Aries schrieb:
Fortsetzung folgt …
Angefangen habe ich mit der Einstellung wie oben beschrieben, also einer Absenkung von im Mittel 4 bis 5 dB im Bereich von 1,5 bis 4 kHz.
Der klangliche Unterschied zu einem linearen Frequenzgang war geringer als ich es erwartet hatte.
Bei hinsichtlich des „Nervfaktors“ unkritischen Titeln würde ich den Unterschied so beschreiben, dass es sich im direkten A-B Hörvergleich mit der Absenkung in diesem Bereich etwas „dünner“ anhört.
Interessanterweise waren es genau die Musikpassagen, die vorher bei hoher Lautstärke ohne Absenkung zu nervig / scharf / hart rüber kamen, die mir nun aber doch zu sehr weichgespült vorkamen.
Z.B. habe ich eine Live Aufnahme mit Saxophon, das ohne Absenkung insbesondere bei hohen Lautstärken einen anstrengenden Sound hat.
Mit der Absenkung wirkte das Saxophon nun jedoch brav und gezähmt.
Da fehlte ein Stück weit der ungestüme Live Charakter und die Authentizität von einem echten Saxophon, der anstrengende Sound gehört da mit dazu.
Im nächsten Schritt habe ich die Absenkung auf ca. 3 dB reduziert und daher insbesondere die kritischen Passagen noch einmal damit angehört.
Der nervige / harte / scharfe Hochton war bei -3 dB zwar nicht komplett weg aber doch so weit reduziert, dass es für mich nicht mehr störend war, auch nicht bei sehr hoher Lautstärke.
Mit der geringeren Absenkung passte es auch wieder besser mit dem Live Charakter der Saxophon Aufnahme.
Es war zwar etwas zahmer als die lineare Wiedergabe, aber in einem Maße welches für mich eine gute Balance zwischen live/dynamisch und angenehm/ausgewogen darstellt.
Nach einigen weiteren Vergleichen bestätigte sich für mich das Ergebnis, dass eine Absenkung um ca. 3 dB der beste Kompromiss ist.
Chris Austria schrieb:
Bei meinem Alcons Setup verwende ich einen Shelving Filter bei 3khz, den ich für Film um 3db anhebe und für Musik um eben diese 3 DB absenke.
Damit ist es bei Film "knackiger" und bei Musik "homogener"
P.s. und das bei ordentlicher Lautstärke
Ich werde ebenfalls zwei verschiedene Presets für Musik und Film anlegen.
Die Absenkung um 3 dB gilt für das Musik Preset.
Für Filmton bin ich mir noch nicht sicher.
Eine Anhebung werde ich ganz sicher nicht vornehmen, wahrscheinlich werde ich jedoch auf eine Absenkung verzichten.
Dazu werde ich jedoch noch weitere Hörvergleiche durchführen.
Des weiteren werde ich die tiefen Frequenzen bei dem Filmton Preset etwas stärker anheben als bei Musik.
Bolle schrieb:
In dem von Dir genannte Bereich ist unser Gehör am empfindlichsten habe ich mal irgendwo gelesen. Nicht ohne Grund sind etliche erfolgreiche Lautsprecher mit einem Dip / einer Senke im Präsenzbereich abgestimmt, siehe z.B. als Beispiel die SB18 von Udo Wohlgemuth. Andere entwickeln lieber eine leicht fallende Charakteristik...
Insofern finde ich Deinen Ansatz der Absenkung erst einmal nicht falsch. Am Ende muss es gefallen und nicht dem Lineal entsprechen.
Ich habe daraufhin noch weitere Amplitudengänge von Lautsprechern angeschaut, die mir klanglich gut gefallen – und bei einigen eine Absenkung um die 2 bis 3 kHz gefunden.
Offensichtlich ist das eine Charakteristik, die mir klanglich entgegen kommt.
Übrigens hat mich zwischenzeitlich noch die folgende Info erreicht:
Im PA Bereich ist es üblich, bei hohen Schallpegeln einen breiteren Bereich um 3 kHz um bis zu 3 dB abzusenken.
Ebenfalls vor dem Hintergrund, dass dieser Frequenzbereich bei hoher Lautstärke als unangenehm empfunden wird.
So ganz neu ist das Thema also nicht.
Es ist ja auch beruhigend, dass meine „Hauskurve“ im Bereich des Üblichen liegt.
Dann kann sie auch so falsch nicht sein.