Vergleich Samson Rubicon R6a gegen Behringer Truth B3031a gegen Mackie HR824 (erste Version)

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    • Vergleich Samson Rubicon R6a gegen Behringer Truth B3031a gegen Mackie HR824 (erste Version)

      Disclaimer:

      Ich bin Laie in Sachen Akustikmessung und Lautsprecherbewertung. Die Ausrüstung ist nicht kalibriert, der Autor hat keine Qualifikation und die getesten Geräde sind alle schon ein paar Jahr alt und gebraucht. Dies ist ein offenes Forum und der Beitrag ist als Diskussionsansatz zu verstehen. Niemand sollte eine Kaufentscheidung davon abhängig machen.




      Vergleich Samson Rubicon R6a gegen Behringer Truth B3031a gegen Mackie HR824 (erste Version)

      Hallo Beisammen,

      vor ein paar Wochen habe ich diese Lautsprecher vermessen und mir konzentriert im Vergleich angehört. Es ging um die Entscheidung ob Samson oder Behringer als Surrounds eingesetzt werden sollen, denn nach Ersatz der Behringer-Front durch die Mackies haben wir nun die Qual der Wahl. Um das klar und deutlich zu Anfang zu sagen: für mich mit Abstand wichtigstes Kriterium ist das Potential im Schalldruckpegel mit der Front und den Subwoofern mitzuhalten. Deutliche klangliche Ausreißer, Defizite oder Überflieger waren nicht zu erwarten.

      Die 4 Stk R6a hatte ich seiner Zeit als Ergänzung zu der Behringer Front gekauft, weil sie vom Hochtöner sehr ähnlich sind und ich günstig dran kam. Ich bin mir eigentlich sicher, dass es sich um das selbe Chassis handelt. 8 Zoll Surrounds waren mir vom Gehäuse zu groß um 4 Stk davon vernünftig zu platzieren. Da die Surrounds etwas näher am Hörplatz sind glaubte ich auch mit einem etwas gringerem maximalen Lautstärkepegel hinzukommen.

      Zum Messen:
      Die folgenden Messdiagramme zeigen alle eine variable Glättung (relativ neu in REW). Das Mikro war immer auf der selben Position an meinem Hörplatz, die Boxen wurden durchgewechselt. Sie standen auf einer 5cm Basotect Platte in 3,10 m Entfernung. Auf diesem FOto sieht man zwei Boxen in der Hörtestsession, bei den Messungen standen die Boxen einzeln.
      01 R6a vs B3031a.JPG
      Die Boxen waren unsymmetrisch am Kopfhörerausgang meines Laptops angeschlossen. Alle drei Boxen wurden mit voll geöffnetem Eingangsregler betrieben, also minimaler Eingangsdämpfung.

      Dem ATB Messmirko wurde die mitgelieferte Kalibrierkurve hinterlegt. Aus eigenen Vergleichen mit einem Bruel & Kjaer und verschiedenen anderen Budget Mikros traue ich dem korrigierten Frequenzgang zwischen 50 und 10.000 Hz.

      Für den später nachfolgenden Hörtest wurden jetzt schon die Pegel angeglichen. Beim selben Eingangspegel sind die Behringer und die Mackie jeweils 5 db lauter als die Samson. Um den Lautstärkepegel anzugleichen wurde der Ausgangsmixer der Soundkarte bzw. REW verwendet.

      Bei der Behringer und Mackie wurde der Frequenzgang in geringem Maß über die schaltbaren Filter an die Samson angepasst. So wurde alls drei Probanden auf einen möglichst ähnlichen Frequenzgang am Hörplatz angeglichen.

      DIeses Bild zeigt nun den Frequenzgang aller drei Probanden im Vergleich.

      s = Samson R6a
      b = Behringer Truth B3031a
      m = Mackie HR824
      Bei der Mackie ist der -2 db Highshelving Filter bei 10 kHz aktiviert. Bei der Behringer der + 2 db HS Filter.
      02 Samson R6a, Behringer B3031a, Mackie HR824 (variable smoothing).png

      Ich finde es schon erstaunlich wie ähnlich sich die Frequenzgänge sind. Ich schwöre, hier seht ihr drei verschieden Lautsprecher. Behringer und Mackie sind von der Gehäusegemetrie nahezu identisch. Die etwas kleinere Samson stand ca. 3 cm höher, bei noch filigranerer Anpassung hätte man wohl auch noch den Buckel zwischen 800 und 2500 Hz ausgleichen können.

      Zum Test der Belastbarkeit wurde dann der Signalpegel erhöht. Die Aussagen beziehen sich auf die Abhörsituation in meinem Kellerkino, bei einem Lautsprecher in gut 3 m Entfernung. Außerdem wurde der Frequenzgang auf den äußeren Sitzpositionen gemessen, was einem Winkel von knapp 30 ° entspricht. So sind die Messpositionen in meienm Raum verteilt.
      06 Messpositionen.png

      Samson:

      Mit einer R6a sind gut 90 db Schalldruckpegel möglich, wobei man aber schon etwas Mitleid mit der Box hat.
      03 Samson Pegel Test.png

      DIe THD Verzerrung bewegt sich bei "normalem" Heimkinopegel um die gut 1 % THD. Den krassen Anstieg ab 5 kHz kann ich mir nicht erklären. Unterhalb von 200 Hz sind für die harmonischen Verzerrungen am Hörplatz auch die Raummoden maßgeblich verantwortlich.
      04 Samson 75 dbc THD.png

      Im oberen Grenzbereich werden Pegelerhöhungen schon noch in Schalldruckpegel umgesetzt, die harmonischen VErzerrungen steigen jedoch über das gesamte Spektrum auf 2 bis über 10 % an. Für Actionfilme mag das den meisten Leuten ausreichen, für das hochwertige Konzerterlebnis eher nicht.
      05 Samson 90 dbc THD.png

      Auf den äußeren Sitzpositionen fällt der Pegel des Hochtöners ab 3 kH um 2-3 db gegenüber der fontalen zentrierten Hörposition ab. Um das deutlicher zu erkennen ist dieses Bild zunächt mit einer Glättung von einer Oktave gezeigt.

      07 Samson Winkel.png

      In der Praxis wird das Timbre ganz wesentlich durch Raummoden und Reflektionen beeinflusst. In variabler Glättung erkennt man die Schwankungen unterhalb von 600 Hz, welche kaum durch den Frequenzgang der individuellen Box entstehen.
      08 Samson Winkel (var smoothing).png


      Demnächst geht es weiter mit den Messungen der anderen beiden Kandidaten und dem ernüchternden Hörtest

      Beste Grüße
      rumpeli


      Disclaimer:

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      Exodus 12:9 "Do not eat the meat raw or boiled in water, but roast it over a fire"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von rumpeli () aus folgendem Grund: Disclaimer eingefügt

    • Vielen Dank bis hier hin. Bin gespannt wie es weiter geht.

      Nach den Messungen würde ich sagen, dass man die Samson blind raushören müsste, da sie eine starke Überhöhung im Bereich der maximalen Ohrempfindlichkeit hat. Die Macki hat den dicksten Bass (was aber zu erwarten war).

      Gruß
      Nilsens
    • Hallo rumpeli,

      hast du keine Probleme mit dem Hörabstand deiner Side SUR? Bei 3,80 Raumbreite und den LS auf beiden Seiten hast du doch max. 150cm von Membran zum Ohr? (bei mir wird es ähnlich werden bei 3,80 Raumbreite, daher die Frage)
      Man liest ja insbesondere bei der Breite immer von DiPolen oder gar von einer Mischung - insbesondere weil das ja wirklich keine "kleinen" LS sind, die du dir da "neben" den Kopf hängst :)

      Danke für deine Antwort und "anderer" Meinung.
    • Chrisscho schrieb:

      Hallo rumpeli,

      hast du keine Probleme mit dem Hörabstand deiner Side SUR? Bei 3,80 Raumbreite und den LS auf beiden Seiten hast du doch max. 150cm von Membran zum Ohr? (bei mir wird es ähnlich werden bei 3,80 Raumbreite, daher die Frage)
      Man liest ja insbesondere bei der Breite immer von DiPolen oder gar von einer Mischung - insbesondere weil das ja wirklich keine "kleinen" LS sind, die du dir da "neben" den Kopf hängst :)

      Danke für deine Antwort und "anderer" Meinung.


      Hallo,

      die Abstand der Surround Boxen zum Hörer ist in diesem Thread offtopic, aber ich gehe kurz darauf ein. Wohlmöglich findet man mit der Suchfunktion schon einen anderen Thread dazu.

      Mein unsymmetrischer Raum ist auf Höhe der Sitzreihe etwas breiter, vielleicht 4,50 m. DIe Boxen hängen angewinkelt auf ca. 2 m Höhe (Schallwandmitte) und sind so 1,55 m (SL) und 2 m (SR) vom zentralen Hörplatz entfernt. Meine Nahfeldmonitore werden für Hörabstände 1 - 1,5 m vermarktet. Weil sie näher sind als die Front und die Surroundbacks spielen sie auch etwas leiser. Wegen des tatsächlich begrenzten PLatzangebotes setzte ich daher hier die etwas kleineren Zweiweger mit 6 Zoll Chassis ein.
      Dipole hatte ich früher, obwohl die POsition ohne gleichmäßiger Wandabstrahlung dafür sehr ungeeignet war. Außerdem konnten sie den Pegelanforderungen nicht genügen. Bei zu kleinen Surrounds bekommt man oft leider erst den Totalverlust mit, weil leichte Verzerrungen und Chassisanschlagen vorher im allgemeinen Lärmteppich untergehen. Wenn man nicht zu laut hört oder einen Limiter einsetzt sind 5 Zoll Bässe auch sehr gut geeignet. Bei guten Produkten liegt der -3db Punkt auch unterhalb von 80 Hz und sie sind leicht zu Positionieren.

      Verantwortlich für einen gleichmäßig einhüllenden Surroundklang ist aber das spektrale Verhalten, im Zusammenspiel aus Lautsprecher, Raumakustik und EQ-Anpassung. Wenn die ersten beiden Punkte gut sind korrigiert Audyssey auch nicht mehr als max. +- 2 db (wie bei mir) und alles ist gut.

      Gruß
      rumpeli
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    • Behringer Truth B3031a

      Dieses Modell habe ich über einige Jahre als Front eingesetzt. Hier der etwas ältere Versuch einer "Freifeldmessung"im Garten, wobei die Aufstellung aber doch recht großen Einfluss auf den Frequenzgang hat. Auch ist der Hochtonabfall nicht so hoch wie hier gezeigt, die generische ECM8000 Kalibrierkurve ist wohl nicht für mein Exemplar zutreffend. Inzwischen habe ich 4 verschiedene Mikros, alle schon etwas älter, und traue den Messungen absolut nur noch bis etwa 10 kHz. Man erkennt aber an den Messungen sehr schön, wie wenig dein linearer Frequenzgang im Freifeld sich nacher in der tatsächlichen Abhörsituation auswirkt. Es ist schon ganz gut, dass wir uns im Forum nun schon seit knapp 10 Jahren immer mehr um die Raumakustik kümmern.
      0909 B3031 3,8m.JPG
      1010 dia b3031 aus 3,8 m im garten.jpg
      1111 dia leiter gegen stuhl.jpg
      Zum Pegeltest. Im Diagramm erkennt man die 5 db höhere Eingangsempfindlichkeit gegenüber des Samson. Dass bei 0 dbFS in etwa Referenzpegel von 105 db an meinem Hörplatz erreicht würden ist eher dem Zufall der Abhörsituation geschuldet und für die Praxis irrelevant. Für Referenzpegel reicht auch hier die Power nicht. Dennoch, wer sich traut mit -5 db zuzuspielen bekommt kräftig was auf die Ohren, 95-100 db in 3 m Entfernung aus nur einer Box.
      Die Hochtonanhebung ab 10 kHz (DSP Raumanpassung) ist auch gut zu erkennen. Bei einer schalldurchlässigen Leinwand kann das schon fast die Leinwandabsorption kompensieren, die bei meiner Phifer Sheerweave allerings ab 3 kHz einsetzt.
      Im zweiten Bild wurden die Messkurven so übereinandergelegt, dass die Veränderung des Frequenzganges bei hohen Pegeln besser zu erkennen ist. Ich nenn das mal Kompression (weiß nicht obs der richtige Begriff ist). Ab -15 db Eingangspegel kann das Hochtonchassis die Leistungserhöhung nicht mehr linear umsetzten. Dass das kein Effekt des Mikros ist sieht man später bei den Mackies. Auch im Tiefton geht der Box die Puste aus. Das könnte eventuell an mangelnder Verstärkerleistung liegen. Zumindest im Tiefton blinkt auch schon mal die Clipping LED. Nach dem gezielten Eingriff eines elektronischen Limiters sieht die Kompression für mich nicht aus.
      1212 Behringer Pegel Test.png
      1313 B3031a komprimiert bei hohen Pegeln ab -15db.png
      Wie zu erwarten geht das auch nicht ohne Verzerrungen von statten. Die THD fallen im Mittelton merklich geringer aus als bei der kleineren Samson. Dennoch bei lauter Musikdarbietung ist auch hier mit harmonischen Verzerrungen bis 10 % im Hochton zu rechnen. Das ist vielleicht eine Erklärung dafür, dass Adele in meinem Kino manchmal nach Blechdose klingt. Leider macht sich die zweite Harmonissche Oberton beim Hochtöner knapp über Trennfrequenz auch schon bei vergleichsweise geringer Belastung bemerkbar, nämlich in zwei schmalen Banden bei 2 und 3 kHz. Da ich selbst nur Laie bin und auch keinen Vergleich mit anderen B3031a Exemplaren durchführte sollte man das nicht überbewerten, bzw. mit Vorsicht genießen.
      1414 Behringer 90 db THD.png

      Einschub: das hat mir doch keine Ruhe gelassen. Leider bin ich mir sowieso nicht sicher welche Aussagekraft diese Messungen im Raum haben. Auch scheint mir die grafische Darstellung in REW nicht sehr aussagekräftig zu sein. Die fixe Glättung der Harmonischen kann nicht verändert werden. Vor allem kann die THD Kurve nicht in Prozent gezeigt werden. Daher wurden die Messungen nach Exel exportiert um dies zu verdeutlichen.

      Bei den folgenden Charts sind die THD mit dicker linie auf der linken y-Achse, der Frequenzgang in db auf der rechten y-Achse.
      Zunächst die THD der Behringer bei verschiedenen Lautstärken. Schon bei vergleichsweise moderaten Pegeln finden wir deutliche Verzerrungen im unteren Frequenzbereich des Hochtöners. Kommt das von der Box, dem Raum oder dem Mikro? Die Messungen wurden an verschiedenen Tagen wiederholt und die THD sind tatsächlich so gravierend. Dagegen erscheint mir die Messung mit über 95 db noch sehr akzeptabel zu sein.
      1515 Vgl Distortion B3031 Pegeltest.jpg
      Auch bei der Samson und Mackie sind 2 charakteristische Peaks zwischen 2 und 3 kHz zu erkennen, allerdings mit deutlich geringerer Intensität. Kommt das vom Raum? Bei den Messungen auf den Außenplätzen sind die Peaks der Behringer nicht so ausgeprägt.
      Bei höheren Pegeln steigen auch die Verzerrungen. Im zweiten Bild sehen wir 90 - 95 db. Wie die ca 50 % THD der Behringer zu bewerten weiß ich nicht, die anderen beiden sehen jedenfalls besser aus. Vielleicht sollte ich doch noch mal ein anderes Exemplar der B3031 vermessen.
      Der Tiefmitteltöner spielt auf ähnlichem Niveau wie die Mackie. Der deutlich kleinere 6 Zöller der Samson hat das Nachsehen.
      16 1716 Vgl Distortion 78db THD.jpg17 Vgl Distortion 93db THD.jpg
      Die Messungen "unter Winkel", also Messungen des Centers auf den äußeren Sitzpositionen, sehen denen der Samson sehr ähnlich. Einerseits ist die Bündelung bei diesem Winkle von knapp 30 ° sowieso noch nicht so prägnant, andererseits haben beide Boxen den gleichen Waveguide und höchst Wahrscheinlich auch das gleiche Hochtonchassis.
      15 Behringer Winkel.png

      Disclaimer:

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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von rumpeli () aus folgendem Grund: wer nämlich mit h schreibt ist dämlich

    • Hallo beisammen,

      nach etwas längerer Pause nun noch die Messergebnisse der Mackie HR824, mein subjektiver Höreindruck und ein Fazit.

      Um den Frequenzgang aller drei Boxen anzupassen wurde bei der Mackie der High Selving Filter auf -2 db gesetzt. Die Eingangsempfindlich keit entspricht der der Behringer. Bei -10 dbFS hab ich aufgehört aus Sorge um Gehöhr und ein kleines bischen auch um die Box (trotz Schutzschaltungen). Im Bassbereich ging tatsächlich auch die Clippingleuchte an. Allerdings scheint bis in die höchsten Pegel keine Schaltung oder kein Chassis zu komprimieren. In Bild 20 wurden die Messkurven übereinander gelegt, die Box spielt linear bei allen Pegeln.

      19 2019 Mackie Pegeltest.png 20 Mackie Pegel ist linear bis -10 db.png
      Die harmonischen Verzerrungen scheinen deutlich geringer zu sein als bei den beiden Konkurrenten

      2121 Mackie 90 db THD.png
      So richtig erkenne ich das allerdings erst in dieser vorher schon gezeigten Darstellung mittels Excel

      1717 Vgl Distortion 93db THD.jpg

      Zum Hören:

      Während und nach den Messessions wurden verschiedene, mir gut bekannte, Musikstücke wechselweise angespielt. Gehört wurden Ausschnitte, die von Stereo auf Mono heruntergemixt wurden. Ja - mono! Der Aufbau einer Stereo TEstumgebung war mir zu aufwändig, insbesondere was eine Vergleichmäßigung der Raumakustik und das schnelle, "fast blinde" Umschalten zwischen den Boxen betrifft. Die Lautstärke wurde auf in etwa 75 db eingestellt, hier also keine Pegelorgien.

      Beim Testaufbau wurden die beiden zu bewertenden Boxen nebeneinander mittig vor die Leinwand gestellt, links Samson, rechts Behringer (siehe Foto). Hinter der Leinwand steht hier gerade die Mackie und beim Testhören wurde der Tisch mit den anderen Boxen entfernt. Die Aufstellung der ersten beiden Boxen ist also vergleichbar, die Mackie steht ungünstiger was die Anregung der Raummoden angeht. Später wurden dann noch Behringer und Mackie auf dem Tisch verglichen.

      Man kann es fast schon schade nennen, aber das Ergebnis des subjektiven Hörtest fällt sehr ernüchternd aus. Keine der Boxen macht offensichtliche Fehler und eine klangliche Präferenz würde ich nicht abgeben wollen.

      Behringer und Samson sind für mich vom Klang fast nicht zu unterscheiden. Eine Bewertung in besser/schlechter wäre unseriös. Durch Anpassen der EQ Einstellungen würde man gewiss subjektive Vorlieben bedienen können. Möglichst auf gleichen, linearen Frequenzgang getrimmt klingen für mich die Teile eben auch gleich.

      Nilsens bemerkte den Buckel im Frequenzgang der Sasmon, die tatsächlich eine Überhöung von 1 - 3 db über einen Bereich von 800 bis 2800 Hz hat. Dabei dachte ich an die klassische Yamaha NS-10 (soundonsound.com/sos/sep08/articles/yamahans10.htm , SPL Diagramm am Ende) , Musterbeispiel für eine im Studio sehr beliebte und, oder gar weil, nicht lineare Abhöre.

      Die Mackie litt zunächst unter der ungünstigen Aufstellung hinter der Leinwand, welche den Bass deutlich überdickt erscheinen lässt. Das hört sich nach einem krassen Fehler der Box an! Wenn man Hifi gewohnt ist mag das evtl. nicht so stark auffallen, in diesem Vergleich ging es eben garnicht. Zum Glück gibt es Equalizer! Nach Pegelangleichung hatte die Mackie zwar ein etwas frischeres Klangbild als die beiden Billigheimer, einen klarer Vorsprung im KLang würde ich aber auch hier nicht attestieren. Während ich mich beim Vergleich Samson gegen Behringer immer wieder fragte "welche Box läuft da jetzt gerade" (quasi blind) gab es bei der Mackie bestimmt ein Bias.

      Und das sind wir bei den nicht zu vernachlässigenden subjektiven Vorannahmen. Die Mackie hörte ich zum ersten mal im Aufnahmestudio einesprofessionellen Musikers, wo ebenfalls der boomige Bass komplett den Gesamteindruck des Klanges übertünchte. Anlass war damals der Kauf meiner geliebten Spendors, die im direkten Vergleich ja so viel angenehmer waren. DIe Mackie HR824 hat einen passiven Bass Radiator und ist für ihren sehr starken Bass bekannt. Ich sage mal, für Stereo Musik kann ich mir keine Abhörumgebung vorstellen in der der Bass nicht massiv per EQ zurückgenommen werden müsste. Er geht zwar von der Frequenz etwas tiefer als die Behringer Bassreflex und natürlich die kleinere 6,5 Zoll Samson, für Heimkino ohne Subwofer aber bei weitem noch nicht tief genug. Meine Front läuft jetzt schon seit ein paar Monaten mit den Mackies und insgesamt bin ich doch zufrieden mit dem Wechsel von den Behringers. Zeitgleich wurde aber auch das Basssystem auf die KT18 Luftverschieber umgestellt und einiges am Raum umgebaut. Wer ein Upgrade von einer guten Brot und Butter Budget Anlage möchte kommt mit meinen Maßnahmen weiter, aber auch nur einen klienen Schritt. Für den Neupreis von gut 800 EUR/Stk wäre es mir das nicht Wert gewesen.

      Eine klangliche Einordung entfällt dann dieser Stelle also. Entweder bin ich zu doof das zu hören und zu beschreiben oder es gibt bei Zimmerlautstärke Mono tatsächlich keine relevanten boxenspezifische Klangunterschiede. Dieses unbefriedigende Urteil kenne ich auch von anderen Hörerlebnissen mit gut eingemessenen Studiomonitoren bzw. von Follgotts Anlage. Eine gute Anlage klingt eben wie eine gute Anlage, nicht schlechter aber eben auch nicht - beeindruckend mitreißender. Und wenn ich eine Anlage nur lange genug höre gewöhne ich mich auch daran und bilde mir eine Quasireferenz ein. Die in meiner Erinnerung immer noch allzeit beste Anlage für Musik waren meine Visaton Atlas Compact am Pioneer VSA-AX10i, ohne jemals gemessen zu haben und ohne jeden EQ.

      Fazit:

      Aller drei Kandidaten sind für's ambitionierte hochwertige Heimkino geeignet. UNterschiede liegen im maximal möglichen Pegel und bei einer Trennung unterhalb 80 Hz in der Bassperformance. Noch immer würde ich die Behringer Truth B3031A jedem empfehlen, der um die 200 EUR für einen Heimkinolautsprecher ausgeben will. Die Samsons passen optisch, messtechnisch und akustisch als Surrounds gut dazu, sofern die Entfernung deutlich geringer als bis zur Front ist. Wer neu kauft kann sich natürlich auch die 6,5 Zoll B3021A nehmen, die vermutlich auch nicht schlechter sein wird.

      DIe Mackie erfüllt meine Erwartungen an ein etwas höherpreisiges Produkt. Zwar ist der dicke Bass unakzeptabel im ungebändigten Betrieb. Mit guter Einmessung erlaubt diese Box aber eine bessere Klangqualität bei hohen Pegeln. DIe Messungen der THD untermauern diese Empfindung. Wer schon eine wirklich gute Anlage hat, nun aber trotzdem in neue Spären dringen will, der sollte sich noch etwas weiter umhören.

      Hoffe das hilft dem einen oder anderen.
      Gruß
      Besuch mich mal im Schrein oder im Bau Thread oder im Keller!

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