nightflight schrieb:
Guten Morgen Sven,
Hochinteressant finde ich auch den Hinweis auf die Ledercouch: viel Fläche, die insbesondere wenn man alleine darauf sitzt dann natürlich auch viel Reflektionsfläche bietet...
Ich bin nicht ganz allein, hab noch zwei Kissen neben mir liegen
Thema: Ray-Tracing/Strahlengang/Erstreflektionen
Ich wurde kürzlich auf ein nettes Tool aufmerksam gemacht, mit dem man seine Erstreflektionspunkte sehr schön simulieren kann.
Für die exakte Bestimmung sollten die Raumproportionen korrekt eingezeichnet sein, also Länge x Breite und die reflektierenden Flächen/Objekte
( Hier: Wandbegrenzungen und Hauptlautsprecher sowie Surround, da auf Ohrhöhe).
Dieses grafische Rechenmodell berücksichtigt lediglich strahlenförmig abgegebene Schallwellen (im horizontaleren Verlauf)
also die oberhalb der vierfachen Schröderfrequenz, darunter beginnt der Übergangsbereich von strahlenförmig zu kugelförmiger Abstrahlung.
Folgende Bilder zeigen die Reflektionen der 1. Ordnung der vorderen LS:
Das Hauptproblem liegt hier erwartungsgemäß bei der Rückwand, die Couch habe ich nicht als Begrenzugsfläche eingezeichnet, würde theoretisch nicht viel am Strahlengang ändern.
Beim Center ergibt sich in der horizontalen nur eine Reflektionsfläche, die Rückwand.
Bevor Einwände kommen: Boden und Decke natürlich ebenso, dies wird hier wie oben erwähnt nicht berücksichtigt.
Nehmen wir mal die Reflektionen 2. Ordnung hinzu:
Das Bild des Centers spare ich mir, sieht genauso aus wie bei der 1.Reflektion, da der Strahl schnurgerade verläuft und bei der gegebenen Anwinkelung des Centers nur in Richtung Decke reflektiert werden würde.
Hier sehen wir zusätzlich leichte Reflektionen seitlich an den Balken ( rechts ) und am Ende der linken Wand zum Durchgang hin.
Ich hatte testweise je einen Keil Aixfoam vor die Seitenwände auf die Ablagetische gelegt, was das Klangbild sehr negativ beeinflusste.
Offenbar hat das späte Reflektionen gleich mit absorbiert, die Brillanz im Klangbild war jedenfalls völlig verschwunden, das war nicht mit anzuhören.
Soviel zum Thema Relevanz des diffusen Nachhalls
Ausserdem sind hier Reflektionen von Rückwand > Front > Hörplatz zu beobachten. Ein Szenario dass in vielen Räumen so sehr wahrscheinlich ist.
Daher wird dazu geraten, zumindest die Front absorbierend auszulegen und hinten je nach Abstand und Abhörszenario(Stereo/Mehrkanal) diffus streuend ( LEDE )
oder bei kurzen Abständen zur Rückwand wie bei mir absorbierend ( DEDE ) vorzugehen.
Die Front kann und werde ich nicht bedämpfen, dafür ist mir meine Steinwand zu heilig .
Mein Fazit hierzu ist, die Rückwand zwischen den Rears so vollflächig wie möglich absorbierend auszulegen, so wie es die Empfehlung bereits vorsieht.
Im nächsten Teil gibt es was zu den Rears zu lesen