"Babylon" - Dediziertes Heimkino

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    • "Babylon" - Dediziertes Heimkino

      Hallo,

      Ich plane im Februar / März 2014 ein kleines, dediziertes Heimkino aufzubauen. Arbeitstitel: Babylon. Anbei der Start der Doku, Anmerkungen herzlich willkommen!

      Raum
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      Abmessungen: 2,90m x 4,02m x 2,60m (etwa 11,7qm)
      Bausubstanz: Neubau Mehrparteienhaus, Eigenheim, KfW70, Zentrale Lüftungsanlage, Alle Mauern geziegelt (je nach Platz 17cm oder 11cm dick)
      Nutzung: Dediziert Kino/Videospiele/Musik
      Etage: Keller, die Zimmer im EG direkt über dem Heimkino gehören auch zur eigenen Wohnung

      Ziel
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      Unter Beachtung der Constraints Raum und Budget, sollte die Installation sowohl bildtechnisch als auch akustisch möglichst kompromisslos sein.

      Budget
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      Die erste Ausbaustufe ist bei ca. 10.000 Euro gedeckelt. Ich rechne aktuell damit, dass sich die Kosten zu etwa drei gleichen Teilen auf Bild, Akustik und Raum aufteilen.

      Vorläufige Technik
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      Beamer: Sony HW55ES oder Optoma HD90
      Leinwand: Framestar Samt 100 Zoll 16:9 Rahmenleinwand
      Blueray Player: Alte Sony Playstation 3
      Lautsprecher: Neumann KH 120A (Zielausbau 5.1, Start in 3.1 oder ggfs. 2.1 dank exzellenter Phantommitte der Neumanns)
      Receiver: Alter Yamaha RX-V 663 über Pre-Outs mit XLR-Adapterkabeln (ich warte auf HDMI 2.0 und HDCP2.2 bevor ich einen neuen Receiver kaufe, z.B. einen Nachfolger des Denon DN-500AV)
      Sub: Alter nubert AW-560
      Mediastreamer: Alte Popcorn Hour A200
      Fernbedienung: Alte Logitech Harmony One

      Raumgestaltung / Raumakustik
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      Boden: Parkett, geräucherte Eiche (dunkel). In die Front kommt vermutlich noch ein schwarzer Teppich.
      Decke: Wird abgehängt mit schwarzen (3% diffuse Lichtreflexion) Rockfon Sonar Luna Steinwolle Deckenpaneelen in 2cm Dicke. Abhanghöhe zwischen 20cm und 30cm. An der Decke sind aktuell im Frontbereich u.a. Lüftungsrohre, die bis etwa 30cm runter ragen. Entweder wird die Decke komplett in einer Ebene abgehangen oder es wird mit einer Stufung gearbeitet, ggfs. mit Trockenbauelementen. Entscheidung steht hier noch aus. Die Decke ist zum Glück hoch genug, dass selbst beim tiefen Abhängen noch eine Raumhöhe von etwa 2,30m übrig bleibt.
      Tür: Neuform Sonor-Venti 65, Schallschutzklasse 2, Kompatibel mit Lüftungsanlage, lackiert in RAL9005 tiefschwarz
      LCR: Unter, bzw. neben der Leinwand. Eine akustisch transparente Leinwand habe ich aus Platzgründen leider verwerfen müssen
      Wände: Leichter Rauputz
      Bestuhlung: 3 x Ikea Poäng mit Hocker (wenn Jemand einen Tipp für eine günstige, etwa 2,1m breite Heimkinocouch hat, immer her damit!)
      Sitzabstand: Etwa 2,9 Meter auf die 2,2 Meter breite Leinwand. Faktor 1,31 oder etwa 41 Grad horizontaler Blickwinkel nahe der THX-Empfehlung
      Wandabsorber: vermutlich Wave Wood von Vicoustic in schwarz
      Bassfallen: unsicher, evtl. Axiofoam Bassabsorber in schwarz, Kantenabsorber (SH012, 25cm Seitenlänge) für die vorderen Raumecken, je 2 übereinander (besser als nix, leider kein Platz für Superchunchs, Bag-End E-Trap kommt evtl. mit einer späteren Ausbaustufe dazu)

      In Antizipation auf das Heimkino habe ich mir eine Mindestaustattung zur Akustikmessung zugelegt:
      - Behringer ECM8000 Kondensator-Messmikrophon
      - Tascam US-122 MKII als Mikronverstärker und Soundkarte
      - Voltcraft SL-50 Pegelmessgerät

      Ich meine bei zwei eigenen Room-EQ-Wizard Messungen A und B beurteilen zu können welche besser ist. Damit plane ich ein kostengünstiges Step-by-Step Vorgehen.

      Aktuell offen / zu entscheiden in den nächsten Tagen
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      Farbentyp und Farbe für die Wände. Der Raum ist sehr klein, die Leinwand wird z.B. nur einen Abstand von etwa 27 cm zu den Seitenwänden haben.

      Vorläufiger Plan:
      Anstrich aller Wände mit Caparol Premium Color auf Caparol Indeku-Plus in RAL 9005, tiefschwarz.

      Caparol Amphibolin Abtönfarbe in schwarz habe ich verworfen, wegen Glanztyp: seidenmatt und der recht hohen Schreibeffekt-Empfindlichkeit. Robustheit der Wände ist für mich in diesem Raum wichtiger als die Tiefe des Schwarz.

      Tafelfarbe habe ich verworfen, da Tafelfarbe nach meinen Infos auf rauen Wänden nicht vernünftig aufzubringen ist. Aus Kostengründen müssen die Wände so bleiben wie sie sind, ein Abschleifen und Neuverputzen ist keine Option, daher auch keine Tapeten möglich.

      Eine Option ist noch Alligator Media Star oxydschwarz LEF, die Farbe kommt bereits schwarz aus dem Werk. Die Evaluation dieses Farbtyps läuft noch.

      Etwas unsicher bin ich aktuell bzgl. der Farbe, muss es wirklich RAL 9005 sein, bei allen Wänden? Es ist klar, dass ich mit RAL9005 auf allen Wänden nichts falsch machen kann, wenn nur das Bildoptimum im Vordergrund steht...

      Welche Farben würden Profiausstatter in einem derart kleinen Raum wählen? Neutrale Farben klar (vgl. http://www.cinemaquestinc.com/ive.htm), nur welche Abstufungen?

      Es gibt interessanter Artikel (auf die ich nicht verlinken darf), wo ganz offensichtlich im hinteren Bereich des Raums mit grau gearbeitet wurde. Gut, der Raum ist deutlich größer als meiner. Wenn es aber auch für meinen Raum eine Farbenkombi gibt, die deutlich wohnlicher ist, z.B. zum Musik hören, aber 95% des maximalen Kontrasts erreicht wird, würde ich diese Farbenkombi präferieren.

      Vielleicht reicht für die Wände z.B. auch RAL 9004 signalschwarz. Ich werde in einer späteren Ausbaustufe vermutlich in der Front Vorhänge aus Devore Samt von Whaleys installieren. Die Stoffprobe macht schon mal einen guten Eindruck, absolut schwarz. Devore Samt soll akustisch auch sehr durchlässig sein....

      Oder RAL9005 in der Front, RAL 9004 in den Seitenwänden und Kodak 18% Grey (müsste man wohl mischen lassen) auf der Rückwand? Wo ist der "sweet spot"?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Schwarzwert () aus folgendem Grund: Typos

    • Hi,

      Ist der Keller für wohnwirtschaftliche Zwecke denn auch tauglich? Wie sieht es mit Heizung aus? Ist der Keller sicher außen isoliert?

      Die 11cm Ziegel lassen Schall sicherlich in hohem Maße durch, teste das unbedingt bevor du anfängst da ein Kino zu bauen, wenn mal Geld verbrannt ist und man dann nur mit Kopfhörer im Raum geduldet wird wäre das sehr ärgerlich.

      Gutes Gelingen in jedem Fall

      Gruß
      Chris
    • Hi Chris,

      Danke fürs Lesen und deine guten Anmerkungen!

      Ja, der Keller ist für wohnwirtschaftliche Zwecke tauglich. Fußbodenheizung ist in allen Räumen. Der Keller ist sowohl innen als auch außen isoliert. Alle Räume sind an die zentrale Lüftungsanlage angeschlossen. Im Heimkino wird über dieses System z.B. konstant Frischluft zugeführt.

      Klar, auf jeden Fall teste und arbeite ich mit meinem jetzigen kleinen nubert Lautsprecher System an der Akustik, bevor ich in die Neumanns investiere.

      Vor diesem Test werden vor Wohnungsübergabe im Februar 2014 im Bau folgende Maßnahmen erfolgt sein:
      - Dunkles Parkett
      - Dunkel gestrichene Wände
      - Abgehängte Decke mit Sonar Lunar Akustikpaneelen
      - Schwere Schallschutztür im Heimkino

      Leider darf ich hier keine Bilder z.B. vom Grundriss reinhängen, daher Beschreibung in Prosa:

      - Die Ostwand ist eine dicke Kelleraußenwand zur Tiefgarageneinfahrt. Mit Isolierung ist diese Wand etwa 45 cm dick. Genau diese Wand wird die Rahmenleinwand tragen.
      - Die Nordwand ist eine 17cm geziegelte Mauer. Dahinter ist unser eigenes Büro / Gästezimmer / potentielles Schlafzimmer geplant.
      - Die Südwand ist eine 11cm geziegelte Mauer. Direkt dahinter ist unser Abstellbereich, hier wird ein Regal stehen mit viel Zeug drin. Nach dieser Wand kommt nach 1,10 Metern eine dicke Wohnungstrennwand zum Nachbarn von 30cm. Der Nachbar hat angrenzend an dieser Wand seine eigene Abstellkammer.
      - Die Westwand gegenüber zur Leinwand ist eine 11cm geziegelte Mauer mit einer 90cm Tür. Öffnet man diese Tür läuft man auf eine Wand zu, die die parallel zur Leinwand verlaufende Raumspartreppe mit einer Dicke von 17cm abtrennt. Leicht versetzt zur Heimkinotür ist südlich der Treppenaufgang zum Erdgeschoss. Im Treppenaufgang ist leider weder unten noch oben genug Platz für eine weitere Tür. Für die Tür im Kino habe ich daher eine Schallschutztür geplant. Die Tür hat Schallschutzklasse 2. Mehr geht nicht, da durch die Tür Luft entweichen können muss, wegen der Lüftungsanlage.
      - Oben im Erdgeschoss nach Treppenaufgang kommen unsere eigenen Aufenthaltsräume, die mit jeweils eigenen Türen vom Gang des Erdgeschosses abgehen.
      - Die Decke ist aus massivem Stahlbeton, da sollte hoffentlich nicht viel durchgehen. Zusätzlich hänge ich die Decke im Heimkino mit Rockfon Akustik Paneelen ab. Die haben zwar nur jeweils 2cm Dicke, da ich die Decke aber mindestens 20cm abhänge, habe ich ggfs. noch massig Platz um weitere Steinwolle bei Bedarf reinzustopfen.
      - In der Baubeschreibung ist als Schallschutzstandard die DIN 4109, Beiblatt 2, Erhöhte Anforderungen festgelegt.

      Ich plane nicht im Kino extrem aufzudrehen, 90db ist für mich schon laut. Mit akustischen Maßnahmen (wie Absorbern und notfalls elektronischen Bassfallen oder anderen elektronischen Helferlein wie Antimode) plane ich das Dröhnen / brutale Raummoden in den Griff zu bekommen.

      Reicht das alles nicht, hoffe ich spätestens mit zusätzlichen schweren Schallschutzvorhängen (z.B. Rabenring MKFM 1400) an den Wänden, vor dem Treppenaufgang / vor der Abstellkammer (unter der 11cm Süd-Kinowand) für "oben" ausreichend Ruhe zu schaffen. Reicht das auch nicht, muss ich den Kinoraum notfalls innen an Schwachstellen noch mit speziellen schalloptimierten Trockenbauelementen verschalen. Letzteres würde ich gerne vermeiden, da der Raum jetzt schon sehr klein ist.

      Ein drittel des Budgets ist für akustische Maßnahmen dieser Art reserviert. Ein Fail ist keine Option.
    • kottan schrieb:

      und deine Planung ist auch nicht von schlechten Eltern!

      Ja, ist schon von Vorteil, wenn man konkrete Vorstellungen vom Endresultat hat!
      So weiß man wenigstens was man direkt in Angriff nehmen kann,
      ohne wild alles durcheinander zu planen!

      Bin gespannt wie es wird!
      Wie geplant oder nicht! :thumbs:

      der Stephan
    • kottan, der Stephan,
      Danke für euer Interesse! Ich plane schon eine Weile an meinem Heimkino. :)

      Zur aktuellen Lautsprecherwahl - Neumann KH120A
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      Initial war ich auf die neuen nubert nuLine 284 aus, da ich seit Jahren sehr zufrieden mit meinen kleinen nubert WS-12ern bin, ich in meinem Kino etwas "größeres" wollte, Standboxen irgendwie sexy sind, und die nuLines auf der High-End-Messe auf 80qm auch einen tollen Klang hatten...

      Im Laufe der Planung bin ich dann aber immer wieder über aktive Lautsprecher gestolpert. Ich wurde von Profis schief angeschaut als ich davon erzählte dass ich Standboxen in meinem kleinen, knapp 12qm, Raum stellen wollte. Nur nubert meinte, dass sei kein Thema...

      Nach ausreichend Einlesezeit kam ich zum Schluss, dass kleine aktive Nearfield-Lautsprecher mit Raumanpassungsschaltern für mein kleines Heimkino wesentlich besser geeignet sind, als Standboxen. Die Teile schienen regelrecht ideal geeignet für diesen Zweck. Ich war auch fasziniert wie ausführlich die Anleitungen von Studiomonitoren ist. Es ist z.B. ganz normal, dass Hersteller bei aktiven Boxen exakt spezifizieren wie viel Abstand zwischen Höhrer und Lautsprecher liegen sollte.... Jetzt mussten diese nur noch überzeugend klingen.

      Logisch, ich habe mir die Teile in Stereo dann in einem akustisch optimierten Raum angehört. Was ich aus diesen kleinen Böxchen vernehmen durfte, konnte ich zuerst gar nicht glauben. Da lief kein Center mit, kein Sub. Ich habe danach gesucht! Die räumlich abgebildete Bühne war für meine Ohren unglaublich präzise, hochauflösend und neutral. Breit genug für Heimkinozwecke war die Bühne ebenso. Für meine Ohren lagen Welten zwischen den Neumanns und meinem jetzigen kleinen nubert System. So müssen Lautsprecher klingen. Ich habe nach dieser Erfahrung meine Lautsprechersuche vorerst eingestellt und mich...

      ....anderen Themen gewidmet
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      So z.B. aktuell der Farbgestaltung in meinem Heimkinoraum, siehe mein Eingangsposting. ;) Ich freue mich über Tipps aller Art.
      Aktuell neige ich zu RAL9004, Signalschwarz ringsrum. Auf der Suche nach dem dunklen Sweetspot.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Schwarzwert ()

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