Defiance - 1. Staffel

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    • Defiance - 1. Staffel

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      Hallo,

      neues Serienfutter für SF-Fans. Ob die Serie und die Blu-ray was taugen könnte Ihr in meinem Vorabreview lesen, für das mir wieder ein entsprechendes Testexemplar zur Verfügung gestellt wurde.

      Serie: Mit "Defiance" erscheint in der kommenden Woche auf Blu-ray die erste Staffel einer neuen US-amerikanische Science-Fiction-Serie, die in Deutschland seit Anfang des Jahres bei Syfy zu sehen ist. Gleichzeitig ist seinerzeit ein gleichnamiges Computerspiel erschienen, was man bezüglich des Looks der TV-Serie leider des Öfteren ansieht. Inhaltlich ist "Defiance" in einer Art post-apokalyptischen Weltordnung angesiedelt. Die Erde hat sich nach einem lang andauernden interstellaren Krieg vollständig verändert. Über den Trümmern von St. Louis wurde die neue Stadt "Defiance" errichtet, wo Menschen gemeinsam mit verschiedenen Alien-Rassen zusammenleben, die dort Zuflucht gefunden haben. Dieses verschiedenen Spezies und Kulturen müssen hier lernen, miteinander auszukommen und sich gegen Bedrohungen zu erwehren.

      "Defiance" hat sicherlich seine Momente, kann aber insgesamt nicht wirklich überzeugen. Im Gegensatz zu vielen anderen Serien, hat es "Defiance" aber geschafft eine Fortsetzung zu bekommen. Insofern werden die Zuschauer hier nicht mit den zahlreichen Cliffhangern am Ende der ersten Staffel zurückgelassen. Bei mir hat es sehr lange gedauert, bis ich ein gewisses Interesse für die Serie und Figuren entwickelt habe. Normalerweise ist man nach spätestens 3-4 Folgen in einer Serie drin, hier habe ich erst zum Ende der ersten Staffel hin ein wenig Zugang zu den Ereignissen bekommen. Dieses Gefühl immer wissen zu wollen, wie es weitergeht, hält sich hier jedoch in Grenzen. Nachdem ich nun die erste Staffel gesehen habe, würde ich schon gerne wissen wie es weitergeht, eigentlich ist es mir aber auch egal und ich könnte damit leben, wenn es keine Fortsetzung von "Defiance" geben würde.

      Trotz einiger interessanter Geschichten mit überraschenden Wendungen und einer interessanten Grundidee kommt nie so ein wirkliches Gefühl von Spannung und Mitfiebern auf. Das liegt in erster Linie an dem allenfalls mäßigen Setting und der grauenhaften Optik der Serie. Das alles hat zwar einen gewissen Charme, dieser ist aber limitiert und das Ganze wirkt nicht so ganz zeitgemäß und in manchen Szenen sogar schon fast peinlich. Manchmal hat man den Eindruck, dass Szenen aus dem Computerspiel vollständig in den Film integriert wurden. Besonders schlimm sind immer solche Szenen wo Fahrzeuge durch die karge Landschaft fahren. Diese Szenen sehen so bescheiden und künstlich aus, dass sie sich unmittelbar negativ auf die Atmosphäre der Serie auswirken. Die Kulissen wirken auch eher rückständig und die Masken und Kostüme sehen so aus, als ob sie bei einer alten Reste-Auktion erworben wurden. Irgendwie wirkt "Defiance" in dieser Umgebung künstlich, unnatürlich und aufgesetzt. Ein weiteres Problem der Serie sind die nur bedingt interessanten und sympathischen Figuren. Es fehlen schlichtweg Figuren, mit denen sich der Zuschauer identifizieren oder mitfiebern kann. Irgendwie wirkt auch keine der Figuren wirklich authentisch. Eine der wenigen halbwegs interessanten Figuren ist das Alien-Teenie-Girl Irisa (Stephanie Leonidas). Am Anfang agiert sie noch als quängeliger Sidekick der Hauptfigur Nolan (Grant Bowler), ihre mystische Bedeutung nimmt aber mit jeder Folge weiter zu. Einer der wenigen Handlunghsstränge auf die man in der Fortsetzung gespannt sein darf. Neben Irisa war allenfalls noch die Figur von Doc Yewll (Trenna Keating) vielversprechend. Gesetzeshüter Nolan selbst ist der typisch taffe Weltraum-Sheriff, der auch einer Siebziger-Jahre-Western-Serie entsprungen sein könnte. Ein Hauch von Symphathie können noch die Bürgermeisterin Amanda (Julie Benz aus Dexter) und ihre Schwester, die Bordellchefin Kenya (Mia Kirshner) für sich in Anspruch nehmen, letzten Ende fehlt es aber auch diesen Figuren an Authentizität. Die Darstellerleistungen selbst sind solide, es gelingt aber niemanden, seiner Figur wirkliche Tiefe zu verleihen. Das mag aber auch dem mäßigen Drehbuch und den einfallslosen und hölzernen Dialogen liegen.

      Bild: Die Bildqualität der Blu-ray wird über weite Strecken der Serie gerecht. Wirklich negativ fallen nur die computeranimierten Szenen auf, die allzu künstlich wirken und auch nicht gerade durch ein brillantes Bild auffallen. Der Schärfegrad bei manchen dieser Szenen ist nur durchschnittlich. Man hat den Eindruck, dass diese Szenen absichtlich etwas verschwommen aussehen sollen, damit nicht sofort auffällt, dass diese Bilder am Computer entstanden sind. Dafür ist die Bildschärfe bei den Realszenen in der Regel gut. Das gilt auch für die Darstellung von Details und feinen Texturen. Die Kontraste sind hier ebenfalls gut ausgewogen und das Bild weist auch eine solide Dimensionalität. Für einen postapokalyptischen Film ist die Farbwiedergabe recht neutral. Das Bild macht auch einen recht sauberen und klaren Eindruck.

      Ton: Die Blu-ray ist jeweils mit einer deutschen und einer englischen 5.1 DTS-HD MA Tonspur ausgestattet. "Defiance" ist nicht unbedingt eine Action-Serie, entsprechend halten sich die spektakulären Klangmomente in Grenzen. Die gelegentlichen Action- und Kampfszenen werden aber recht solide dargestellt. Hinsichtlich Kraft und Dynamik gibt es aber im Vergleich zu den Genre-Referenzen noch Luft nach oben. Die Dialoge sind klar und gut zu verstehen. Bei der Räumlichkeit wäre atmosphärisch sicherlich noch mehr möglich gewesen, aber zumindest bietet "Defiance" einen soliden Raumklang, bei dem gelegentliche Surroundeffekte und einige Umgebungsgeräusche für etwas Abwechslung sorgen.

      Fazit: Für eine wirklich mitreißende und motivierende Science-Fiction-Serie ist "Defiance" von der Optik und vom Setting her zu langweilig und hausbacken. Erst zum Ende der ersten Staffel hin entwickelt die Serie einen gewissen Charme, so richtig überzeugen kann "Defiance" aber nicht. Neben der angesprochenen allenfalls bescheidenen Optik der Serie, fehlt es an wirklich interessanten Figuren und echten Sympathieträgern. Alles wirkt ein wenig künstlich und aufgesetzt. So wird vielen Zuschauern der Motivation fehlen, die Serie weiterzuverfolgen. Für den einen oder anderen Genrefan könnte "Defiance" aber trotz seiner Schwächen zumindest solide Unterhaltung bieten.

      Serie: 6/10 (IMDb 6,7/10)
      Bild: 7,5/10
      Ton: 7/10

      Projektor: Sony VPL VW 60
      Blu-ray: Panasonic DMP-BDT 500
      Leinwand: DaVision Cadre light 240cm 16:9
      Audio: Denon AVC-A 1 SE / Boxen: Jamo Two THX-D6 (7.1)
      Raum: Vollständig dunkelblaues Heimkino (7x4 m)
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