Guten Morgen Zusammen
Als erstes möchte ich sagen, dass ich es absolut super finde, wie du versuchst die Zusammenhänge zu erklären und visuell darzustellen!
Trotzdem sollten wir vorsichtig sein, welche Schlüsse wir aus der Theorie ziehen. Aber ich versuche die Situation etwas differenzierter darzustellen:
Also generell glaube ich , dass wir beide falsch und doch irgendwie richtig liegen
Wir bedienen uns hier ja quasi dem Strahlenmodell. Dies ist in diesem Fall ja auch absolut richtig. Problem ist, dass das Wellenmodell auch noch gilt. Dieses besagt, dass ab einer bestimmten Frequenz, also Wellenlänge der Schall einfach um das Hindernis (in diesem Fall Sägezahnreflektoren) herumgebeugt wird: trockenbau-akustik.de/files/sm…/6/1/9/5/ZTR0607_5051.pdf
Die untere Grenzfrequenz des Reflektors ist also von vornherein von der Fläche und des Winkels abhängig.
Nun muss man sagen, dass die Anordnung ja maßgeblich von den eigenen Raumgegebenheiten abhängt: Also der Bündelung des Lautsprechers (frequenzabhängig), von der LS-Aufstellung im Raum, der Anwinkelung des LS und der sonstigen Raumgeometrie, inklusive der Position des Sitzplatzes.Eine allgemeine Aussage z.b. zur Anwinkelung der Reflektoren ist daher schwer zu treffen. Viel wichtiger ist die Theorie dahinter, die du ja schon richtig erläutert hast
Dennoch solltest du darauf hinweisen, dass die Reflektoren in deinem Beispiel nur für diesen Raum gelten und absolut nicht allgemein gültig sind. Durch oben genannte Aspekte gestaltet sich das wirklich als diffizil und eine Allgemeinrezept bezogen auf die Kombination Raum und LS gibt es leider nicht. (das ist dir mit Sicherheit auch bewusst)
Deswegen ist es auch wichtig für jeden Raum ein eigenes Konzept anzufertigen, ansonsten läuft man echt Gefahr sich sogar noch eine Negativwirkung der Akustikmaßnahmen einzuhandeln. Je geringer die Erfahrung, desto mehr "Trial-and-Error", wenn man nach der Anbringung und vorher-nachher Messung feststellt, dass es nicht den gewünschten, oder sogar kontraproduktiven Effekt gebracht hat.
Wie Alpenpoint schon hingewiesen hat halte auch ich dein Widerlegungsbeispiel als fragwürdig, da es einmal den ersten Reflektor und einmal den zweiten Reflektor trifft.. Den absoluten Erstreflektionspunkt ist sowieso extrem schwer durch das "RFZ-Verfahren" hinzubekommen. Da würde ich vor allem bei kleineren Räumen eigentlich immer absorbieren. Alternativ denkbar wäre, so wie schon von mir vorgeschlagen, die Sägezahnreflektoren wie in deinem Beispiel anzuordnen (eventuell mit noch größerem Winkel) und den Reflektor nicht geschlossen, sondern offen zu bauen und die offene Fläche mit absorbtiven Material zu füllen. Im hinteren Bereich wird dann der Winkel zunehmend unwichtiger. Da einerseits je nach Raumgröße der ITD-Gap sowieso schon groß genug ist und andererseits auch der Schall mit zunehmender Entfernung Energie verliert. Daher wäre z.B. auch eine Drehung der Reflektoren um 90° denkbar und quasi dreieckig (zu beiden Seiten geschlossen) zu bauen, um den Schall quasi 3D auch an Boden und Decke umzulenken. Die Hauptaufgabe bei den rückwärtigen Diffusoren/Reflektoren ist sowieso nur die Streuung und damit die Aufhebung der Parallelität der Wände.
Generell sollte man sich also nur an solche Raumakstikkonzepte heranwagen, wenn man fähig ist zu messen und die Messungen auch zu interpretieren. Alles andere ist stochern im Nebel und kann vor allem mit geringer Erfahrung eigentlich nur in die Hose gehn
So das wären nur meine Anregungen. Aber um es noch einmal zu sagen: Wirklich super, dass du dir die Arbeit machst und die Konzepte verständlich darstellst
Liebe Grüße Daniel
Als erstes möchte ich sagen, dass ich es absolut super finde, wie du versuchst die Zusammenhänge zu erklären und visuell darzustellen!
Trotzdem sollten wir vorsichtig sein, welche Schlüsse wir aus der Theorie ziehen. Aber ich versuche die Situation etwas differenzierter darzustellen:
Also generell glaube ich , dass wir beide falsch und doch irgendwie richtig liegen
Wir bedienen uns hier ja quasi dem Strahlenmodell. Dies ist in diesem Fall ja auch absolut richtig. Problem ist, dass das Wellenmodell auch noch gilt. Dieses besagt, dass ab einer bestimmten Frequenz, also Wellenlänge der Schall einfach um das Hindernis (in diesem Fall Sägezahnreflektoren) herumgebeugt wird: trockenbau-akustik.de/files/sm…/6/1/9/5/ZTR0607_5051.pdf
Die untere Grenzfrequenz des Reflektors ist also von vornherein von der Fläche und des Winkels abhängig.
Nun muss man sagen, dass die Anordnung ja maßgeblich von den eigenen Raumgegebenheiten abhängt: Also der Bündelung des Lautsprechers (frequenzabhängig), von der LS-Aufstellung im Raum, der Anwinkelung des LS und der sonstigen Raumgeometrie, inklusive der Position des Sitzplatzes.Eine allgemeine Aussage z.b. zur Anwinkelung der Reflektoren ist daher schwer zu treffen. Viel wichtiger ist die Theorie dahinter, die du ja schon richtig erläutert hast
Dennoch solltest du darauf hinweisen, dass die Reflektoren in deinem Beispiel nur für diesen Raum gelten und absolut nicht allgemein gültig sind. Durch oben genannte Aspekte gestaltet sich das wirklich als diffizil und eine Allgemeinrezept bezogen auf die Kombination Raum und LS gibt es leider nicht. (das ist dir mit Sicherheit auch bewusst)
Deswegen ist es auch wichtig für jeden Raum ein eigenes Konzept anzufertigen, ansonsten läuft man echt Gefahr sich sogar noch eine Negativwirkung der Akustikmaßnahmen einzuhandeln. Je geringer die Erfahrung, desto mehr "Trial-and-Error", wenn man nach der Anbringung und vorher-nachher Messung feststellt, dass es nicht den gewünschten, oder sogar kontraproduktiven Effekt gebracht hat.
Wie Alpenpoint schon hingewiesen hat halte auch ich dein Widerlegungsbeispiel als fragwürdig, da es einmal den ersten Reflektor und einmal den zweiten Reflektor trifft.. Den absoluten Erstreflektionspunkt ist sowieso extrem schwer durch das "RFZ-Verfahren" hinzubekommen. Da würde ich vor allem bei kleineren Räumen eigentlich immer absorbieren. Alternativ denkbar wäre, so wie schon von mir vorgeschlagen, die Sägezahnreflektoren wie in deinem Beispiel anzuordnen (eventuell mit noch größerem Winkel) und den Reflektor nicht geschlossen, sondern offen zu bauen und die offene Fläche mit absorbtiven Material zu füllen. Im hinteren Bereich wird dann der Winkel zunehmend unwichtiger. Da einerseits je nach Raumgröße der ITD-Gap sowieso schon groß genug ist und andererseits auch der Schall mit zunehmender Entfernung Energie verliert. Daher wäre z.B. auch eine Drehung der Reflektoren um 90° denkbar und quasi dreieckig (zu beiden Seiten geschlossen) zu bauen, um den Schall quasi 3D auch an Boden und Decke umzulenken. Die Hauptaufgabe bei den rückwärtigen Diffusoren/Reflektoren ist sowieso nur die Streuung und damit die Aufhebung der Parallelität der Wände.
Generell sollte man sich also nur an solche Raumakstikkonzepte heranwagen, wenn man fähig ist zu messen und die Messungen auch zu interpretieren. Alles andere ist stochern im Nebel und kann vor allem mit geringer Erfahrung eigentlich nur in die Hose gehn
So das wären nur meine Anregungen. Aber um es noch einmal zu sagen: Wirklich super, dass du dir die Arbeit machst und die Konzepte verständlich darstellst
Liebe Grüße Daniel
Es gibt genau zwei Dinge, denen ich folge: 1. Der Logik