So, der kleine Monolog geht weiter.
Mit einem Freund habe ich mich drangemacht, die Baffle Wall abzuschließen. Leider reichten die mitgelieferten Kabel vom Klipsch-Woofer von der Länge nicht aus, so dass ich neue besorgen musste, von denen ich nicht wusste, ob sie wirklich passen, da sie einen kleineren Querschnitt hatten als die bisherigen Kabel und die Neutrik-Stecker evtl. anders waren, zumal die Lieferung der Kabel auch zu lange gedauert hat und der Satz nun zu lang wird.
Also habe ich die Woofer provisorisch mit den neuen Kabeln angeschlossen und die Leinwand provisorisch aufgehängt. Natürlich hat es erst einmal alles nicht geklappt, aber irgendwann gaben die Woofer Lebenszeichen von sich.
Draußen war es noch hell, der Kellerraum war etwas von außen erleuchtet, und ich legte Tron Legacy in die provisorisch aufgebaute PS3 ein.
Ich war unruhig. Viel Zeit, sehr viel Zeit, viel Geld und Mühen sind bisher in dieses Projekt geflossen und ich erinnere mich an Blicke meiner Frau, die soviel sagten wie "der ist verückt geworden" und "es ist sehr schön, wie es jetzt ist, wozu etwas ändern". Nun würde ich hören, was es gebracht hat. Vorfreude oder Angst? Verschwitzte Hände oder freudige Erwartung? Es war nicht so wie eine Jungfrau vor der ersten Nacht , aber jeder, der größere Veränderungen an seinem Kino gemacht hat und zum ersten Mal die Geräte einschaltet, weiß, was ich meine.
Das erste, was mir auffiel, war
Das Bild
Zur Historie: Gemäß dem alten Motto "Wein saufen und Wasser predigen" hatte ich all die Jahre eine creme-farbene, also recht helle Decke. Im Laufe der Zeit habe ich die Decke vor der Leinwand ca. 1,50m matt-schwarz gestrichen, was schon Einiges gebracht hat. Der Boden war mit einem dunklen Teppichboden bedeckt, die Seitenwände dunkelrot, aber der Projektor (JVC X30) hing unter der Decke und man konnte immer einen schönen Lichtkranz an der Decke sehen. Nun wollte ich das Kino weitgehend kompromisslos gestalten, so dass auch die Decke dunkler werden sollte. Herr Henne hat mir zwei Muster mit Grauvarianten von Brillux gegeben, und ich habe mir den dunkleren Farbton ausgesucht. Das Dunkelgrau wirkt auf den ersten Blick fast wie schwarz, ein lebensfrohes Dunkelgrau, noch dunkler als ein frisches Steingrau. Nun wollte ich eigentlich auf den Ton achten, aber die Unterschiede im Bild fielen mit zuerst auf.
Die Farben wirken nun viel intensiver, fast schon zu intensiv, und der Kontrast ist deutlich besser, was man gerade an einem Film wie Tron Legacy besonders gut sehen kann. Details, die ich vorher nicht gesehen hatte, und Tron Legacy habe ich schon oft gesehen, habe ich nun bemerkt. Der JVC X30 machte vorher schon ein brillantes Bild, aber mit den richtigen Rahmenbedingungen ist er zu mehr in der Lage. Dazu muss man noch sagen, dass ja etwas Licht von außen reinkam. Insgesamt war die Veränderung sehr, sehr deutlich. Wer also Wert auf ein richtig gutes Bild legt, sollte - gerade bei Deckenmontage - auf eine dunkle Decke setzen.
Das eigentlich zweitrangige Ziel eines sehr guten Bildes, ist schon einmal erreicht. Juchu.
Aber in diesem Thread sollte es eigentlich um die Akustikoptimierung gehen. Was ist hier passiert?
Der Schreiner wies mich darauf hin, dass es ein lautes Dröhnen am anderen Ende des Raums gibt, wenn man auf die Resonatoren klopft. Hier konnte man auch die beiden Frequenzen, auf die die Helmis abgestimmt sind, deutlich heraushören. "Irgendwas" machen die also.
Chronlogisch nicht ganz korrekt, berichte ich nun von der
Audyssey-Einmessung
Vorneweg: Mein Denon A1HDA hat ein Upgrade erhalten, das das Audyssey MultEQ XT 32 enthält. An dieser Stelle muss ich Denon ausdrücklich dafür loben, dass sie über mehrere Jahre Upgrades für ihr Schlachtschiff herausgebracht haben, so dass es nach inzwischen über 5 Jahren immer noch up-to-date ist. Natürlich sind die Preise happig. Das 3D-Upgrade mit Audyssey hat UVP 1400 Euro gekostet. Mir ist es schwer gefallen, den Preis zu bezahlen, aber ein vergleichbares Gerät gibt es derzeit nicht, und eine Vor-/Endstufenkombi hat auch seine Tücken und seinen Preis.
MultEQ XT 32 stellt den Bass deutlich schlanker ein, so dass die übliche Zwerchfellmassage mit dem Angriff auf Pearl Harbor weniger kraftvoll ausfällt. Dafür gewinnt das Klangbild insgesamt, da der Mittel-/Hochtonbereich nicht mehr so vom Bass zugeschmiert wird. Per Saldo finde ich den Klang insgesamt besser, wobei der Bass schon noch etwas stärker ausfallen könnte. Aber dies korrgiere ich mit dem Dynamic Equalizer, der den Bass anhebt. Für viele hier ein Graus, ich weiß, aber mir gefällt es so sehr gut.
Die andere Neuerung ist die separate Einmessung des Lautstärkepegels des Woofers. Hier gibt Audyssey einen Zielwert vor, und man dreht am Lautstärkeregler des Woofers, bis man im Referenzbereich ist.
Leider ging das bei mir nicht, da anscheinend der Subwooferverstärker aus dem Klipsch-System defekt war, denn egal wie ich den Lautsärkeregler auch drehte, es passierte nichts, der Basspegel war für Audyssey immer zu hoch. Letzten Endes stellte ich den Subwooferpegel auf Minimum und Audyssey den Woofer mit -12dB ein, den niedrigsten möglichen Wert. Nicht schön, aber es klang gut, so dass ich zufrieden war.
Gegenwart: Ich messe wieder mit Audyssey ein. Alles schon zig Mal gemacht. Bei der Woofereinmessung passiert - nichts. Es ist fast kein Bass wahrzunehmen. Lag es an meinem Bass-Limiter (Maximale Ausnutzung des möglichen Basspegels mit einem Studio-Kompressor)? Nein, der war auf Bypass. Also drehe ich am Lautstärkeregler des Klipsch-Verstärkers, und siehe da, der Bass wurde lauter! Ich drehe weiter, und Audyssey geht vom grünen in den roten Bereich, so wie es sein soll. Huch?
Nicht der Subwooferverstärker war kaputt, sondern... Mmmmmh. Wenn es keine spontane Wunderheilung war, mutmaße ich Folgendes: Das zentrale Bassproblem in meinem Raum sind die Raummoden bei 25 und 50 Hz. Diese führten durch überhöhte Pegel und eine lange Abklingzeit zum so unschönen Dröhnen. Und genau diese Probleme führten dazu, dass der Bass bei der Audyssey-Einmessung immer überhöht war, kein Wunder, wenn sich der Ton bis zu einer Sekunde im Raum ausbreiten kann.
Die Helmholtz-Resonatoren sollen dieses Dröhnen verringern, und wie man hier sieht, tun sie genau das!
Irgendwie war ich am Zweifeln, ob die Resonatoren überhaupt irgend etwas bringen, denn im Netz habe ich schon diverse enttäuschte Berichte über Selbstbau-Resonatoren gelesen (gemessen-gebaut-geärgert-geschrottet), aber nach der Einmessung waren die Zweifel weg. Die Resonatoren wirken. Juchu.
Demnächt geht es hier mit dem ersten Höreindruck weiter.
Mit einem Freund habe ich mich drangemacht, die Baffle Wall abzuschließen. Leider reichten die mitgelieferten Kabel vom Klipsch-Woofer von der Länge nicht aus, so dass ich neue besorgen musste, von denen ich nicht wusste, ob sie wirklich passen, da sie einen kleineren Querschnitt hatten als die bisherigen Kabel und die Neutrik-Stecker evtl. anders waren, zumal die Lieferung der Kabel auch zu lange gedauert hat und der Satz nun zu lang wird.
Also habe ich die Woofer provisorisch mit den neuen Kabeln angeschlossen und die Leinwand provisorisch aufgehängt. Natürlich hat es erst einmal alles nicht geklappt, aber irgendwann gaben die Woofer Lebenszeichen von sich.
Draußen war es noch hell, der Kellerraum war etwas von außen erleuchtet, und ich legte Tron Legacy in die provisorisch aufgebaute PS3 ein.
Ich war unruhig. Viel Zeit, sehr viel Zeit, viel Geld und Mühen sind bisher in dieses Projekt geflossen und ich erinnere mich an Blicke meiner Frau, die soviel sagten wie "der ist verückt geworden" und "es ist sehr schön, wie es jetzt ist, wozu etwas ändern". Nun würde ich hören, was es gebracht hat. Vorfreude oder Angst? Verschwitzte Hände oder freudige Erwartung? Es war nicht so wie eine Jungfrau vor der ersten Nacht , aber jeder, der größere Veränderungen an seinem Kino gemacht hat und zum ersten Mal die Geräte einschaltet, weiß, was ich meine.
Das erste, was mir auffiel, war
Das Bild
Zur Historie: Gemäß dem alten Motto "Wein saufen und Wasser predigen" hatte ich all die Jahre eine creme-farbene, also recht helle Decke. Im Laufe der Zeit habe ich die Decke vor der Leinwand ca. 1,50m matt-schwarz gestrichen, was schon Einiges gebracht hat. Der Boden war mit einem dunklen Teppichboden bedeckt, die Seitenwände dunkelrot, aber der Projektor (JVC X30) hing unter der Decke und man konnte immer einen schönen Lichtkranz an der Decke sehen. Nun wollte ich das Kino weitgehend kompromisslos gestalten, so dass auch die Decke dunkler werden sollte. Herr Henne hat mir zwei Muster mit Grauvarianten von Brillux gegeben, und ich habe mir den dunkleren Farbton ausgesucht. Das Dunkelgrau wirkt auf den ersten Blick fast wie schwarz, ein lebensfrohes Dunkelgrau, noch dunkler als ein frisches Steingrau. Nun wollte ich eigentlich auf den Ton achten, aber die Unterschiede im Bild fielen mit zuerst auf.
Die Farben wirken nun viel intensiver, fast schon zu intensiv, und der Kontrast ist deutlich besser, was man gerade an einem Film wie Tron Legacy besonders gut sehen kann. Details, die ich vorher nicht gesehen hatte, und Tron Legacy habe ich schon oft gesehen, habe ich nun bemerkt. Der JVC X30 machte vorher schon ein brillantes Bild, aber mit den richtigen Rahmenbedingungen ist er zu mehr in der Lage. Dazu muss man noch sagen, dass ja etwas Licht von außen reinkam. Insgesamt war die Veränderung sehr, sehr deutlich. Wer also Wert auf ein richtig gutes Bild legt, sollte - gerade bei Deckenmontage - auf eine dunkle Decke setzen.
Das eigentlich zweitrangige Ziel eines sehr guten Bildes, ist schon einmal erreicht. Juchu.
Aber in diesem Thread sollte es eigentlich um die Akustikoptimierung gehen. Was ist hier passiert?
Der Schreiner wies mich darauf hin, dass es ein lautes Dröhnen am anderen Ende des Raums gibt, wenn man auf die Resonatoren klopft. Hier konnte man auch die beiden Frequenzen, auf die die Helmis abgestimmt sind, deutlich heraushören. "Irgendwas" machen die also.
Chronlogisch nicht ganz korrekt, berichte ich nun von der
Audyssey-Einmessung
Vorneweg: Mein Denon A1HDA hat ein Upgrade erhalten, das das Audyssey MultEQ XT 32 enthält. An dieser Stelle muss ich Denon ausdrücklich dafür loben, dass sie über mehrere Jahre Upgrades für ihr Schlachtschiff herausgebracht haben, so dass es nach inzwischen über 5 Jahren immer noch up-to-date ist. Natürlich sind die Preise happig. Das 3D-Upgrade mit Audyssey hat UVP 1400 Euro gekostet. Mir ist es schwer gefallen, den Preis zu bezahlen, aber ein vergleichbares Gerät gibt es derzeit nicht, und eine Vor-/Endstufenkombi hat auch seine Tücken und seinen Preis.
MultEQ XT 32 stellt den Bass deutlich schlanker ein, so dass die übliche Zwerchfellmassage mit dem Angriff auf Pearl Harbor weniger kraftvoll ausfällt. Dafür gewinnt das Klangbild insgesamt, da der Mittel-/Hochtonbereich nicht mehr so vom Bass zugeschmiert wird. Per Saldo finde ich den Klang insgesamt besser, wobei der Bass schon noch etwas stärker ausfallen könnte. Aber dies korrgiere ich mit dem Dynamic Equalizer, der den Bass anhebt. Für viele hier ein Graus, ich weiß, aber mir gefällt es so sehr gut.
Die andere Neuerung ist die separate Einmessung des Lautstärkepegels des Woofers. Hier gibt Audyssey einen Zielwert vor, und man dreht am Lautstärkeregler des Woofers, bis man im Referenzbereich ist.
Leider ging das bei mir nicht, da anscheinend der Subwooferverstärker aus dem Klipsch-System defekt war, denn egal wie ich den Lautsärkeregler auch drehte, es passierte nichts, der Basspegel war für Audyssey immer zu hoch. Letzten Endes stellte ich den Subwooferpegel auf Minimum und Audyssey den Woofer mit -12dB ein, den niedrigsten möglichen Wert. Nicht schön, aber es klang gut, so dass ich zufrieden war.
Gegenwart: Ich messe wieder mit Audyssey ein. Alles schon zig Mal gemacht. Bei der Woofereinmessung passiert - nichts. Es ist fast kein Bass wahrzunehmen. Lag es an meinem Bass-Limiter (Maximale Ausnutzung des möglichen Basspegels mit einem Studio-Kompressor)? Nein, der war auf Bypass. Also drehe ich am Lautstärkeregler des Klipsch-Verstärkers, und siehe da, der Bass wurde lauter! Ich drehe weiter, und Audyssey geht vom grünen in den roten Bereich, so wie es sein soll. Huch?
Nicht der Subwooferverstärker war kaputt, sondern... Mmmmmh. Wenn es keine spontane Wunderheilung war, mutmaße ich Folgendes: Das zentrale Bassproblem in meinem Raum sind die Raummoden bei 25 und 50 Hz. Diese führten durch überhöhte Pegel und eine lange Abklingzeit zum so unschönen Dröhnen. Und genau diese Probleme führten dazu, dass der Bass bei der Audyssey-Einmessung immer überhöht war, kein Wunder, wenn sich der Ton bis zu einer Sekunde im Raum ausbreiten kann.
Die Helmholtz-Resonatoren sollen dieses Dröhnen verringern, und wie man hier sieht, tun sie genau das!
Irgendwie war ich am Zweifeln, ob die Resonatoren überhaupt irgend etwas bringen, denn im Netz habe ich schon diverse enttäuschte Berichte über Selbstbau-Resonatoren gelesen (gemessen-gebaut-geärgert-geschrottet), aber nach der Einmessung waren die Zweifel weg. Die Resonatoren wirken. Juchu.
Demnächt geht es hier mit dem ersten Höreindruck weiter.