringeren „Wiedergabefrequenz“ arbeiten. Ebenso sind eine 3-stufige Frame Interpolation vorhanden, ein 1,6-faches Zoomobjektiv und vertikaler Lens-Shift mit 20 % Regelbereich.
HDMI-Anschlüsse_MBR0843.jpg Benq W1500 Rückseite_MBR0845.jpg
Der Benq W1500 verfügt u.a. über S-Video-, Video-, Componenten-Eingänge und 2 HDMI-Eingänge, die sich links über dem Netzkabelanschluss befinden.
Aufstellung:
Für einen DLP-Projektor besitzt der W1500 eine relativ große Aufstellungsflexibilität. Dank des Weitwinkelobjektivs mit einer „Throw Ratio“ von 1,07 - 1,71, benötigt der Projektor für 2 Meter Bildbreite nur einen Abstand von 2,14 bis 3,42 Meter, wenn der Brennweitenbereich des Zoomobjektiv maximal ausgeschöpft wird.
Lens-Shift Benq W1500.jpg
Gut zu erkennen ist der Einsatzbereich des Lens-Shifts. Vertikal kann das Bild von 10 – 20 % verschoben werden.
Nutzer einer Bildwand im Cinemascope-Format haben zwei Möglichkeiten, um verschiedene Bildbreiten mit konstanter Bildhöhe zu nutzen. Der 1,6-mal Zoom und 20 % Lens-Shift reichen aus, um zwischen den Bildformaten 16:9 und 21:9 zu wechseln. Die Änderung muss allerdings händisch durchgeführt werden, weil der W1500 über keine motorische Optik verfügt.
Wer einen Anamorphoten von Isco oder Panamorph verwendet, kann auf den Anamorph-Modus des W1500 zurück greifen, so dass das Bild geometrisch richtig projiziert wird.
Benq W1500 Dongle in PS3_MBR0870.jpg
Der WHDI-Dongle an einer PS3 zur direkten Signalübertragung zum Projektor.
Die Bildübertragung kann auch kabellos per WiFi erfolgen. Eine lange HDMI-Kabelverbindung ist nicht mehr notwendig, um den AV-Receiver mit dem Projektor zu verbinden. Der WHDI-Dongle liegt dem Projektor mit bei. Idealerweise wird der Dongle in den HDMI-Ausgang des AV-Receivers gesteckt - und das Bildsignal wird vollkommen kabellos übertragen.
Hilfreich ist das nicht nur im großen Heimkino/Wohnzimmer, sondern auch an lauen Sommerabenden mit Gästen, wenn spontan im Garten ein Film geschaut werden soll. Der Projektor wird einfach in den Garten gestellt, und das Bildsignal kommt direkt per WiFi vom Receiver. Wenn keine Soundanlage im Garten zur Verfügung steht, können die zwei 10 Watt-Einbaulautsprecher des Projektors genutzt werden. Die Übertragungsweite funktioniert problemlos bis 10 Meter Entfernung.
Einstellungen und Messwerte:
Benq W1500 Lens-Shift_MBR0848.jpg
Der Lens-Shift kann an einem kleinen Drehrad eingestellt werden, das sich unter einer Klappe über dem Objektiv verbirgt. Nach der Arretierung verstellt es sich nicht mehr.
Der Zoom muss am tiefer gelegten Regler eingestellt werden, der sich hinter dem Objektiv befindet. Das ist doch etwas fummelig für normalgroße Männerhände.
Benq W1500 Screenshot Picture Menü Basic_MBR0854.jpg
Neben den üblichen rudimentären Reglern für die Bildeinstellung, hat der W1500 noch ein paar Überraschungen parat.
Benq W1500 Screenshot CMS Primary_MBR0857.jpg
Während mit RGB-Gain/Offset der Graustufenverlauf ordentlich einstellbar ist, können die Primär- und Sekundärfarben vollumfänglich korrigiert werden.
Benq W1500 Screenshot Erweitertes Setup Menü_MBR0859.jpg
Im ISF-Menü können die x, y, Y-Koordinaten in Tabellen eingegeben werden, so dass das Gamut von REC709 exakt getroffen wird. Damit gelingt die Kalibrierung von RGBCYM in wenigen Minuten. Leider bedarf es eines geheimen Codes, um das ISF Menü zu öffnen, der Code ist nur ISF autorisierten Spezialisten zugänglich.
Aber mit den frei zugänglichen Reglern ist es bereits möglich, die Farben auf die gewünschte Norm (z.B. HDTV/REC709) einzustellen.
Die von Benq angegebene Maximalhelligkeit wird fast erreicht. Im Bildmodus Dynamic werden satte 2190 Lumen erzielt, allerdings mit einer deutlich zu hohen Farbtemperatur. Auch die Farbdarstellung ist nur für Präsentationszwecke brauchbar, nicht aber für die Projektion von Spielfilmen. Der Bildmodus Cinema kommt einer guten Farbdarstellung nahe. Der Weißpunkt besitzt eine Farbtemperatur von etwa 7000 Kelvin. Die Maximalhelligkeit beträgt ab Werk 1650 Lumen (BC „On“). Das reicht aus für Bildbreiten bis 4,10 Meter, um die von THX für gewerbliche Kinos im Mittel geforderten 16 Footlamberts (fL) einzuhalten.
Im Bildmodus "Standard" erreicht der Projektor über 1900 Lumen (D65). Damit können 4,40 Meter strahlend hell ausgeleuchtet werden.
Benq W1500 Screenshot Picture Menü FI_MBR0860.jpg
Die Frame Interpolation steht ausschließlich im 2D-Modus zur Verfügung. Sie besitzt die Stufen: Aus - Niedrig - Mittel - Hoch
Bildeindrücke:
Der Benq W1500 überwältigt zunächst mit seiner hohen Maximalhelligkeit. Die Bilder leuchten förmlich auf der Leinwand. Kleinste Details werden bis in Pixelgröße perfekt dargestellt. Die physikalische Schärfe bleibt über das gesamte Bild erhalten. Abweichungen zum Rand hin sind schlichtweg nicht vorhanden! Mit max. Zoom gibt es leichte Farbsäume (Chromatische Aberrationen), die zum Rand hin sichtbar werden. Da diese Artefakte nur aus nächster Nähe auffallen, seien sie nur der Vollständigkeit halber hier erwähnt. Aus üblichen Sitzabständen fallen diese Fehler nicht auf. Gut gelingt dem W1500 die Wiedergabe von 24 Hz-Quellmaterialien. Filme auf Blu-ray mit 1080p/24 Hz ruckeln nicht. Die Bewegungsschärfe verbessert die 3-stufige Frame Interpolation. In der Stufe „Niedrig“ arbeitet sie weitgehend unauffällig, sie behält hier sogar den Filmlook weitgehend bei. Bildfehler treten kaum auf. Das macht selbst die FI im Sony VPL-HW50 nicht besser! Ab der Stufe „Mittel“ wird der Soap-Look deutlicher sichtbar. Auch fallen vermehrt Artefakte an sich bewegenden Kanten auf. Die Stufe „Hoch“ kann ich nicht empfehlen, weil Artefakte hier im Sekundentakt zu sehen sind. Das Betriebsgeräusch befindet sich auf durchschnittlichem Niveau der 1 Chip DLP-Projektoren. Der Vergleich mit anderen Projektoren zeigt aber auf, dass es innerhalb dieser Preisklasse auch leiser geht.
Helle Szenen mit wenigen dunklen Bildinhalten sind vorzüglich durchgezeichnet. Absaufende Details nahe Schwarz sind nicht vorhanden. Erst in wirklich dunklen Szenen büßt der W1500 etwas an Plastizität ein. Der Schwarzwert missfällt, befindet sich aber noch auf gutem DLP-Niveau. Dennoch liegt in diesen Szenen ein leichter Grauschleier über dem Bild. Sobald aber helle Filminhalte hinzu kommen, sorgen Spitzlichter und nahezu perfekte Farben für ein ausgesprochen brillantes Bild.
3D-Kontent mit 1080p/24 Hz wird mit 144 Hz projiziert! Dadurch werden Filme praktisch flimmerfrei dargestellt. Diese 144 Hz-Technik nennt sich auch Triple Flash – und war bislang den wirklich teuren 3 Chip DLP-Projektoren vorbehalten.
Benq ist somit der erste Hersteller im Konsumerbereich, der die 144 Hz-Technik in seine preiswerten Projektoren implantiert hat. Bereits der Benq W1070 arbeitet auf diese Weise in 3D.
Die Frame Interpolation lässt sich in 3D nutzen. Dadurch erscheinen bewegte Bildinhalt mit 144 Hz scharf, flimmer- und ruckelfrei.
Die neuen Benq 3D-Shutterbrillen blocken den Rotblitz (DLP-Link) fast vollständig. Dadurch sind dunkle Bildinhalte nicht mehr rötlich verfärbt. Auch kann der Kopf nun ein wenig zur Seite gedreht werden, ohne dass die Synchronisation sofort verloren geht. Somit werden 3D-Filme nahezu frei von Crosstalk Effekten dargestellt. Dank der zuschaltbaren FI, werden auch im 3D-Modus Bewegungen knackscharf abgebildet.
Fazit:
Benq bringt mit dem W1500 einen Full HD-Projektor heraus, der in 2D und in 3D durchweg überzeugt. Die kabellose Signalübertragung macht lange und teure HDMI-Kabel überflüssig. Das ausgereifte Modell nutzt dafür modernste Technik, was ihn zum Highlight in seiner Preisklasse macht.
Pro:
+ sehr hohe Maximalhelligkeit (1650 Lumen) im Bildmodus Cinema und über 1900 Lumen im Bildmodus Standard
+ sehr gute Bildschärfe
+ 3D-fähig
+ 144 Hz-Technik in 3D (daher flimmerfrei!)
+ gute Werkseinstellung von Gamma und Farbtemperatur
+ vollständiges Farbmanagement
+ Kabellose Signalübertragung (WiFi)
+ Frame Interpolation auch für 3D
Contra:
- Schlechter nativer Schwarzwert
- Zoom etwas fummelig einstellbar
- relativ laut im hohen Lampenmodus (ca. 33 dB)
Lieferumfang:
1 3D-Shutterbrille
1 WHDI-Dongle
Datenblatt des Herstellers:
Datenblatt Benq W1500.jpg
Unverbindliche Preisempfehlung:
1799,- Euro
Edit vom 13.10.2013:
Der Benq W1500 wurde auf der CEBIT 2013 vorgestellt. Die Markteinführung wurde aber wiederholt von Benq verschoben. Erst heute sind die ersten Geräte im Handel erhältlich. Die Änderungen des aktuellen Serienmodells habe ich dem Artikel hinzu gefügt.
Dazu gehören:
- FI nun auch im 3D-Modus mit 144 Hz
- 24 Hz-Ruckeln behoben
- Höhere Lichtausbeute im Bildmodus Standard
- Ab Werk sehr gute Voreinstellungen
- 3D-Brille und WHDI-Dongle im Lieferumfang enthalten
Benq W1500 Seite_MBR0867.jpg
Auf der CeBIT 2013 stellt Benq seinen neuen Heimkino-Projektor vor. Ich hatte vorab bereits die Möglichkeit, mir den 3D-fähigen Full HD-Projektor im Detail anzuschauen.
Ausstattung:
Der W1500 ist ein 1 Chip DLP-Projektor, der eine Full HD-Auflösung von 1920 x 1080 Pixel liefert. Neben der aktuellen 3D-Technologie verfügt er über Wireless HDMI, womit Bildsignale kabellos (WiFi) zum Projektor übertragen werden können.
Die 240 Watt-Lampe erreicht lt. Benq eine Maximalhelligkeit von 2200 Lumen.
Das Farbrad besitzt 6 Segmente (Rot-Grün-Blau-Rot-Grün-Blau) und hat 3-fach Speed. 50 Hz-Quellmaterialien (z.B. DVDs) werden 6-mal pro Bild dargestellt. Dadurch fällt der Regenbogeneffekt (RBE) sichtbar geringer aus, als bei anderen 1 Chip DLP-Projektoren, die mit einer geringeren „Wiedergabefrequenz“ arbeiten. Ebenso sind eine 3-stufige Frame Interpolation vorhanden, ein 1,6-faches Zoomobjektiv und vertikaler Lens-Shift mit 20 % Regelbereich.
HDMI-Anschlüsse_MBR0843.jpg Benq W1500 Rückseite_MBR0845.jpg
Der Benq W1500 verfügt u.a. über S-Video-, Video-, Componenten-Eingänge und 2 HDMI-Eingänge, die sich links über dem Netzkabelanschluss befinden.
Aufstellung:
Für einen DLP-Projektor besitzt der W1500 eine relativ große Aufstellungsflexibilität. Dank des Weitwinkelobjektivs mit einer „Throw Ratio“ von 1,07 - 1,71, benötigt der Projektor für 2 Meter Bildbreite nur einen Abstand von 2,14 bis 3,42 Meter, wenn der Brennweitenbereich des Zoomobjektiv maximal ausgeschöpft wird.
Lens-Shift Benq W1500.jpg
Gut zu erkennen ist der Einsatzbereich des Lens-Shifts. Vertikal kann das Bild von 10 – 20 % verschoben werden.
Nutzer einer Bildwand im Cinemascope-Format haben zwei Möglichkeiten, um verschiedene Bildbreiten mit konstanter Bildhöhe zu nutzen. Der 1,6-mal Zoom und 20 % Lens-Shift reichen aus, um zwischen den Bildformaten 16:9 und 21:9 zu wechseln. Die Änderung muss allerdings händisch durchgeführt werden, weil der W1500 über keine motorische Optik verfügt.
Wer einen Anamorphoten von Isco oder Panamorph verwendet, kann auf den Anamorph-Modus des W1500 zurück greifen, so dass das Bild geometrisch richtig projiziert wird.
Benq W1500 Dongle in PS3_MBR0870.jpg
Der WHDI-Dongle an einer PS3 zur direkten Signalübertragung zum Projektor.
Die Bildübertragung kann auch kabellos per WiFi erfolgen. Eine lange HDMI-Kabelverbindung ist nicht mehr notwendig, um den AV-Receiver mit dem Projektor zu verbinden. Der WHDI-Dongle liegt dem Projektor mit bei. Idealerweise wird der Dongle in den HDMI-Ausgang des AV-Receivers gesteckt - und das Bildsignal wird vollkommen kabellos übertragen.
Hilfreich ist das nicht nur im großen Heimkino/Wohnzimmer, sondern auch an lauen Sommerabenden mit Gästen, wenn spontan im Garten ein Film geschaut werden soll. Der Projektor wird einfach in den Garten gestellt, und das Bildsignal kommt direkt per WiFi vom Receiver. Wenn keine Soundanlage im Garten zur Verfügung steht, können die zwei 10 Watt-Einbaulautsprecher des Projektors genutzt werden. Die Übertragungsweite funktioniert problemlos bis 10 Meter Entfernung.
Einstellungen und Messwerte:
Benq W1500 Lens-Shift_MBR0848.jpg
Der Lens-Shift kann an einem kleinen Drehrad eingestellt werden, das sich unter einer Klappe über dem Objektiv verbirgt. Nach der Arretierung verstellt es sich nicht mehr.
Der Zoom muss am tiefer gelegten Regler eingestellt werden, der sich hinter dem Objektiv befindet. Das ist doch etwas fummelig für normalgroße Männerhände.
Benq W1500 Screenshot Picture Menü Basic_MBR0854.jpg
Neben den üblichen rudimentären Reglern für die Bildeinstellung, hat der W1500 noch ein paar Überraschungen parat.
Benq W1500 Screenshot CMS Primary_MBR0857.jpg
Während mit RGB-Gain/Offset der Graustufenverlauf ordentlich einstellbar ist, können die Primär- und Sekundärfarben vollumfänglich korrigiert werden.
Benq W1500 Screenshot Erweitertes Setup Menü_MBR0859.jpg
Im ISF-Menü können die x, y, Y-Koordinaten in Tabellen eingegeben werden, so dass das Gamut von REC709 exakt getroffen wird. Damit gelingt die Kalibrierung von RGBCYM in wenigen Minuten. Leider bedarf es eines geheimen Codes, um das ISF Menü zu öffnen, der Code ist nur ISF autorisierten Spezialisten zugänglich.
Aber mit den frei zugänglichen Reglern ist es bereits möglich, die Farben auf die gewünschte Norm (z.B. HDTV/REC709) einzustellen.
Die von Benq angegebene Maximalhelligkeit wird fast erreicht. Im Bildmodus Dynamic werden satte 2190 Lumen erzielt, allerdings mit einer deutlich zu hohen Farbtemperatur. Auch die Farbdarstellung ist nur für Präsentationszwecke brauchbar, nicht aber für die Projektion von Spielfilmen. Der Bildmodus Cinema kommt einer guten Farbdarstellung nahe. Der Weißpunkt besitzt eine Farbtemperatur von etwa 7000 Kelvin. Die Maximalhelligkeit beträgt ab Werk 1650 Lumen (BC „On“). Das reicht aus für Bildbreiten bis 4,10 Meter, um die von THX für gewerbliche Kinos im Mittel geforderten 16 Footlamberts (fL) einzuhalten.
Im Bildmodus "Standard" erreicht der Projektor über 1900 Lumen (D65). Damit können 4,40 Meter strahlend hell ausgeleuchtet werden.
Benq W1500 Screenshot Picture Menü FI_MBR0860.jpg
Die Frame Interpolation steht ausschließlich im 2D-Modus zur Verfügung. Sie besitzt die Stufen: Aus - Niedrig - Mittel - Hoch
Bildeindrücke:
Der Benq W1500 überwältigt zunächst mit seiner hohen Maximalhelligkeit. Die Bilder leuchten förmlich auf der Leinwand. Kleinste Details werden bis in Pixelgröße perfekt dargestellt. Die physikalische Schärfe bleibt über das gesamte Bild erhalten. Abweichungen zum Rand hin sind schlichtweg nicht vorhanden! Mit max. Zoom gibt es leichte Farbsäume (Chromatische Aberrationen), die zum Rand hin sichtbar werden. Da diese Artefakte nur aus nächster Nähe auffallen, seien sie nur der Vollständigkeit halber hier erwähnt. Aus üblichen Sitzabständen fallen diese Fehler nicht auf. Gut gelingt dem W1500 die Wiedergabe von 24 Hz-Quellmaterialien. Filme auf Blu-ray mit 1080p/24 Hz ruckeln nicht. Die Bewegungsschärfe verbessert die 3-stufige Frame Interpolation. In der Stufe „Niedrig“ arbeitet sie weitgehend unauffällig, sie behält hier sogar den Filmlook weitgehend bei. Bildfehler treten kaum auf. Das macht selbst die FI im Sony VPL-HW50 nicht besser! Ab der Stufe „Mittel“ wird der Soap-Look deutlicher sichtbar. Auch fallen vermehrt Artefakte an sich bewegenden Kanten auf. Die Stufe „Hoch“ kann ich nicht empfehlen, weil Artefakte hier im Sekundentakt zu sehen sind. Das Betriebsgeräusch befindet sich auf durchschnittlichem Niveau der 1 Chip DLP-Projektoren. Der Vergleich mit anderen Projektoren zeigt aber auf, dass es innerhalb dieser Preisklasse auch leiser geht.
Helle Szenen mit wenigen dunklen Bildinhalten sind vorzüglich durchgezeichnet. Absaufende Details nahe Schwarz sind nicht vorhanden. Erst in wirklich dunklen Szenen büßt der W1500 etwas an Plastizität ein. Der Schwarzwert missfällt, befindet sich aber noch auf gutem DLP-Niveau. Dennoch liegt in diesen Szenen ein leichter Grauschleier über dem Bild. Sobald aber helle Filminhalte hinzu kommen, sorgen Spitzlichter und nahezu perfekte Farben für ein ausgesprochen brillantes Bild.
3D-Kontent mit 1080p/24 Hz wird mit 144 Hz projiziert! Dadurch werden Filme praktisch flimmerfrei dargestellt. Diese 144 Hz-Technik nennt sich auch Triple Flash – und war bislang den wirklich teuren 3 Chip DLP-Projektoren vorbehalten.
Benq ist somit der erste Hersteller im Konsumerbereich, der die 144 Hz-Technik in seine preiswerten Projektoren implantiert hat. Bereits der Benq W1070 arbeitet auf diese Weise in 3D.
Die Frame Interpolation lässt sich in 3D nutzen. Dadurch erscheinen bewegte Bildinhalt mit 144 Hz scharf, flimmer- und ruckelfrei.
Die neuen Benq 3D-Shutterbrillen blocken den Rotblitz (DLP-Link) fast vollständig. Dadurch sind dunkle Bildinhalte nicht mehr rötlich verfärbt. Auch kann der Kopf nun ein wenig zur Seite gedreht werden, ohne dass die Synchronisation sofort verloren geht. Somit werden 3D-Filme nahezu frei von Crosstalk Effekten dargestellt. Dank der zuschaltbaren FI, werden auch im 3D-Modus Bewegungen knackscharf abgebildet.
Fazit:
Benq bringt mit dem W1500 einen Full HD-Projektor heraus, der in 2D und in 3D durchweg überzeugt. Die kabellose Signalübertragung macht lange und teure HDMI-Kabel überflüssig. Das ausgereifte Modell nutzt dafür modernste Technik, was ihn zum Highlight in seiner Preisklasse macht.
Pro:
+ sehr hohe Maximalhelligkeit (1650 Lumen) im Bildmodus Cinema und über 1900 Lumen im Bildmodus Standard
+ sehr gute Bildschärfe
+ 3D-fähig
+ 144 Hz-Technik in 3D (daher flimmerfrei!)
+ gute Werkseinstellung von Gamma und Farbtemperatur
+ vollständiges Farbmanagement
+ Kabellose Signalübertragung (WiFi)
+ Frame Interpolation auch für 3D
Contra:
- Schlechter nativer Schwarzwert
- Zoom etwas fummelig einstellbar
- relativ laut im hohen Lampenmodus (ca. 33 dB)
Lieferumfang:
1 3D-Shutterbrille
1 WHDI-Dongle
Datenblatt des Herstellers:
Datenblatt Benq W1500.jpg
Unverbindliche Preisempfehlung:
1799,- Euro
Edit vom 13.10.2013:
Der Benq W1500 wurde auf der CEBIT 2013 vorgestellt. Die Markteinführung wurde aber wiederholt von Benq verschoben. Erst heute sind die ersten Geräte im Handel erhältlich. Die Änderungen des aktuellen Serienmodells habe ich dem Artikel hinzu gefügt.
Dazu gehören:
- FI nun auch im 3D-Modus mit 144 Hz
- 24 Hz-Ruckeln behoben
- Höhere Lichtausbeute im Bildmodus Standard
- Ab Werk sehr gute Voreinstellungen
- 3D-Brille und WHDI-Dongle im Lieferumfang enthalten
Gruß
George Lucas
Mein HEIMKINO
Lumière, 12 Plätze, 60 m³, Projektor: JVC DLA-NZ8, Leinwand: Screen Research ClearPix Ultimate Weiß, Lautsprecher: JBL 3678 (Front), KCS SR-10A (Surrounds/Top), KCS C -218-A THX (SUB), Receiver: Marantz SR7011, 4K-Player: Sony UBP-X800, Panasonic DP-UB824, Endstufen: 4x Crown XLS 402D, 1x Liker BST 930,
George Lucas
Mein HEIMKINO
Lumière, 12 Plätze, 60 m³, Projektor: JVC DLA-NZ8, Leinwand: Screen Research ClearPix Ultimate Weiß, Lautsprecher: JBL 3678 (Front), KCS SR-10A (Surrounds/Top), KCS C -218-A THX (SUB), Receiver: Marantz SR7011, 4K-Player: Sony UBP-X800, Panasonic DP-UB824, Endstufen: 4x Crown XLS 402D, 1x Liker BST 930,
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