Platzierung von Absorbern und Diffusoren - (inkl. Grafiken)

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    • Hallo,

      für mein Empfinden ist verklebtes Parket die schönste Lösung mit hochwertiger Anmutung. Wegen des günstigeren Preises und weil in meinem Kino immer alles vorläufig ist nehme ich mit Laminat vorlieb. Egal, wer deutliche Dämpfung durch Absorber im Raum hat, insbesondere die Decke bedämpft hat, der wird vor der Leinwand bei schallhartem Boden ein starkes Flatterecho wegen der einseitigen Bedämpfung hören. Am Hörplatz konnte ich das nicht wahrnehmen, dennoch habe ich die Flatterechostrecke durch einen hochflorigen Teppich vor der Leinwand gebrochen und abgestellt.

      Gruß
      rumpeli
      Besuch mich mal im Schrein oder im Bau Thread oder im Keller!

      Exodus 12:9 "Do not eat the meat raw or boiled in water, but roast it over a fire"
    • Jeez, als Bassabsorber ist da eigentlich nichts kalkulierbar - es wird ein gewisser Teil geschluckt und gut ist. Der Preis dafür sind Reflexionen - diese aber lassen sich kontrolliert behandeln.
      Ein Teppich hingegen ist im Umkehrschluss der gleiche "unkalkulierbare" Absorber, aber auch hier "völlig wumpe": Es werden Reflexionen geschluckt und gut ist - nur halt nicht im Bassbereich.

      Es ist also letztlich auch eine geschmackliche Frage, "behandelbar" sind beide Böden :)

      @Parkett:
      Würde ich mir nie wieder verlegen, viel zu empfindlich! Einmal den Schlüssel fallen lassen, gleich ne hässliche Delle im 40,-/qm Boden...
      Laminat ist dermaßen gut geworden, die Druckschicht (das eigentliche Muster) unter dem Melamin-Harz sehen dermaßen echt aus, es gibt eigentlich keinen Grund mehr, kein Laminat zu nehmen.

      Außerdem gibt es hier immer wieder Restposten auslaufender Meister-, Parador- oder Haro-Serien im Baumarkt (gute Qualität) zu großen Mengen für sehr kleines Geld (5-7 EUR, 31/23 Klasse 7mm), da kann man problemlose "Ein Zimmer + Reservepackung" kaufen. :thumbs:
      Gruß, Richard
      eisammen.de
    • Also schwimmend verlegter Boden ist für mich ein no-go - sowohl das Laufgefühl als auch die Trittgeräusche finde ich schrecklich. :verlegen:
      Zudem muss ja bei Fußbodenheizung eh verklebt werden, da stellt sich die Frage schon mal nicht.
      Auch beim Belag selbst fällt die Wahl für mich natürlich auf echtes Parkett und nicht auf bedrucktes Kunststoff. Geht ja nicht nur um die Optik...
      Wenn Parkett so empfindlich ist dass ein runtergefallener Schlüssel gleich eine Macke reinhaut dann ist vlt. das Holz zu weich. Auch ein Preis von €40,-/qm für einen Holzboden liegt ja eher im unteren Bereich, da tippe ich mal auf Weichholz.

      Wenn man Holzboden offen versiegelt (Wachs / Öl) und nicht lackiert dann kann man kleine Macken (wenn sie denn doch mal kommen) leicht wieder ausbessern, bei Laminat ist da nix zu machen. Ich halte insofern Holz sogar für die pflegeleichtere Variante.
      Aber natürlich alles IMHO - ist so eine Diskussion wie im Terrassenholz-Thread, da gibt es ja auch zwei Lager. :bier:
    • Hi

      Bei der Einrichtung meines Kinos habe ich mich sehr an Toole und sonstigen bekannten Autoren orientiert. (U.a.Tonmeister.de)
      Klanglich habe ich mein Kino in die richtige Richtung weitergebracht, aber ab einem gewissen Punkt bemerkte ich gewisse Vor- und Nachteile, die ich durchs reine Messen nicht erklären kann (wie meine obige Frage zur Loudness nach Haas), weil sie eher der Psychoakustik zuzuordnen sind. Ähnlich würde ich auch Richards Einwurf deuten, nämlich dass das sture Anbringen best. akustischer Maßnahmen nach Vorgaben nicht immer zielführend ist. Es mag an chillmasters Center gelegen haben, dass er von einem anderen Bodenbelag profitiert hat, oder an seinen Hörgewohnheiten. Wenn man nicht gerade grobe Fehler eingebaut hat, wird es ab einem gewissen Punkt sehr individuell, denke ich.

      Grüße

      Christian
    • crispop schrieb:

      Wenn man nicht gerade grobe Fehler eingebaut hat, wird es ab einem gewissen Punkt sehr individuell, denke ich.


      Very right man.....

      Wir reden hier über das "Einstellen" einer Anlage.
      Nicht aus dem Auge verloren werden darf die Tatsache, dass am allerletzten Punkt der Kette zwei Ohren sind - und diese sind bereits sehr individuell.
      Selbst davon ausgehend, dass der Hörer ein makelloses Gehör eines 15-jährigen hat, kann plötzlich eine Aussage kommen wie "oohhh....das dröhnt aber unangenehm" - während alles Messequipment "sagt", es kann nichts dröhnen.

      Wir haben also sowohl einen erheblich Wahrnehmungsfaktor als auch die persönliche Hörgewohnheit mit auf der Liste.
      Deshalb sage ich, hinsetzen, hören...Notizen machen, Notes abarbeiten.

      Mit System und "from Top to Bottom" durchgehend ergibt sich sehr schnell, welche Maßnahmen überhaupt und in welchem Umfang ergriffen werden sollten/müssen/können.

      Auch sehr wichtig ist, nach jeder Veränderung erneut zu hören und (ggfls.) Messen, denn jede Veränderung beeinflusst nicht nur den gewollten Teil, es können sich auch andere Faktoren ändern.
      So möchte man z.B. Reflexionen im oberen Bereich brechen. bringt Absorber an - und plötzlich kommt einem das Klangbild muffig vor - klar....hatten wir ja gerade ein paar Postnigs weiter oben: Hier haben die Reflexionen massgeblich (addierend) zum Frequenzbild beigetragen.
      Nachdem diese Reflexionen aber beseitigt wurden, können wir gleich wieder ein bisschen Knöf am EQ reinkurbeln....
      Gruß, Richard
      eisammen.de
    • Richard schrieb:

      Weicher Boden (Textil) mit ausreichender(!) Dichte:
      Absorberwirkung Mitten und Hochtonbereich


      Wobei hier die Frage ist was "ausreichend" ist. Um auch noch im Mittenbereich eine wirksame Absorption zu erhalten muss das schon ein verdammt langhaariger Flokati sein. Oder man nimmt gleich ein Bärenfell. :rofl:
      Eine selektive Bedämpfung der Höhen wirkt sich ja eher negativ aus. Statt einem zu kurzen, dann lieber gar keinen Teppich!

      (OT: Evtl. sollte ich meinen Hund im vorderen Reflexionspunkt auf dem Fußboden mit einmessen und ihn beim Filme gucken dort immer platzieren. Bei dem Fell müsste er bis in den Grundtonbereich hinein wirken :idee: :verlegen: )
    • Ja, genau die Erfahrung habe ich auch gemacht...

      Der Test mit dem Beschriebenen großen Absorber an der Seite war so ein Sache... Messtechnisch kaum ein Unterschied im Frequenzgang, dennoch klang es wesentlich besser mit Absorber.

      Wirklich begeistert bin ich im Punkto Raumakustik vom DBA... Die Anpassung an den eigenen Geschmack geht damit wesentlich einfacher und der schwierige Bassbereich ist deutlich entschärft.

      Gruß
      Nilsens
    • hocky schrieb:


      Wenn man Holzboden offen versiegelt (Wachs / Öl) und nicht lackiert dann kann man kleine Macken (wenn sie denn doch mal kommen) leicht wieder ausbessern, bei Laminat ist da nix zu machen. Ich halte insofern Holz sogar für die pflegeleichtere Variante.
      Aber natürlich alles IMHO - ist so eine Diskussion wie im Terrassenholz-Thread, da gibt es ja auch zwei Lager. :bier:


      Der "welcher Bodenbelag"? - Thread
      Gruß, Richard
      eisammen.de
    • Die Reflexionen vom Boden können unter Umständen durch einen großen Fußhocker aus porösem Absorber bedämpft werden. Dafür muss man natürlich zusehen, dass er hoch genug ist und genau im Ausbreitungsweg der Reflexion liegt.

      Ansonsten bin ich eher dafür, den Boden schallhart zu lassen und keinen Teppich zu installieren. Die RT60 kippt sonst schnell in Richtung zu stark bedämpfte Höhen. Außerdem kann das im Keller schnell muffig werden, wenn die Luftfeuchtigkeit tendenziell hoch ist. Inzwischen gibt es ja sehr schönes Klick-Vinyl-Parkett. Wasserfest, unverwüstlich und in allen Dekors zu haben.
    • FoLLgoTT schrieb:

      Die Reflexionen vom Boden können unter Umständen durch einen großen Fußhocker aus porösem Absorber bedämpft werden. Dafür muss man natürlich zusehen, dass er hoch genug ist und genau im Ausbreitungsweg der Reflexion liegt.

      Ansonsten bin ich eher dafür, den Boden schallhart zu lassen und keinen Teppich zu installieren. Die RT60 kippt sonst schnell in Richtung zu stark bedämpfte Höhen. Außerdem kann das im Keller schnell muffig werden, wenn die Luftfeuchtigkeit tendenziell hoch ist. Inzwischen gibt es ja sehr schönes Klick-Vinyl-Parkett. Wasserfest, unverwüstlich und in allen Dekors zu haben.


      Agree!

      Ich habe zwei 19.- EUR "Hocker" von Roller - eigentlich für die Füße, der ABsorbereffekt ist aber gewollter "Kollateralschaden" :P
      Quasi sowas: roller.de/sitzhocker-cube-schwarz/001015021300/
      Nur halt mit einer Stoffoberfläche.
      Gruß, Richard
      eisammen.de
    • Nilsens schrieb:

      Messtechnisch kaum ein Unterschied im Frequenzgang, dennoch klang es wesentlich besser mit Absorber.


      Hmm...Haas hätte eigentlich im oberen Bereich messbar sein müssen... :kratz:

      Es kann natürlich auch sein, dass Du empfindlich im 6-8 KHz Bereich bist (sind viele, ich auch), da sind dann schon 2 dB echt gewaltig, zumal das eine "linke" Frequenz ist - das sind die Metall-Schneide-Höhen. Ich bin ja eher der Freund feiner, silbrigen Höhen, also 12/14/16+ KHz.
      Eine Laufzeit-Addition von Frequenzen kann auch (wg. der Laufzeit) gewaltiger auffallen, als eine reine Amplitudenerhöhung einer Frequenz - ich denke, das war hier der Fall.
      Gruß, Richard
      eisammen.de
    • Hi,

      Andi-fl schrieb:

      (OT: Evtl. sollte ich meinen Hund im vorderen Reflexionspunkt auf dem Fußboden mit einmessen und ihn beim Filme gucken dort immer platzieren. Bei dem Fell müsste er bis in den Grundtonbereich hinein wirken )
      aber vor dem Film noch den Hund mit dem richtigen Shampoo waschen, damit sein Fell auch richtig Volumen hat :biggrin:

      Richard schrieb:

      es gibt eigentlich keinen Grund mehr, kein Laminat zu nehmen.
      na ja, mir z.B. ist er gerade im Winter zu kalt (keine Bodenheizung, Ebenerdig...kein Keller), da hat Holz schon einen Vorteil. was ich aber auch noch gut finde ist ein Linoleumboden, das ist auch recht angenehm und pflegeleicht. Da gibt´s ja mittlerweile auch eine Holzoptik die sogar Struktur hat, so einen hab ich in der Küche.
      Mir geht der Nutzen, gerade im HK, vor der Optik.

      crispop schrieb:

      Es mag an chillmasters Center gelegen haben, dass er von einem anderen Bodenbelag profitiert hat, oder an seinen Hörgewohnheiten. Wenn man nicht gerade grobe Fehler eingebaut hat, wird es ab einem gewissen Punkt sehr individuell, denke ich.

      Die Sprachverständlichkeit war vorher ja nicht schlecht, nur hörte ich danach wieder das "Geschmatze" bei Sängern, auch die Unterschiede in den Aufnahmen der Stimmen (z.B: ob es leichten Hall gibt), das höre ich jetzt super heraus. Das war aber bei der Messung nicht wirklich ersichtlich, wie Du ja schon schreibst. :)

      rumpeli schrieb:

      Egal, wer deutliche Dämpfung durch Absorber im Raum hat, insbesondere die Decke bedämpft hat, der wird vor der Leinwand bei schallhartem Boden ein starkes Flatterecho wegen der einseitigen Bedämpfung hören.
      Wie meinst Du das? wenn über einer normalen Leinwand, also nicht AT, über ihr nicht bedämpft wird.


      Sollte eigentlich, aus akustischen Gründen, nicht immer eine AT-Leinwand verwendet werden? ist ja eine recht große Reflektionsquelle.
      Seit ich eine AT-Leinwand habe, ist mir aufgefallen...und das schon vor meinen Akustik-Versuchen, das dadurch (in meinem Fall/Raum) die Effekte von den Surrounds besser zu orten sind, zuvor konnte ich gewisse Effekte nie so richtig orten, es verschwamm immer etwas...ob sie von vorne oder hinten kamen.

      Mir macht die Akustik echt Spaß, man lernt nie aus und man kann immer was rumbasteln :silly: :lol:

      Gruß
      Markus
      „Denken ist, was viele Leute zu tun glauben, wenn sie ihre Vorurteile ordnen.“ -William James
    • chillmaster schrieb:

      Sollte eigentlich, aus akustischen Gründen, nicht immer eine AT-Leinwand verwendet werden? ist ja eine recht große Reflektionsquelle.


      Da ist was dran. Ich kann mich noch an ein Forenmitglied mit einer nicht akustisch transparenten, gekrümmten Leinwand erinnern. Die wirkte wie ein Parabolspiegel. Auf dem Sitzplatz hat man richtig gehört, wie sie beim Sprechen den Schall gebündelt und zurück zum Hörer geworfen hat. In dieser Hinsicht ist akustische Transparenz auf jeden Fall deutlich im Vorteil. Den Effekt gibt es mit meiner Leinwand überhaupt nicht.
    • FoLLgoTT schrieb:

      chillmaster schrieb:

      Sollte eigentlich, aus akustischen Gründen, nicht immer eine AT-Leinwand verwendet werden? ist ja eine recht große Reflektionsquelle.
      Da ist was dran. Ich kann mich noch an ein Forenmitglied mit einer nicht akustisch transparenten, gekrümmten Leinwand erinnern. Die wirkte wie ein Parabolspiegel. Auf dem Sitzplatz hat man richtig gehört, wie sie beim Sprechen den Schall gebündelt und zurück zum Hörer geworfen hat. In dieser Hinsicht ist akustische Transparenz auf jeden Fall deutlich im Vorteil. Den Effekt gibt es mit meiner Leinwand überhaupt nicht.
      K.A. ob wir da das selbe Kino gehört haben, aber genau die Erfahrung habe ich auch mal gemacht. Wenn man neben einander gesessen und nach vorne gesprochen hat, war das extrem "komisch". Wie durch einen Trichter gesprochen. Da kam ein richtiges Echo zurück.

      Gruß
      Nilsens
    • gosihh schrieb:

      Moin,

      ich habe da mal eine Frage zur Front.
      Macht es auch sinn nicht zwei Eckabsorber und dazwischen Breitbandabsorber zu installieren, sondern vor die gesamte Wand 30cm Sonorock mit 30cm Luft dahinter zu installieren?

      Gruß und Dank
      gosi



      Wofür? Für die auftreffenden Rears?

      Auch hier gibt es keine allgemeingültige Antwort, dass sollte man vorher hören.
      Bedenke, dass die Front selber durchaus zu einer Aktivauslöschung führen KANN, insofern einige Parameter "getroffen" werden.
      Gruß, Richard
      eisammen.de
    • Richard schrieb:

      gosihh schrieb:

      Moin,

      ich habe da mal eine Frage zur Front.
      Macht es auch sinn nicht zwei Eckabsorber und dazwischen Breitbandabsorber zu installieren, sondern vor die gesamte Wand 30cm Sonorock mit 30cm Luft dahinter zu installieren?

      Gruß und Dank
      gosi



      Wofür? Für die auftreffenden Rears?

      Auch hier gibt es keine allgemeingültige Antwort, dass sollte man vorher hören.
      Bedenke, dass die Front selber durchaus zu einer Aktivauslöschung führen KANN, insofern einige Parameter "getroffen" werden.


      Seeehr vage Aussage - zu was für einer Aktivauslöschung soll das denn führen bei welchen "getroffenen" Parametern ? :confused:

      Genauso mit dem "hohl" verlegten Holzboden - welcher Bereich im Tiefton/Bass soll denn davon absorbiert werden ? :confused:
    • caterham schrieb:


      Seeehr vage Aussage - zu was für einer Aktivauslöschung soll das denn führen bei welchen "getroffenen" Parametern ? :confused:


      Nicht mehr vage, als so manch Frage... (bekomme ich jetzt dem Reim-Preis? :lol)

      de.wikipedia.org/wiki/Antischall
      de.wikipedia.org/wiki/Double_B…y#Aktive_Ausl.C3.B6schung

      Sorry for "links only", aber da steht es eigentlich "erschöpfend" erklärt :)

      caterham schrieb:


      Genauso mit dem "hohl" verlegten Holzboden - welcher Bereich im Tiefton/Bass soll denn davon absorbiert werden ? :confused:


      Ein entsprechend ausgerechneter Boden mit "Pseudo-Helmholtz" Konstruktion wird hierbei gezielt als Absorber eingesetzt, dieser Effekt wurde (wird noch?) von vielen Studios ausgenutzt.
      Gruß, Richard
      eisammen.de
    • Danke für die links - aber so wirklich wird damit nicht erklärt wieso man die Front nicht komplett dämmen soll, da es ansonsten zu Aktivauslöschungen kommen könnte unter gewissen Parametern wie von dir dargestellt.

      Und ich glaube wir beiden kommen hier inhaltlich auch nicht zusammen. :kratz:

      Die Funktionsweise von Antischall ist mir klar - ebenso die Funktionsweise eines DBA´s - aber das hat alles mit der Dämmung der gesamten Front zwischen den Superchunks (oder von mir aus auch ohne Superchunks nur mit der Dämmung wie von Gusi gefragt) nichts zu tun. Den kompletten vorderen Teil des Kinos, Wohnzimmers, Hörraums, Tonstudios zu dämmen hat sehr wohl Vorteile, nicht umsonst sind sowohl im Live-End-Dead-End-Prinzip als auch im Dead-End-Dead-End-Prinzip die vordere Hälften des Raumes gedämmt (und hier oftmals konsequenter Weise auch die Frontwand selber). Und natürlich würde auch eine ausreichend dicke Dämmung an der Frontwand dafür sorgen, die gesamte Raumakustik bis hin zum Bassbereich zu verbessern getreu dem Motto "viel hilft viel". Ebenso ist der Boden bei Dead-End-Dead-End-Konzepten in der Regel schallhart, eben damit der Raum nicht ganz "schalltod" und erdrückend klingt. Dass das dann nur die halbe Wahrheit ist und noch mehr in einer guten Raumakustik steckt ausser ein wenig Absorbtion ist uns wohl allen klar hier.


      @Gusi
      um auf deine Frage einzugehen: du kannst sehr wohl die Front zwischen den Superchunks oder Eckabsorbern komplett akustisch bearbeiten und ausfüllen ohne auf Nachteile von Auslöschungen zu stossen (mir sind zumindest keine bekannt, weder in der Praxis noch in der Theorie). Ich habe das bei mir gemacht, ALLE Wände sind mit 10cm Isover gedämmt (dahinter 10cm Luft zur Wand). In den Ecken stehen Superchunks aus Isover mit 1.30m Schenkellänge und auch die Decke ist mit 5cm Isover (5cm Abstand zur Decke) verkleidet, um die Erstreflektionen und ein böses Flatterecho zu beseitigen. Der Frequenzverlauf ist zufriedenstellend linear, die Raummoden sind zum überwiegenden Teil beseitigt, Reflektionen sind auch quasi keine mehr vorhanden und trotz einer kurzen Nachhallzeit von unter 200ms ist der Raum nicht schalltod. Ich werde jetzt noch ein wenig mit Diffussoren an der Rückwand experimentieren, in wie weit diese dem Klang dienlich sind weiß ich aber noch nicht (zumindest nicht in der Praxis, in der Theorie schon ;) ).

      Wenn Hamburg nicht so weit weg wäre, dann könntest du dir das sehr gerne bei mir anhören und selber beurteilen ob dir so etwas gefällt oder nicht. :thumbs:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von caterham ()

    • caterham schrieb:

      Und ich glaube wir beiden kommen hier inhaltlich auch nicht zusammen.


      Das ist völlig ok, ich habe ja auch eine "generell mehr abweichende Auffassung" von einem gut klingenden Raum (beachte das Wort "klingend").
      Viele Maßnahmen, die hier besprochen werden, erachte ich als "overdone".

      Aber erlaubt ist, was Spaß macht :)
      Gruß, Richard
      eisammen.de
    • Ich gehe ehrlich gesagt mir Caterhams Aussage konform, dass die Frontwand zu bedämpfen von Vorteil ist.
      Gerade aufgrund des SBIR-Effekts sollte hier, sofern irgendwie im Raum umsetzbar der Frontbereich breitbandig absorbierend ausgelegt werden, mit den Rears hat das zunächst einmal nicht viel zu tun, da die Front-LS hier einen wichtigeres Stellungsmerkmal aufweisen.

      Ich versteh nicht, warum Du uns so vage Aussagen lieferst Richard. Wir versuchen hier doch nur anhand von faktischem Wissen eine ideale Vorgehensweise zu empfehlen, vom Gehör alleine hat noch keiner seinen Raum optimiert.
      Was soll daran oversized/overdone sein, wenn man sich an das Fachwissen aus entsprechender Literatur hält, ist das nicht die Grundlage für entsprechende Maßnahmen?
      Mir hat meine erste bassdröhnende Anlage auch mal Spaß gemacht, da hatte ich noch überhaupt keine Grundlagen von Raumakustik verinnerlicht, aber akustisch richtig war da damals gar nichts.

      Zum Thema SBIR-Effekt sei dieser Link empfohlen.

      Da sich der Schall ab einer gewissen ( vom Abstand des LS zur Wand abhängigen ) Frequenz bei unbehandelter Rückwand über einen weiten Frequenzbereich entsprechen addiert und/oder auslöscht, müssen entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, ergo Frontwand bedämpfen und LS nah an der Frontwand positionieren. Ob man das nun mit 10cm oder mit 30cm Material macht, kommt wirklich auf den Versuch an ( Messen!!!)
      Gruß, Jeez

      "FOSSIL-THEATRE"
      Heimkino-Award 2008
    • Du hast mein Posting nicht richtig interpretiert.

      DAS, was Du im letzen Posting schreibst, ist ja auch völlig ok, wenn aufgrund eines eingegrenzten ("ermittelten") Problems eine entsprechende Optimierungsmassnahme ergriffen wird.

      Was ich "angegriffen" habe, ist der häufig zu beobachtende Trend, dass da "Zaubermassnahmen für ein tolles Heimkino" listenartig von oben nach unten abgearbeitet werden, ohne überhaupt zu wissen, was da getan wird, warum es getan wird und welche Auswirkungen es hat - und damit meine ich auch die Auswirkungen, die eigentlich nicht beabsichtigt waren.

      Wenn ich schon lese, dass da einige ihr 1,80 EUR Plastemikro aufbauen aber gar nicht wissen, was da gemessen wird, wie es interpretiert werden sollte und vor allem, auf welches Ursprungsproblem eine Messung hindeutet, "krisch isch Hals..."
      Meine Aussagen sind "vage", weil man doch eigentlich gar nichts präzisieren kann, ohne den Raum selber gehört zu haben - also mehr so allg. gültige Floskeln, die aber furchtbar daneben sein können bezogen auf die Individualsituation.

      Präsentiert jemand einen Grundriss seines Raumes, ein bisschen Text zur Ausstattung (was, wo, welche Oberflächen) und ein Messdiagramm seines Problemes, kann man schon sehr gezielt Rat geben - aber Postings (übrigens nicht dieser Thread hier) ala "Mein Raum dröhnt, was kann ich tun?" ....Rülps!


      Nachti.... :biggrin:
      Gruß, Richard
      eisammen.de
    • Da bin ich aber froh, dass das ok ist ;)

      Wie eingangs bereits erwähnt, sind die Skizzen und auch die allgemeinen Tipps natürlich erstmal nur theoretisch zu sehen, der Praxisfall sieht immer anders aus, da reicht schon ein geringfügig anderer Grundriss (L-förmig/mit Giebel/mit Nischen etc.) aus, um alles auf den Kopf zu stellen. Nur, die Theorie muss man natürlich erstmal kennen, um entsprechend einschätzen zu können, wo etwas im argen liegt. Dass diese komplex ist, muss man glaub ich nicht mehr erwähnen und genau dazu dienen die Infos in meinen Skizzen, sowie die entsprechenden nachgereichten Diskussionen.
      Ein Akustiker hat dieses Fach-Wissen, viel wichtiger aber ist doch die entsprechende Erfahrung im Optimieren von Räumen, die dazu verhilft akustische Probleme entsprechend einzuschätzen und zu lösen. Da sind hier mit Sicherheit 99% der User weit von entfernt.

      Fernhilfe ist immer problematisch, sogar mit Messdiagrammen, da bin ich völlig Deiner Meinung, nur je mehr Grundwissen wir hier vermitteln und bereit stellen, desto besser kann auch ein Neuling sein Problem vielleicht einordnen.
      Gruß, Jeez

      "FOSSIL-THEATRE"
      Heimkino-Award 2008
    • Stichworte:
      Anfangszeitlücke, Schallwegsverlängerung und das Erreichen einer gleichmäßigen Hallfahne:


      Es gibt aller Wahrscheinlichkeit nach einen eleganten Weg, die Schallenergie der seitlichen Erstreflektionen zu nutzen, um die Lebendigkeit einer zweikanaligen Aufnahme zu verbessern.
      Dies setzt voraus, dass man einen Raum hat, der ausreichend groß ist, um diese Art der Schallführung auch umzusetzen und einen Hörplatz der mit ausreichendem Abstand zu den Wänden einhergeht,
      insbesondere der Rückwand.
      In Studios wird sehr häufig in der Art verfahren, die reflektierte Schallenergie der Seitenwände auf einen an der Rückwand befindlichen großen 1-D QRD Diffusor zu lenken,
      hier gilt es eine ausreichend große reflektionsfreie Zone zu schaffen, in der man arbeiten kann - die RFZ.
      In diversen Heimkinos hat man das auch schon einige Male gesehen, z.B. das von Ceoofhell.

      Dabei werden an den seitlichen Erstreflektionspunkten sogenannte Sägezahn-Diffusoren verbaut, die den reflektierten Schall um den Hörplatz herumlenken,
      sodass er am hinteren Diffusor aufgebrochen werden kann.
      Diese Schallwegsverlängerung wird meinem Verständnis nach vorgenommen, um eine längere Anfangszeitlücke (ITD-GAP) zu erzeugen und dabei gleichzeitig die Lebendigkeit einer Aufnahme zu erhalten.
      Weitere Infos zur ITD-Gap findet man auch hier: - Klick -



      Wer weiterführende Infos hat oder was zu berichtigen weiß, bitte nur her damit :bier:
      Gruß, Jeez

      "FOSSIL-THEATRE"
      Heimkino-Award 2008

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von jeez ()

    • Danke jeez,

      allerdings ist mir aufgefallen, dass du die Sägezahndiffusoren eventuell falsch herum eingezeichnet hast. Im Normalfall dreht man diese, dass die offene Fläche nach Hinten zeigt. Diese Lücke kann man dann gut mit absorbtivem Material füllen, das heißt, der Schall gelangt dann von den Seitenwänden zwar in den rückwärtigen Raum, aber wird dann rückwärtig absorbiert.

      Oder hast du die Diffusoren bewusst so eingezeichnet. Wenn ja warum?

      Kann man natürlich auch machen und dann die Erstreflektionen dämpfen. Macht aber eigentlich wenig Sinn, den Schall von Hinten wieder nach vorn zu führen.

      Liebe Grüße Daniel
      Es gibt genau zwei Dinge, denen ich folge: 1. Der Logik
    • Das Dokument kenne ich, teilweise stütze ich meine Aussage auch darauf, da dort die Aussage u.a. lautet:

      "Ist die Raumgeometrie noch nicht vorgegeben, so kann man Reflektionen durch die Wände gezielt vom Abhörpunkt wegleiten" ( in diesem Fall umleiten, am Hörplatz vorbei)

      Möglicherweise liege ich mit der Bezeichnung Sägezahndiffusoren sogar falsch, denn eigentlich geht es darum Reflektionen in einem möglichst großen Frequenzbereich, UM den Hörplatz herum zu leiten, also müssten die REFLEKTOREN entsprechend groß sein und der Winkel so gewählt werden, dass der Einfalls & Ausfallswinkel flach ist. Ich denke, dass meine Skizze da die richtige Anordnung zeigt, wären die reflektierenden Flächen anders herum angeordnet, würde der Schall zum Hörplatz reflektiert. :huh2:



      Wenn man bedenkt, dass eine Anfangszeitlücke und eine reflektionsfreie Zone entstehen sollen, um eine gewisse akustische (nahe) Abbildung zu erreichen, dann sollten die Erstreflektionen innerhalb der ersten 17ms im Pegel möglichst verringert werden ( -20db sagt man), der diffuse Nachhall, bzw. die Hallfahne darf nach den besagten 17ms wieder etwas lauter sein, ohne störend zu wirken.
      Nichtsdestotrotz sollte die Hallfahne dann gleichmäßig abklingen. Dieser Nachhall wird m.E. als Lebendigkeit in der Wiedergabe empfunden.
      Die Anfangszeitlücke hat Einfluss auf die unmittelbare "Nähe" des Schallereignisses, siehe Link oben/Sengspielaudio
      Man beachte auch die Einteilung eines ( hier nicht perfekten ) ETCs. Innerhalb der ITD-Gap sollte die Pegeldifferenz der Reflektionen um besagte 20db verringert werden.



      Der Schall wird dann aber nicht nochmal von hinten nach vorne geführt, das wäre auch unsinnig.
      Einmal um den Hörplatz herum geleitet, wird der Schallweg so geführt, dass er hinten auf die Diffusoren der Rückwand trifft, diese ermöglichen das gleichmäßige Abklingen im diffusen Nachhall, da der Schall entsprechend gestreut wird.
      Dateien
      Gruß, Jeez

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      Heimkino-Award 2008
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