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Hallo,
hier mal ein Film, der sich durchaus eine Empfehlung verdient hat...
Film: Das Musikdrama "Whiplash" konnte im Kino vielerorts Zuschauer und Kritiker begeistern und war auch bei den diesjährigen Oscars mit fünf Nominierungen vertreten (u.a. auch in der Kategorie "Bester Film"). Am Ende sind immerhin drei Oscars ("Bester Nebendarsteller", Bester Schnitt" und "Bester Ton") für den Film von Damien Chazelle herausgekommen, was für einen so doch eher kleineren Film recht erstaunlich ist. Inhaltlich geht es um einen 19-jährigen ambitionierten Schlagzeuger (Miles Teller), der an einer renommierten Musikschule von seinem Mentor (J.K. Simmons) bis aufs äußerste gefordert wird. "Whiplash" ist einer dieser Filme die einem aufzeigen, dass man an die Grenzen gehen und immer wieder aufstehen muss, wenn man etwas erreichen will. Die Konkurrenz im Musikgeschäft ist hart und das Streben nach Perfektion die Minimalvoraussetzung für den Erfolg..
Herz- und Prunkstück des Films sind die beiden exzellent aufgelegten und facettenreich agierenden Darsteller J.K. Simmons als Drill-Sergeant im Jazz-Orchester und Miles Teller. Die starke Performance hat J.K. Simmons am Ende den Oscar als bester Nebendarsteller eingebracht. Das Miteinander der beiden und der Psychoterror machen den Film zu einem intensiven und dramatischen Erlebnis. Die jazzlastige Musik mag zwar für einige Zuschauer ein möglicher Knackpunkt bei der Rezeption des Films sein, aber selbst wenn man sonst nicht viel mit dem Schlagzeug und Jazzmusik anfangen kann, werden die meisten Zuschauer diesen Film wohl positiv in Erinnerung behalten, auch wenn sich dann möglicherweise ein paar Längen auftun könnten. Wer sich jedoch von der Musik und der knisternden Atmosphäre des Film einfangen lässt, der wird über weite Strecken hinweg von diesem Film begeistert sein und die Darstellerleistungen und Musik einfach nur genießen. Das genauso leidenschaftliche wie emotionale Finale dieses Psychoduells rundet den gelungenen Gesamteindruck des Films perfekt ab.
Zu den kleineren Schwächen des Films gehören ein paar überflüssige Nebenhandlungen, wie z.B. eine kurze Beziehungsgeschichte, die der Film nur beiläufig behandelt und nebenher auslaufen lässt. Das wirkt ein wenig aufgesetzt und hat alles andere als einen essentiellen Charakter. Manche Zuschauer könnte eventuell auch der leicht diktatorische Charakter des Mentors mit samt seiner Leistungsbotschaft verstören oder ärgern. Vermutlich spiegelt diese brutale Musikdiktatur aber leidglich die blanke Realität im Alltag eines Musikers auf höchstem Niveau wieder. Ein weiteres Problem könnte das Fehlen einer sympathischen Identifikationsfigur sein, die der Film nicht bietet. Beide Protagonisten sind in Ihrem Handeln komplett auf den Erfolg und Perfektion ausgerichtet und wirken verbissen bis arrogant. Wer also in einem Film zwingend eine Figur zum Anlehnen und Identifizieren benötigt, der könnte hier ein wenig enttäuscht sein, weil einem der Film in dieser Hinsicht keine Option bietet. Stattdessen setzt der Film ganz auf Intensität und Authentizität.
Bild: Die Blu-ray hinterlässt einen sehr guten Eindruck und die Bilder tragen stark zur intensiven Wirkung des Films bei. Dabei überzeugt der Bildtransfer vornehmlich mit sehr schön klaren und kontrastreichen Bildern. Die Bildschärfe bewegt sich durchweg auf einem hohen Niveau, genauso wie die Darstellung von Details und feinen Texturen. Die Farben sind oftmals ein wenig wärmer gehalten mit leichten Tendenzen in Richtung orangefarbener Töne. Dazu gibt es noch zahlreiche dunkler gehaltene Szenen, bei denen das Bild mit einem tiefen Schwarz überzeugt.
Ton: Die Blu-ray ist jeweils mit einer deutschen und einer englischen 5.1 DTS-HD Tonspur ausgestattet. Im Original wird die Jazzmusik in audiophil ansprechender Weise wiedergegeben. Gerade bei den Solos muss man sich jedoch darauf einstellen, dass die Töne logischerweise durchweg im Frontbereich erzeugt werden. Sobald die Orchester einsetzen schwenkt der Mix dann entsprechend auf Stereo um. Die Musiknummern werden klar und präzise dargestellt und sind perfekt ausbalanciert. Die Dialoge sind ebenfalls klar und bestens zu verstehen.
Fazit: "Whiplash" ist ein großartiges und intensives Psychoduell mit erstklassiger Musikberieselung und absolut überzeugenden Darstellern. Aufgrund seiner jazzlastigen Musikstücke und der genauso fragwürdigen wie realistischen Botschaft des Films wird "Whiplash" wohl nicht alle Zuschauer packen, für viele Heimcineasten wird "Whiplash" vermutlich jedoch einer der besten Filme des Jahres sein. Ein Film voller Intensität und Emotionen, den man in den meisten Fällen allein schon aufgrund des starken Finales länger in Erinnerung behalten wird.
Film: 8,5/10 (IMDb 8,6/10)
Bild: 8,5/10
Ton: 9/10
Projektor: Sony VPL VW 60
Blu-ray: Panasonic DMP-BDT 500
Leinwand: DaVision Cadre light 240cm 16:9
Audio: Denon AVC-A 1 SE / Boxen: Jamo Two THX-D6 (7.1)
Raum: Vollständig dunkelblaues Heimkino (7x4 m)
Hallo,
hier mal ein Film, der sich durchaus eine Empfehlung verdient hat...
Film: Das Musikdrama "Whiplash" konnte im Kino vielerorts Zuschauer und Kritiker begeistern und war auch bei den diesjährigen Oscars mit fünf Nominierungen vertreten (u.a. auch in der Kategorie "Bester Film"). Am Ende sind immerhin drei Oscars ("Bester Nebendarsteller", Bester Schnitt" und "Bester Ton") für den Film von Damien Chazelle herausgekommen, was für einen so doch eher kleineren Film recht erstaunlich ist. Inhaltlich geht es um einen 19-jährigen ambitionierten Schlagzeuger (Miles Teller), der an einer renommierten Musikschule von seinem Mentor (J.K. Simmons) bis aufs äußerste gefordert wird. "Whiplash" ist einer dieser Filme die einem aufzeigen, dass man an die Grenzen gehen und immer wieder aufstehen muss, wenn man etwas erreichen will. Die Konkurrenz im Musikgeschäft ist hart und das Streben nach Perfektion die Minimalvoraussetzung für den Erfolg..
Herz- und Prunkstück des Films sind die beiden exzellent aufgelegten und facettenreich agierenden Darsteller J.K. Simmons als Drill-Sergeant im Jazz-Orchester und Miles Teller. Die starke Performance hat J.K. Simmons am Ende den Oscar als bester Nebendarsteller eingebracht. Das Miteinander der beiden und der Psychoterror machen den Film zu einem intensiven und dramatischen Erlebnis. Die jazzlastige Musik mag zwar für einige Zuschauer ein möglicher Knackpunkt bei der Rezeption des Films sein, aber selbst wenn man sonst nicht viel mit dem Schlagzeug und Jazzmusik anfangen kann, werden die meisten Zuschauer diesen Film wohl positiv in Erinnerung behalten, auch wenn sich dann möglicherweise ein paar Längen auftun könnten. Wer sich jedoch von der Musik und der knisternden Atmosphäre des Film einfangen lässt, der wird über weite Strecken hinweg von diesem Film begeistert sein und die Darstellerleistungen und Musik einfach nur genießen. Das genauso leidenschaftliche wie emotionale Finale dieses Psychoduells rundet den gelungenen Gesamteindruck des Films perfekt ab.
Zu den kleineren Schwächen des Films gehören ein paar überflüssige Nebenhandlungen, wie z.B. eine kurze Beziehungsgeschichte, die der Film nur beiläufig behandelt und nebenher auslaufen lässt. Das wirkt ein wenig aufgesetzt und hat alles andere als einen essentiellen Charakter. Manche Zuschauer könnte eventuell auch der leicht diktatorische Charakter des Mentors mit samt seiner Leistungsbotschaft verstören oder ärgern. Vermutlich spiegelt diese brutale Musikdiktatur aber leidglich die blanke Realität im Alltag eines Musikers auf höchstem Niveau wieder. Ein weiteres Problem könnte das Fehlen einer sympathischen Identifikationsfigur sein, die der Film nicht bietet. Beide Protagonisten sind in Ihrem Handeln komplett auf den Erfolg und Perfektion ausgerichtet und wirken verbissen bis arrogant. Wer also in einem Film zwingend eine Figur zum Anlehnen und Identifizieren benötigt, der könnte hier ein wenig enttäuscht sein, weil einem der Film in dieser Hinsicht keine Option bietet. Stattdessen setzt der Film ganz auf Intensität und Authentizität.
Bild: Die Blu-ray hinterlässt einen sehr guten Eindruck und die Bilder tragen stark zur intensiven Wirkung des Films bei. Dabei überzeugt der Bildtransfer vornehmlich mit sehr schön klaren und kontrastreichen Bildern. Die Bildschärfe bewegt sich durchweg auf einem hohen Niveau, genauso wie die Darstellung von Details und feinen Texturen. Die Farben sind oftmals ein wenig wärmer gehalten mit leichten Tendenzen in Richtung orangefarbener Töne. Dazu gibt es noch zahlreiche dunkler gehaltene Szenen, bei denen das Bild mit einem tiefen Schwarz überzeugt.
Ton: Die Blu-ray ist jeweils mit einer deutschen und einer englischen 5.1 DTS-HD Tonspur ausgestattet. Im Original wird die Jazzmusik in audiophil ansprechender Weise wiedergegeben. Gerade bei den Solos muss man sich jedoch darauf einstellen, dass die Töne logischerweise durchweg im Frontbereich erzeugt werden. Sobald die Orchester einsetzen schwenkt der Mix dann entsprechend auf Stereo um. Die Musiknummern werden klar und präzise dargestellt und sind perfekt ausbalanciert. Die Dialoge sind ebenfalls klar und bestens zu verstehen.
Fazit: "Whiplash" ist ein großartiges und intensives Psychoduell mit erstklassiger Musikberieselung und absolut überzeugenden Darstellern. Aufgrund seiner jazzlastigen Musikstücke und der genauso fragwürdigen wie realistischen Botschaft des Films wird "Whiplash" wohl nicht alle Zuschauer packen, für viele Heimcineasten wird "Whiplash" vermutlich jedoch einer der besten Filme des Jahres sein. Ein Film voller Intensität und Emotionen, den man in den meisten Fällen allein schon aufgrund des starken Finales länger in Erinnerung behalten wird.
Film: 8,5/10 (IMDb 8,6/10)
Bild: 8,5/10
Ton: 9/10
Projektor: Sony VPL VW 60
Blu-ray: Panasonic DMP-BDT 500
Leinwand: DaVision Cadre light 240cm 16:9
Audio: Denon AVC-A 1 SE / Boxen: Jamo Two THX-D6 (7.1)
Raum: Vollständig dunkelblaues Heimkino (7x4 m)