Exodus: Götter und Könige

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    • Exodus: Götter und Könige

      Exodus.jpg

      Hallo,

      mit Filmen wie "Gladiator", "Robin Hood" oder "Königreich der Himmel" verfügt Regisseur Ridley Scott bereits über vielfältige Erfahrunen mit der Inszenierung von episch-historischen Dramen. Mit "Exodus: Götter und Könige" hat sich Scott nun an eine modernisierte Neuausrichtung des alten Klassikers "Die zehn Gebote" mit Charlten Heston herangewagt. Hier wie da geht es um die biblische Erzählung von Moses, wie er die Israeliten aus der ägyptischen Sklavenschaft befreit.

      Film: Rein äußerlich kann sich Scotts neuer Film seinen epischen Charakter mit visuell beindruckenden Bildern durchaus bewahren, inhaltlich bleibt sein Werk aber eher oberflächlich. Das ist nicht immer von Nachteil, wenn sich Scott im Gegensatz zum monumentalen Original an verschiedenen Stellen deutlich kürzer fasst und zu recht einiges ausspart. Auf der anderen Seite wirkt der Film dann hier und da doch ein wenig zu sehr reduziert. Die einzelnen Zeitsprünge wirken zudem teilweise etwas gehetzt. Wo "Die zehn Gebote" auf wortschwangere Dialoge gesetzt haben, baut Scott auf Action und beeindruckende Kulissen. Insgesamt gelingt es dem Film aber nur bedingt Emotionen beim Zuschauer zu wecken, weil einfach doch zu vieles in der schnellen Abfolge der historischen Ereignisse zu kurz und oberflächlich erzählt wird.

      Ein weiteres partielles Problem des Films ist das Casting. Ein guter Film steht und fällt mit seinem Bösewicht. Joel Edgerten kann als Moses Gegenspieler Ramses leider kaum überzeugen. Ihm fehlt für diese Rolle doch einiges an Ausdrucksstärke und Charisma. Christian Bale ist da als Moses schon deutlich überzeugender, aber auch Bale hat man schon stärker aufspielen sehen. Und dann sind da noch die ganzen anderen namhaften Stars wie Sigourney Weaver, Aaron Paul oder auch Ben Kingsley, die in ihren unbedeutenden Nebenrollen vollkommen abtauchen. Zu keiner Zeit entwickelt sich etwas wie Empathie für eine der Figuren, nahezu jeder ist beliebig austauschbar.

      Für viele Zuschauer werden die Schwächen nur bedingt zum Tragen kommen, denn visuell ist der Film zweifelsfrei exzellent umgesetzt. Und wer braucht schon charismatische Darsteller und Figuren, wenn einem die Geschichte ein ganzes Repertoire an Katastrophen zur Verfügung stellt, die man als Regisseur umfassend in Szene setzen kann. Und genau darin liegt die Stärke des Films. Positiv erwähnen sollte man auch, dass Scott es unterlässt, aus seinem Film ein religiös ambitioniertes Beitrag zu machen. Solche Versuche sind in der Vergangenheit durchweg gescheitert, von daher fokussiert sich Scotts Film in dieser Hinsicht zu Recht eher auf seine visuellen Qualitäten und die Actionelemente.

      Bild: Die epischen Bilder werden von der Blu-ray in einer sehr guten Bildqualität umgesetzt. Neben zahlreichen computergenerierten Szenen beeindrucken auch immer wieder die Panoramaaufnahmen. Die Bildschärfe bewegt sich auf einem durchgehend sehr hohen Niveau, gleiches gilt für die Darstellung von Details und feinen Texturen. Hier macht das klare Bild auch keine Unterschiede bei den Nahaufnahmen oder Totalen. Die kräftigen Kontraste sorgen für ein angenehm plastischen Bildeindruck. Die Farbpalette ist tendenziös etwas bräunlicher und goldfarben gehalten. Die Primärfarben wirken jedoch gelegentlich leicht übersättigt. Visuell genau der richtige Film für eine große Heimkino-Leinwand.

      Ton: Die Blu-ray ist mit einer deutschen 5.1 DTS Tonspur sowie einer englischen 7.1 DTS-HD MA Tonspur ausgestattet. Die 7.1. Ausstattung ist natürlich ein gewichtiges Argument dafür, dem Original den Vorzug zu geben. Der Originamix bietet ein hochwertiges und bombastisches Klanggefühl auf höchstem Niveau. Besonders gefällig ist die Räumlichkeit der Tonspur. In vielen Szenen baut der Klang ein den ganzen Raum erfassendes Klangfeld mit Rundherumklang auf. Der Soundtrack, sowie zahlreiche Surroundeffekte und Umgebungsgeräusche sorgen für vielfältige Abwechslung in allen Kanälen. Die Action- und Kampfszenen wiederum werden mit viel Kraft, Klarheit und Dynamik dargestellt, so dass der Mix insgesamt sehr lebendig wirkt. Dazu setzt sich auch der Bass einige Male eindrucksvoll in Szene. Die präzisen Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen.

      Fazit: Auch wenn Ridley Scotts neuestes Historien-Epos vergleichsweise oberflächlich ausfällt und inhaltlich nur bedingt überzeugen kann, so punktet der Film doch mit seiner Action, den Kulissen und den visuell ansprechenden Bildern."Exodus: Götter und Krieger" reicht von der inhaltlichen Qualität zwar nicht an die großen Meisterwerke des Genres heran oder an die anderen großen epischen Dramen des Regisseurs. Als reiner Unterhaltungsfilm mit Actionelementen sollte der Film aber dennoch zahlreiche Heimcineasten anssprechen.

      Film: 6,5/10 (IMdb 6,1/10)
      Bild: 10/10
      Ton: 10/10 (Englisch)

      Projektor: Sony VPL VW 60
      Blu-ray: Panasonic DMP-BDT 500
      Leinwand: DaVision Cadre light 240cm 16:9
      Audio: Denon AVC-A 1 SE / Boxen: Jamo Two THX-D6 (7.1)
      Raum: Vollständig dunkelblaues Heimkino (7x4 m)
    • Nabend,

      @finchii, ich glaub momentan sind wir nicht so auf einer Wellenlänge ;) !

      Dieses Produkt filmerischen Schaffens bekommt von mir :

      Film. 3/10
      Bild. 9/10
      Ton. 8/10

      Die 3 auch nur wegen Ridley und Christian .

      Diese Bewertung hat wieder dieselbe Kinotruppe abgegeben wie Fury :biggrin: !

      Gott als ...nein ich sag nix :biggrin: !

      Grüße Poem
    • Hallo,

      Film 5/10
      Bild 9/10
      Ton 8/10

      Fazit

      Ich kenne mich mit dieser erzählten Geschichte nicht aus und daher habe ich auch keine Ahnung, ob der historische Hintergrund stimmt. Als reinen Film betrachtet ist das Ganze doch arg langweilig und plätschert so 2,5 Stunden vor sich hin. Etwas mehr Action hätte dem Film sicher nicht geschadet. Das beste an dem Film, waren seine witzigen Dialoge.

      Gruss
      Zervix
    • Finch schrieb:

      Positiv erwähnen sollte man auch, dass Scott es unterlässt, aus seinem Film ein religiös ambitioniertes Beitrag zu machen. Solche Versuche sind in der Vergangenheit durchweg gescheitert,...


      An was denkst Du da?
      grüße
      peterle

      ---

      "I feel sorry for people who don't drink. When they wake up in the morning, that's as good as they're going to feel all day."
    • peterle schrieb:

      Finch schrieb:

      Positiv erwähnen sollte man auch, dass Scott es unterlässt, aus seinem Film ein religiös ambitioniertes Beitrag zu machen. Solche Versuche sind in der Vergangenheit durchweg gescheitert,...


      An was denkst Du da?


      Und anderem z.B. an Darren Aronofskys "Noah" und eigentlich auch an "The Fountain" (der aber dennoch gewisse Qualitäten hatte).
    • Finch schrieb:

      ...
      Und anderem z.B. an Darren Aronofskys "Noah" und eigentlich auch an "The Fountain" (der aber dennoch gewisse Qualitäten hatte).

      ... welche ich beide hervorragend fand (den "Noah" noch einen Tacken besser). ;)
      Ebenso wie "Passion ... " und "Letzte Versuchung Christi". :D
      Haben mich herausgefordert und "weitergebracht" - für mich Filme mit "Dauerwirkung".
      Aber ich weiß, dass es Vielen anders geht. :bier:

      ... und, dass ich sowas von Ridley Scott nicht zu erwarten habe - nicht einmal, wenn er sich den Exodus zum Thema nimmt.
    • Simon2 schrieb:

      Finch schrieb:

      ...
      Und anderem z.B. an Darren Aronofskys "Noah" und eigentlich auch an "The Fountain" (der aber dennoch gewisse Qualitäten hatte).

      ... welche ich beide hervorragend fand (den "Noah" noch einen Tacken besser). ;)
      Ebenso wie "Passion ... " und "Letzte Versuchung Christi". :D
      Haben mich herausgefordert und "weitergebracht" - für mich Filme mit "Dauerwirkung".
      Aber ich weiß, dass es Vielen anders geht. :bier:

      ... und, dass ich sowas von Ridley Scott nicht zu erwarten habe - nicht einmal, wenn er sich den Exodus zum Thema nimmt.


      Ja bei genauerem Nachdenken sind mir doch auch noch ein paar Filme mit göttlicher oder biblischer Eingebung eingefallen, die ich sehr interessant und gelungen finde:

      - Life of Pi
      - Die Passion Christi
      - Tree of Life
      - Der Himmel über Berlin
      - Kreuzweg


      ... und wenn ich noch länger nachdenke, fallen mir bestimmt noch mehr ein. Von daher war meine Aussage vielleicht etwas zu sehr durch meine Eindrücke zu "Noah" geprägt, den ich in dieser Hinsicht misslungen empfand. Grunsätzlich finde ich das Thema "Gott" hinsichtlich der Umsetzung immer für sehr schwierig. Das kann ganz schnell in die Hose gehen.

      Gruß
      Finch
    • Moin

      Finch schrieb:

      ... und wenn ich noch länger nachdenke, fallen mir bestimmt noch mehr ein. Von daher war meine Aussage vielleicht etwas zu sehr durch meine Eindrücke zu "Noah" geprägt, den ich in dieser Hinsicht misslungen empfand. Grunsätzlich finde ich das Thema "Gott" hinsichtlich der Umsetzung immer für sehr schwierig. Das kann ganz schnell in die Hose gehen.
      ich sach ma so: Von Battlefield Earth über die Passion Christi bis zu den religiösen Aussetzern eines WillSmith kann ich mit Filmen, die Glauben und Religion als Kernthema und Heilsbringer hochhalten, wirklich garnix anfangen..
      300j nach Beginn der Aufklärung sollte dieser reaktionäre Schmonzes wirklich nur noch in Filmen wie 'Dogma' Erwähnung finden..
      Gruss,

      het raetsken
    • kinodehemm schrieb:

      300j nach Beginn der Aufklärung sollte dieser reaktionäre Schmonzes wirklich nur noch in Filmen wie 'Dogma' Erwähnung finden..


      Du solltest dabei nicht vergessen, daß die Aufklärung spätestens mit dem Desaster der französischen Revolution und dem "Kult der Vernunft" im Orkus der Geschichte verschollen ist und die Romantik alles überflutet hat. Das kommt alles nicht von ungefähr, würde aber hier zu weit führen.
      grüße
      peterle

      ---

      "I feel sorry for people who don't drink. When they wake up in the morning, that's as good as they're going to feel all day."
    • Moin

      @peterle

      da geb ich dir völlig recht - dennoch könnte man ja in einer Zeit, da sich Menschen von ihrer selbstgekauften Armbanduhr ausspionieren lassen, wenigstens mal die klassische Religion mit all ihren Kriegen beiseite schieben und dann konsequenterweise nur noch dem Gott des Mammon huldigen..

      Aber wenn Warren Buffet erstmal Papst ist...
      Gruss,

      het raetsken

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von kinodehemm ()

    • kinodehemm schrieb:

      ...
      300j nach Beginn der Aufklärung sollte dieser reaktionäre Schmonzes wirklich nur noch in Filmen wie 'Dogma' Erwähnung finden..

      Naja - wer immer noch das "Aufklärungserlösungsmärchen" glaubt, darf in diesem Lande glücklicherweise auch das tun. ;)

      Finch schrieb:

      Grunsätzlich finde ich das Thema "Gott" hinsichtlich der Umsetzung immer für sehr schwierig.

      Das definitiv!
      :bier:
      Schon bei mir selbst verändert sich die Einschätzung von Filme/Darstellungen/Aussagen zu diesem Thema permanent - ich hätte jeden der vorgenannten Filme garantiert vor 20 Jahren ganz anders beurteilt als heute. ... undd werde es höchstwahrscheinlich in 20 Jahren wieder anders tun.
      Also bleibe ich bei "Prüft alles und das Gute behaltet".... ;)
    • Moin

      ich habe auch kein Problem mit gläubigen Menschen - und halte diese auch nicht für wenig rational begabt, keinesfalls.
      Aber es ist halt eine Religion, ohne jeglichen Anspruch auf Beeinflussung der Leben derer, die davon nichts halten.

      Mich stören Ideologien oder Heilsbringer als Filmthema ganz allgemein, da es ja auch selten die 'reine Lehre' ist, sondern zB der verquaste Unsinn, den ein Radikal-Kathole wie MadMax aus diesem Stoff extrahiert.
      Ich denke, auch ein Oliver-Stone-Film über HoTschiMinh würde mich ärgern..
      Gruss,

      het raetsken
    • Eigentlich ist es schon fast blasphemisch, dass über Filme mit göttlichem Inhalt gesprochen wird und dir nicht wie aus der Pistole geschossen "Dogma" in den Sinn kommt... :popcorn:
      BTT:
      Ich fand den Film wahnsinnig öde. Die biblischen Plagen wurden mit genau der gleichen Länge behandelt wie im Trailer... Und die Figuren?! Ja, alles in Beitrag #1 passt... dazu die Bewertung aus Beitrag #2

      Finch schrieb:


      Ja bei genauerem Nachdenken sind mir doch auch noch ein paar Filme mit göttlicher oder biblischer Eingebung eingefallen, die ich sehr interessant und gelungen finde:

      - Life of Pi
      - Die Passion Christi
      - Tree of Life
      - Der Himmel über Berlin
      - Kreuzweg


      Edit: Oh, ich habe Beitrag #8 überlesen :)
      WZ: Philips 58PFL9955 | Amazon Fire TV Stick | Philips Soundstation
      Kino: Epson EH-TW9300 | Denon AVR-X4300H | Dali Ikon 6 mk2 | Dali Ikon Vocal | Dali Zensor 3 | 4x Dali 3f9 | 4x Quadral Casa C8 |
      Amazon Fire TV | Pana UB900 | Xbox One | WS Spalutto Multiframe vertikal
    • kinodehemm schrieb:

      Radikal-Kathole wie MadMax aus diesem Stoff extrahiert.


      Man kann da ja jede Menge Haare in irgendwelchen Suppen finden, aber letztendlich zeigt Gibsons "Passion Christi" vor allem die Kreuzigung und deutet AFAIR die Auferstehung an. Er zeigt das alles sehr unverblümt, aber ich kann mich nicht an irgendwelche tiefschürfenden missionarischen Szenen erinnern und gänzlich falsch ist das alles auch nicht dringend gewesen.
      grüße
      peterle

      ---

      "I feel sorry for people who don't drink. When they wake up in the morning, that's as good as they're going to feel all day."
    • Moin

      die Bibel ist ein von Menschen über Jahrhunderte verfasstes, modifiziertes und den aktuellen Machtverhältnissen angepaases Buch, das einer bestimmten religiösen Gruppe eine Art Sonderstellung suggeriert- und andere demgegenüber abgewertet werden.
      Insoweit unterscheidte sich das kaum vom Leitbuch anderer Monotheistischer religionen wie dem Judentum oder dem Islam.

      Ich würde schon sagen, das die Handlung von Passion Christi vor allem neben den Strängen um Kreuzigung und ?Auferstehung doch recht viel Interpretation im Gibsonschen Sinne zugelassen hat.

      Allgemein halte ich halt Heilsbotschaften und vor allem deren Apologeten für höchst gefährlich - da ist immer irgendwo ein Lama verstekct!
      Gruss,

      het raetsken
    • Ich kenne ja diese Einstellung und finde sie zu schlicht.
      Sicherlich ist die Bibel von Menschen geschrieben und sicherlich geht es auch irgendwie um Macht, allerdings zeigt ein Blick in die Geschichte, daß das Judentum, welches das alte Testament verantwortet nicht soooo mächtig war und es auch bis Heute nicht geworden ist.
      Die Macht des Christentums liegt nicht in irgendwelchen Änderungen des neuen Testaments und was der Koran so alles für eine töfte Sache hält, lassen wir hier mal beiseite.

      Gibsons Passion fehlt mir eh noch auf BR, ich schaue sie mir die Monate mal an und wir machen dann in dem Thread weiter.
      Halt die Ohren steif! :)
      grüße
      peterle

      ---

      "I feel sorry for people who don't drink. When they wake up in the morning, that's as good as they're going to feel all day."
    • Moin

      Simon2 schrieb:

      Auch die von der heilbringenden Aufklärung? ;)
      Aufklärung ist aus meiner Sicht die Vermittlung von Wissen und die Anleitung bzw Ermunterung zu selbtständigem Denken und eigenverantwortlichem Handeln.
      Wer Menschen einen Gott, ein Spaghettimonster oder Kim-Yong Il als höchste Instanz vorsetzt, hat aus meiner Sicht keine hehren Absichten.

      Ob ich bete, wenn es mir gerade besonders gut oder schlecht geht- und zu wem ich das tue, sollte kein Thema sein, das im öffentlicher Raum eine Rolle spielt.

      Radioaktivität ist real und ursächlich nachweisbar, ausserdem keine Frage der Auslegung.
      Unabhängig von meiner meinung oder meinem Willen ist Polonium ein Alpha-Strahler , Cäsium137 nicht.

      Egal, wer gerade Papst ist..

      Insofern ist eine Religion als eine 'Massenfiktion' mit reaen Auswirkungen zu sehen, Radioaktivität leider nicht.


      @peterle

      die Macht des Christentums kam durch seine Verbreitung im Kielwasser der römischen Eroberungsfeldzüge..
      Auch wenn das RR auch der ärgste Gegenspieler war, dürfte die weltweite Verbreitung des christlichen Glaubens zum einen durch das R R und zum anderen in der zu Diktaturen und absolutistischen Staatsformen doch sehr auslegungsfreundlchen Form seiner Bücher bestehen.

      Ob Reichskonkordat oder Kreuzzüge - irgendwie ist diese Religion doch sehr leicht zu instrumentaliseren.
      Was allerdnigs auch eine grosse Gemeinsamkeit mit dem Islam darstellt, der sich ja auch einer gewissen Elastizität in den Auslegungen erfreut und aufgrund dessen derzeit gerade der Exportschlager ist.
      Gruss,

      het raetsken
    • Ich habe den Film gesten gesehen und er hat mir recht gut gefallen.
      Ich empfand ihn nicht als langatmig, und ich hatte auch nicht das Bedürfniss das irgendetwas weiter ausgearbeitet werden müsste. Ich finde hier wurde ein gutes Maß getroffen. Auch die beiden Hauptdarsteller als Ramses und Moses haben ihre Rollen überzeugend gespielt.

      Der Film ist nicht gerade ein Reklamefilm für das Christentum. Gott wird hier als rachsüchtig, unbarmherzig, aber auch planlos und hilflos dargestellt. Ich frage mich einmal mehr wie man im echten Leben an solche haarsträubenden Geschichten glauben kann.

      Losgelöst von echten Glaubensfragen hat mir der Film jedenfalls spaß gemacht.
    • @kinodemm: ich möchte den Rahmen hier nicht sprengen, deshalb nur ganz kurz:
      Natürlich kannst du innerhalb Deines Weltbildes dieses "logisch" erklären. Aber du wärst vermutlich überrascht, dass das z.B. viele Christen oder Muslime oder Spaghettimonstergläubige auch können. Deshalb sehe ich darin nur eine geringe Herausforderung. Spannender finde ich, wenn Leute um die Begrenztheiten und ihre persönlichen und irrationalen Entscheidungen bzgl. ihres Weltbildes wissen (egal, ob Christen, Humanisten,...). Da habe ich bisweilen den Eindruck, dass sich einige Leute es etwas einfach machen und an die anderen Weltbilder höhere Maßstäbe ansetzen als an das eigene. Sind solche Menschen Christen, neigen sie dazu zu sagen "Weil Gott das sagt", sind sie Humanisten, sagen sie "Wissen statt Glauben und alles objektiv"... Und richtig spannend wirds dann, wenn man schaut, wie konsequent die Leute ihren "Glauben" leben. Ist es nur eine bequeme Begründung, um so weiterzuleben wie bislang, oder lassen sie sich davon auch zu Neuem, Unbequemem herausfordern....

      Aber das sind alles starke OT-Dinge, die - soweit ich weiß - in diesem Film alles gerade NICHT angesprochen werden. :)

      :bier:
      Einen herzlichen und respektvollen Gruß

      Simon2
    • Exodus - Götter und Könige 3D

      Technische Details zur BR und Inhalt des Films, findet man hier

      Technik

      Der Bildtransfer lässt nicht wirklich viel Raum für negative Kritik, was letztendlich für einen tadellosen Transfer steht. Das Bild bietet ein tolles Schärfeniveau, daß die Szenerie in jeder Einstellung scharf erscheinen lässt. Auch die Detailwiedergabe trägt zum sehr hohen Niveau des Transfers bei. Bei der Farbwiedergabe herrschen zumeist warme Farbtöne, die nur gelegentlich in eine unterkühlte Darstellung wechseln. Die einzelnen Farben sind kräftig und wirken durch die warme Farbwiedergabe etwas überspitzt, was aber als Stilmittel durchgeht.

      Die "Aha Momente" hat aber einmal mehr der 3D Modus auf seiner Seite. Ab der ersten Sekunde zeigt sich eine hervorragende Tiefenstaffelung, die sich vorbildlich vom flachen 2D Pendant absetzt. Dank gut geführter Kameraeinstellungen erscheint die ein oder andere Szenerie unendlich in die Tiefe zu gehen - sehr schön zu erkennen ist dies bei diversen Prachtbauten. Ghosting ist zudem ein Fremdwort für den Transfer. Schade ist nur, daß es keinerlei Pop Out Effekte in den Film geschafft haben - hier wurde leider Potenzial verschenkt.

      Auch tonal gibt es nichts zu beanstanden. Der dt. DTS Tonmix wurde sauber abgemischt und verfügt über eine tolle Dialogwiedergabe. Die Gespräche sind jederzeit klar und sauber verständlich. Auch die hinteren Lautsprecher kommen nicht zu kurz und werden regelmäßig am Geschehen beteiligt. Fehlt nur noch der Subwoofer. Dieser arbeitet genauso, wie man es von ihm erwartet: äußerst tief und druckvoll. Somit bekommt man als Zuschauer einen rundum gelungen Soundmix zu hören.

      Bild - 95%

      3D Effekt - 85%

      Ton - 90%



      Film

      Es ist schwer einen Film zu beurteilen, wenn man an dessen (religiösen) Inhalt nicht glaubt. Ich gehe ja durchaus so weit mit und sage, daß einige Dinge davon wirklich stattgefunden haben, aber ohne jegliche Einwirkung eines Gottes. Vielmehr ist (für mich) alles auf einfache Naturphänomene zurückzuführen, womit sich (bsw.) die dargestellten "Plagen" erklären lassen.

      Warum ich den Film dann doch geschaut habe, hat ganz simple Gründe. Zum einen sehe ich Christian Bale sehr gerne und zum anderen überzeugt Ridley Scott in seinen Filmen immer wieder durch eine sehr schöne Bildsprache. Und das man bei Exodus dabei auch nicht enttäuscht wird, war somit von vornherein klar. Die Bildkompositionen wirken wirklich umwerfend und sehen dank erstklassiger Computereffekte sehr real aus. Das ganze dann noch in 3D verfolgen zu dürfen ist schließlich das Highlight. Dem stehen die Ausstattung und die Schausplätze in nichts nach.

      Mit Exodus bekommt der Zuschauer einen 150 minütigen Monumentalfilm präsentiert, bei dem jeder einzelnen Zuschauer selbst entscheiden muß, ob er an den gezeigten religiösen Inhalt glaubt oder nicht. Ich tu es nicht und sehe Exodus somit als reines Fantasiespektakel mit hohem Unterhaltungswert an.

      Film - 75%
    • Moin

      @peterle

      Zitat peterle: 'Nein'
      exakt wegen dieser differenzierten Haltung kann ich mit Märchenfans so wenig anfangen..
      Man überlegt sich ein Hirngespinst und das ist ab dann sakrosankt und jeder, der das nichts so sieht, ist Ketzer - das walte Torquemada..
      Einfach etwas ausdenken, das keinerlei Belege nötig hat, dieses dann mit allen Konsequenzen den Menschen überstülpen wollen und zu guter Letzt noch jene in die Beweissnot bringen, die zusammengesponnenen Tünnef als solchen bezeichnen.

      Erinnert an die Kabelklang-Fans, die auch gerne mal den Physiker zu dem Beweis herausfordern, das es keinen Kabelklang gäbe.

      Ist aber nicht die Frage-aus meiner sicht ist der in Beweispflicht, der Dinge behauptet, nicht derjenige, der Mangels rationaler Belege an dieser Theorie zweifelt.


      Aber, wie vermutet- ein Wespennest.

      Wertfreie Diskussionen im Umfeld von Dogmen und Metaebenen sind nicht zu realisieren..

      Die einen wollen nen starken Führer, den anderen reicht der glauibe daran- Eigenverantwortlichkeit ist einfach kein Verkuafsschlager..
      Gruss,

      het raetsken
    • Gut, ich habe mir das Ding mal angesehen.

      Relativ flache Geschichte, in die man einfach reingeschmissen wird. Es gibt keine Einleitung oder Einführung und das Ende ist genau so abrupt, wie der Film anfängt. Zwischendrin fehlt dann auch eine Menge, die eigentlich die Geschichte rund machen würde.
      Schade drum, aber es sind tolle Bilder und ich habe schon den Eindruck, daß die Schauspieler ihre Rollen ausfüllen und mehr hätten geben könen, wenn denn die Geschichte mehr ermöglicht hätte.

      Ich frage mich ob es wie bei Blade Runner auch noch x verschiedenen Varianten geben wird, bis Ridley Scott eine ordentliche Geschichte daraus macht ...

      Spoiler anzeigen

      Vollkommen idiotisch ist die Darstellung Gottes als eines Jungen, der einem irgendwie gearteten Gottesbild sicherlich nicht gerecht werden kann.


      Bleiben wir also lieber bei Charlton Heston und seinem monumentalen Moses!
      grüße
      peterle

      ---

      "I feel sorry for people who don't drink. When they wake up in the morning, that's as good as they're going to feel all day."
    • Kleiner Nachtrag:

      Ganz nett ist bei den Extras eine Art Anmerkungen zur Historie, die in Form von Untertitelkästen einen Einblick in das historische Wissen, welches beim Film wohl verwendet wurde, geben.
      grüße
      peterle

      ---

      "I feel sorry for people who don't drink. When they wake up in the morning, that's as good as they're going to feel all day."
    • Moin.


      So, nun auch endlich gesehen.

      Film: 7/10
      Bild: 9/10
      Ton: 8/10

      Mein Eindruck deckt sich in Vielen mit hier schon Gesagtem.
      Christian Bale fand ich durchaus überzeugend, aber auch Joel Edgerton gefiel mir als Ramses ziemlich gut. Ebenso John Turturro als Seti. Aaron Paul durfte wieder die Augen rollen und störte dabei nicht. Sigourney Weaver war verschenkt .... :( War wohl eher um der guten alten Zeiten willen...
      Dafür waren die vielen Nebenrollen wirklich klasse besetzt (wie schon in "Königreich der Himmel" Alexander Siddig, Eva-Green und vA Ghassan Massoud (Saladin-Darsteller) Orlando Bloom locker die Schau stahlen).

      Optisch großartig, aber leider wieder einmal zuviel im Trailer gezeigt.

      Der Soundtrack war mir zu mittelmäßig - das war für mich ein echter "Emotionsblocker". Immer, wenn's bombastisch oder berührend werden sollte, hat's nicht gezündet. Da hätte sich Ridley doch mal wieder den guten Hans holen sollen. ;)

      Eigentlich fand ich die ganze "Exposition" des Films sehr gut und fesselnd, aber dann ging's zunehmend bergab.
      Im Nachhinein würde ich sagen, dass es an der "Unentschlossenheit lag: Solange der Schwerpunkt klar war (Einführung der Personen, Gruppierungen, Fronten und Intrigen), hat der Film "funktioniert". Aber dann konnte der Film sich nicht entscheiden zwischen "mit Gott" und "ohne Gott" .... und dann kam so etwas Lauwarmes raus.
      Ich hätte mit Beidem besser leben können:
      - Mose als "normaler" antiker Guerilla- und Freiheitskämpfer und Identifikationsfigur - dann aber auch mit sehr viel weniger "Gott", "Wunder", "Bekehrung", ... - oder
      - Mose als "Gottgesandter" mit allem Tamtam - dann aber auch theologisch voll auf die K**** hauen.
      Beides hätte Potential zu interessanter Darstellung gehabt, aber so hatte ich den Eindruck, dass immer der "einfache Weg" gesucht wurde: Kam der "Freiheitskämpfer" nicht mehr weiter, wurde ein Wunder eingestreut. Wurde es theologisch kompliziert, griff man zu Pfeil und Bogen. Ich weiß nicht, ob es da einen aktuellen Bezug zu islamistischen Terror-/Freiheits/Guerilla-/...-Bewegungen und/oder US-amerikanischen christlichen Strömungen gibt/geben sollte, aber im Endeffekt eben einfach nichts Halbes und nichts Ganzes.
      Selbst eine Michael-Bay-Version, die komplett auf Reflektion/Problematisierung verzichtet, wäre vermutlich mitreißender gewesen. ;)

      Im Endeffekt würde ich sagen: Wie immer - Ob Ridley Scott einen mitreißt, hängt extrem vom Drehbuchschreiber ab (und kann leider nur begrenzt Schwächen in dem Gebiet erkennen oder gar abschalten).
      Aber tolle Bilder. :D :D

      Mal sehen, was die Zweitsichtung ergibt.

      Gruß

      Simon2
    • Ich habe den Film heute das erste Mal gesehen und muss sagen, dass Ridley Scott mit seiner Adaption des Moses und "Gott" doch ganz schön überrascht. Jeder weiß zwar, dass Gott die biblischen Plagen geschickt hat, allerdings wurde dieser bei deren Ankündigung noch nie so eiskalt und abgebrüht gezeigt; da durften selbst dem guten Moses die Schauer den Rücken herunter laufen.

      Insgesamt muss ich sagen, dass sich Scott sehr viel Mühe gegeben hat, nicht nur noch einen weiteren Aufguss des Auszugs der Israeliten aus Ägypten zu zeigen. Ich meine, das ist ihm ganz gut gelungen. Die Plagen sind erstklassig in Szene gesetzt und sind Augen- und Ohrenschmaus für jedes HK; insgesamt ist die Optik großenteils für die Unterhaltung verantwortlich. Mit dem Ende wird vielleicht so nicht jeder einverstanden sein, aber in Zeiten, in denen jeder ein Meer am Computer teilen kann, kommt Scotts Filmende doch sehr gut herüber.

      Ein Meisterwerk ist Exodus nicht, aber der Meister der Massenszenen und -schlachten hat einen guten Action-Blockbuster abgeliefert, der zu unterhalten weiß.

      Film ... 8/10

      Bild ... 9.5/10

      Ton ... 9.5/10 (engl. DTS HD)
      A life without regrets is not funny.
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