Auch wenn es inzwischen vielen bekannt ist, möchte ich hier einmal zusammenfassen, welche porösen Absorber sich für welchen Einsatzzweck eignen.
Poröse Absorber zeichnen sich durch ihren längenbezogenen Strömungswiderstand aus. Dieser ist eine Eigenschaft des Materials und trägt die Einheit Pa*s/m² oder Rayls/m.
Es ist leider ein verbreiteter Irrglaube, dass von dem längenbezogenen Strömungswiderstand direkt auf den Absorptionsgrad geschlossen werden kann. Das ist nicht der Fall!
Vielmehr muss er immer in Zusammenhang mit der Dicke des Absorbers betrachtet werden. Dabei ist der Wandabstand mit einzurechnen.
Grundsätzlich gilt: je höher der längenbezogene Strömungswiderstand, desto weniger eignet sich das Material für tiefe Frequenzen. Und desto weniger Dicke benötigt es, um bereits seine maximale Wirkung zu erreichen.
Für den Tiefton gilt: viel hilf viel! Ein Zaubermaterial, dass bereits bei 10 cm Dicke den Bass bedämpft gibt es nicht. Möchte man im Tieftonbereich möglichst effektiv dämpfen, so ist es ratsam, verschiedene Kombinationen aus längenbezogenem Strömungswiderstand und Dicke mit dem Porous Absorber Calculator zu simulieren. Hier sind die Daten einiger interessanter Materialien.
Rockwool Termarock 50: >=16.000 Pa*s/m²
Basotect: ca. 14.000 Pa*s/m² (8000-20.000)
Caruso Iso Bond WLG 035: >10.000 Pa*s/m²
Rockwool Termarock 40: >=10.000 Pa*s/m²
Rockwool Termarock 30: >=7.000 Pa*s/m²
Rockwool Sonorock: 6.000 Pa*s/m²
Caruso Iso Bond WLG 040: >5.000 Pa*s/m²
Isover Akustic TP1: >5.000 Pa*s/m²
Caruso Iso Bond WLG 045: 3.000 Pa*s/m²
Thermo-Hanf: 3.000 Pa*s/m²
Hier sind Beispiele wie verschiedene längenbezogene Strömungswiderstände bei verschiedenen Absorberdicken wirken.
10 cm:
Absorber 10cm.png
30 cm:
Absorber 30cm.png
60 cm:
Absorber 60cm.png
120 cm:
Absorber 120cm.png
Hieraus wird ersichtlich, dass z.B. Basotect mit einem sehr hohen längenbezogenen Strömungswiderstand bereits bei 10 cm Dicke sehr gute Absorptionswerte liefert, die auch den Grundton noch halbwegs bedämpfen. Bis zu einer einer Dicke von ca. 30 cm verbessert sich die Absorption im Tiefton, darüber ergibt sich allerdings praktisch keine Verbesserung mehr. Als Bassabsorber ist Basotect somit eher ungeeignet.
Dagegen sind Sonorock / Iso Bond WLG 040 für Tieftonabsorber bis zu Dicken von ca. 60 cm gut geeignet. Darüber ergibt sich nur noch wenig Verbesserung. Ein praktisches Beispiel gibt es hier.
Thermo-Hanf / Iso Bond WLG 045 schließlich eigenen sich mit ihrem sehr niedrigen längenbezogenen Strömungswiderstand als sehr gute Tieftonabsorber. Bis zu dicken von ca. 1,2 m ergeben sich noch Steigerungen im Absorptionsverhalten.
Wandabstand
Mit Wandabstand lässt sich grundsätzlich Material sparen. Da poröse Absorber die Schallschnelle bedämpfen, wirkt der Teil des Absorbers am stärksten, der den größten Abstand zur Wand hat. Lässt man einen Teil, der sich direkt an der Wand befindet einfach weg, so ergibt das praktisch dasselbe Absorptionsverhalten. Übertreiben sollte man es natürlich nicht. Es leuchtet wohl jedem ein, dass 1 mm Thermohanf bei 1 m Abstand nicht funktionieren wird.
60 cm Sonorock vs. 30 cm Sonorock + 30 cm Wandabstand:
Absorber 30 cm + 30 cm Wandabstand.png
Die Praxis
Man sollte sich aber keine Illusionen machen, wenn man sich nur zwei Eckabsorber ("Superchunks") in den Raum stellt. Viele hoffen hier auf ein Wunder, das physikalisch gar nicht möglich ist. Die gesamte Wand reflektiert den Schall und nicht die Ecke. Eine komplette Bedämpfung ist alleine durch die Ecken überhaupt nicht möglich. Nicht mal ansatzweise! Es wird zwar eine Bedämpfung messbar sein, aber eliminieren wird man die stehenden Wellen erst, wenn ein prozentual großer Teil der Wand mit dicken porösen Absorbern ausgekleidet ist. Die Ecke bietet allerdings den Vorteil, dass dort alle drei Raumdimensionen gleichzeitig behandelt werden können. Nur ist das eben nur ein kleiner Bruchteil der Wände.
Nun gibt es natürlich noch platzsparende Alternativen zu porösen Absorbern. Zu nennen wären da der Verbundplattenresonator, Folienabsorber, Helmholtzresonatoren usw. Allerdings sind die Umsetzungen nicht ohne Tücken und nicht selten haben sich die Erbauer nachher über den mäßigen Erfolg geärgert. Mit porösen Absorbern kann dagegen kaum etwas falsch gemacht werden, solange der längenbezogene Strömungswiderstand und die Dicke zusammenpassen. Nur Platz muss eben vorhanden sein.
Poröse Absorber zeichnen sich durch ihren längenbezogenen Strömungswiderstand aus. Dieser ist eine Eigenschaft des Materials und trägt die Einheit Pa*s/m² oder Rayls/m.
Es ist leider ein verbreiteter Irrglaube, dass von dem längenbezogenen Strömungswiderstand direkt auf den Absorptionsgrad geschlossen werden kann. Das ist nicht der Fall!
Vielmehr muss er immer in Zusammenhang mit der Dicke des Absorbers betrachtet werden. Dabei ist der Wandabstand mit einzurechnen.
Grundsätzlich gilt: je höher der längenbezogene Strömungswiderstand, desto weniger eignet sich das Material für tiefe Frequenzen. Und desto weniger Dicke benötigt es, um bereits seine maximale Wirkung zu erreichen.
Für den Tiefton gilt: viel hilf viel! Ein Zaubermaterial, dass bereits bei 10 cm Dicke den Bass bedämpft gibt es nicht. Möchte man im Tieftonbereich möglichst effektiv dämpfen, so ist es ratsam, verschiedene Kombinationen aus längenbezogenem Strömungswiderstand und Dicke mit dem Porous Absorber Calculator zu simulieren. Hier sind die Daten einiger interessanter Materialien.
Rockwool Termarock 50: >=16.000 Pa*s/m²
Basotect: ca. 14.000 Pa*s/m² (8000-20.000)
Caruso Iso Bond WLG 035: >10.000 Pa*s/m²
Rockwool Termarock 40: >=10.000 Pa*s/m²
Rockwool Termarock 30: >=7.000 Pa*s/m²
Rockwool Sonorock: 6.000 Pa*s/m²
Caruso Iso Bond WLG 040: >5.000 Pa*s/m²
Isover Akustic TP1: >5.000 Pa*s/m²
Caruso Iso Bond WLG 045: 3.000 Pa*s/m²
Thermo-Hanf: 3.000 Pa*s/m²
Hier sind Beispiele wie verschiedene längenbezogene Strömungswiderstände bei verschiedenen Absorberdicken wirken.
10 cm:
Absorber 10cm.png
30 cm:
Absorber 30cm.png
60 cm:
Absorber 60cm.png
120 cm:
Absorber 120cm.png
Hieraus wird ersichtlich, dass z.B. Basotect mit einem sehr hohen längenbezogenen Strömungswiderstand bereits bei 10 cm Dicke sehr gute Absorptionswerte liefert, die auch den Grundton noch halbwegs bedämpfen. Bis zu einer einer Dicke von ca. 30 cm verbessert sich die Absorption im Tiefton, darüber ergibt sich allerdings praktisch keine Verbesserung mehr. Als Bassabsorber ist Basotect somit eher ungeeignet.
Dagegen sind Sonorock / Iso Bond WLG 040 für Tieftonabsorber bis zu Dicken von ca. 60 cm gut geeignet. Darüber ergibt sich nur noch wenig Verbesserung. Ein praktisches Beispiel gibt es hier.
Thermo-Hanf / Iso Bond WLG 045 schließlich eigenen sich mit ihrem sehr niedrigen längenbezogenen Strömungswiderstand als sehr gute Tieftonabsorber. Bis zu dicken von ca. 1,2 m ergeben sich noch Steigerungen im Absorptionsverhalten.
Wandabstand
Mit Wandabstand lässt sich grundsätzlich Material sparen. Da poröse Absorber die Schallschnelle bedämpfen, wirkt der Teil des Absorbers am stärksten, der den größten Abstand zur Wand hat. Lässt man einen Teil, der sich direkt an der Wand befindet einfach weg, so ergibt das praktisch dasselbe Absorptionsverhalten. Übertreiben sollte man es natürlich nicht. Es leuchtet wohl jedem ein, dass 1 mm Thermohanf bei 1 m Abstand nicht funktionieren wird.
60 cm Sonorock vs. 30 cm Sonorock + 30 cm Wandabstand:
Absorber 30 cm + 30 cm Wandabstand.png
Die Praxis
Man sollte sich aber keine Illusionen machen, wenn man sich nur zwei Eckabsorber ("Superchunks") in den Raum stellt. Viele hoffen hier auf ein Wunder, das physikalisch gar nicht möglich ist. Die gesamte Wand reflektiert den Schall und nicht die Ecke. Eine komplette Bedämpfung ist alleine durch die Ecken überhaupt nicht möglich. Nicht mal ansatzweise! Es wird zwar eine Bedämpfung messbar sein, aber eliminieren wird man die stehenden Wellen erst, wenn ein prozentual großer Teil der Wand mit dicken porösen Absorbern ausgekleidet ist. Die Ecke bietet allerdings den Vorteil, dass dort alle drei Raumdimensionen gleichzeitig behandelt werden können. Nur ist das eben nur ein kleiner Bruchteil der Wände.
Nun gibt es natürlich noch platzsparende Alternativen zu porösen Absorbern. Zu nennen wären da der Verbundplattenresonator, Folienabsorber, Helmholtzresonatoren usw. Allerdings sind die Umsetzungen nicht ohne Tücken und nicht selten haben sich die Erbauer nachher über den mäßigen Erfolg geärgert. Mit porösen Absorbern kann dagegen kaum etwas falsch gemacht werden, solange der längenbezogene Strömungswiderstand und die Dicke zusammenpassen. Nur Platz muss eben vorhanden sein.
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