Platzierung von Absorbern und Diffusoren - (inkl. Grafiken)

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    • Platzierung von Absorbern und Diffusoren - (inkl. Grafiken)

      Hallo Beisammen.

      Da im Diffusoren-Thread öfters mal Nachfragen kommen, welche Diffusoren wo eingesetzt werden, hab ich mal ein paar Grafiken gebastelt,
      die sich im wesentlichen auf eine Empfehlung aus dem Akustikbuch von Floyd E. Toole beziehen. (Die Wände sieht man hier ausgeklappt)
      Ich habe dies ergänzt, um die verschiedenen Raumkonzepte und Anwendungsfälle zu verdeutlichen.



      Am Hörplatz sollte lediglich der direkt abgestrahlte Schall der Lautsprecher ankommen, daher strebt man dort eine reflektionsfreie Zone an.
      Die frühen Reflektionen an den Seitenwänden, Decke und an der Rückwand versucht man mit verschiedenen Maßnahmen zu beeinflussen, sodass sie das Originalsignal nicht mehr überlagern und somit verfälschen können.

      Die in der Skizze (Abb.1.1) gezeigte Anordnung beschreibt das LEDE-Prinzip, was im englischen als "Live End - Dead End" bezeichnet wird.
      Zu deutsch würde man sagen, dass das hintere Ende des Raums das akustisch lebendige bzw. diffus streuende ist und das vordere das akustisch tote, also absorbierend wirkende Ende des Raumes darstellt.
      Das "LEDE-Prinzip" wird in der Regel für die reine Stereo-Wiedergabe herangezogen, wo eine gewisse akustische Lebendigkeit im Raum erwünscht ist.

      Abb. 1.1.



      Wie viele inzwischen sicher wissen, können frühe Reflektionen 1. Ordnung ( Erstreflektionen) sich durch Interferenzen nachteilig auf die Räumlichkeit und Ortbarkeit der Wiedergabe der Haupt-Lautsprecher auswirken.

      In der Literatur wird allerdings darauf hingewiesen, dass nicht jede Erstreflektion automatisch als "schlecht" eingestuft werden darf.
      Man unterscheidet hierbei nicht nur frühe (1.Ordnung) und späte Reflektionen (2. und höherer Ordnung), sondern auch die Art des Schalleinfalls auf den Zuhörer.
      In letzterem Fall spielt der IACC ( Interauraler Kreuzkorrelationskoeffizient) eine entscheidende Rolle, ist dieser Wert gering, so wie es bei seitlichen Erstreflektionen der Fall ist, können wir bzw. unser Gehirn eine solche Interferenz, sprich eine Veränderung in der Klangfarbe ausgleichen.
      Ist der Wert dagegen hoch, wie es bei Reflektionen an der Decke, an der Rückwand und am Boden der Fall ist, können wir dies nicht mehr ausgleichen.
      In diesem Fall empfiehlt sich Absorption solcher Reflektionen. Weitere Infos dazu ab Seite 3.

      Hierzu verwendet man neben diversen anderen porösen Materialien z.B. Akustikschaum mit einem Mindestdurchmesser von 8cm, besser sind 10cm,
      gerne auch mit etwas Wandabstand, um noch tiefer im Frequenzband zu wirken.

      Der Schall, den die Hauptlautsprecher abstrahlen, erreicht nachdem er den Hörplatz passiert hat auch die Rückwand.
      Wird der Schall dort nicht beeinflusst, reflektiert er wieder zurück zu unserem Hörplatz, was vom Geschehen vorne ablenkt.
      Um dem entgegen zu wirken, setzen wir beim LEDE-Prinzip an der Rückwand, aber auch an den hinteren Seitenwänden 1-D QRD Diffusoren ein, die diese Reflektion zerstreuen sollen.
      Zwar bleibt damit die Schallenergie im Raum bestehen, sie wird dann aber auf horizontaler Ebene in viele unterschiedliche Richtungen gelenkt, so dass sie als diskretes Schallereignis für das menschliche Gehör nicht mehr erkennbar ist.
      Somit wirkt der Raum im hinteren Bereich eines Raumes lebendig, ohne die negativen Einflüsse am Hörplatz zu erzeugen,der Raum wirkt hinten akustisch quasi "offen".
      Für die Wirkung eines Diffusors ist allerdings immer ein gewisser Abstand nötig, damit sich die Wirkung auch entfalten kann, sitzt man sehr nahe an der Rückwand ( weniger als 1,5m) machen Diffusoren keinen Sinn,
      in diesem Fall ist Absorption die bessere Alternative.



      Das DEDE-Prinzip, abgekürzt für "Dead End - Dead End" (Abb.1.2) unterscheidet sich zum LEDE-Prinzip durch den Einsatz von breitbandigen Absorbern an der Rückwand, anstatt der Diffusoren und ist eher für den Einsatz in Heimkinos gedacht, wo der Nachhall kürzer als in reinen HiFi-Räumen sein darf.

      Abb. 1.2.



      Die Raumecken und Kanten werden dazu genutzt, den Bassbereich zu beeinflussen. Dies kann mit Kantenabsorbern oder anderen porösem Material mit entsprechender Materialstärke geschehen. Man kann aber auch speziell berechnete Helmholzresonatoren oder Verbundplattenresonatoren kombinieren.



      Maßnahmen an der Decke:

      Die vorderen zwei Drittel der Raumdecke (ab Lautsprecher bis kurz vor den Sitzplatz) werden in vielen Räumen mit sogenannten "Deckensegeln" ausgestattet.


      Abb. 1.3.



      Diese Deckensegel/Absorber wirken ebenfalls breitbandig und decken einen recht großen Teil der Raumdecke ab, um die unerwünschte Decken-Erstreflektion, die von den vorderen Lautsprechern herrühren, zu verhindern.
      Wer große Flächen zu belegen hat, kann sich bei diversen Lieferanten genaue Zuschnitte fertigen lassen, z.B. 100 x 120cm.

      Auch hier ist die Mindestdicke wieder ein wichtiger Aspekt,
      Oft kann man aber auch beobachten, dass diese Akustik-Schaumstoffplatten mit etwas Abstand von der Decke abgehangen werden.
      Das ist nicht besonders schwierig, da Akustikschaum mit recht wenig Gewicht daher kommt.
      Durch das Abhängen verbessert sich die Wirkung zu tieferen Frequenzen hin.

      Ein gutes Beispiel für so eine Installation findet sich zum Beispiel im Showroom von:

      Hollywood-Zuhause/Takeoff Media

      Der Bereich über dem Sitzplatz kann anschließend noch mit 2-dimensionalen Diffusoren ausgestattet werden.

      All diese Maßnahmen sind als grobes beispielhaftes Szenario in diesem rechtwinkligen Raum zu sehen.
      Für abweichende Grundrisse/Raumsituationen ( L-förmig, Spitzgiebel, etc) sollten individuelle Maßnahmen gefunden und durch Messungen begleitet werden, da es kein Pauschalrezept für alle Räume gibt.
      Gruß, Jeez

      "FOSSIL-THEATRE"
      Heimkino-Award 2008

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von jeez ()

    • Ich konnte ja schlecht die Skizze aus dem Buch einscannen, also hab ich mal etwas mit Coreldraw gespielt, das geht mir inzwischen recht flott von der Hand.
      So sind die Skizzen für die schnelle Erklärung nun immer parat und das Forum hat auch etwas davon.
      Hab ich natürlich gern für Euch gemacht :)


      @DLPLCD ( Peter):

      Um auf Deine Frage zu kommen, ich würde den seitlichen Bereich in einem so geschnitten Raum nicht mit Absorbern zupflastern,
      da die Bi-/Dipole auch immer etwas auf reflektive Flächen angewiesen sind, um eine diffuse Surround-Atmosphäre zu gewährleisten. Zudem vergrößert sich die Absorptionsfläche im Raum zusätzlich, was wiederum zu einer Überdämpfung führen kann, wenn man vorne schon die ganzen Maßnahmen umsetzt.

      Im Orange Clu hat der Mike für die seitlichen Bi-/Dipole eine spezielle 2-D Diffusoranordnung gebaut,
      mit Rampen die den Schall etwas führen sollen.



      Die Idee weicht dabei natürlich von der Vorgabe an Wänden 1-Dimensionale Diffusoren einzusetzen ab,
      aber ich finde, dass die Wandfläche um die Lautsprecher herum auf die Art sehr gut mit Diffusoren umrandet werden kann, ohne dass Lücken entstehen.
      Die 2-Ds streuen halt in diesem Fall auch etwas Richtung Boden und Decke und nicht nur horizontal.
      Gruß, Jeez

      "FOSSIL-THEATRE"
      Heimkino-Award 2008
    • Hallo Peter :)

      Die Nachhallzeit sollte zwischen 0,2s (sehr trocken) und 0,5s (eher hallig) liegen. Je nach persönlichem Geschmack und Hörempfinden.
      Ich mags lieber in die Richtung überdämpft, als zu hallig. Dann kannst wenigstens die Leistung deiner Verstärker mal richtig einsetzen :P

      @ Jeez:

      Zu Ergänzen wäre vielleicht noch, weil nicht jeder ein optimales Heimkino hat, dass man Fenstern mit einem Vorhang den scharfen Reflektionsschall nehmen kann.

      Eventuell könnte man auch noch in den Ecken hinter den Frontboxen Helmholzresonatoren, für einen noch genaueren Eingriff, verwenden.

      Aber sonst sehr schön :) Die Bilder sind wirklich gut gemacht und anschaulich!

      LG Obi
      Es gibt genau zwei Dinge, denen ich folge: 1. Der Logik
    • Sehr schöne Erklärungen! So mag ich das!
      Ich will meine 2m niedrige Decke minimal in der Höhe mit Rigips verkleiden und mit Sfeinwolle füllen,
      könnte ich den Bereich, an dem Deckensegel kommen, auch einfach offen lassen und die Steinwolle dort einfach mit Stoff beziehen?
      Will nicht viel an Höhe verlieren und mir ist klar, dass ich damit keine Wunder bewirken werde, aber ist doch besser als nix zu machen, oder?

      Und sollte man erst die EAs an die nackte Wand bauen, oder erst die Decke verkleiden, zwecks Schallschutz nach oben?

      der Stephan
    • Hallo Stephan,

      ich würde bei deiner Deckenhöhe wenigstens 6-8 cm Termarock 50 in der ersten Raumhälfte ganz an die Decke bringen.
      Das ganze bespannst du dann mit ikea Ditte.

      Über den Sitzplätzen bringst du für die Optik auch einfach mit Ditte bespannte Ramen oder alternativ noch Diffusoren.
      Natürlich kann man auch diesen Bereich erst mit Steinwolle verkleiden und dann Rigips drüber bringen.
      Ob jetzt aber 5cm Steinwolle und etwas Rigips ein großer Schallschutz für den drüber liegenden Raum ist, weis nicht.
      Ich würde das vermutlich wegen der eh geringen Deckenhöhe nicht machen und es in der zweiten Raumhälfte bei Ditte Bespannung oder Diffusoren ganz unter der Decke belassen.
      In der ersten Raumhälfte kommt dann die
      Steinwolle ganz an die Decke.

    • @Stephan: 5cm sind immer noch besser als garnichts. Ich habe ebenfalls nur ne 2m Deckenhöhe. 5cm Deckensegel + 2cm luftabstand zur Decke. Sehr grenzwertig in der Höhe jetzt. Aber komplett nackt der Raum ist Akustisch absolute Grütze. Früher hats mich nicht gestört. Heut kotzt es mich an. :D Wenn der Sound Kacke ist. ;)
      beste Grüße
      Thomas
    • Ja, den Bass bekomme ich natürlich nicht gedämmt, aber den Kampf will ich auch garnicht aufnehmen!
      Nur halt dass man nicht immer alles hört! Abschirmen kann ich den Keller eh nicht vom Rest des Hauses!
      Deswegen lieber ein wenig als garnichts!
      Also werd ich das später so in angriff nehmen und die Bereiche der Deckensegel offen halten und bespannen!
      Hab ja noch etwas Zeit!

      der Stephan

      PS:Wenn die Beiträge hier stören, können sie auch in meinen Fred verschoben werden!
    • @Obi:

      Die ideale Nachhallzeit ist frequenzabhängig, als Vorgabe in welchem Toleranzereich man sich bewegen sollte, dient diese Grafik:



      Wie man sieht, darf die Nachhallzeit ab den unteren Mitten bis hin zum Tiefbass allmählich und langsam ansteigen. Wie immer gilt, der eine mag es etwas trockener, der andere lebendiger.
      Fakt ist, dass wenn man schon eine trockener Wiedergabe mag, dass man das auch gleichmäßig über den gesamten FG so erreichen muss und nicht nur im Mittel-Hochton-Bereich,
      senkt man den Mittel-Hochton Bereich auf 0,25ms ab, muss entsprechend auch der Bass und Oberbass kürzer nachklingen, sonst wird es schnell mulmig im Raum.

      Während man im Bereich ab 500Hz aufwärts den Raum mit relativ einfachen Mitteln schnell und unkompliziert bedämpfen aber auch verdammt schnell überdämpfen kann, ist das im Bass und Tiefbass-Bereich nahezu unmöglich.
      Egal wieviele HH-Resonatoren, Plattenschwinger oder dickes poröses Material man einbringt, der Raum kann nur "trockener" klingen, aber ehe man eine Überdämpfung erreicht, ist der Raum so mit Material vollgestellt, dass man sich darin eigentlich nicht mehr aufhalten möchte, es sei den man hat kein Problem mit Platzangst ;)


      Dein Einwand mit den HH-Resonatoren in den Ecken ist EINE Maßnahme, aber was man in den Ecken an Maßnahmen ergreift, hängt davon wo sich die Problemzonen im FG befinden und wie man den Problemen am besten beikommt, ohne zuviel Platz zu verschenken.
      Meine Skizze zeigt Kantenabsorber in den Ecken, natürlich kann man da auch Plattenabsorber flächig an den Wänden verbauen oder mehrere HH-Resonatoren übereinander bauen, das kommt immer auf die jeweilige Situation an, meine Grafiken sind ja recht allgemein gehalten.

      Ohne Messungen bewegt man sich dabei mit verbundenen Augen und im freien Fall und weiß nicht wo man landet.
      HH-Resonatoren wirken zum Beispiel recht schmalbandig, je nach Abstimmung z.B. in einem 5Hz Wirkbereich, wogegen VPRs wiederum deutlich breitbandiger wirken, aber nicht mehr ganz so tief runterkommen ( je nach Stärke der Stahlplatte)

      @ Stephan:

      Schallschutz erreichst Du mit Deiner Idee von 5-10cm dicker Mineralwolle so gut wie gar nicht, Du kannst damit Erstreflektionen an der Decke bekämpfen, aber dann sollte keine Rigips-Konstruktion darunter hängen.
      Um echten Schallschutz zu erreichen, müsstest Du eine Raum-in-Raum Konstruktion bauen, was bei Deiner Raumhöhe nicht in Frage kommt.
      Damit Du mal einen guten Eindruck dazu bekommst, schau Dir mal folgendes Video an, dass ich letztens erst gefunden habe:

      Gruß, Jeez

      "FOSSIL-THEATRE"
      Heimkino-Award 2008
    • Ja, die Raum in Raum-Konstruktion isr wirklich ausgeschlossen bei mir!
      Ich will ja auch keine Bestwerte erreichen, aber wenigstens etwas bewirken/versuchen!
      Und ist klar, da wo die Erstreflektionen auftreten sol natürlich kein Rigips sein! Wenn es soweit ist bei mir gehe da nochmal drauf ein!
      Solange hab ich genug Teit mir Gedanken zu machen, bevor ich einfach drauf los baue! Aber danke für Deine Antwort :bier: !

      der Stephan
    • @Jeez

      Mit der Frequenzabhängigkeit hast du natürlich Recht und die Grafik erklärt das ja auch anschaulich. Ohne Grafik wollte ich jedoch nicht zu tief ins Thema einsteigen :)

      Die Holzhelmresonatoren sind relativ einfach zu bauen und man kann im Gegensatz zu den anderen Methoden relativ schmalbandig in die Akkustik einzugreifen und bestimmte Frequenzen mit einem sehr hohen Wirkungsrad bedämpfen. Allerdings kann man ohne Messinstrumente auch danebenliegen und vieles falsch machen. Im Gegensatz zu tief abgestimmten Breitbandabsorbern. Da hast du natürlich mit deiner Aussage Recht, dass man im Tieftonbereich einen Raum eigentlich nicht überdämpfen kann.

      Aber man kann natürlich auch viel an Ecken und Stellen dämpfen, in denen es weniger bringt. Daher danke für den groben Überblick im ersten Post. An den von dir gezeichneten Stellen mit den von dir genannten Mitteln ist es auf jeden Fall sinnvoll :)

      Liebe Grüße
      Es gibt genau zwei Dinge, denen ich folge: 1. Der Logik
    • Vielen Dank für diese kompakt gefasste und trotzdem sehr gut verständliche Auflistung.

      Eine Frage habe ich noch dazu: Mein Kinokeller ist 4,2m lang, 3,5m breit und 2m hoch. Meine Sitzplätze (4er Couch) ist nur 15cm von der Rückwand entfernt. Ich habe 2 waagerechte Absorber angebracht (Sonock 50mm, 1m x 62cm im Rahmen). So richtig zufrieden bin ich noch nicht. Welche Verbesserungsmöglichkeiten gibt es? Ich möchte nicht weiter weg von der Wand.

      Gruß Günter
      Das Weiß der Leinwand ist das Schwarz des Films
    • @Obi: Gerne, schön, dass sich noch jemand auskennt :)

      @Günter: Wo hast Du jetzt die Absorber angebracht? Rückwand?
      Für eine breitbandige Absorption, also über einen größtmöglichen Frequenzbereich, brauchst Du im Idealfall 10cm poröses Material.
      Es gibt hier einen Thread der sich mit dem Absorptionsverhalten verschiedener Materialen im Zusammenspiel mit den entsprechenden Materialstärken ( Basotect, Steinwollprodukte, Caruso Isobond, etc.) befasst.

      Wenn Du an der Rückwand sitzt, macht Diffusion wie gesagt keinen Sinn, da ist Absorption die einzige Option, den hinteren Bereich zu optimieren.
      Ich sitze genau vor der Rückwand und experimentiere im Moment mit Vicoustic Wavewood Elementen, da mir reiner Schaumstoff doch etwas zu stark absorbiert hat, die Wavewood aber im Hochton noch etwas reflektieren und lebendiger wirken.
      Bin wie gesagt noch am tüfteln, warte noch auf meine neue Couch, dann wird sich entscheiden, ob ich wie zu sehen drei Elemente oder zwei Elemente verwende und ein paar Zentimeter Luft dazwischen lasse.
      Mein Raum ist nur 10qm groß, da sind ein paar Quadratdezimeter belegte Fläche schon entscheidend, vor allem wenn man direkt davor sitzt.




      Mal ganz grundsätzlich finde ich, dass die verschiedenen Fragestellungen hier allmählich unübersichtlich werden.
      Ich wollte ein paar Grundlagen anhand der Grafiken aufzeigen, vielleicht erstellt jeder, falls noch nicht geschehen, seinen eigenen Thread und man gibt dann dort ganz spezifisch Hilfestellung, ok? :)

      Damit sich aber keiner vor den Kopf gestoßen fühlt, ich freue mich auf die rege Beteiligung und die vielen Klicks, scheint ein interessantes Thema zu sein. :)
      Gruß, Jeez

      "FOSSIL-THEATRE"
      Heimkino-Award 2008
    • Hi,

      Vielen lieben Dank für Erläuterung :)
      Wie ist das Akustikbuch von Floyd E. Toole eigentlich zu lesen/verstehen? hab gerade danach gesucht, gibt es wohl nur in Englisch.

      Ich bin auch noch am 1D QRDs für die Seite/Rückwand am planen, da ich 2 Meter Abstand zu den Wänden habe, werde ich mich mal mit einem breitbandigen Versuchen :)
      mein RT60 ist gerade noch so bei 0,2....bei EDT nur so bei 0,1-0,15...vielleicht komme ich so etwas rauf.
      hier mein Geplanter 1D:
      qrd23.JPG
      Gruß
      „Denken ist, was viele Leute zu tun glauben, wenn sie ihre Vorurteile ordnen.“ -William James
    • Also mit meinem Schulenglisch ist das schon schwierig zu lesen, ich habe es mit in den Urlaub genommen und mich allmählich durch die Artikel gehangelt,
      ein bissl was ist aber glaube ich hängen geblieben, auch wenn ich sicher noch einiges zu lernen und zu vertiefen habe ;)

      Ansonsten kann ich Dir den Fuchs empfehlen, ist auf Deutsch.
      Das Buch ich mir erst gekauft, es steht aber derzeit noch fast ungelesen hier herum, wird wahrscheinlich Lektüre für den nächsten Urlaub ;)

      Was Deinen Diffusor angeht, das wird ein N23,hm? :) Also, ich würde ihn nicht ganz so tief bauen.
      QRDude gibt hier den MINDESTabstand mit 2,06m an, ich würde dem etwas mehr Spielraum einräumen und den Mindestabstand so berechnen, dass Du wenigstens bei 1,80 - 1,90m landest, damit sich die Wirkung besser entfaltet.

      Der kritische Bereich, der nach Optimierung verlangt, wird nach meiner Kenntnis zwischen rund 800 und 4000Hz definiert, also die mittleren bis oberen Mitten.
      Natürlich kann man den Bereich noch nach unten und oben ausdehnen, aber ich würde dem keine so hohe Priorität einräumen, wie der effektiven Streuung im wirklich entscheidenden Bereich.

      Hab meine so gebaut, tiefer zu bauen, wäre durch meinen kurzen Abstand nicht sonderlich sinnvoll gewesen.
      Allerdings wird es mir inzwischen zu mühsam, die Teile ständig im Raum umher zu rollen, bin noch am überlegen, ob ich die behalte.
      Dateien
      • QRD.JPG

        (71,34 kB, 111 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • P1000872a.jpg

        (173,22 kB, 158 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      Gruß, Jeez

      "FOSSIL-THEATRE"
      Heimkino-Award 2008

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von jeez ()

    • Hi Chillmaster,

      du hast Recht mit dem Buch, das gibt es leider nur auf Englisch. Ich finde den Schreibstil jedoch sehr gelungen . Toole verwendet kein "Akademikerenglisch", man kommt mit Schulenglisch wirklich gut mit dem Buch zurecht.

      Gruß, Manuel

      PS: wie funzt das mit dem Zitieren???
      Jamo D6 PEX 7.1, XTZ 99w10.16, Onkyo TX-NR709, PS3, Media-Center-PC, Epson EH-TW3500 LPE, LG 55", 220cm Motorleinwand
    • Hi,

      @jeez,
      Danke für den Tipp mit dem Buch (Fuchs), das werde ich mir wohl zuerst einverleiben, Akustik ist schon sehr umfangreich, das gefällt mir, kann man immer etwas rumprobieren, dagegen ist die Bild-Kalibrierung ja der reinste Kindergeburtstag :)

      Mit dem 1D hast Du sicher recht, da ich aber im nächsten Raum noch etwa 70cm mehr Breite haben werde, plane ich schon dafür, dann hab ich den Spielraum wieder :)
      Aber ich versuche mich auch in weniger tiefen, mal schauen wie/wo/was...
      Da ein bekannter Schreiner Zugriff auf eine CNC-Holz-Fräse hat, wären die Dinger schnell geschnitten und könnten dann nur noch zusammengesteckt werden.

      Bringen Dir die 1D nicht gewünschten Gewinn an Klang, das Du Dir überlegst sie wegzugeben, nur aufgrund des herum rollen?

      @schlackbob1
      Danke, wenn es sich gut lesen lässt, werde ich mir das sicher auch holen, ist ja vergleichsweise günstig, zum o.g. Buch.
      Nach wie viel Beiträgen du zitieren kannst weiß ich gar nicht, aber sonst markieren dann klicken.

      Gruß
      Markus
      „Denken ist, was viele Leute zu tun glauben, wenn sie ihre Vorurteile ordnen.“ -William James
    • @Markus:
      Die Rumrollerei ist eine Sache; dass das Monsterteil bei Nichtgebrauch aber nebenan im Bad steht, stört nicht nur auf Dauer mich, sondern ganz besonders meine bessere Hälfte ;)

      Sicherlich bringt der Diffusor etwas, aber hier muss ich den Aufwand/Nutzen-Aspekt überdenken und inzwischen tendiere ich dazu eine leichtere Variante zu bauen, die nur so groß ist, dass sie gerade für die Hörachse reicht.
      Habe bei Vicoustic die Poly-Wood-Fuser gesehen, die wirken zwar nicht so effektiv wie QRDs bringen aber auch wieder etwas reflektive Fläche in den Raum und ja, auch das sind Diffusoren, die aber zur Keulenbildung neigen, wenn man mehrere nebeneinander verwendet, schau mal in dieses Video von Ethan Winer:





      Entweder baue ich die nach, oder besorg mir davon vier Stück.

      Im Moment wirkt meine alte Couch stark absorbierend.
      Da sie zur Fläche ausgezogen ist und wir beim Filmschauen drauf liegen, habe ich so einen riesigen breitbandigen Flächenabsorber in meinem Raum.
      In ein paar Tagen wird diese dann gegen eine Ledercouch ersetzt, ich warte daher erstmal ab, wie sich das alles akustisch auswirkt.
      Gruß, Jeez

      "FOSSIL-THEATRE"
      Heimkino-Award 2008
    • Hi Sven,

      na ja, Du könntest Deiner Frau sagen, sie soll mal unter der Dusche singen und so von der besseren Akustik profitieren :biggrin:
      Aber das hin und her Schieben würde mich auf Dauer auch nerven.
      Ich hab bei mir zu viele Fenster und Türen, ich werde bei den Fenstern wohl irgendwas Kippbares machen. Da sind wir ja beim Gewicht bei den 1D-QRD, ich werde mich daher mit Pappelholz versuchen, die beim Video von Mr. Winer schauen auch so aus, als wären sie aus Pappel. Übrigens tolles Video, der Vergleich mit der Gitarre ist beeindruckend :)

      Die Poly-Wood-Fuser sehen interessant aus, bei dem Preis (6Stk.) lohnt wohl ein Selbstbau nur bedingt, wenn man hört wie aufwändig die, laut Mr. Winer, zu bauen sind.

      Deine neue Ledercouch wird sich im Sound sicher bemerkbar machen, ich habe vor 3 Jahren von einer Mikrofaser-Couch auf ne Leder-Couch gewechselt, der Sound wurde sofort frischer...mittlerweile hab ich aber einen Stressless-Sessel mit Mikrofaser (finde ich bequemer wie Leder), der hat aufgrund der geringen Fläche aber weniger Auswirkung.

      Gruß
      Markus
      „Denken ist, was viele Leute zu tun glauben, wenn sie ihre Vorurteile ordnen.“ -William James
    • Ich glaube das kommt nichts gut an, wahrscheinlich fliegt mir da irgendwas entgegen.
      Schuhe, Handtaschen..ist ja genug da von dem Zeugs :lol:

      Die Couch wird eine Stressless Arion mit hoher Lehne in dunkelbraun, endlich angenehm bequem in der richtigen Position liegen und gleichzeitig Film schauen.
      Es wird sich also noch einiges tun in Sachen Akustik. Die Polys wären nur eine Maßnahme wenn ich nicht zwei Polys nebeneinander verwende, aufgrund des Fokussier-Effekts der inneren Falte.
      Da ich noch Wavewood Elemente da habe, werd ich mal probehören, was an den seitlichen Durchgängen besser klingt.
      Reiner Schaumstoff bei halbhoher Anordnung in den Durchgängen nimmt mir die Brillanz im Klangbild. Man kann dann zwar lauter hören, aber tonal klingt es nicht mehr richtig.

      Die Polys von Vicoustic sind nur gebogenes dünnen Material mit etwas Akustikschaum dahinter, so schwer ist das nicht zu bauen, find ich.
      Ob man die noch speziell abstimmen muss (Krümmung, Materialstärke) hab ich aber noch nicht nachgelesen.


      Von Ethan Winer gibts übrigens wirklich interessante Videos, unter anderem eine Tour durch die Realtraps Firma, in dem auch die Entstehung der Absorber gezeigt wird, wer also mal hinter die Kulissen schauen mag:

      Gruß, Jeez

      "FOSSIL-THEATRE"
      Heimkino-Award 2008
    • Hi,

      kannst Dich ja hinter deinen massiven QRDs verstecken :biggrin:

      Stressless ist schon super, ich hab den Sessel-Spirit, der hat ne höhenverstellbare Kopfstütze, passt immer perfekt :) Die haben echt super Sachen, den Preis ist das Zeug echt Wert, das wird einem aber erst bewusst, wenn man viele Stunden darauf verbracht hat.

      Ja, das stimmt schon mit dem Schaumstoff/Absorber. Ich hatte früher alles tot-bedämpft, da kann man zwar aufdrehen bis die Ohren glühen, aber der Sound verliert viel von seiner Lebendigkeit. Aber den goldenen Mittelweg wird man sicher für sich selbst finden, letztendlich auch eine Frage des Geschmacks :)

      Bei den Polys könnte man versuchen, bei der inneren Falte vielleicht eine Latte (oder mehr) anbringen, ähnlich wie beim 1D-QRD, vielleicht kann man den Fokussier-Effekt etwas verstreuen?!

      Gruß
      Markus
      „Denken ist, was viele Leute zu tun glauben, wenn sie ihre Vorurteile ordnen.“ -William James
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