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Hallo,
für das Review der ab kommender Woche erhältlichen 2D-Verkaufs- und Verleihversion wurde mir freundlicherweise vorab ein Testexemplar zur Verfügung gestellt.
Film: Während das erste Spin-Off der Wolverine-Reihe "X-Men Origines: Wolverine" noch vor den X-Men Filmen spielte, ist die aktuelle Fortsetzung "Wolverine: Weg des Kriegers" zeitlich nach den X-Men Filmen angesiedelt, wo die Titelfigur seine große Liebe Jeane Grey töten musste und zahlreiche andere X-Men ums Leben kamen. Im Vergleich zu vielen anderen Superheldenfilmen, hinterlässt "Wolverine: Weg des Kriegers" einen bodenständigeren Eindruck. Die Geschichte beginnt zwar mit dem historischen Atomschlag in Nagasaki, verzichtet aber ansonsten auf die im Genre üblichen Zerstörungsorgien. Die Wolverine-Filme sind hier zum Glück deutlich stärker auf ihren Titelhelden und deren Charakterentwicklung fokussiert. Auch das neueste Solo-Abenteuer, bei dem sich Wolverine in Japan mit seiner Unsterblichkeit auseinandersetzen muss, ist hier weniger oberflächlich als andere Genrebeiträge. Wie viele andere Regisseure von Superheldenfilmen setzt auch Regisseur James Mangold auf einen Läuterungsprozess seines Helden. Auch der Wolverine darf zunächst mal eine ganze Weile mit sich selbst und der Welt hadern und seine inneren Konflikte ausleben, bevor er so richtig seine Krallen zeigt. Großes und wirklich tiefgründiges Charakterkino sollte man jedoch nicht erwarten, auch dieser Film ist zuallererst ein typischer Superhelden- und Actionfilm im Mainstream-Format, auch wenn die Action-Rationen etwas dosierter serviert werden. Zudem hat der Film seine stärksten Momente immer dann, wenn Wolverine ein wenig seinen Bad-Ass-Charakter ausleben darf. Das passiert aber immer noch viel zu selten im Vergleich zur Originalfigur in der Comicreihe. Von der unbändigen Wut ist in auch in Mangolds Verfilmung nur wenig zu spüren. "Wolverine: Weg des Kriegers" ist aber auf jeden Fall erwachsener als andere Comicverfilmungen.
Die Story ist insgesamt solide, vermag aber nicht über die gesamten 126 Minuten zu fesseln. Der Erzählstil ist wie bereits angedeutet etwas zurückhaltender. Die punktuellen Actioneinlagen treiben den Film aber zwischendurch immer wieder an und am Ende erwartet den Zuschauer wie im ersten Wolverine-Film ein längeres Finale. Dies hat allerdings fast schon den Charakter eines Boss-Gegners in einem Computerspiel. So hat der Film je nach Wahrnehmung immer wieder mal stärkere und schwächere Momente. Hugh Jackman liefert wieder eine ordentliche Leistung ab. Er gibt seiner Figur die notwendige darstellerische und physische Präsenz und vermag auch auf der Sympathieseite zu punkten. Schade eben nur, dass Jackman die wutbeladene Bad-Ass-Karte kaum ausspielen darf. Die anderen Darsteller agieren dagegen sehr unauffällig und deren Figuren bleiben auch weitestgehend undurchsichtig. Während Wolverines Part dem Zuschauer noch ausreichend dargelegt wird, bleiben die Beweggründe der meisten anderen Mitspieler vollkommen im Unklaren. Dies gilt vor allem für die Schlangenfrau "Viper", die zudem von Svetlana Khodchenkova völlig uncharismatisch und langweilig dargestellt wird. Vom Wolverine einmal abgesehen teilen dieses Schicksal aber eigentlich auch alle anderen Figuren, die beliebig austauschbar bleiben.
Versionen: Die normale hier bewertete Verkaufs- und Verleihversion enthält lediglich die Kinoversion über 126 Minuten. Nur auf der ebenfalls im Handel erscheinenden 3D-Version ist neben der 3D-Version auch die 2D-Version im 12 Minuten längeren Extended Cut enthalten. Warum 20th Century Fox so vorgeht bleibt deren strategisches Marketing-Geheimnis, auf jeden Fall wird dies aber bei vielen BD-Käufern die keine 3D-Filme sehen wollen oder abspielen können, sicherlich verärgern. Kundenfreundlichkeit sieht anders aus. Bis jetzt wurden in dieser Hinsicht nur die DVD-Käufer benachteiligt, die oftmals auf die längeren Versionen verzichten mussten. Diesmal müssen aber auch viele BD-Kunden auf die längere Version verzichten, oder sich die deutlich teurere 3D-Version anschaffen, obwohl sie deren vermeintlichen 3D-Mehrwert gar nicht nutzen wollen oder können.
Bild: Die Blu-ray präsentiert sich in einer sehr ansprechenden Bildqualität. Die Bildschärfe ist fast durchweg sehr gut und auch die Darstellung von Details und feinen Texturen ist stark ausgeprägt. Das kontrastreiche Bild sorgt zudem für eine ansprechende Dimensionalität. Die Kontraste sind auch gut ausgewogen, es gibt nur ein paar vereinzelte Szenen die stärker überhellt sind, dies ist aber jeweils offensichtlich auf die Intention der Macher des Films zurückzuführen. Die Farben werden in der Regel kräftig und lebendig wiedergegeben. Der Look des Bildes ist aber manchmal durch einen leicht bräunlichen Touch geprägt. Besonders auffällige Bildfehler lassen sich keine feststellen. Insgesamt eine exzellente Bildumsetzung für eine Blockbuster-BD.
Ton: Die deutsche Sprachausgabe liegt lediglich in einer 5.1 DTS Ausgabe vor. Allein schon deswegen werden viele Heimcineasten wohl lieber auf den optionalen 7.1 DTS-HD MA Track des englischen Originals zurückgreifen. Der HD-Track hat jede Menge Highlights zu bieten und setzt die spektakulären und actionreichen Momente des Films kraftvoll und dynamisch in Szene. Allenfalls der Atomschlag hätte aus meiner Sicht noch etwas kräftiger ausfallen können. Ansonsten gefallen diese Szenen aber auch wegen des präzisen, klaren und direkten Klangs. Auch bezüglich der Räumlichkeit hat der Tracks einiges an Surround-Effekten und Umgebungsgeräuschen zu bieten. Bei einer Regenszene zum Beispiel lässt sich wirklich sehr schön verfolgen, wie alle sieben Kanäle im Raum beteiligt sind und so für eine entsprechende Atmosphäre sorgen. Die Dialoge sind ebenfalls gut und klar zu verstehen. Keine Blu-ray mit Referenzcharakter, aber eine die sich mit dem HD-Track auf einem sehr hohen Niveau bewegt.
Fazit: "Wolverine: Weg des Kriegers" bietet in der 126 minütigen Kinofassung solide und bodenständige Action-Unterhaltung. Während der erste Wolverine-Ableger noch zahlreiche Fans und Zuschauer enttäuscht hat, dürfte dieses Wolverine-Abenteuer doch eine etwas breitere Zustimmung finden. Allerdings wird auch dieser Film schnell in Vergessenheit geraten, weil ihm die ganz großen Momente fehlen. Inwieweit der 12 Minuten längere Extended Cut möglichweise den Film weiter aufzuwerten vermag, erfahren jedoch nur die Käufer der 3D-Version.
Film: 6/10 (IMDb 6,9/10)
Bild: 8,5/10
Ton: 8,5/10
Projektor: Sony VPL VW 60
Blu-ray: Panasonic DMP-BDT 500
Leinwand: DaVision Cadre light 240cm 16:9
Audio: Denon AVC-A 1 SE / Boxen: Jamo Two THX-D6 (7.1)
Raum: Vollständig dunkelblaues Heimkino (7x4 m)
Hallo,
für das Review der ab kommender Woche erhältlichen 2D-Verkaufs- und Verleihversion wurde mir freundlicherweise vorab ein Testexemplar zur Verfügung gestellt.
Film: Während das erste Spin-Off der Wolverine-Reihe "X-Men Origines: Wolverine" noch vor den X-Men Filmen spielte, ist die aktuelle Fortsetzung "Wolverine: Weg des Kriegers" zeitlich nach den X-Men Filmen angesiedelt, wo die Titelfigur seine große Liebe Jeane Grey töten musste und zahlreiche andere X-Men ums Leben kamen. Im Vergleich zu vielen anderen Superheldenfilmen, hinterlässt "Wolverine: Weg des Kriegers" einen bodenständigeren Eindruck. Die Geschichte beginnt zwar mit dem historischen Atomschlag in Nagasaki, verzichtet aber ansonsten auf die im Genre üblichen Zerstörungsorgien. Die Wolverine-Filme sind hier zum Glück deutlich stärker auf ihren Titelhelden und deren Charakterentwicklung fokussiert. Auch das neueste Solo-Abenteuer, bei dem sich Wolverine in Japan mit seiner Unsterblichkeit auseinandersetzen muss, ist hier weniger oberflächlich als andere Genrebeiträge. Wie viele andere Regisseure von Superheldenfilmen setzt auch Regisseur James Mangold auf einen Läuterungsprozess seines Helden. Auch der Wolverine darf zunächst mal eine ganze Weile mit sich selbst und der Welt hadern und seine inneren Konflikte ausleben, bevor er so richtig seine Krallen zeigt. Großes und wirklich tiefgründiges Charakterkino sollte man jedoch nicht erwarten, auch dieser Film ist zuallererst ein typischer Superhelden- und Actionfilm im Mainstream-Format, auch wenn die Action-Rationen etwas dosierter serviert werden. Zudem hat der Film seine stärksten Momente immer dann, wenn Wolverine ein wenig seinen Bad-Ass-Charakter ausleben darf. Das passiert aber immer noch viel zu selten im Vergleich zur Originalfigur in der Comicreihe. Von der unbändigen Wut ist in auch in Mangolds Verfilmung nur wenig zu spüren. "Wolverine: Weg des Kriegers" ist aber auf jeden Fall erwachsener als andere Comicverfilmungen.
Die Story ist insgesamt solide, vermag aber nicht über die gesamten 126 Minuten zu fesseln. Der Erzählstil ist wie bereits angedeutet etwas zurückhaltender. Die punktuellen Actioneinlagen treiben den Film aber zwischendurch immer wieder an und am Ende erwartet den Zuschauer wie im ersten Wolverine-Film ein längeres Finale. Dies hat allerdings fast schon den Charakter eines Boss-Gegners in einem Computerspiel. So hat der Film je nach Wahrnehmung immer wieder mal stärkere und schwächere Momente. Hugh Jackman liefert wieder eine ordentliche Leistung ab. Er gibt seiner Figur die notwendige darstellerische und physische Präsenz und vermag auch auf der Sympathieseite zu punkten. Schade eben nur, dass Jackman die wutbeladene Bad-Ass-Karte kaum ausspielen darf. Die anderen Darsteller agieren dagegen sehr unauffällig und deren Figuren bleiben auch weitestgehend undurchsichtig. Während Wolverines Part dem Zuschauer noch ausreichend dargelegt wird, bleiben die Beweggründe der meisten anderen Mitspieler vollkommen im Unklaren. Dies gilt vor allem für die Schlangenfrau "Viper", die zudem von Svetlana Khodchenkova völlig uncharismatisch und langweilig dargestellt wird. Vom Wolverine einmal abgesehen teilen dieses Schicksal aber eigentlich auch alle anderen Figuren, die beliebig austauschbar bleiben.
Versionen: Die normale hier bewertete Verkaufs- und Verleihversion enthält lediglich die Kinoversion über 126 Minuten. Nur auf der ebenfalls im Handel erscheinenden 3D-Version ist neben der 3D-Version auch die 2D-Version im 12 Minuten längeren Extended Cut enthalten. Warum 20th Century Fox so vorgeht bleibt deren strategisches Marketing-Geheimnis, auf jeden Fall wird dies aber bei vielen BD-Käufern die keine 3D-Filme sehen wollen oder abspielen können, sicherlich verärgern. Kundenfreundlichkeit sieht anders aus. Bis jetzt wurden in dieser Hinsicht nur die DVD-Käufer benachteiligt, die oftmals auf die längeren Versionen verzichten mussten. Diesmal müssen aber auch viele BD-Kunden auf die längere Version verzichten, oder sich die deutlich teurere 3D-Version anschaffen, obwohl sie deren vermeintlichen 3D-Mehrwert gar nicht nutzen wollen oder können.
Bild: Die Blu-ray präsentiert sich in einer sehr ansprechenden Bildqualität. Die Bildschärfe ist fast durchweg sehr gut und auch die Darstellung von Details und feinen Texturen ist stark ausgeprägt. Das kontrastreiche Bild sorgt zudem für eine ansprechende Dimensionalität. Die Kontraste sind auch gut ausgewogen, es gibt nur ein paar vereinzelte Szenen die stärker überhellt sind, dies ist aber jeweils offensichtlich auf die Intention der Macher des Films zurückzuführen. Die Farben werden in der Regel kräftig und lebendig wiedergegeben. Der Look des Bildes ist aber manchmal durch einen leicht bräunlichen Touch geprägt. Besonders auffällige Bildfehler lassen sich keine feststellen. Insgesamt eine exzellente Bildumsetzung für eine Blockbuster-BD.
Ton: Die deutsche Sprachausgabe liegt lediglich in einer 5.1 DTS Ausgabe vor. Allein schon deswegen werden viele Heimcineasten wohl lieber auf den optionalen 7.1 DTS-HD MA Track des englischen Originals zurückgreifen. Der HD-Track hat jede Menge Highlights zu bieten und setzt die spektakulären und actionreichen Momente des Films kraftvoll und dynamisch in Szene. Allenfalls der Atomschlag hätte aus meiner Sicht noch etwas kräftiger ausfallen können. Ansonsten gefallen diese Szenen aber auch wegen des präzisen, klaren und direkten Klangs. Auch bezüglich der Räumlichkeit hat der Tracks einiges an Surround-Effekten und Umgebungsgeräuschen zu bieten. Bei einer Regenszene zum Beispiel lässt sich wirklich sehr schön verfolgen, wie alle sieben Kanäle im Raum beteiligt sind und so für eine entsprechende Atmosphäre sorgen. Die Dialoge sind ebenfalls gut und klar zu verstehen. Keine Blu-ray mit Referenzcharakter, aber eine die sich mit dem HD-Track auf einem sehr hohen Niveau bewegt.
Fazit: "Wolverine: Weg des Kriegers" bietet in der 126 minütigen Kinofassung solide und bodenständige Action-Unterhaltung. Während der erste Wolverine-Ableger noch zahlreiche Fans und Zuschauer enttäuscht hat, dürfte dieses Wolverine-Abenteuer doch eine etwas breitere Zustimmung finden. Allerdings wird auch dieser Film schnell in Vergessenheit geraten, weil ihm die ganz großen Momente fehlen. Inwieweit der 12 Minuten längere Extended Cut möglichweise den Film weiter aufzuwerten vermag, erfahren jedoch nur die Käufer der 3D-Version.
Film: 6/10 (IMDb 6,9/10)
Bild: 8,5/10
Ton: 8,5/10
Projektor: Sony VPL VW 60
Blu-ray: Panasonic DMP-BDT 500
Leinwand: DaVision Cadre light 240cm 16:9
Audio: Denon AVC-A 1 SE / Boxen: Jamo Two THX-D6 (7.1)
Raum: Vollständig dunkelblaues Heimkino (7x4 m)
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