Platzierung von Absorbern und Diffusoren - (inkl. Grafiken)

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    • Guten Morgen Zusammen :)

      Als erstes möchte ich sagen, dass ich es absolut super finde, wie du versuchst die Zusammenhänge zu erklären und visuell darzustellen!
      Trotzdem sollten wir vorsichtig sein, welche Schlüsse wir aus der Theorie ziehen. Aber ich versuche die Situation etwas differenzierter darzustellen:

      Also generell glaube ich , dass wir beide falsch und doch irgendwie richtig liegen ^^

      Wir bedienen uns hier ja quasi dem Strahlenmodell. Dies ist in diesem Fall ja auch absolut richtig. Problem ist, dass das Wellenmodell auch noch gilt. Dieses besagt, dass ab einer bestimmten Frequenz, also Wellenlänge der Schall einfach um das Hindernis (in diesem Fall Sägezahnreflektoren) herumgebeugt wird: trockenbau-akustik.de/files/sm…/6/1/9/5/ZTR0607_5051.pdf
      Die untere Grenzfrequenz des Reflektors ist also von vornherein von der Fläche und des Winkels abhängig.

      Nun muss man sagen, dass die Anordnung ja maßgeblich von den eigenen Raumgegebenheiten abhängt: Also der Bündelung des Lautsprechers (frequenzabhängig), von der LS-Aufstellung im Raum, der Anwinkelung des LS und der sonstigen Raumgeometrie, inklusive der Position des Sitzplatzes.Eine allgemeine Aussage z.b. zur Anwinkelung der Reflektoren ist daher schwer zu treffen. Viel wichtiger ist die Theorie dahinter, die du ja schon richtig erläutert hast :thumbs:
      Dennoch solltest du darauf hinweisen, dass die Reflektoren in deinem Beispiel nur für diesen Raum gelten und absolut nicht allgemein gültig sind. Durch oben genannte Aspekte gestaltet sich das wirklich als diffizil und eine Allgemeinrezept bezogen auf die Kombination Raum und LS gibt es leider nicht. (das ist dir mit Sicherheit auch bewusst)
      Deswegen ist es auch wichtig für jeden Raum ein eigenes Konzept anzufertigen, ansonsten läuft man echt Gefahr sich sogar noch eine Negativwirkung der Akustikmaßnahmen einzuhandeln. Je geringer die Erfahrung, desto mehr "Trial-and-Error", wenn man nach der Anbringung und vorher-nachher Messung feststellt, dass es nicht den gewünschten, oder sogar kontraproduktiven Effekt gebracht hat.

      Wie Alpenpoint schon hingewiesen hat halte auch ich dein Widerlegungsbeispiel als fragwürdig, da es einmal den ersten Reflektor und einmal den zweiten Reflektor trifft.. Den absoluten Erstreflektionspunkt ist sowieso extrem schwer durch das "RFZ-Verfahren" hinzubekommen. Da würde ich vor allem bei kleineren Räumen eigentlich immer absorbieren. Alternativ denkbar wäre, so wie schon von mir vorgeschlagen, die Sägezahnreflektoren wie in deinem Beispiel anzuordnen (eventuell mit noch größerem Winkel) und den Reflektor nicht geschlossen, sondern offen zu bauen und die offene Fläche mit absorbtiven Material zu füllen. Im hinteren Bereich wird dann der Winkel zunehmend unwichtiger. Da einerseits je nach Raumgröße der ITD-Gap sowieso schon groß genug ist und andererseits auch der Schall mit zunehmender Entfernung Energie verliert. Daher wäre z.B. auch eine Drehung der Reflektoren um 90° denkbar und quasi dreieckig (zu beiden Seiten geschlossen) zu bauen, um den Schall quasi 3D auch an Boden und Decke umzulenken. Die Hauptaufgabe bei den rückwärtigen Diffusoren/Reflektoren ist sowieso nur die Streuung und damit die Aufhebung der Parallelität der Wände.

      Generell sollte man sich also nur an solche Raumakstikkonzepte heranwagen, wenn man fähig ist zu messen und die Messungen auch zu interpretieren. Alles andere ist stochern im Nebel und kann vor allem mit geringer Erfahrung eigentlich nur in die Hose gehn ^^

      So das wären nur meine Anregungen. Aber um es noch einmal zu sagen: Wirklich super, dass du dir die Arbeit machst und die Konzepte verständlich darstellst :bier:

      Liebe Grüße Daniel
      Es gibt genau zwei Dinge, denen ich folge: 1. Der Logik
    • Danke für Euer Feedback :bier:

      Ich hab die Skizze mal auf die Schnelle korrigiert ( siehe Anhang), damit der zweite Reflektor getroffen wird, nagelt mich bitte nicht gleich wieder auf exakte Winkel hin, die Grafiken sollen nur verdeutlichen, dass eine gegensätzliche Anordnung der Reflektoren dazu führt, dass der Schall eher beim Zuhörer ankommt, statt um ihn herum gelenkt zu werden.


      Dennoch solltest du darauf hinweisen, dass die Reflektoren in deinem Beispiel nur für diesen Raum gelten und absolut nicht allgemein gültig sind. Durch oben genannte Aspekte gestaltet sich das wirklich als diffizil und eine Allgemeinrezept bezogen auf die Kombination Raum und LS gibt es leider nicht. (das ist dir mit Sicherheit auch bewusst)


      Ist es in der Tat ;) Ich habe bereits in Posting Nr. 1 dieses Threads bereits darauf hingewiesen, dass dies Skizzen als beispielhaft anzusehen sind.

      Wir bedienen uns hier ja quasi dem Strahlenmodell. Dies ist in diesem Fall ja auch absolut richtig. Problem ist, dass das Wellenmodell auch noch gilt. Dieses besagt, dass ab einer bestimmten Frequenz, also Wellenlänge der Schall einfach um das Hindernis (in diesem Fall Sägezahnreflektoren) herumgebeugt wird: trockenbau-akustik.de/files/s…TR0607_5051.pdf
      Die untere Grenzfrequenz des Reflektors ist also von vornherein von der Fläche und des Winkels abhängig.


      Jedes reflektierende, streuende oder absorbierende Element hat einen gewissen Wirkbereich,
      dass wir hier über Frequenzen oberhalb des Übergangsbereiches der Schröderfrequenz reden ist mir schon bewusst.
      Um wirksame Reflektoren zu erhalten, die auch den Bereich der ein- bis vierfachen Schröderfrequenz eines Raumes effizient abdecken ( also unter dem Bereich in dem das absolute Strahlenmodell gilt), müsste man schon sehr große Reflektoren bauen, IMHO auf Raumhöhe mit entsprechender Breite.

      z.B. so Referenzkino-Auditorium auswählen - Das erste Bild oben links zeigt vorne seitlich raumhohe Reflektoren

      Deswegen ist es auch wichtig für jeden Raum ein eigenes Konzept anzufertigen, ansonsten läuft man echt Gefahr sich sogar noch eine Negativwirkung der Akustikmaßnahmen einzuhandeln.


      Unterschreib ich voll und ganz :bier:
      Dateien
      Gruß, Jeez

      "FOSSIL-THEATRE"
      Heimkino-Award 2008

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    • Hallo Jeez,

      du machst hinten außer in den Ecken Diffusoren, viele machen hinten aber dicke Absorber um die tiefe Ländsmode in den Griff zu bekommen. Genügen die Eckabsorber um die Längsmode zu bändigen? Wäre es nicht optimaler über dem Hörplatz Diffusoren und hinten hauptsächlich Absorber evtl. in Kombination mit Diffusoren neben den Rears?

      Solche "Sägezahnreflektoren" hab ich hier auch schon mal gesehen:
      steven-sailer.com/exclusive-ho…eimkino-vorfuehrraum.html
      Erste Reihe viertes Bild.


      lg, Alpi
      lg Alpi
    • Ich hatte hinten bisher nur Absorber. Bei meinen jetzigen Umbau habe ich auf Ohrhöhe an der Rückwand 2D QRD Diffusor eingesetzt. Darüber, darunter und in der Ecken sind Absorber.



      Zu sehen ist das Umbauergebnis ab hier: Mein Kellerkino - Index auf Seite 1 (Update 17. März 2015: Rückwand fertig und andere Kleinigkeiten)

      Höreindruck weiter Unten im Thread.
      Mein Kellerkino - The Twilight Zone (klick)
    • Hi Alpi,
      hinten in den Ecken sind keine Diffusoren, dort stehen stellvertretend für Helmholtzresonatoren oder Superchunks die eingezeichneten Kantenabsorber ( Dreiecke mit der Spitze in den Raum zeigend) wobei Kantenabsorber aus Akustikschaum nicht wirklich das Mittel der Wahl sind.

      Die Skizze ist angelehnt an eine Grafik aus Tooles Buch, indem er Stellen vorschlägt, an denen die entsprechenden Maßnahmen Sinn machen.
      Diese Grafiken sind wie gesagt kein allgemeingültiger Optimierungsvorschlag den man abbarbeiten könnte und gut ist´s, jeder Raum ist individuell zu behandeln,
      das sagt Daniel schon weiter oben und ich gebe ihm da völlig recht.

      Alles was nötig ist, um einen Raum zu optimieren kann nur anhand einer messtechnischen Erfassung nebst Auswertung, sowie vorherigen Berechnungen und Simulationen ermittelt werden.
      Anschließende Maßnahmen sollten immer messbegleitend geführt werden.

      Zu Deiner Frage, ich habe schon viele Räume gesehen, wo auf Teufel komm raus rundum bedämpft wurde und nachträglich wieder versucht wurde reflektive oder diffus reflektierende Flächen einzubringen, weil die Lebendigkeit in der Wiedergabe nicht mehr gegeben war.
      Glücklich kann sich der schätzen, dessen Raum eine gewisse Mindestgröße aufweist, ist der Raum sehr klein ( wie bei mir :verlegen: ) machen zB Diffusoren keinen Sinn, die Abstände zum Hörplatz wären viel zu gering, als dass sich eine Streuung ausbilden könnte.

      Gerade in Bezug auf eine Bedämpfung der Rückwand mit vollflächigen Steinwolleinsatz, spricht bei ausreichendem Abstand zum Sitzplatz überhaupt nichts dagegen, zusätzlich noch einen 1D-QRD Diffusor in/vor diese Steinwollwand zu integrieren. Der absorbierenden Wirkung ( Bass) tut das keinen Abbruch.
      Andi-fl hat das zum Beispiel so gemacht und wie ich finde, ist er in seinem Raum sehr überlegt vorgegangen :thumbs: ( Sorry Andi für´s Bilderklauen :bier: )



      Als Abschluss hat er zuletzt aber die Steinwolle mit Lochplatten abgedeckt, welche wie eine Frequenzweiche wirken, hier wird hauptsächlich der Bass bedämpft, der Mittelhochton bleibt relativ unangetastet ( genaue Absorptionswerte sollte man hier anhand von Tabellen prüfen)



      Die Steinwolle hinter dem Diffusor ist dennoch wirksam, da sich die Schallenergie der Basswellen um den Diffusor herum beugt ( Aufbau ohne Lochplatten) oder wie auf dem Bild durch die Löcher in das material gelangt.
      Wer bei sehr breiten und hohen Diffusoren das Eindringen in die dahinter liegende Steinwolle verbessern will, kann in den tiefsten Schächten der 1-D QRD Diffusoren die Rückwand mit kleinen Löchern durchbohren.
      Auch diese Lösung ist nur wieder EINE MÖGLICHE MAßNAHME in einem Raum.
      Hat man sehr ausgeprägte Moden, tendiere ich zu einer Kombination von Helmholtzresonatoren auf die Problemfrequenz abgestimmt und MIneralwolle.
      Gruß, Jeez

      "FOSSIL-THEATRE"
      Heimkino-Award 2008

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    • Hallo Jeez :)

      Danke für deine Antwort. Dein Einwand ist durchaus berechtigt. Allerdings habe ich weiterhin Bedenken, wenn man die Kante und den Innenraum des Reflektors nicht absorbierend baut, dass man sich auch klangliche Nachteile einholt. Das müsste man mal messen. Hast du denn ein Bild eines Kinos gefunden, bei dem die Reflektoren nach deiner ersten Skizze eingebaut wurden?! Bei ceofhell waren sie ja auch andersherum oder?

      Das Wort Schröderfrequenz wollte ich noch vermeiden, denn der Übergang ist ja nicht abrupt, sondern fließend. Daher würde ich die Berechnung nur grob durchführen und nicht stringent danach optimieren.

      Zu der Frage bezüglich Diffusoren oder Absorber hinten. Beurteilt diese Frage am besten nach dem ETC. Ist die Rückwandreflektion darin sichtbar und im Bereich des ITDG würde ich diese auf jeden Fall absorbieren. Ansonsten macht natürlich Diffusion mehr Sinn :)
      Der Bassbereich ist dann nochmal ne ganz andere Geschichte ;)

      Liebe Grüße Daniel
      Es gibt genau zwei Dinge, denen ich folge: 1. Der Logik
    • Hallo Jeez,

      Hi Alpi,

      hinten in den Ecken sind keine Diffusoren, dort stehen stellvertretend
      für Helmholtzresonatoren oder Superchunks die eingezeichneten
      Kantenabsorber ( Dreiecke mit der Spitze in den Raum zeigend) wobei
      Kantenabsorber aus Akustikschaum nicht wirklich das Mittel der Wahl
      sind.
      das hab ich doch geschrieben nur zwei beistriche vergessen :) .
      du machst hinten, außer in den Ecken, Diffusoren,
      Ich werde vorne Absorbieren und hinten mit Absorber und Diffusoren arbeiten.

      Raum2.jpg

      Raum3.jpg

      In den Ecken hinten werde ich wahrscheinlich Absorber mit Steinwolle ähnlich Andifl machen. sollte ich neben den Rears auch noch Diffusoren anbringen?
      Auf der Tür und links davon möchte ich auch Absorber machen. Andi hatte ja bereits die Absorberwand hinten mit Folie eingepackt da sollte doch der Hoch und Mittelton nicht mehr absorbiert werden? Sind die Lochplatten bei Andi auch aus optischen Gründen?

      lg, Alpi
      lg Alpi
    • @Alpenpoint: Warum gleich alles auf einmal planen?

      Die Behandlung der Erstreflekionen (Wand/Decke) durch Absorber ergeben bei deiner Raumgröße auf jeden Fall Sinn, diese würde ich auch relativ breitbandig abstimmen. Die Skyline-Diffusoren über dem Hörplatz schaden auf jeden Fall auch nicht. Aber danach würde ich mir den Raum erstmal anhören und messen.
      Durch dein DBA solltest ja zumindest bis an die obere Wirkfrequenz desselbigen keine Probleme haben. Das ist auf jeden Fall schonmal sehr hilfreich :thumbs:

      Ich würde dir von einer Komplettplanung abraten und das ganze Step-by-Step durch Hörerfahrungen und Messungen weiter optimieren. Oder was spricht dagegen?

      Liebe Grüße
      Es gibt genau zwei Dinge, denen ich folge: 1. Der Logik
    • Hi obi,

      Man kann sich halt alles besser vorstellen wenn man alles vorher plant, ist ja nicht in Stein gemeißelt :) . Die Absorber vorne sind alle schon fertig gebaut und liegen im Keller, ebenso die DC2 Diffusoren. Die Front baue ich so wie geplant.
      Hinten bin ich noch total flexibel aber trotz DBA hast du in den Ecken Moden, es spielen die Fronts und Surrounds ja auch bis ca. 80Hz nicht nur die Subwoofer. Die hintere Wand mache ich zuletzt und kann vorher messen und hören. Dagegen spricht nichts. ;)

      lg, Alpi
      lg Alpi
    • Alpenpoint schrieb:

      Hinten bin ich noch total flexibel aber trotz DBA hast du in den Ecken Moden, es spielen die Fronts und Surrounds ja auch bis ca. 80Hz nicht nur die Subwoofer. .


      Stimmt :) Höchstwahrscheinlich machen die Eckabsorber auch Sinn. Eventuell aber auch nicht?! Ich würde nach folgenden Fragen nachträglich optimieren:

      Stört dich eine Mode besonders? --> Helmi
      Möchtest du nur einen Bereich stark bedämpfen? --> Lochplattenabsorber
      Ist der Nachhall generell noch zu hoch? --> Absorber (mit/ohne Folie?)

      Diffusoren kannst ja eh nicht zu viele ham. Deswegen davon möglichst viele, wenn die Grundprobleme beseitigt sind.

      Da wären mir genrell zu viele Unwägbarkeiten in der Vorausplanung. Ich würde echt langsam steigern ;)

      Liebe Grüße
      Es gibt genau zwei Dinge, denen ich folge: 1. Der Logik
    • Achso auch noch wichtig... Im Prinzip am Wichtigsten: Der eigene Geschmack!

      Beisipelhaft dafür sind die Kinos von Ravenous (hat sich ja hier auch schon geäußert) und Kippschalter. Beides in meinen Augen grundverschiedene Konzepte. Kippschalters Kino (sehr bedämpft) hab ich schon gehört. Ravenous seins leider noch nicht. Dafür andere Räume dieser Art. Das ist echt Geschmackssache was einem da besser gefällt. Das Interessante ist, dass die beiden ja sehr nahe beeinander wohnen und ihre gegensätzlichen Kinos gut kennen.

      Vielleicht schreibt ja einer der beiden mal was zur eigenen Hörerfahrung im direkten Vergleich ;) Wobei sowas immer schwer ist, weil da wieder die Raumgröße Lautsprecherkonzept,... eine große Rolle spielen.

      Ich finde, dass beide Konzepte ihre Berechtigung haben. In "gut" oder "schlecht" kann man da nicht unterteilen. Ich persönlich bin auch hin- und hergerissen.

      Liebe Grüße
      Es gibt genau zwei Dinge, denen ich folge: 1. Der Logik
    • Hallo Jeez :)

      Danke für deine Antwort. Dein Einwand ist durchaus berechtigt. Allerdings habe ich weiterhin Bedenken, wenn man die Kante und den Innenraum des Reflektors nicht absorbierend baut, dass man sich auch klangliche Nachteile einholt. Das müsste man mal messen. Hast du denn ein Bild eines Kinos gefunden, bei dem die Reflektoren nach deiner ersten Skizze eingebaut wurden?! Bei ceofhell waren sie ja auch andersherum oder?


      Ein Beispiel gefunden?
      Ja, das "Referenz-Auditorium" dass Fairland gebaut hat und ich oben bereits verlinkt habe, hat genau diese Reflektorenanordnung, die den Schall nach hinten lenken würde.
      Der Aufbau bei Ceoofhell ist genau anders herum, möglicherweise spielen hier andere Faktoren eine Rolle. Da steht bei mir noch ein Fragezeichen.

      Gehen wir von dieser Anordnung der Reflektoren aus:



      ...und Deinem Einwand bzgl "Kurze Kante und Innenraum", dann dürfte die kurze Kante Schall wieder zur Front reflektieren, Im LEDE Prinzip wird die Front aber absorbierend ausgelegt, somit wäre die Frage eigentlich obsolet.
      Eine Bedämpfung im Inneren des Reflektors macht Sinn, wenn man Resonanzen befürchtet.
      Generell gehe ich von einem absolut geschlossenen Reflektor aus, wer will, kann die kurze Kante ja für´s Gewissen bedämpfen und den Innenraum dann ebenso.

      So, da es hier ja jetzt munter durcheinander geht und Alpi auch noch seinen neuen Keller-Raum mit ins Spiel bringt ( tolles Alpenpanorama by the way ;) ) dessen Planung bereits feststeht bevor man die Probleme dargelegt hat, möchte ich mal meine Vorgehensweise aufzeigen, wenn ich einen neuen Raum optimieren soll.
      Zum Hintergrund, ich führe ( mit Caterham als Co-Admin) eine Gruppe in einem großen sozialen Netzwerk, in dem wir uns mit Raumakustik befasseen und den Leuten helfen, Ihre Räume zu optimieren.

      Meine erste Frage ist immer die nach den Raummaßen, den Oberflächen ( Beton, Leichtbauwände ggfls hinterfüttert, etc) sowie Angaben zu Außenwänden, Innenwänden ( wichtig in Bezug auf Schimmelbildung bei der Verwendung poröser Absorber), Fenstern, Türen, Kellerraum oder Dachgeschoss, am besten noch ein Grundriss mit allen relevanten Daten.

      Ist der Raum quaderförmig berechne ich mit diesem Rechner die Raummoden und deren Vielfache.
      Außerdem versuche ich den Raum, die Absorptionswerte für die Wandflächen ( Aufbau ist wichtig, glatter Rigips mit Hinterfütterung absorbiert anders als schallharter Beton, dazu gibt es Tabellen), die Aufstellung der LS und des Hörplatzes mittels der Room-Sim-Funktion in REW ( Room EQ Wizard) WEITGEHEND zu simulieren.

      Dass diese Simulation nur eine Annäherung darstellt ist mir klar, für EASE hab ich leider nicht die nötigen finanziellen Mittel über ;)
      Mir geht es dabei aber um die grobe Einschätzung des Raumes und was Maßnahmen im FG bewirken, wenn man ganze Flächen unter Berücksichtigung des Absorptionsfaktors absorbierend auslegt.
      Spielt man das ein wenig durch, kann man bereits Aussagen machen, welche grundliegende Raummoden die Akustik im unbehandelten Zustand bestimmen, analysiert man weiter und betrachtet dabei die Harmonischen der Grundmoden kristallisiert sich schnell heraus, für welche Senke oder weitere Überhöhung diese die Ursache sind. Diese Erkenntnisse gleicht man mit den tatsächlichen Messungen ab und prüft diese auf ihre Plausibilität - Passen die Moden in der Simulation und den theoretischen Berechnugen mit den Messungen zusammen, oder stellen sich unerwartete Probleme heraus!?
      Aufgrund dieser Erkenntnisse versuchen wir Maßnahmen zu empfehlen, bei deren Umsetzung immer messbegleitend vorgegangen wird, jede kleine Änderung wird erfasst und bewertet, gegebenenfalls wird nachgesteuert oder umdisponiert. Es gibt zuviele Faktoren die wir als Hobby-Akustiker einfach nicht im Voraus absehen können, auch wenn die Ursache und Marschrichtung bereits stimmen.

      An erster Stelle steht dabei die Optimierung des Nachhalls von 20 - 200/250Hz und eine damit angestrebte Linearisierung dieses Bereichs, hierbei werden gleichzeitig Grenzflächeneffekte ( SBIR ) mit einbezogen.
      Natürlich hat man glechzeitig immer noch mehr im Blick
      Danach geht es an die Reflektionsbehandlung, dabei ist das Raytracing-Toolimmer ganz nützlich, besonders wenn ein massstabsgenauer Grundriss vorliegt, die Erzeugung einer gleichmäßig abklingenden Hallfahne mittels Diffusoren ist zuletzt dann nur noch Feinschliff, in vielen Fällen sind Diffusoren sogar überflüssig.
      Und für die EQ-Freunde sei gesagt, erst wenn das alles umgesetzt wurde macht der Einsatz eines EQs egal in welcher Form Sinn.

      Die Sache mit dem Geschmack ist übrigens ...naja immer relativ, aber das wisst ihr ja ;)
      Gruß, Jeez

      "FOSSIL-THEATRE"
      Heimkino-Award 2008
    • Hallo Jeez,

      So, da es hier ja jetzt munter durcheinander geht und Alpi auch noch seinen neuen Keller-Raum mit ins Spiel bringt ( tolles Alpenpanorama by the way ;)) dessen Planung bereits feststeht bevor man die Probleme dargelegt
      hat, möchte ich mal meine Vorgehensweise aufzeigen, wenn ich einen neuen Raum optimieren soll.
      So ganz kann ich das hier nicht stehen lassen ;) . Ich möchte mein Kellerkino hier überhaupt nicht ins Spiel bringen, ich habe nur gezeigt wie ich es machen möchte so wie Ravenous auch. Mein Ziel ist eine Raumakustik für Heimkino (Musik ist total zweitrangig) mit sehr trockenen und linearen Bass, offenen klaren Sound und sehr guter Sprachverständlichkeit. Deswegen und unter anderem auch wegen der Raumgröße, habe ich mich für ein DBA entschieden. Da alles aus Beton gefertigt ist und der Raum einen gewaltigen Nachhall hat habe ich vorne seitlich und an der Decke Absorber und in der Front eine Baffle Wall geplant. Hinten ist noch nicht fix wie es gestalte aber es wird auch in den Ecken absorbierend in Verbindung mit Diffusoren neben den LS. Muß man probieren und hören.
      Ich habe mir auch die Mühe gemacht und die 8 Subwoofer gebaut und das DBA inkl.FrontLS im leeren Raum gemessen und gehört!

      Zudem beschäftige ich mich schon länger mit REW und messen und habe in meinem Wohnzimmerkino schon Erfahrungen sammeln können. Da ich das Wohnzimmer nicht zum Kino umfunktionieren will und meiner Meinung nach in einem Raum ohne akustischer Behandlung der Sound immer ein Kompromiss ist habe ich mich entschlossen einen eigenen Raum zu "opfern" :) .

      Ich kannte also meine Probleme in dem Raum. Ob sich das ganze dann so anhört wie gewünscht wird sich weisen, hoffe aber mit dem Feinschliff alles in den Griff zu bekommen :) !

      Ravenous mißt z.B. gar nicht (bitte richtig stellen wenn ich falsch liege) und macht das nach Gehör und Erfahrung und wie man sieht kommt er so auch zu seinem Ziel, gefällt mir übrigens gut die Neugestaltung des Kinos! Jeder geht halt ein wenig anders vor.

      jeez schrieb:

      Meine erste Frage ist immer die nach den Raummaßen, den Oberflächen ( Beton, Leichtbauwände ggfls hinterfüttert, etc) sowie Angaben zu Außenwänden, Innenwänden ( wichtig in Bezug auf Schimmelbildung bei der Verwendung poröser Absorber), Fenstern, Türen, Kellerraum oder Dachgeschoss, am besten noch ein Grundriss mit allen relevanten Daten.
      Außerdem versuche ich den Raum, die Absorptionswerte für die Wandflächen ( Aufbau ist wichtig, glatter Rigips mit Hinterfütterung absorbiert anders als schallharter Beton, dazu gibt es Tabellen), die Aufstellung der LS und des Hörplatzes mittels der Room-Sim-Funktion in REW ( Room EQ Wizard) WEITGEHEND zu simulieren.
      So ähnlich habe ich es auch gemacht. Der Thread ist für "Anfänger" natürlich Gold wert da man hier sehr viele Sachen auch anhand praktischer Beispiele sehen kann. Ich finde die Lösung von Andi-fl im hinteren Bereich sehr gut, da muß ich doch glatt mal den ganzen Thread durchlesen!
      An erster Stelle steht dabei die Optimierung des Nachhalls von 20 - 200/250Hz und eine damit angestrebte Linearisierung dieses Bereichs, hierbei werden gleichzeitig Grenzflächeneffekte ( SBIR ) mit einbezogen.
      Dem kann ich nur zustimmen.
      Natürlich hat man glechzeitig immer noch mehr im Blick. Danach geht es an die Reflektionsbehandlung, dabei ist das Raytracing-Toolimmer ganz nützlich, besonders wenn ein massstabsgenauer Grundriss vorliegt, die Erzeugung einer gleichmäßig abklingenden Hallfahne mittels Diffusoren ist zuletzt dann nur noch Feinschliff, in vielen Fällen sind Diffusoren sogar überflüssig. Und für die EQ-Freunde sei gesagt, erst wenn das alles umgesetzt wurde macht der Einsatz eines EQs egal in welcher Form Sinn.
      Die Diffusion sieht man ja in Messungen nicht so gut? Man hört sie aber, da gibt es gute Beispiele in You Tube.
      EQ benötige ich beim DBA eigentlich gar keinen ausser zum sounden (Spassmode :) ), über der Trennfrequenz zwei, drei Filter etwas breitbandig und gut ist. Ab 500Hz möchte ich eigentlich gar nicht mehr eingreifen, das soll der LS und der Raum machen :) .
      Übrigens toller, interessanter Thread!

      lg und schönen Sonntag, Alpi
      lg Alpi
    • Hallo Jeez,

      Gerade in Bezug auf eine Bedämpfung der Rückwand mit vollflächigen Steinwolleinsatz, spricht bei ausreichendem Abstand zum Sitzplatz überhaupt nichts dagegen, zusätzlich noch einen 1D-QRD Diffusor in/vor diese Steinwollwand zu integrieren. Der absorbierenden Wirkung ( Bass) tut das keinen Abbruch.
      Andi-fl hat das zum Beispiel so gemacht und wie ich finde, ist er in seinem Raum sehr überlegt vorgegangen :thumbs: ( Sorry Andi für´s Bilderklauen :bier: )
      Als Abschluss hat er zuletzt aber die Steinwolle mit Lochplatten abgedeckt, welche wie eine Frequenzweiche wirken, hier wird hauptsächlich der Bass bedämpft, der Mittelhochton bleibt relativ unangetastet ( genaue Absorptionswerte sollte man hier anhand von Tabellen prüfen)

      Die Steinwolle hinter dem Diffusor ist dennoch wirksam, da sich die Schallenergie der Basswellen um den Diffusor herum beugt ( Aufbau ohne Lochplatten) oder wie auf dem Bild durch die Löcher in das material gelangt.
      Andi hat in seinem Bauthread geschrieben dass er das so nicht mehr machen würde es nimmt ihn zuviel Wirkung in Bezug auf die Bassabsorbtion.
      Hier nach zu lesen.

      Hier ist die Variante mit Porösen Absorbern in Folie gewickelt und mit Stoff verkleidet doch die bessere.

      lg, Alpi
      lg Alpi
    • Moin! :)

      Dem stimme ich zu.
      Beschaut man sich mal die Absorptionstabellen solcher Lochplatten, fällt auf, dass die Wirkung nicht gleichmäßig ist und je nach Wandabstand und Materialstärke dahinter sogar stark variiert. Diese Art Aufbau macht m.M.n. eine genaue Berechnung nach vorheriger Analyse der Moden unumgänglich, insbesondere in Bezug dazu, dass der Schallabsorptionsgrad in Teilbereichen geringer ist, als bei rein porösem Material.
      Weiterhin reicht es nicht aus nur auf den Schallabsorptionsgrad zu schielen, sondern auch die benötigte äquivalente Absorptionsfläche zu berechnen, um eine Ziel-Nachhallzeit im entsprechenden Frequenzbereich zu erreichen.

      Für die Berechnung des Absorptionswertes von porösen Absorbern kann man den Porous Absorber Calculator von Whealy.com benutzen.
      Gruß, Jeez

      "FOSSIL-THEATRE"
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