Endstufentechnik Class-D vs AB

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    • Endstufentechnik Class-D vs AB

      Hallo Beisammen,

      grad eben las ich wieder mal hier im Board, dass jemand die Class AB Technik einer bestimmten Endstufe als einen Vorteil dieses Modells ansieht. Immer noch werden Class-D Schaltungen als klanglich nicht ebenbürtig im Vergleich zu solchen mit Class-A oder Class-AB-Technik angesehen. Woran liegt das.

      Meines Erachtens wird der psychologische Effekt "eine Höheneinheit mit 5 kg kann doch niemals so gut wie 40 kg Kupfer sein" immer noch für die alten Boliden sprechen. Bei Lautsprecherboxen war das ja auch jahrzehntelang so. In unserem Hobby spielt die subjektiv empfundene Wertigkeit eben eine wichtige, wenn nicht gar DIE wichtigste Rolle.

      Dass das Signal auf dem Weg zu Ohr mehrfach digital analog gewandelt wird ist in den letzten 15 Jahren nahezu unkritisiert geblieben. Kaum jemand im Board proklamiert hier einen relevanten Qualitätsverlust zu vermuten oder gar zu hören. Das ist bestimmt auch ein Verdienst der Hifi Marketing Abteilungen, die uns die diversen Soundaufpolierer im letzten Jahrzehnt schmackhaft machen wollten.

      Ich bin ein Fan von Class-D Technik im Kino, weil sie mir mehrere Tausend Watt für kleines Geld zur Verfügung stellt. Und der Kinoraum wird auch nicht mehr so warm. Welche Ressentiments oder schlechte Erfahrungen habt Ihr AB Anhänger damit? Gibt es vielleicht sogar Leute, die Class A Verstärker (im Heimkino!) vorziehen oder gar auf Transistoren verzichten?

      Gruß
      rumpeli
      Besuch mich mal im Schrein oder im Bau Thread oder im Keller!

      Exodus 12:9 "Do not eat the meat raw or boiled in water, but roast it over a fire"
    • Was bezweckst Du mit diesem Thread?

      Tatsächlich hat sich mMn. Class D erst in den letzten Jahren zu einer ernstzunehmenden Alternative entwickelt. Die ersten Erfahrungen, die ich noch vor gut 10 Jahren im Car-Hifi damit gemacht habe, waren klanglich grausam.

      Unter Class D verbergen sich heutzutage ja nun auch diverse Technologien und Konzepte. Auch die Schaltnetzteile sind heute deutlich ausgereifter als noch vor einigen Jahren.

      Ich denke, das ist einfach ein Prozess, genau wie mit Aktivtechnik bei Lautsprechern. Der Mensch braucht einfach seine Zeit, siehe "7 Jahresregel", "Early Adopter" etc.

      Ich persl. habe klanglich immer verglichen. Die Hypex UCD sind bei mir z.B. durchgefallen im Hörtest. Aktuell habe ich in beiden Hauptanlagen Class D laufen, einen Hifiakademie Poweramp im Kaminzimmer, Pascal S-Pro 2 Module im Heimkino und konventionelle Endstufen mit SNT für die Subs im Heimkino (Yamaha P7000S). Vorher hatte ich z.B. die Emotiva XPR-Serie da...

      VG

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Bolle ()

    • Bolle schrieb:

      Was bezweckst Du mit diesem Thread?


      Ein Meinungsbild einholen, wieder mal über Endstufenklang diskutieren, sonstige Vor-/Nachteile aufdecken, evtl. auch mein Vorurteil "Endstufenklang gibt es nicht" aufweichen lassen.

      Der Aspekt der technischen Entwicklung und Reife wird wohl deutlich was ausmachen. Wenn die vor 15 Jahren tatsächlich noch nicht so weit waren und man damals noch mehr Unterschiede hörte, dann prägt diese Erfahrung natürlich.

      Aber wo du die Aktivlautsprecher erwähnst, gerade dort kommen doch ADA Wandler mit DSP Sektionen und Class-D Leistungsverstärker zum Einsatz - das ist dort quasi Stand der Technik. Warum also nicht im Consumer Hifi Markt?

      Gruß
      rumpeli
      Besuch mich mal im Schrein oder im Bau Thread oder im Keller!

      Exodus 12:9 "Do not eat the meat raw or boiled in water, but roast it over a fire"
    • @ Ravenous und Bolle

      Wie habt ihr die Sachen gegeneinander verglichen? Mit einem richtigen Blindtest?

      Denn wenn nicht, ist der Vergleich mMn nicht sehr viel wert. Weil wie es rumpeli schon sagte:

      rumpeli schrieb:

      Meines Erachtens wird der psychologische Effekt "eine Höheneinheit mit 5 kg kann doch niemals so gut wie 40 kg Kupfer sein" immer noch für die alten Boliden sprechen.

      Auch wenn man nur unterbewusst so denkt macht das doch den gehörten Unterschied aus.

      Ich meine in einem Blindtest wird man keinen Unterschied zwischen einer guten Class-D und Class-AB Endstufe hören.

      Dazu muss ich sagen, dass ich Class-D auch nicht besonders mag, nicht wegen dem Klang, sondern wegen der Zuverlässigkeit.
      Bei Class-D sind einfach viel mehr Kondensatoren, Spulen und ICs vorhanden die kaputtgehen oder austrocknen können.
      Aus diesem Grund hätte ich wohl beim hören unterbewusst immer ein mulmiges Gefühl und darum würde sich der Verstärker vermutlich für mich anders anhören.
      Darum habe ich bis jetzt auch noch keine Class-D Verstärker, somit habe ich Frieden. :biggrin:

      :bier:
      Gruss
    • Pegelangeglichener Blindtest mit 2. Person, die umschaltet, ohne dass ich weiß, was grade spielt. Habe ich schon immer so gemacht, auch mit Kabeln und Frequenzweichenbauteilen.

      Bei den Endstufen im Car-Hifi vor ca. 10 Jahren hättest Du aber keinen Blindtest gebraucht, wirklich nicht...

      VG
    • Hallo,
      ich habe selbst noch ausreichend AB Endstufen im Gebrauch, von daher stellt sich die Frage nicht.
      Auch bin ich zu sehr "oldschool" und habe eigentlich keinen Bezug zu Class D.

      Aber, ich habe ihrerzeit mal die MP1 bei Herrn Heinz hören dürfen, die hatten digitale Endstufen an Board und klangen vorzüglich!

      Beste Grüße chowi
    • Hallo,

      ich habe seit 1 1/2 Jahren eine 5 Kanal Rotel Class-D an B&W Lautsprechern im Einsatz und bin damit super zufrieden, insbesondere auch mit dem Klang. Brummt nicht, rauscht nicht, wird nicht heiß, verheizt nicht unnötig Strom, hat Druck und klingt gut. Vorher hatte ich NAD 218 und 216 und eine kleine Rotel im Einsatz. Das war auch gut, für mich aber nicht besser als mein aktuelles Setup.

      Viele Grüße
      Dieter
    • Für mich stellt sich die frage welche technischen Unterschiede sind am Verstärkten Signal möglich, die den Klang beeinflussen?
      Also dort wo ich mit den Lautsprecherkabeln das verstärkte Signal abgreife, was wären hier die unterschiede die entstehen können zwischen beiden Verstärkertypen.
      Meiner bescheidenen Meinung nach, können im wesentlichen Klangunterschiede doch dadurch entstehen das ich unterschiedliche Frequenzgänge im Signal habe wenn ein Verstärker bewusst gesoundet ist?
    • rumpeli schrieb:

      Dass das Signal auf dem Weg zu Ohr mehrfach digital analog gewandelt wird ist in den letzten 15 Jahren nahezu unkritisiert geblieben.

      Du scheinst - wie viele andere auch - der irrigen Annahme zu unterliegen, dass das Signal für einen Class-D-Verstärker digitalisiert und dann wieder analogisiert würde. Das ist jedoch nicht richtig. Es sind keine A/D- oder D/A-Wandler im klassischen Sinn beteiligt. Der Begriff "Digitalverstärker" ist nicht ganz falsch, aber für den Laien irreführend. "Binärverstärker" würde es eher treffen, denn in der Tat kennt das erzeugte Signal nur zwei Zustände, aber die Information ist nicht in diskreten Zahlen abgelegt, sondern analog in der Pulsweite gespeichert, ähnlich der Frequenzmodulation bei UKW.

      Augustiner schrieb:

      Meiner bescheidenen Meinung nach, können im wesentlichen Klangunterschiede doch dadurch entstehen das ich unterschiedliche Frequenzgänge im Signal habe wenn ein Verstärker bewusst gesoundet ist?

      Die Qualität einer Signalverstärkung lässt sich nicht nur am Frequenzgang ablesen. Es kann auch frequenzgangunabhängige Verzerrungen geben. Kritisch ist vor allem das Timing, der Takt muss nanosekundengenau funktionieren, was nicht jeder Taktgeber schafft. Auch habe einige preiswerte Class-D-Verstärker wohl Probleme mit stark schwankenden Impedanzen - das äußert sich dann tatsächlich in nichtlinearen Frequenzgängen.

      Allerdings sind solch extreme Impedanzunterschiede selten, und die Technik mittlerweile recht weit fortgeschritten, so dass man heute eigentlich recht bedenkenlos Class-D einsetzen kann.

      Es ist wohl wie so oft mit neuen Technologien - sie treten zum Markteintritt mit noch einigen Kinderkrankheiten gegen jahrzehntelang ausgereifte Technologien an. Die vom ersten Hype infizierten Early Adopters bemerken die Schwächen und wenden sich enttäuscht ab und schnell verbreitet sich der schlechte Ruf. Die Technologie entwickelt sich dann still und heimlich weiter und kann nach kurzer Zeit problemlos mithalten; aber es dauert eine kleine Ewigkeit, das anfangs verlorene Vertrauen wiederzugewinnen.

      Ich bin sicher, wenn es seit Jahrzehnten Class-D gegeben hätte und nun hätte man Class-A/B erfunden, hätte letzteres dieselben Schwierigkeiten, sich durchzusetzen.
    • Corso schrieb:

      Du scheinst - wie viele andere auch - der irrigen Annahme zu unterliegen, dass das Signal für einen Class-D-Verstärker digitalisiert und dann wieder analogisiert würde. Das ist jedoch nicht richtig.

      Das bezog sich auch auf das DSP im Class A/B AVR, aktiven Subwoofer oder Signalprozessoren wie Antimde und Konsorten. Unabhängig von der analogen Pulsweitenmodulation sind aber auch in Class D Endstufen manchmal DSP integriert.
      Besuch mich mal im Schrein oder im Bau Thread oder im Keller!

      Exodus 12:9 "Do not eat the meat raw or boiled in water, but roast it over a fire"
    • Für Tief- und Mittelton ist die Class-D-Technik besonders einfach zu realisieren, da die aufmodulierte Frequenz nicht so hoch sein muss. Außerdem ist die benötigte Energie hier höher und die Effizienzgewinne sind größer bzw. Wärmeprobleme bedeutsamer.

      Das könnte aber auch ganz profane Gründe wie einen günstigen Lieferanten haben. ;)
    • kottan schrieb:

      Interessanterweise bewirbt Genelec hier seinen neuen Lautsprecher 1237A (den sich Torsten bzw. tsc66 gerade zulegt) damit, dass dort sowohl 2 ClassD Verstärker für den Mittel- und Tiefton, als auch ein Class AB Verstärker für den Hochton verbaut sind.


      Das fiel mir auch grad auf. Leider haben wir keine Angaben zur Trennfrequenz zwischen Hoch- und Mitteltöner. Evtl. spielt auch die Impedanz des Chassis eine Rolle? Jedenfalls fände ich eine plausible Erklärung schon interessant.

      Gruß
      rumpeli
      Besuch mich mal im Schrein oder im Bau Thread oder im Keller!

      Exodus 12:9 "Do not eat the meat raw or boiled in water, but roast it over a fire"
    • Ich hatte um 2003 herum eine als digital Endstufe beworbene Auto-Endstufe gekauft.


      Mit dem Klang im mittel und besonders Hochton war ich eher unzufrieden.

      Es klang wenn es lauter wurde sehr metallisch und hart im Hochton.. etwas war einfach anders.

      Erst später habe ich gelesen, das einige diese Endstufen wenn nur als Sub Endstufe nutzen.
      Ich bin also eher unbelastet daran gegangen.
      Heute hat sich das dagegen ja schon sehr verbessert.


      Geringfügig meine ich es aber auch heute manchmal noch zu Hören, wenn jemand Class D im Kino hat.

    • Klang besser in internen Hörtests, Marketing, irgendwas in der Art... Die Impedanz im Hochton ist i.d.R. eher unkritisch.

      Die benötigte Energie in Tief- und Mittelton ist NICHT höher, das ist ein weit verbreiteter Trugschluss! Für Dynamic Headroom braucht man auf allen Wegen gleich viel Leistung. Da gibts auch einige vernünftige Untersuchungen zu, wenn man sucht im Web....
    • Bolle schrieb:

      Die benötigte Energie in Tief- und Mittelton ist NICHT höher, das ist ein weit verbreiteter Trugschluss! Für Dynamic Headroom braucht man auf allen Wegen gleich viel Leistung. Da gibts auch einige vernünftige Untersuchungen zu, wenn man sucht im Web....

      Moin Bolle,

      meines Wissens liegst du hier falsch: Im Hochtonbereich wird sehr sehr viel weniger Leistung benötigt als im Tieftonbereich!

      Dies darf aber in der Tat nicht damit verwechselt werden, dass die entsprechende Endstufe die gleiche Spannung liefern muss wie die im Tieftonbereich, wenn die (passive) Frequenzweiche nicht angepasst wird. Und dies würde bei gleicher Belastung (Impedanz) auf die gleiche Leistung hinauslaufen, das stimmt auch.

      In Mehrwegboxen mit passiven Frequenzweichen wird allerdings über (mindestens) einen Widerstandsteiler der Pegel (= die Spannung = die Leistung) für den Hochtöner abgesenkt. Bei aktiven Boxen kann die Hochton-Endstufe gleich mit entsprechend niedrigerem Pegel angesteuert werden und benötigt/liefert dann eben auch weniger Leistung.

      Ganz ganz grob haben Hochtöner einen um 6 bis 10 dB höheren Wirkungsgrad als Tieftöner, benötigen für den gleichen Schalldruck also ein viertel bis 10-tel der Leistung.

      Tschüss
      Holger
    • Moin Holger,

      es hängt natürlich immer vom Chassis und Wirkungsgrad ab. So pauschal sind beide Aussagen falsch... Meine selbst entwickelten 3-Wegeriche haben z.B. Hochtöner mit 92dB Wirkungsgrad, MT und TT sind je 2 Stück, die zusammen dann auch auf je 90dB kommen. Hier benötige ich also annähernd die gleiche Endstufenleistung für alle Zweige, gerne auch mit Reserve für EQ / DIRAC etc. Daher habe ich nun auch 3x500W pro LS.

      Bei einem großen Magnetostaten mit einem Niedrigwirkungsgrad TMT sieht die Sache schon ganz anders aus - Beispiel z.B. der "Big Block" aus der Hobby-Hifi, wenn man diese aktivieren würde.

      Bei Subwoofern bedingt hohe Membranmasse mehr Tiefgang aber auch schlechteren Wirkungsgrad - das braucht dann Leistung, klar. Allerdings hat das auch mit der tiefen Trennung zu tun, eine passive Trennung eines Subs wird sehr teuer...

      VG
    • Bolle schrieb:

      Meine selbst entwickelten 3-Wegeriche haben z.B. Hochtöner mit 92dB Wirkungsgrad, MT und TT sind je 2 Stück, die zusammen dann auch auf je 90dB kommen. Hier benötige ich also annähernd die gleiche Endstufenleistung für alle Zweige, gerne auch mit Reserve für EQ / DIRAC etc. Daher habe ich nun auch 3x500W pro LS.

      Hallo Bolle,

      deine MT und TT haben also je Stück 87 dB bei 1 Watt, richtig? Die 90 dB erreichen sie dann darum zusammen, weil sie durch Parallelschaltung die doppelte Leistung (= 2 Watt) aus der Endstufe ziehen (bei gleicher Spannung). Der Wirkungsgrad erhöht sich nämlich nicht durch Verwendung mehrerer Chassis.

      Lies' doch bitte mal im Datenblatt deines Hochtöners nach, was dieser an Leistung abkann, ich vermute: 1-stellig. Meine alten Focal z. B. 5 Watt (liefern dafür auch 94 dB / 1 Watt).

      Als Selbstbauer ist dir der Aufbau eines Hochtönders ja geläufig: Was glaubst du, wie lange das zarte Spulchen 500 Watt abkönnte? (Und wie hell es dabei leuchtet ... ;) ).

      Magnetostaten und sonstige Exoten lasse ich jetzt mal außen vor, ok? Deren Wirkungsgrad liegt nämlich entsprechend niedrig.

      Back to Topic: Im PA-Bereich werden mittlerweile viele Digital-Endstufen genommen, da diese jetzt ausreichend ausgereift sind. Die Vorteile überwiegen einfach (Gewicht, Wärme). Die Probleme am oberen Frequenzbereich durch die PWM werden durch sorgfältige Abstimmung reduziert.

      Tschüss
      Holger
    • Bei Hifi Hochtönern ist nach meinem Wissen die Belastbarkeits Angabe meistens auf die Belastung des gesamten Systems bezogen...bei einer angegebenen Trennung X..
      Der Hochtöner von oben wird wenn 20 Watt abkönnen denke ich.



      Bei PA Hochtontreibern ist sie rein auf den Hochtöner bei einer gewissen Trennfrequenz bezogen.
      Die belastbareren Hochtöner schaffen da 30-50 Watt.
      Gut belastbare Mitteltonhorntreiber schaffen 80-100 Watt und die großen Coax BMS auch über 200 Watt..

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Deflection ()

    • Bolle schrieb:

      Die benötigte Energie in Tief- und Mittelton ist NICHT höher, das ist ein weit verbreiteter Trugschluss! Für Dynamic Headroom braucht man auf allen Wegen gleich viel Leistung. Da gibts auch einige vernünftige Untersuchungen zu, wenn man sucht im Web....

      Bei den Dynamikspitzen mag das vielleicht stimmen, aber im Mittel braucht der Hochtöner viel weniger Leistung als die restlichen Wege.
      Die Leistungsverteilung von Audiosignalen sinkt mit etwa 3dB pro Oktave. Hast du vielleicht noch einen Link zu den genannten Untersuchungen?

      Siehe auch Rosa Rauschen:
      Das 1/f-Rauschen, auch als Rosa Rauschen bezeichnet, ist ein Rauschen, das mit steigender Frequenz abnimmt. In der Akustik wird 1/f-Rauschen als ein Geräusch empfunden, bei dem ein durchschnittlicher Mensch alle Frequenzbereiche des hörbaren Schallspektrums etwa als gleich laut empfindet.


      In der Audio-Enzyklopädie wird auch die Leistungsverteilung gängiger Musiksignale aufgezeigt. Da fällt für den Hochtöner nicht einmal 1% der Gesamtleistung ab. 8o


      Zum Thema: Habe gerade einen interessanten Artikel (Übersetzung) gelesen, warum sich Class-D Verstärker gut messen aber trotzdem schlecht klingen können. Dieser ist etwa 10 Jahre alt, also aus den Anfängen von Class-D im Audiobereich.

      :bier:
      Gruss
    • Überlegungen zu Endstufen - analog vs digital

      Bisher hatte ich mich bei der Planung meines Heimkinoraums im Wesentlichen um die Akustik und die Einrichtung des Raums gekümmert.
      Da für die demnächst anstehende Gestaltung des Geräteracks Abmessungen, Gewicht und Wärmeentwicklung der Geräte und hier insbesondere der Endstufen nicht unmaßgeblich sind, habe ich in den letzten Wochen angefangen mich mit dem Thema Endstufen zu befassen.

      Mein letzter Stand zum Thema Verstärker sah ungefähr so aus, dass ich als die wesentlichen Technologien Röhren- und Transistorverstärker kannte.
      Wie ich feststellen durfte, ist dieses Gebiet in den letzten 30 Jahren etwas komplexer geworden und die Fachwelt unterscheidet mittlerweile zwischen Class A, A/B, D, G und H.
      Etwas vereinfacht gesagt läuft es auf die Frage „digital“ oder „analog“ hinaus.

      Da wie in den obigen Beiträgen besprochen die Einbausituation für das Geräterack bei mir etwas beengt ist sind in meinem Fall die höhere Effizienz und damit weniger Abwärme sowie die kompakteren Gehäuseabmessungen starke Argumente für die „digitale“ Option.

      Nachdenklich wurde ich allerdings, als ich die Kommentare zur klanglichen Bewertung von Class D gelesen habe.
      Ein paar Zitate:

      Im Thread Endstufentechnik Class-D vs AB schreiben Ravenous:
      „Ich habe auch mal verglichen. Rotel Class AB gegen Rotel Class D.
      Die Class D war klanglich nix, obwohl teurer, schicker und moderner.
      Und da waren die teuren Icepower Module drin.
      War für mich daher keine Alternative.“

      … und Bolle:
      „Nee Icepower mag ich auch nicht hören.“

      Kottan:
      „Hatte mir also günstig eine Rotel RMB 1575 ( Class D ) "geschossen" und war schon ganz kirre vor lauter Vorfreude.
      Leider war das Plus an Leistung (5 mal 250W an 4 Ohm) für meine Ohren nicht das was ich erwartet habe, der Klang war anders aber besser???
      Mittlerweile ist das Teil wieder verkauft.“

      Christoph:
      „du bestätigst meine meinung zu class d endstufen:
      im bassbereich klanglich ganz brauchbar und dazu noch kompakt und wird nicht (zu) heiss.
      aber in den mitten und höhen habe ich bis jetzt noch keinen schaltverstärker gehört, mit dem ich auch nur ansatzweise leben könnte :nono:“

      olli:
      „die vereint all das was ich nicht haben möchte (PA, Class D, Lüfter, Versteck-mich-unten-im-Rack-Optik)“

      Michael Fremers in Sound & Vision zur Rotel RMB 1575:
      “I won’t mince words: I didn’t like the sound of this amplifier. I don’t consider it high fidelity.”

      Kurz gesagt, ICEpower gehen gar nicht und einige Kommentare legen nahe, dass Class D generell klangliche Defizite aufweist.

      Also verwarf ich Class D und setzte stattdessen den Fokus auf Class AB getreu dem Motto „damit mache ich nichts falsch“.
      Ich hatte an diversen Class AB Optionen überlegt (Rotel, Emotiva, Marantz, etc.), doch letztlich hat mich kein Modell zur Gänze überzeugen können …
      und so habe ich aufgrund der „Packaging“ Vorteile dann doch noch einmal nach Class D geschaut.

      Um noch einmal Bolle aus o.g. Thread zu zitieren:
      „Tatsächlich hat sich mMn. Class D erst in den letzten Jahren zu einer ernstzunehmenden Alternative entwickelt. Die ersten Erfahrungen … waren klanglich grausam.
      Unter Class D verbergen sich heutzutage ja nun auch diverse Technologien und Konzepte. Auch die Schaltnetzteile sind heute deutlich ausgereifter als noch vor einigen Jahren.

      Aktuell habe ich in beiden Hauptanlagen Class D laufen, einen Hifiakademie Poweramp im Kaminzimmer, Pascal S-Pro 2 Module im Heimkino“

      Bolle kommt also zu dem Fazit, dass Class D nicht gleich Class D ist, es gibt bessere und schlechtere Umsetzungen.
      Die ICEpower Endstufen zählen offensichtlich zu den schlechteren.
      Die Frage ist, ob es auch Class D Umsetzungen gibt, die mit sehr guten Class AB Endstufen mithalten können?

      Nach ein wenig weiterer Recherche bin ich auf die Firma Hypex gestoßen, die u.a. die nCore Class D Endverstärkermodule anbietet.
      Die nCore Module werden sowohl an OEMs als auch an Selbstbauer (NC400) verkauft.
      Die DIY Variante kommt dabei pro Kanal auf 393 € für ein NC400 Verstärkermodul sowie 218 € für das Netzteil (Preise vom Hypex Shop mit 21% VAT).
      Dazu kommen noch die Aufwendungen für Buchsen, Schalter, Gehäuse und Versand so dass für eine 7 Kanal Endstufe ca. 4.500 € zu veranschlagen sind.
      Ein Schnäppchen sind die nCores also nicht, auch nicht im Selbstbau, nichtsdestotrotz sind sie in der Community außerordentlich beliebt, bei diyaudio gibt es einen
      Thread mit mehr als 11.000 Beiträgen dazu. 8o

      Desweiteren lizensiert Hypex die nCore Technologie an NAD.
      NAD bietet damit eine Stereo Endstufe (M22) und eine 7 Kanal Endstufe (M27, Listenpreis 4.500 €) an.
      Damit kommt die M27 bei üblichen Marktpreisen sogar günstiger als die DIY Variante.

      Mit Abmessungen von 156 mm Höhe, 380 mm Tiefe, einem Gewicht von 14 kg und einer geringen Wärmeentwicklung im Betrieb passt die M27 gut zu meiner Einbausituation.
      Auch das Design der M27 finde ich gelungen.

      beisammen.de/index.php?attachm…b5869445f475127887768c24f

      Es ist mit seiner Kombination aus silber und schwarz zwar „besonders“ und damit nicht so gut geeignet für eine Kombination mit Geräten anderer Marken, das wäre jedoch zu verschmerzen.

      Das wichtigste ist natürlich die klangliche Performance der nCores, wie sieht es damit aus?

      Eine Heimkinoinstallation mit nCore Verstärkung kenne ich bisher leider nicht, auf eigene Hörerfahrung kann ich also nicht verweisen.
      Meine Hörerfahrung beschränkt sich auf zwei Heimkinoinstallationen, in denen Hypex UcD Module zum Einsatz kamen (Vorgänger zum nCore, die nicht ganz an die Performance der nCore heranreichen sollen).
      Nach meinem allgemeinen Höreindruck gab es an den UcD’s nichts auszusetzen.

      Man findet im Netz eine ganze Menge zu den nCores, hier zwei typische Zitate:

      aktives-hoeren.de:
      „Etliche Leute mit viel Erfahrung mit High-End Verstärkern nennen die nCores den besten Verstärker, den sie bisher gehört haben. (Es gibt sogar eingefleischte Röhrenfans, die konvertiert sind.)“

      tnt-audio.com:
      “These are the best amps I've used to date and offer unbelievable value for money. They are powerful, easy to live with and are the closest approximation of 'a straight wire with gain' that I've yet encountered.”

      … und zur NAD M27 Endstufe:

      stereophile:
      “The sound of the M27 was notably clean and punchy. By punchy I don't mean that anything was added or out of place, but that in terms of frequency response, transient response, and dynamics, the M27's sound was so well delineated that bass notes were as discrete as notes in higher ranges. Another way to describe this is as a lack of smearing. The midrange and treble were completely free of any grain or, significantly, the grayish character that is a consistent flaw in the sounds of many of the otherwise excellent class-D amps I've used. A listener can adapt to that, but the M27 makes no such demands.
      Compared to my five-channel Bryston 9BST ($8095) … it was hard to decisively choose between them, though the M27's appearance, efficiency, and lower price probably make it the more attractive option today.“
      [Anmerkung: Die Bryston Endstufe kostet pro Kanal gerechnet fast das dreifache.]

      hometheaterreview.com:
      “The sound is clear and concise, yet warm and realistic along the entire frequency range--which was especially noticeable in the upper frequency range, such as cymbals, bells, and strings.”

      Bei überschwänglichen Bewertungen bin ich ja grundsätzlich skeptisch – übrigens lese ich bei amazon bevorzugt die schlechten Bewertungen :) – zu nCore und M27 habe ich trotz ausführlicher Suche jedoch keine negativen Bewertungen gefunden.
      Insbesondere ihre Klangcharakteristik bei hohen Frequenzen wird als sehr gut bewertet, also genau in dem für Class D kritischen Bereich.
      Für mich hört sich das sehr vielversprechend an und mein Fazit ist für’s erste, dass die M27 ein heißer kühler Anwärter auf den Posten des Power House ist. :thumbup:

      Überraschenderweise hat meine Suche hier im Forum zu nCore basierten Selbstbauten und NAD M27 jedoch keine Ergebnisse gebracht, sie scheinen also hier nicht vertreten zu sein. :kratz:

      Daher meine Frage, insbesondere an die Class D Skeptiker, z.B. @christoph und @olli :
      Woran liegt das ... „nur“ am gehobenen Preisniveau oder gibt es aus Eurer Sicht andere Einwände?
    • auch Trinnov verbaut in der neuen 8 Kanal (de facto 2 x 4 Kanal Endstufen mit 2 separaten Stromversorgung in einem Gehäuse) Hypex Teile, allerdings die NC1200. ( zum extremen Preis.)

      Ich selbst hatte eine Emotiva XPA-5 mit ordentlich Saft und bin jetzt auf Class D DSP Endstufen umgestiegen und bin äußerst zufrieden!

      Ich weiß, dass ein Forumsmitglied 2 x NC400 diy Endstufen von Hypex betreibt. Werde ihn mal anstoßen hier rein zu schauen

      Mit den Hypex Teilen machst du 100% nichts falsch.
      Wenn du immer nur tust, was du schon kannst, bleibst du immer das, was du schon bist.
    • Servus,

      in den IMG Stageline STA-400D und STA-800D sind Hypex Module verbaut, welche genau weis ich nicht. Und in der STA-1000D und STA-2000 sind Pascal Module verbaut die angeblich sehr audiophile Qualitäten aufweisen. Ich habe letztgenannte im Zusammenspiel mit der Follhank und kann nichts negatives dazu berichten, hab aber vielleicht tendenziell eher Holzohren :gruss:

      Gruß Andi
    • Ich hatte an meinen RCL Klipsch RB81 einen 6 Kanal Hypex UcD 180 HG Amp und war durchweg zufrieden.
      Habe über die nCore Modelle auch nur Lobeshymnen gelesen, kosten allerdings auch ein paar Euro.

      Vorteil, wenn man etwas Ahnung hat, kann man sich mit den nCore Modellen einen guten Amp nach eigenem Mass aufbauen.
      Hypex bietet auch komplette Monoblock Bausätze mit dem NC400.

      Bei mir war subjektiv gesehen auch die Nutzung der UcD für BiAmping ein absoluter Frotschritt, zu der vorherigen Ampsituation.
      Da muss man auch schauen, was man zahlen kann und möchte.

      Imho gilt am Ende auch hier, bestellen, im eigenen Raum an den eigenen Boxen anhören und dann subjektiv entscheiden, ob es das ist was man sucht.
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