The Dark Force Awakens

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    • jonesy schrieb:

      Ich bewundere schon deinen Planungs Aufwand den du bereibst !
      Danke! :)

      jonesy schrieb:

      bei Mehrkanal Filmton sind hauptsächlich die Lautsprecher dafür zuständig das so zu erzeugen - wieder zu geben, wie es der Filmproduzent plante.
      Dazu habe ich zwei Meinungen gefunden:

      1. Der Produzent hat bei seiner Abmischung die komplette Räumlichkeit „eingebaut“, im wesentlichen sind damit die Surround Lautsprecher für die räumliche Akustik zuständig, der Raum sollte also so wenig wie möglich hinzufügen.
      -> Konsequenz: Stark bedämpfen

      2. Der Produzent hat bei seiner Abmischung den durchschnittlichen Raum eines durchschnittlichen Kunden berücksichtigt – der ist schwach bedämpft und mit Reflexionen – der Raum sollte also von diesem Startpunkt ausgehend optimiert werden.
      -> Konsequenz: Nicht mehr bedämpfen als notwendig, eher auf Diffusion setzen

      Welche Meinung nun richtig ist … vermutlich ist es mal so, mal so.
      Im Zweifelsfall habe ich lieber zu viel Räumlichkeit als zu wenig!
      Wichtig ist mir jedoch, dass es eine unspezifische Räumlichkeit ist und nicht eine konkrete Raumwahrnehmung hinzugefügt wird.
      Das, denke ich, wird sich mit Diffusoren gut erreichen lassen.
      Last but not least:
      Viele hier im Forum haben ihre Räume auf weniger Absorption und mehr Diffusion umgerüstet und damit eine Verbesserung empfunden.

      jonesy schrieb:

      In einem Akustik optimierten HK hört man eigentlich automatisch lauter weil eben die Abklingzeit über einen möglichst großen Frequenzbereich kürzer ist, ich kenne jetzt deinen Filmgeschmack nicht, aber z.B. einen Aktion Film mit sehr gutem Ton (Oblivion oder T4) hört man nicht in seichter Lautstärke!
      Siehe hier

      jonesy schrieb:

      Eine andere Frage, entweder habe ich es nur nicht mehr auf dem Schirm oder überlesen, mit welcher Elektronik willst du das Ganze ansteuern?
      Dazu habe ich mir noch keine näheren Gedanken gemacht …
    • Moin,
      um deine 105db im akustzisch opimierten Raum zu erziehlen müssen deine Lautsprecher Systeme auf jeden Fall mehr leisten als in deinem Wohnzimmer und hier kommt entscheidend zum Tragen, wie gut deine Elektronik das umsetzt und an deine Lautsprecher weiter gibt, wie sauber das Signal übertragen wird bei höherer Lautstärke!
      Ich weiß jetzt nicht welche Musik du hörst, aber Filmton verlangt ja öfter nach schnellen Impulsen - Lautstärkewechsel, da solltest du schon drauf achten welche Elektronik mit deinen Lautsprecher gut klar kommt und vor allem nicht irgend welchen Herstellerangaben oder Messschreiben vertrauen.

      Filmton wird in erster Linie fürs große Kino abgemischt wo die Lautsprecher - Surroundkanäle den Raum abbilden sollen, manchmal wird bei der Bluray Produktion der Pegel (Dynamikumfang) für die Wiedergabe im kleinen Wohnzimmer oder HK angepast was aber auch immer wieder schief geht
      (Avengers 2)

      jonesy
    • Akustikplanung (2)

      Sicherheitshinweis:
      Sofern Du allergisch auf theoretische Abhandlungen reagierst -> Emergency Exit :)

      Thema dieses Beitrags ist die Ableitung bevorzugter Flächen für Diffusoren.

      Regeln von Toole

      Klangförderliche Reflexionen (insbesondere für Räumlichkeit)
      a) Reflexionen aus seitlicher Richtung
      b) Richtung des Direktschalls und der Reflexion auf unterschiedlichen Seiten links / rechts
      c) Winkel* zwischen Direktschall und Reflexion 30 … 120°, optimal 60° (*in meridionaler Ebene)
      d) Zeitverzögerung zwischen Direktschall und Reflexion mindestens 2 bis 3 ms, besser 10 ms
      (entspricht Laufstreckendifferenz von mindestens ca. 1 m, besser 3,5 m)

      Klangschädliche Reflexionen (insbesondere für Ortungsschärfe)
      x) Reflexionen aus ähnlicher Richtung wie Direktschall
      y) Reflexionen von hinten für Direktschall von vorne (und umgekehrt)
      z) Reflexionen innerhalb max. 5 bis 10 ms aus ähnlicher Richtung schädlich für Ortbarkeit
      (entspricht Laufstreckendifferenz von max. 2 bis 3,5 m)

      Erstreflexionspunkte

      Cox schreibt:
      “I've seen people recommend diffusors at reflection points. I've tried that and it always sounds worse to me than absorption. … Using diffusion at reflection points is a misguided audiophile thing.”
      Nach meiner Überlegung kann bei Positionierung von Diffusoren an Erstreflexionspunkten folgender nachteiliger Effekt auftreten:

      Frequenzen oberhalb des wirksamen Frequenzbereichs des Diffusors: Reflexion
      Frequenzen im wirksamen Frequenzbereichs des Diffusors: Streuung
      Frequenzen unterhalb des wirksamen Frequenzbereichs des Diffusors: Reflexion

      Mögliche negative Effekte durch Schallstreuung?

      Cox erwähnt auch, dass bei Positionierung von Diffusoren im Seitenwandbereich eine Rückstreuung zur Frontwand auftritt, die die Ortungsschärfe verschlechtert.
      Daher empfiehlt es sich nicht, die vorderen Bereiche (bis ca. 2m) der Seitenwände und der Decke mit Diffusoren zu versehen, da aufgrund der geringen Laufzeitunterschiede keine separate Wahrnehmung zum Direktschall möglich ist.
      Desweiteren ist der Winkel Delta (zwischen Direktschall von den Frontlautsprechern und indirektem Schall) im vorderen Raumbereich gering und daher der nützliche Beitrag für die Räumlichkeit des Klangbilds gering.

      Zusammengefasst ergibt sich folgendes Bild:

      1st_Reflections.gif

      Grün = Nutzen für Räumlichkeit hoch, Schaden für Ortungsschärfe gering -> Klangförderliche und präferierte Reflexionen
      Gelb = Nutzen ungefähr wie Schaden -> Neutrale Reflexionen
      Rot = Nutzen für Räumlichkeit gering, Schaden für Ortungsschärfe hoch -> Klangschädliche oder nicht präferierte Reflexionen

      Entsprechend dieser Überlegungen folgt für die Reflexionspunkte:
      Rot -> Absorber
      Gelb -> Entscheidung Fall zu Fall
      Grün -> Diffusoren

      Für die Positionierung der Diffusoren ist noch eine weitere Überlegung relevant, dafür muss ich zunächst einige Winkel erklären:

      Diffusor_Winkel.gif

      L1: Winkel des Direktschalls am Lautsprecher in Richtung zum Ohr, 0° = Lautsprechernormale
      L2: Winkel des indirekten Schalls am Lautsprecher in Richtung zum Diffusor, 0° = Lautsprechernormale
      D_ein: Winkel des vom Lautsprecher eintreffenden indirekten Schalls am Diffusor, 0° = Diffusornormale
      D_aus: Winkel des vom Diffusor ausgehenden indirekten Schalls am Diffusor in Richtung zum Ohr, 0° = Diffusornormale
      O1: Winkel des vom Lautsprecher eintreffenden Direktschalls am Ohr, 0° = „Vorne“
      O2: Winkel des vom Diffusor eintreffenden indirekten Schalls am Ohr, 0° = „Vorne“
      Delta: Winkeldifferenz am Ohr zwischen eintreffendem direktem und indirektem Schall

      Diskussion der Winkel (Reihenfolge = Wichtigkeit):

      Delta (wie in voriger Überlegung betrachtet)
      Der wichtigste Winkel, da er für den Nutzen maßgeblich ist.
      -> Siehe Toole / Bedingungen für klangförderliche Reflexionen:
      Winkel* zwischen Direktschall und Reflexion 30 … 120°, optimal 60° (*in meridionaler Ebene)
      Positiv: 30° - 120°; wenn O1 und O2 unterschiedliche Richtung auch 120° - 180°
      Negativ: 0° - 30°; wenn O1 und O2 gleiche Richtung auch 120° - 180°

      D_ein
      Der zweitwichtigste Winkel, da er für die Wirksamkeit maßgeblich ist.
      -> Mit größeren / flacherem Einfallswinkel steigt die untere Grenzfrequenz an, d.h. die wirksame Bandbreite des Diffusors nimmt ab.
      Optimale Streuung: 0° - 45°
      Akzeptable Streuung: 45° - 75°
      Kaum Streuung: 75° - 90°

      L2
      Der drittwichtigste Winkel, da er für die unverfälschte Wirkung relevant ist.
      -> Für L2 können je nach Anordnung der Diffusoren Winkel bis 90° auftreten (bei freistehenden Lautsprechern auch darüber), mit zunehmendem Winkel ergibt sich aufgrund der Directivity des Lautsprechers eine Verbiegung des Frequenzgangs und damit des indirekten Schalls.
      L1 wird typischerweise relativ nahe zu 0° sein, da Lautsprecher i.d.R. auf die Hörposition ausgerichtet werden.
      Positiv: 0° - 45°
      Neutral: 45° - 70°
      Negativ: 70° - 90°

      (Die angegebenen Winkelbereiche sind nur als Anhaltspunkte zu verstehen!)

      In der Fortsetzung geht es um weitere Aspekte, z.B. die Berücksichtigung des DBAs in der Akustikplanung.
    • Aries schrieb:

      Cox schreibt:
      Das ist durchaus interessant. Danke für den Link.

      Dein Raum ist ja, wie meiner, relativ breit. Das heißt, die seitlichen Reflexionen sind alleine durch ihre Laufzeit schon im Pegel abgeschwächt. Das Einwinkeln der Lautsprecher schwächt sie weiter ab. Richtig Pegel haben dagegen die Reflexionen von Boden und Decke, siehe hier. Die Deckenreflexion war bei mir gerade mal um 4 dB abgeschwächt. Die seitlichen fallen dagegen noch nicht mal einzeln als Spitzen in der ETC auf. Das soll natürlich nicht heißen, dass man sie nicht behandeln sollte. Aber die Frage nach der Stärke der Auswirkung stellt sich dann doch.
    • Hi Nils,
      interessant, dass Du die Erstreflexion an der Decke nicht absorbierst sondern streust …
      Wie siehst Du das Verhalten eines Diffusors am Erstreflexionspunkt außerhalb des Frequenzwirkbereichs des Diffusors - es müsste (zumindest überwiegend) reflektierend sein, oder?
      Thema Boden und Decke … da sortiere ich noch meine Gedanken … ich komme darauf zurück. :)
      VG,
      Aries
    • Akustikplanung (3)

      Diffusoren an der Rückwand?

      Cox schreibt:
      “The standard place for diffusion is generally the one-dimensional QRD [quadratic residue diffusor] type on the back wall.”

      Toole schreibt hingegen, dass Reflexionen von der Mitte hinten für Direktschall von vorne (und umgekehrt) schädlich für die Ortungsschärfe sind und keinen positiven Beitrag für die Räumlichkeit liefern - siehe auch rote Reflexion vom Center LS (Graphik Beitrag 184).
      Meine Graphik, die nach Toole’s Empfehlungen aufgebaut ist, zeigt entsprechend auf, dass die Mitte der Rückwand absorbierend, die seitlichen Bereiche der Rückwand diffundierend gestaltet werden sollten.

      Anordnung von Akustikelementen für ein Double Bass Array

      Eine weitere wichtige Randbedingung für die Rückwand ist das DBA.
      Für das DBA erscheint mir am plausibelsten, die Vorderwand reflektierend und die Rückwand (soweit wie möglich) absorbierend zu gestalten.
      Die gelegentlich propagierte Meinung, bei einem DBA solle die Rückwand ein Ebenbild der vorderen Wand sein halte ich nicht für korrekt.
      Nach meinem Verständnis sollte eine reflektierende Vorderwand die Ausbildung der ebenen Welle unterstützen und eine absorbierende Rückwand das „Verschlucken“ der Wellenfront.
      Desweiteren halte ich es für vorteilhaft, wenn die Rückwand eine einigermaßen ebene Fläche ist um auch von den hinteren Lautsprechern ausgehend eine möglichst ebene Wellenfront zu erreichen.
      Zunächst hatte ich daher an einen Folienresonator für die Mitte der Rückwand gedacht (wg. ebener Wand ohne Spalt), nachdem ich mich jedoch mit der Wirksamkeit der verschiedenen Absorbertypen befasst habe (siehe H. Fuchs - Schallabsorber und Schalldämpfer) ist meine Entscheidung zugunsten eines Breitbandabsorbers ausgefallen (Verbundplattenresonator mit zusätzlicher Auflage eines porösen Absorbers).

      Decke

      Die Verhältnisse für die Decke sind im Prinzip ähnlich wie die Seitenwände.
      Für die Diffusion ist dabei jedoch ungünstiger, dass die Schalleinfallswinkel flacher sind (zumindest gilt dies bei der Raumhöhe meines Kinoraums von 2,60 m).

      Boden

      Wie ab hier diskutiert weisen Erfahrungsberichte und Prinzipien von professionellen Abhörräumen darauf hin, dass eine vollständige Bodenreflexion für ein räumliches und lebendiges Klangbild günstig ist.
      Nachteile durch die Bodenreflexion, z.B. eine verminderte Ortungsschärfe, wurden keine berichtet.
      Als Hypothese habe ich dazu geschrieben:
      Es ist plausibel anzunehmen, dass sich der Hörsinn im Laufe der evolutionären Entwicklung herausgebildet hat weil damit Vorteile im "Survival of the Fittest" verbunden waren (z.B. potenzielle Feinde frühzeitig wahrzunehmen).
      Unsere Vorfahren hielten sich im wesentlichen im Freien auf, es gab also i.d.R. weder Wände noch Decken aber einen mehr oder minder festen Boden.
      Insofern könnte es sein, dass die Bodenreflexion in unserer Wahrnehmung als "Regelfall" vorausgesetzt wird und daher auch nicht als störend oder beeinträchtigend empfunden wird.
      Möglicherweise müssen wir die Einflüsse von Bodenreflexionen im Vergleich zu Wand- und Deckenreflexionen prinzipiell anders bewerten.
      Also habe ich den bisher geplanten Teppich verworfen und plane stattdessen einen Bodenbelag einzusetzen, der folgenden Anforderungen genügt:
      - akustisch reflektierend
      - optisch absorbierend (wg. In-Bild Kontrast)
      - ästhetisch akzeptabel
      Spontan ist mir jedoch noch kein harter, dunkler Belag eingefallen, der mir auch gefällt ... da muss ich mich noch mal schlau machen.
      Vorschläge werden gerne genommen!
    • Aries schrieb:

      Vorschläge werden gerne genommen!
      Würde ich das Kino bei mir neu machen, würde ich auch keinen Teppich mehr nehmen.
      In erster Linie weil man mit glattem Boden flexibler ist. Man kann einfach mal testen was besser ist. So könnte z.B. der Bereich vor der Leinwand frei sein, und ein großer Teppich unter der Couch liegen, für ein schöneres / wärmeres Gefühl an den Füßen.

      Wir hatten damals im Wohnungsbereich und Industriebereich Böden von dieser Marke:
      project-floors.com/
      Waren damit sehr zufrieden. Wesentlich angenehmer als Laminat.

      Gruß
      Nilsens
    • Aries schrieb:

      Eine weitere wichtige Randbedingung für die Rückwand ist das DBA.

      Für das DBA erscheint mir am plausibelsten, die Vorderwand reflektierend und die Rückwand (soweit wie möglich) absorbierend zu gestalten.
      Die gelegentlich propagierte Meinung, bei einem DBA solle die Rückwand ein Ebenbild der vorderen Wand sein halte ich nicht für korrekt.
      Nach meinem Verständnis sollte eine reflektierende Vorderwand die Ausbildung der ebenen Welle unterstützen und eine absorbierende Rückwand das „Verschlucken“ der Wellenfront.
      Desweiteren halte ich es für vorteilhaft, wenn die Rückwand eine einigermaßen ebene Fläche ist um auch von den hinteren Lautsprechern ausgehend eine möglichst ebene Wellenfront zu erreichen.
      Das sind ein paar interessante Gedankengänge, und sicher nicht falsch. Allerdings habe ich Zweifel, ob du damit uneingeschränkt richtig liegst.
      Wenn die Frontwand vollständig absorbierend ist, sollte dies die Bildung einer ebenen Schallwand nicht beeinträchtigen. Sie wird zwar weniger laut sein, aber genauso eben, denn der zur Wand gehende Anteil wird geschluckt. der nach vorne gehende ist aber nicht nicht anders "geformt". Natürlich bekommt man eine vollständige Absorption bis in die tiefen Frequenzen nicht hin, aber da sind die Wellenlängen auch wieder so lang, dass die Wellenfront vermutlich nicht wesentlich deformiert wird. Der Vorteil, den ich bei einer absorbierenden Frontwand sehe ist, dass dort dann Bassanteile, die vom hinteren Array nicht komplett eliminiert werden (weil das DBA nie perfekt ist und auch die anderen Lautsprecher Bassanteile abgeben) noch mal absorbiert werden. (Hinten habe ich für Absorber fast keinen Platz).

      Alles nicht so einfach ... ;)
    • Aries schrieb:

      Eine weitere wichtige Randbedingung für die Rückwand ist das DBA.
      Für das DBA erscheint mir am plausibelsten, die Vorderwand reflektierend und die Rückwand (soweit wie möglich) absorbierend zu gestalten.
      Die gelegentlich propagierte Meinung, bei einem DBA solle die Rückwand ein Ebenbild der vorderen Wand sein halte ich nicht für korrekt.
      Nach meinem Verständnis sollte eine reflektierende Vorderwand die Ausbildung der ebenen Welle unterstützen und eine absorbierende Rückwand das „Verschlucken“ der Wellenfront.
      Desweiteren halte ich es für vorteilhaft, wenn die Rückwand eine einigermaßen ebene Fläche ist um auch von den hinteren Lautsprechern ausgehend eine möglichst ebene Wellenfront zu erreichen.
      Zunächst hatte ich daher an einen Folienresonator für die Mitte der Rückwand gedacht (wg. ebener Wand ohne Spalt), nachdem ich mich jedoch mit der Wirksamkeit der verschiedenen Absorbertypen befasst habe (siehe H. Fuchs - Schallabsorber und Schalldämpfer) ist meine Entscheidung zugunsten eines Breitbandabsorbers ausgefallen (Verbundplattenresonator mit zusätzlicher Auflage eines porösen Absorbers).
      Das muss ich klar dementieren. Wie kommst du darauf?
      Schau dir mal die Messungen beim mir im Bauthread an. Ich habe da Messungen vom SBA mit nackter und mit bedämpfter Wand. Die Messungen sprechen Bände!!!

      Generell muss ich sagen, dass ich deinen Einsatz bewunder - aber mir wird das einfach viel zu viel Theorie!!! Damit wirst du nicht weit kommen!

      Gruß
      Nilsens
    • Zu viel Theorie?

      Ich denke, dass theoretische Überlegungen wichtig und nützlich sind.

      Nehmen wir die Beschreibungen von Deflection, Corso und Ravenous im Diffusoren Thread.
      Auf den ersten Blick scheinen sich manche Aspekte der Erfahrungen zu widersprechen.
      Doch welchem Konzept soll man dann folgen?

      Oder nehmen wir die Frage, inwieweit sich bestimmte Erfahrungen übertragen lassen.
      Beispielsweise die Frage welchen Einfluss die Raumgröße auf das von Corso beschriebene akustische Konzept hat.
      Nilsens weist darauf hin, dass die Raumgröße eine wesentliche Rolle spielt und bezweifelt, dass sich das Konzept überhaupt auf kleinere Räume übertragen lässt.
      Wird das von Corso beschriebene Konzept tatsächlich in einem kleineren Raum nicht funktionieren?
      Wird es nur teilweise funktionieren?
      Sind bestimmte Randbedingungen dafür erforderlich?

      Wenn wir anhand theoretischer Überlegungen ein physikalisches Modell entwickeln können, das die wichtigsten Effekte abbildet, dann sollten sich die vermeintlichen Widersprüche auflösen und dann sollte die Übertragbarkeit von Erfahrungen auf andere Bedingungen möglich sein.
      Natürlich wird ein solches Modell nur mehr oder minder genau sein, es wird unvollständig bleiben, also nicht alle Effekte abbilden können, und einiges mehr.
      Deshalb ist es auch wichtig eine gute Vorstellung davon zu haben, was ein Modell leisten kann und was nicht.
      Theorien müssen natürlich auch immer wieder an Experimenten überprüft werden.
      Deshalb freue ich mich auch über Eure Beschreibungen, die genau dafür essentiell sind.

      Jeder hat natürlich seine eigene individuelle Vorgehensweise.
      Einige, vielleicht die meisten, werden von meinen theoretischen Überlegungen gelangweilt sein.
      Wenn es gelingt, Fragen wie die oben genannten zu beantworten, dann hilft uns das jedoch weiter.
      Ich sehe daher theoretische Überlegungen als einen wichtigen Teil für die Planung meines Kinoraums an.
      Wohlgemerkt: Als Teil.
      Und übrigens einen der Teile, der mir persönlich sehr viel Spaß macht - mehr als die handwerklichen Teile, die noch kommen werden.
      Wie weit ich damit kommen werde?
      Ich bin da durchaus optimistisch!

      Nilsens schrieb:

      Das muss ich klar dementieren.
      Welchen Punkt meinst Du:
      Die reflektierende Frontwand oder die absorbierende Rückwand?

      Nilsens schrieb:

      Wie kommst du darauf?
      Ich habe überlegt, warum Dein DBA so gut funktioniert ... im Grunde ist es Dein Kozept: Vorne reflektierend, hinten teilweise absorbierend.

      PS
      Auf die anderen Punkte komme ich später zurück ...
    • Aries schrieb:

      Ich sehe daher theoretische Überlegungen als einen wichtigen Teil für die Planung meines Kinoraums an.
      Wohlgemerkt: Als Teil.
      Und übrigens einen der Teile, der mir persönlich sehr viel Spaß macht - mehr als die handwerklichen Teile, die noch kommen werden.
      Das erklärt natürlich einiges: Du versuchst Dein Kino am Reißbrett bis in´s kleinste Detail fertig zu planen damit Du beim Bau auch ja jede Schraube nur einmal anfassen musst ;)
      Ich gehe meine Planung eher Top-Down an: ich versuche jetzt in der Planungsphase und später in der Bauphase grobe Patzer zu vermeiden und gehe dann nach und nach in die Details - auch gerne mal nach Trial-und-Error.
      Ich bastel aber auch lieber als dass ich grübel ;)
    • Genau, und da muss auch jeder seinen eigenen Weg finden. Ich weiß von mir selbst, dass ich auch zu viel nachdenke und zu wenig umsetze. Ich bin handwerklich nicht ungeschickt, aber als Handwerker wäre ich miserabel, weil ich über jeden Handgriff zwei Minuten nachdenke, bevor ich ihn umsetze, und dadurch immer fürchterlich lange brauche.

      Aries setzt aber auch meiner Theorielastigkeit noch einen drauf.

      Langweilig finde ich die Beiträge überhaupt nicht, ich habe aus diesem Thread einige interessante Impulse mitgenommen.

      Aber wir sind jetzt an einem Punkt, wo die Theorie langsam in reine Spekulation abgleitet, und an der Stelle sollte man besser anfangen umzusetzen und auszuprobieren.

      Ich jedenfalls gehe jetzt gleich in den Keller und schraube weiter meine Subwoofer an die Wand. :thumbsup:
    • Corso schrieb:

      Schau dir mal die Messungen beim mir im Bauthread an. Ich habe da Messungen vom SBA mit nackter und mit bedämpfter Wand. Die Messungen sprechen Bände!!!
      Wo genau finde ich die? Habe jetzt eine ganze Weile erfolglos danach gesucht.
      Der Dreck ist raus, nun nimmt das NINIMAX Gestalt an, INDEX Seite1... [Update 07.14 - Diffusoren]

      Aries schrieb:

      Welchen Punkt meinst Du:
      Die reflektierende Frontwand oder die absorbierende Rückwand?
      Ich habe überlegt, warum Dein DBA so gut funktioniert ... im Grunde ist es Dein Kozept: Vorne reflektierend, hinten teilweise absorbierend.
      Meine Front ist nicht Schallhart. Das sind im Grunde 35cm Aufbau. 15cm Mineralwolle - Holz - 20cm Mineralwolle / Basotect - Holz. Wie viel das ausmacht zeigt der Link oben.

      Corso schrieb:

      Aber wir sind jetzt an einem Punkt, wo die Theorie langsam in reine Spekulation abgleitet, und an der Stelle sollte man besser anfangen umzusetzen und auszuprobieren.
      Genau das meinte ich...
      Wichtiger wäre mir nun, mir Gedanken darüber zu machen, wie ich die Sachen umsetze damit ich nachher noch Spielraum habe (z.B. Boden Schallhart da man einen Teppich immer noch reinlegen kann).
      Mein Kino ist z.B. Modular gebaut. Ich komme überall recht schnell dran und kann das Bodest verschieben / verändern.

      Gruß
      Nilsens
    • Planungsoverkill???

      hocky schrieb:

      Du versuchst Dein Kino am Reißbrett bis in´s kleinste Detail fertig zu planen damit Du beim Bau auch ja jede Schraube nur einmal anfassen musst
      :)

      Corso schrieb:

      Aber wir sind jetzt an einem Punkt, wo die Theorie langsam in reine Spekulation abgleitet
      Statt mich einfach auf populäre Konzepte zu verlassen möchte ich mein Verständnis weiterentwickeln und darauf basierend ein eigenes individuelles Konzept entwickeln.
      Es liegt in der Natur der Sache, dass es bei einem individuellen Konzept vor allem um Bereiche geht, die nicht vollständig verstanden sind und Annahmen, Analogien, Plausibilitätsbetrachtungen, usw. - man könnte auch Spekulationen dazu sagen - eine große Rolle spielen.

      Corso schrieb:

      Aries setzt aber auch meiner Theorielastigkeit noch einen drauf.
      Vermutlich bin ich da auch beruflich „etwas“ vorgeprägt …
      Und ich freue mich ja auch, wenn nach nunmehr 7 Monaten Planungsphase hier im Forum dann im nächsten Jahr die Umsetzung beginnen kann.

      :abklatsch:
    • Ravenous schrieb:

      ...
      Ich lese dass mittlerweile auch nicht mehr.
      Ich schon. Ich bewundere Aries für seine akribische Herangehensweise, unter anderem auch für die Intensität der "Auseinandersetzung" mit der Materie.
      Dass da und her spekuliert wird, finde ich in Ordnung, denn das führt zu "einem" Dialog, der wiederum die Wahrheit ins Licht bringen kann.
      Ich persönlich lese das hier (und auch die Beiträge, die bereits ausgelagert sind) als eine Art Lektüre über die Rauakustikwenngleich die Erkentnisse rein subjektiver Natur sind.
      Nicht zu vergessen, gibt es Menschen bei denen der Weg das Ziel ist, und das macht auch Spass.
      @Aries, ich wünsche Dir, dass wenn Du mit dem Kino fertig bist, sagen kannst,
      Es klingt genau so, wie ich es mir vorgestellt, geplant und gebaut habe.
      Ich lese neugirig weiter.
      Zuspieler: PS3, Denon 2800 MKII
      Receiver: Denon AVR3806
      Endstufen: Rotel RMB1075, Rotel RB1080
      Bild: JVC DLA X30
      Ton: Front B&W 703, Center B&W HTM7, Surround: B&W DS7, Sub: B&W ASW700
      Extra: Reckhorn A405 + 2xBS100, Lichtsteuerung Futronix P800
    • @ Alexander:
      Vielen Dank für Deine sehr netten Worte! :bier:

      Corso schrieb:

      Wenn die Frontwand vollständig absorbierend ist, sollte dies die Bildung einer ebenen Schallwand nicht beeinträchtigen. Sie wird zwar weniger laut sein, aber genauso eben, denn der zur Wand gehende Anteil wird geschluckt. der nach vorne gehende ist aber nicht nicht anders "geformt". Natürlich bekommt man eine vollständige Absorption bis in die tiefen Frequenzen nicht hin, aber da sind die Wellenlängen auch wieder so lang, dass die Wellenfront vermutlich nicht wesentlich deformiert wird. Der Vorteil, den ich bei einer absorbierenden Frontwand sehe ist, dass dort dann Bassanteile, die vom hinteren Array nicht komplett eliminiert werden (weil das DBA nie perfekt ist und auch die anderen Lautsprecher Bassanteile abgeben) noch mal absorbiert werden. (Hinten habe ich für Absorber fast keinen Platz).
      Für ein SBA gilt:
      Bei einer Absorption an der Frontwand kannst Du zwar die durch die Raummoden bedingten Überhöhungen kontrollieren, nicht jedoch die Auslöschungen.
      Desweiteren entsteht durch die rücklaufende Welle eine Phasenverschiebung zwischen Schallschnelle und Schalldruck, damit reduziert sich der Realteil der Schallleistung und nach meiner Einschätzung auch die Taktilität.
      Insofern ist Absorption an der Rückwand prinzipiell günstiger als an der Frontwand.

      Wieviel Absorption bei einem DBA erforderlich ist ... es sollte zumindest nicht schaden.
      Aus den gleichen Gründen wie beim SBA ist es auch beim DBA günstiger die Absorption an der Rückwand durchzuführen, der Unterschied wird jedoch deutlich geringer sein.
    • Für ein nicht ideales DBA ist die Analogie zum SBA aus meiner Sicht zutreffend:
      Also für den Fall, dass bei einem DBA die Auslöschung durch die hinteren Subs nicht vollständig ist,
      - im Idealfall ist sie vollständig -
      wird sich dieser (vermutlich geringe) nicht ausgelöschte Teil so verhalten wie bei einem SBA:
      Er wird absorbiert oder reflektiert.
      In diesem Fall halte ich es für vorteilhaft, wenn der Schall absorbiert wird.
      Da es sich aber - wenn überhaupt - nur um geringe "Mengen" nicht ausgelöschten Schall handeln sollte wird es auch nur eine entsprechend geringe Rolle spielen.
    • Akustikplanung (4)

      Nils (FoLLgoTT) schreibt:
      Ich habe übrigens eine recht umfangreiche Sammlung an Raumakustik-Papers … ich habe nur einen kleinen Teil dieser Fachliteratur gelesen, aber es wird einem schnell klar, warum Raumakustik überhaupt nicht mit Laien im Internet diskutiert werden kann. Selbst Leute mit hohem technischen Verständnis müssen sich da monatelang einlesen, um alles zu verstehen. Und dann ist einem noch nicht einmal bewusst, was in der Praxis überhaupt relevant und mit welcher Priorität einzuschätzen ist. Das ist ein Fass ohne Boden, mit dem man leicht Doktorarbeiten füllen kann.

      Nun ja, ich probier‘s trotzdem :) auf Basis der in den vorigen Beiträgen erläuterten Überlegungen hier nun die konkrete Planung.

      blau = Diffusion
      rot = Reflexion
      grün = Absorption

      Von oben:

      Plan_1512_Top.gif

      Frontwand:

      Plan_1512_Frontwand.gif

      Rückwand:

      Plan_1512_Rückwand.gif

      Seitenwand:

      Plan_1512_Seite.gif

      Die absorbierenden Bereiche an Seitenwand und Decke sind so geplant, dass die Erstreflexionspunkte des Centers für den Referenzplatz absorbierend ausgelegt sind.

      Leif schreibt:
      Eine goldene Regel für die akustische Ausstattung von Tonstudios ist es, möglichst keine unbehandelten Flächen zu haben.

      Seitenwände und Decke sind vollflächig absorbierend und diffundierend behandelt.
      Bei der Rückwand habe ich soweit möglich absorbierende und diffundierende Flächen eingeplant, mehr geht aufgrund des Flächenbedarfs für die Tür und die Subwoofer nicht. Die Bedämpfung ist aufgrund der Tür zwar nicht exakt symmetrisch, ich denke, das sollte aber kein nennenswerter Nachteil sein.
      Beim Boden setze ich bewusst auf einen reflektierenden Belag, ebenso bei der Frontwand.

      Insgesamt ergeben sich ungefähr folgende Flächenanteile:
      Reflexion 50%
      Diffusion 28%
      Absorption 20%
      Sonstiges 2%

      Damit ist die Akustik-Grob-Planung fertig.
      Noch zu klären sind Detailfragen, z.B. welche Art von Diffusoren verwendet werden (QRD, PRD, 2D mit oder ohne Stege, etc.).
    • Hallo Aries,

      ich kenne Nils' Thread. Bei aller Hochachtung vor seinen fachlichen Qualifikationen erlaube ich mir doch eine gewisse Skepsis bzgl. der Praxisrelevanz seiner Simulationen. Meines Wissens gibt es da noch keine messtechnischen Verifizierungen.

      Wenn ich hier im Forum lese ( und auch durch eigene Erfahrung mit meinem DBA gestützt) wie viel Mühe und Zeit es kostet, schon ein klassisches DBA "zum Laufen" zu bringen, könnte man vermuten, dass es bei so einem "verzerrten" DBA noch mehr Arbeit macht.

      Ich bin schon auf Deine Messungen gespannt. :bier:

      Uwe
    • Die stellenweise geäußerte Kritik möchte ich zum Anlass nehmen, um ein paar erklärende Worte zu schreiben.

      Bei der Konzeptionierung und Erstellung eines Kinoraums wird man typischerweise sich zunächst über die aktuellen Möglichkeiten informieren, dann die eigenen Anforderungen festlegen und schließlich den Kinoraum in der gewünschten Ausführung bauen oder bauen lassen.

      Bei mir kommt ein weiterer Punkt hinzu:
      Ich möchte ein tiefergehendes Verständnis für relevante Heimkino-Themenbereiche entwickeln.
      Notwendig ist das nicht, mit Hilfe der verschiedenen Anleitungen z.B. hier im Forum lässt sich auch ohne tiefergehendes eigenes Verständnis ein sehr gutes Kino konzeptionieren.
      Oder noch einfacher, man beauftragt einen Profi damit, z.B. Fa. Fairland.

      Eine Frage wie
      - Welche Aspekte sind die wirklich relevanten, welche haben nur Auswirkungen auf Nachkommastellen? -
      ist genau eine der Fragen, die ich zu ergründen suche.
      Im Laufe meiner Planung habe ich mich mit einigen Fragestellungen auseinander gesetzt, z.B. der gefühlten Wirkung von verschiedenen Subwoofer Konfigurationen oder der Wirkungsweise von Diffusoren.
      Manche der Fragen hätten sich schneller beantworten lassen, z.B. AT Leinwand mit Center dahinter oder NAT Leinwand mit Doppelcenter, das war und ist jedoch nicht mein Ziel.

      Auch wenn es dem Einen oder Anderen an manchen Stellen zu ausführlich oder zu spekulativ war -
      ich finde die Überlegungen und Diskussionen spannend und sie sind für mich ein wesentlicher Bestandteil meiner Planungsphase!

      Aries :)
    • Hallihallo,

      da ich jeden Abend erst spät* hier rein schaue, lese ich nur quer und nehme nicht 100%ig alles mit. Post 184 und 205 sind interessant und ich werde mich bei meiner Umsetzung daran orientieren.

      Was ich aber anscheind übersehen habe? Welche Lautsprecher halten denn Einzug? Denn für 0815-Zeug brauchste nicht so ein riesen Aufwand machen. :D



      *auch Häuslebauer und fast fertig, mit Eiche Landhausdiele, natur, geölt :)
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