Ultra HD - HDR / Helligkeit / Farbraum / Dynamisches HDR / Dolby Vision / HDR 10+

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    • Ultra HD - HDR / Helligkeit / Farbraum / Dynamisches HDR / Dolby Vision / HDR 10+

      Hallo!

      Ich habe gestern einen 32" LCD Fernseher im Schlafzimmer installiert und war sehr positiv überrascht, wie schön hell
      das Bild gegenüber einer Projektion ist und wie viel realistischer dadurch helle Szenen wirken.
      Der LCD hat eine Helligkeit von 250 cd/m², was einer Helligkeit von 73fL entspricht.

      Um dies mit einem Beamer zu erreichen, müsste man eine 1,0 Gain 2m Leinwand mit 1800 Lumen bescheinen, oder 3m mit
      4000 Lumen. Das liegt sicher im Bereich des technisch möglichen, aber die Auswahl der Beamer die zusätzlich noch einen
      hohen Kontrast haben, ist eher gering.

      Samsung wird bei der neuen TV Spitzenserie eine Local Dimming Beleuchtung verwenden, mit der Helligkeiten bis 1000 cd/m²
      möglich sind, dies entspricht 292 fL. Dies ist zur Drstellung von HDR auf der 4K Blu-ray gedacht, was bestimmt fantastisch
      aussehen wird.

      Ich frage mich, ob die Projektoren in der Zukunft deutlich heller werden bzw. ob diese mit den Fernseher überhaupt mithalten
      können werden. Was meint ihr?
    • Also ich denke mehr Licht würde für gewisse Leinwandbreiten sicher toll sein,aber die genannten Leuchtdichten auf einer 2.50 -3 Meter Leinwand im vielleicht noch dazu abgedunkelten Heimkino wäre mir zuviel des guten.Etwas mehr Licht zu jetzt wäre Ok.Bei 3D darfs dann natürlich noch a bissl mehr sein.Hier bin ich sowieso gespannt ob es mit 3D noch weitergeht.
      LG Chrisi
    • Moin,
      die genannten Leuchtdichten auf einer 2.50 -3 Meter Leinwand im vielleicht noch dazu abgedunkelten Heimkino wäre mir zuviel des guten
      in der Tat. Bei TV-Betrieb ist ja auch die Empfehlung nicht ganz abzudunkeln sondern leichte Hintergrundbeleuchtung einzusetzen weil der Helligkeits-Kontrast sonst zu heftig ist.
      Das kann ich aus eigener Erfahrung auch bestätigen. Im Kino ist das aber anders - da möchte ich vom Raum drumherum nichts sehen, ergo muss völlig dunkel sein. Und dafür sind die aktuellen Beamer auf Leinwänden bis mittlere Breite (=3m) mMn nach schon sehr gut geeignet.
      Da gibt es in der Tat für mich nur noch im 3D-Betrieb Nachholbedarf und eben für Bildbreiten >3m.
    • Hallo,

      ich habe die euphorischen Bemerkungen der Audiovision zu HDR gelesen und mich auch schon gefragt, ob HDR für Projektoren kommen wird. Allerdings ist es ja jetzt schon schwierig, hohe Lichtleistungen mit annehmbarer Geräuschbelästigung zu kombinieren. Und die Lichtleistung müsste noch einmal stark steigen.

      Im UHD-Standard wird bekanntlich auf 3D zugunsten von HDR verzichtet, auch daher würde es mich freuen, wenn HDR für Projektoren kommen würde.

      Gruß
    • Hallo!

      Man sollte auch bedenken, dass man diese Helligkeiten nicht braucht, um das komplette Bild so hell auszuleuchten. Diese sollen gezielt bei extrem hellen Objekten im Bild auftauchen.
      Das die aktuelle Beamertechnik in Gegensatz zu den Fersehern nicht gezielt einzelne Punkte mit einem Peakweiß ansteuern kann, ist natürlich sehr schade.

      Dolby hat vor kurzem ihr Dolby Cinema vorgestellt, in dem auch HDR abgespielt werden soll. Dort werden Werte von 31 fL für 2D und 14 fL für 3D angegeben.
      Ich denke diese Werte orientieren sich aber eher am technisch machbaren und nicht am best möglichen. Man sieht auf jeden Fall wo die Reise hin gehen sollte.
    • Gerade bei einem TV mit 32 Inch ist es aber auch fraglich wie sinnvoll es ist die Helligkeit die mit dem Panel machbar ist auch auszureizen.
      Wenn das Gesichtsfeld nicht komplett ausgefüllt ist kann es durchaus sinnvoll sein die Helligkeit des Displays auf 35 FL einzustellen damit es nicht zu Ermüdungserscheinungen kommt.
      Es ist natürlich fraglich warum dann die Industrie (siehe Dolby) mit noch helleren Panels kommt. Vielleicht wegen 3D?
      Bei den Projektoren ist das natürlich noch mal etwas anderes. Warten wir mal ab, aber ich denke die Technik wird sich da nicht so sprunghaft entwickeln, auch nicht im Bereich LED und LASER:
      Wenn wir mal schauen mit welcher Geschwindigkeit sich die Helligkeiten im Bereichen LED entwickeln...oder wieviel zusätzlicher Light-Output durch die Laser erreicht wird (EPSON).

      An der Stelle kann ich nur eine dicke Empfehlung dafür aussprechen, den Projektor außerhalb des Kinos unterzubriingen, am besten in einem extra Raum...


      Just my 2 Cents.
    • Hi,

      also ich muss schon jetzt den Beamer im ECO Mode Betreiben, nicht nur wg. des Lüftergeräuschs, auch weil es mir sonst in 2D schlicht zu hell wäre. (VW500)

      Mehr Kontrast wäre nat. immer wünschenswert.

      Ich hoffe auf sowas wie einen Laserprojektor, der die Lichtintensität modulieren kann und ähnlich einer Röhre im Zeilenverfahren auf der Leinwand "schreibt".
      Mit sowas könnte man quasi eine "Sonne" direkt neben "schwarz" darstellen, was schon genial wäre. Einzig dürfte der markt für sowas im Homeumfeld sehr klein sein, ob das also in naher Zukunft, oder überhaupt kommt.......
    • Hallo alle,

      Das Zeilensprungverfahren ist ein analoges Verfahren und für Digitalprojektion so nützlich wie ein viereckiger Tennisball.
      Allein aufgrund der trägen Umschaltzeiten digitaler Displays wird das so niemals funktionieren.
      Eine 4K Auflösung wäre ebenfalls nicht möglich, da die Intensität des Geflimmers von der Auflösung abhängt.

      Direkt austretende Laserstrahlung von der Quelle aus dem Beamer wird es in nenenswerter Helligkeit ebenfalls nicht geben. (Strahlenschutzverordnung).

      Was die Helligkeit angeht:
      Leuchtdichten von 73fL auf 8qm Leinwand grenzen ebenfalls schon fast an Köperverletzung. Wer braucht sowas ?
      Ich meine mit etwa 25 fL im abgedunkelten HK ist man schon gut dabei und die kann man mit aktuellen Beamern bereits erreichen.
      Von daher scheinen die angepeilten 30 fL für HDR durchaus möglich, wenn die Lampenhersteller fleißig mitentwickeln.

      Gruß
      Junior
    • Junior schrieb:

      Hallo alle,

      Das Zeilensprungverfahren ist ein analoges Verfahren und für Digitalprojektion so nützlich wie ein viereckiger Tennisball.
      Allein aufgrund der trägen Umschaltzeiten digitaler Displays wird das so niemals funktionieren.
      Eine 4K Auflösung wäre ebenfalls nicht möglich, da die Intensität des Geflimmers von der Auflösung abhängt.

      Direkt austretende Laserstrahlung von der Quelle aus dem Beamer wird es in nenenswerter Helligkeit ebenfalls nicht geben. (Strahlenschutzverordnung).

      Was die Helligkeit angeht:
      Leuchtdichten von 73fL auf 8qm Leinwand grenzen ebenfalls schon fast an Köperverletzung. Wer braucht sowas ?
      Ich meine mit etwa 25 fL im abgedunkelten HK ist man schon gut dabei und die kann man mit aktuellen Beamern bereits erreichen.
      Von daher scheinen die angepeilten 30 fL für HDR durchaus möglich, wenn die Lampenhersteller fleißig mitentwickeln.

      Gruß
      Junior



      Naja, pauschal verteufeln muss man das ja nicht... am Ende ist es eine Frage der Abtastfrequenz... mal angenommen man könnte das mit 1000-2000Hz machen, würde das vermutlich nicht mehr flimmern.
      Ein Laser könnte theoretisch jedenfalls alle "Röhren" locker in den Schatten stellen (schönes Wortspiel :lol: ), was sowohl Helligkeit, Schärfe als auch Kontrast angeht.

      Und was heißt schon "analog"...das Bild am Ende ist immer (zwangsweise) analog auf der Leinwand...man könnte dann auch sagen, dass ein DLP analog ist, da sich da ja eine Scheibe dreht, was wohl ganz sicher auch nicht "digital" ist...

      Womit Du nat. Recht hast, ist das Problem der Lichtleistung und Strahlenschutz, aber am Ende kommt das Problem ja bei jeder Hellen Lichtquelle gleich. ob das nun ein Laser ist oder eine Quecksilberlampe...wenn die die gleiche Helligkeit haben, sollte man besser nicht rein schauen.
      Der Laser müsste ja nicht so stark sein wie bei einer PinkFloyd LaserShow.... :biggrin:
    • Birdie schrieb:

      Und was heißt schon "analog"...das Bild am Ende ist immer (zwangsweise) analog auf der Leinwand...man könnte dann auch sagen, dass ein DLP analog ist, da sich da ja eine Scheibe dreht, was wohl ganz sicher auch nicht "digital" ist...


      Du hast das Problem nicht verstanden. Das analog bezieht sich auf die Rekonstruktion des Bildes, also eine Wellenform ohne Aliasing. Dafür wird ein Tiefpass benötigt, der allen digitalen Projektoren fehlt. Der DLP ist sogar zu 100% digital (besser: quantisierend), da auch die Helligkeitswerte in Stufen ausgegeben werden. Ein Röhrenprojektor hat dagegen zumindest horizontal das Bild wirklich rekonstruiert. Das Problem ist bei digitalen Projektoren heutzutage dank der hohen Auflösung aber nicht mehr so stark sichtbar. Trotzdem ist es natürlich immer noch vorhanden. Das Thema hatten wir übrigens schon vor Jahren.


      @Junior
      Bei der Leuchtdichte wird oft vergessen, dass unsere Wahrnehmung logarithmisch ist, die Leuchtdichte aber linear angegeben wird. 50 fL wirken also nicht doppelt so hell wie 25 fL. Von daher brutzeln einem erstere auch nicht gleich die Birne weg! ;)
    • Guten Abend :)

      "Bei der Leuchtdichte wird oft vergessen, dass unsere Wahrnehmung logarithmisch ist, die Leuchtdichte aber linear angegeben wird. 50 fL wirken also nicht doppelt so hell wie 25 fL. Von daher brutzeln einem erstere auch nicht gleich die Birne weg! ;)"

      Stimmt :) Zudem adaptiert sich unser Empfinden sehr schnell an die höhere Helligkeit ;)

      Liebe Grüße Daniel
      Es gibt genau zwei Dinge, denen ich folge: 1. Der Logik
    • Last Action Hero schrieb:

      Dann solltest Du besser nicht aus dem Haus gehen, normales Tageslicht hat mit Sicherheit ein Vielfaches davon (ohne dass ich jetzt den genauen Wert kenne). ;)

      Ja genau, ein wolkenloser Sommertag hat eine Beleuchtungsstärke von 100000 Lux. 8o Eine 3m Leinwand bekommt also in der Mittagssonne eine halbe Million Lumen ab. :ccrazy:
      Da sieht man nur welchen abartigen Dynamikbereich unser Auge abdecken kann.

      Gruss
    • Das ist genau der springende Punkt.

      Wenn man in ein Blitzlicht mit 500000 Lumen hineinschaut (falls sowas überhaupt existiert), sieht man danach vorübergehend überhaupt nichts mehr.
      Die Iris kann die plötzlichen Helligkeitsänderungen nur bedingt kompensieren.
      Danach beginnt die retinale Adaptionszeit von ca. 10 Minuten zwischen Hell-Dunkel Phasen.

      Wechselt das Bild auf der Leinwand also von (fast) 0 fL(schwarz) sprunghaft auf über 70 fL (weiß) würde ich das schon mehr als unangenehm empfinden.
      Insbesondere wenn das Bild länger als 10 Minuten schwarz war, bzw. der Film in einer dunklen Höhle spielt.
      Die Wahrnehmung ist vielleicht logarithmisch und die Adaptionszeit auch, aber im Auslösemoment ist das von untergeordnetem Interesse, da das Ereignis bereits stattgefunden hat.

      Die Lichtempfindlichkeit des Auges kann u.a. durch die Anzahl der Stäbchen auf der Netzhaut (+- 10 Mio) und anderen Faktoren auch unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

      Letzen Endes ist das mit Lasertechnologie derzeit nur machbar wenn die Geräte wieder die Ausmaße von alten 9" Röhrenbeamern annehmen um die angestrebten >4500 Lumen für über 70 fL überhaupt zu erreichen.

      Einen interessanten Artikel dazu gibts HIER

      Gruß
      Junior
    • Auric schrieb:

      da ist der Thread über Laserprojektoren weiter, das ist ja nur eine "Laser-Lampe"


      ....von einem der führenden Lampenhersteller der diese Module überhaupt baut und sehr deutlich beschreibt, wo die Probleme mit der Helligkeitsausbeute liegen.
      Oder findest du daß der Epson LS10000 mit kalibrierten 950 Lumen eine Leuchtgranate ist ?

      Wenn wir in Zukunft Helligkeitswerte wie bei Flachbild TV's haben wollen, geht das im Moment wohl nur über mehrere Lampen-/bzw. Lasermodule.

      Gruß
      Junior
    • @Junior
      Stimmt schon, man braucht neue Ideen und die werden Produkte und die bedeuten Fortschritt (oder so..)

      Du entschuldigst meine wenig tiefschürfenden Antworten, auch zum Epson gibbet es hier ein Thread Epson EH-LS10000 Laser-Projektor - April 2015: Aktueller TESTBERICHT! und da hab ich meine Meinung zu dem Gerät und dem Laser-Lampen-Phosphorrad Murks geschrieben.

      Gruss Auric
    • Hallo,

      im Büro habe ich für eine 24/7-Projektion von Produktionsvorgängen einen Beamer dieser Modellreihe empfohlen (ein ähnlicher, unserer hat noch eine VGA-Schnittstelle und eine andere Auflösung, weiß aber das genaue Modell gerade nicht), der dann auch gekauft wurde:

      http://www.casio-projectors.eu/de/products/xjm245/

      Das ist ein Laser-Hybrid-Beamer (Technologie wird in einer Grafik unten auf der Seite erläutert). Also blau = Laser pur, grün = blauer Laser mit Phosphorschicht und rot = LED.

      Vorteil ist, daß weder die Farben "ermüden" noch die Lichtleistung im Lauf der Zeit abnimmt, wie bei so einigen anderen Technologien. Daher ja auch für die Dauerprojektion geeignet. Bisher hält er schon seit etwa 3 Jahren durch, Top-Bild.

      Aber ein Laserbild zu projizieren, ist auch keine neue Technologie. Mein Bruder entwickelt Lasershows für Großveranstaltungen und arbeitet mit richtig fetten Lasern, die einem auch ein Loch durch so manches Material schießen könnten. Diese werden über Laserscanner in den Raum "geschossen", was nur schnell rotierende Spiegel sind, die per Computer gesteuert werden. Spezielle Kristalle teilen den Hauptstrahl auf und Filter sorgen dafür, daß sie für die Augen einigermaßen ungefährlich sind (die stärkeren strahlen aber nie direkt in's Publikum). Damit werden auch sogenannte Grafikshows gemacht, wobei Fotos oder Filme meist auf eine Gazeleinwand oder auf Wasserfontänen projiziert werden, mit einer allerdings nicht sehr hohen Auflösung. Das sind sozusagen die Laserbeamer-Vorläufer, weil die Scanner gegenüber einem Beamer eher für Beamshows gedacht sind und daher in der Regel nur einen oder wenige Spiegel haben.

      Den Casio habe ich mir mal über's Wochenende ausgeliehen und zuhause auf einer uralten Diaprojektor-Leinwand ausprobiert, das Bild war (im nicht allzusehr abgedunkelten Raum, da der Beamer für gewöhnlich tageslichttauglich ist) einfach nur brilliant, im Vergleich zur üblicherweise im Büro genutzten Tapete und im Vergleich zu anderen "normalen" Meeting-Beamern im Büro. Also ich persönlich finde diese Laserbeamer toll und werde mir wohl so ein Modell zulegen. Wäre nur noch toll, wenn Casio die Dinger dann auch noch für 3D-Betrieb rausbringt. Super ist auch, daß sie sehr klein sind, weil meine selbstgebastelte Hebeeinrichtung mangels Platz zwischen den Balken nur ca. 35 cm Tiefe zuläßt...:-)

      Gruß

      Christian
    • Maximalhelligkeit und HDR

      Hier geht es ja um die Sachverhalt, wieviel Lichtausbeute wird für HDR benötigt.
      Daher sollten erstmal die Begrifflichkeiten geklärt werden.
      HDR = High Dynamic Range = Steigerung des Kontrastumfangs gegenüber "normalen" Filmen, die bislang hergestellt worden sind.
      Kontrast = Verhältnis von Weiß zu Schwarz
      Da sich der Kontrastumfang nicht nur erhöhen lässt, in dem der Lichtausbeute nach oben geschraubt wird, sondern auch durch eine "Absenkung" des Schwarzwertes (Schwarz wird dunkler), sind gar keine exorbitant hohen Lichtleistungen erforderlich - lediglich der native Kontrastumfang vieler Projektoren muss deutlich erhöht werden.

      Nun ist es aber im Fall von HDR so, dass es noch gar keine Spezifikationen dafür gibt. Jeder Hersteller kocht hier sein eigenes HDR-Süppchen.
      Das ist auch der Grund für die unterschiedlichen Helligkeitsangaben, die momentan (noch) durch die Medien geistern.
      Auf den erforderlichen Kontrastumfang wird dabei (unverständlicherweise) kaum eingegangen.

      Für das gewerbliche Kino gibt es diverse Normen, was die Leuchtdichte auf der Leinwand anbelangt - und den Kontrast.
      In Normenbezeichnungen und von Firmen/Gremien wie beispielsweise SMPTE, THX und DCI wurde schon lange festgeschrieben, welche Anforderungen ein gewerbliches Kino erfüllen muss/sollte, um einen Mindeststandard bei Filmvorführungen zu erfüllen.
      Auch wenn hier gewisse Abweichungen zu registrieren sind, im Mittel liegen diese Standards recht nah beisammen.

      Momentan erzielen gewerbliche Kino-DLP-Projektoren einen Kontrstumfang, der kaum einmal nativ die 2000:1 signifikant überschreitet. Entsprechend "milchig" erscheinen dunkle Filmszenen auf der Kinoleinwand. Ein Sony SRX-R515 erzielt einen maximalen nativen On/Off-Kontrastumfang um 8000:1, die leider auch nur selten auf der Kinoleinwand "ankommen". Im gewerblichen Kino ist der Kontrastumfang üblicherweise limitiert, was auf gesetzlich geregelte Not- und Stufenbeleuchtungen zurückzuführen ist. Deshalb beträgt der darstellbare Kontrastumfang im Kino um 1200:1 - 1500:1.
      Auf einen schlampigen Theaterbau will ich nicht weiter eingehen, aber wir alle kennen sicherlich die Auswirkungen, wenn die Notausgangsbeleuchtung wie ein Scheinwerfer auf die Leinwand leuchtet. Das reduziert den Kontrast nochmals und zwar deutlich sichtbar.

      Der letzte Punkt sind dann die Filme selbst. Es müssen speziell Filme für HDR produziert werden. Da der Blendenumfang der Kameras üblicherweise limitiert ist, werden viele HDR-Effekte erst in der Postproduktion entstehen. Das ist aber nicht weiter ungewöhnlich, weil das bereits seit Jahrzehnten gängige Praxis ist. Zum Beispiel: Wenn in STAR WARS - Episode 3 ein Raumschiff auf einen hellerleuchteten Planeten zufliegt, im Hintergrund des Weltalls zahllose Sterne funkeln, dann wird dies keine Kamera der Welt filmen können, weil deren Blendenspektrum dafür zu gering ist. Aus diesem Grund werden solche Filmszenen nachträglich (in der Postproduktion) erschaffen.
      Einer Kamera mit HDR-Funktion ist es aber möglich, größere Helligkeitsunterschiede als bisher mit einer einzigen Aufnahme aufzunehmen, so dass z. B. bei strahlendem Sonnenschein nun Details in Schattenbereichen erkennbar sind, ohne diese speziell und aufwändig ausleuchten zu müssen, so dass der Kontrastumfang sichtbar gesteigert werden kann.
      Derlei produzierte Spielfilme gibt es (momentan) weniger als eine Handvoll.

      Nun gibt es bereits ein Kino in Holland, wo Filme mit einer HDR-Projektion vorgeführt werden. Gegenüber einer "normierten" herkömmlichen Filmvorführung fällt auf, dass die Zuschauer durch die Bank begeistert sind, weil HDR ein leuchtenderes und brillanteres Filmerlebnis beschert.
      Selbst Nicht-HDR-Filme sehen in aller Regel dort besser aus.
      Dieser Effekt wird dort durch eine Lichtsteigerung erreicht. Während in standardisierten Kinos um 14 fL erzielt werden, die THX im Mittel für digitale Filmprojektionen (DCI) vorgibt, feuern die dortigen HDR-Projektoren in Eindhoven (seit Anfang Juli 2015 sind dort Christie Dolby Vision installiert) mit > doppelter Lichtleistung auf die Leinwand. Da dort (meines Wissens) die Stufenbeleuchtungen ausgeschaltet sind, der Kontrastumfang der DLP-Kinoprojektoren signifikant gesteigert worden ist, ergibt sich in der Summe ein fantastisches Filmerlebnis.

      Während viele gewerbliche Kinoprojektoren bislang native On/Off-Kontrastumfänge unter 2500:1 projizieren, haben im Heimbereich einige Projektoren die 50.000:1 schon lange überschritten. Viele von uns haben diesen hohen Kontrastumfang schätzen gelernt, weil Filme im Heimkino dadurch eine fantastische Bildqualität besitzen können.

      Trotzdem halte ich HDR für eine große Marketingblase, um im Konsumerbereich momentan neue Umsätze zu generieren.
      Wie bereits geschrieben, gibt es kaum HDR-Kontent (muss nicht so bleiben) - aber was noch viel wichtiger ist: HDR ist bislang noch gar nicht spezifiziert worden.

      Für HDR ist es daher nicht grundsätzlich erforderlich, die Lichtausbeute auf dem Display oder der Leinwand zu erhöhen, um den für HDR erforderlichen Kontrastumfang darstellen zu können.

      Höhere Lichtleistungen von TV-Geräten und Projektoren sind dennoch wünschenswert, wenn unter "suboptimalen" Bedingungen (Tageslicht) Filme geschaut werden. Unter optimalen Heimkinobedingungen gefällt mir hingegen ein höherer Kontrastumfang besser - als ein blendend helles Bild auf der Leinwand.
      Aus diesen Gründen finde ich den Weg schon richtig, den Kontrastumfang sowie die Lichtausbeute, den Farbraum und die Bildauflösung zu erhöhen, um sich auch zu Hause dem Original weiter anzunähern - und zwar ganz unabhängig von Markennamen.
      Gruß
      George Lucas

      Mein HEIMKINO
      Lumière, 12 Plätze, 60 m³, Projektor: JVC DLA-NZ8, Leinwand: Screen Research ClearPix Ultimate Weiß, Lautsprecher: JBL 3678 (Front), KCS SR-10A (Surrounds/Top), KCS C -218-A THX (SUB), Receiver: Marantz SR7011, 4K-Player: Sony UBP-X800, Panasonic DP-UB824, Endstufen: 4x Crown XLS 402D, 1x Liker BST 930,

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von George Lucas ()

    • George Lucas schrieb:

      Wenn in STAR WARS - Episode 3 ein Raumschiff auf einen hellerleuchteten Planeten zufliegt, im Hintergrund des Weltalls zahllose Sterne funkeln, dann wird dies keine Kamera der Welt filmen können, weil deren Blendenspektrum dafür zu gering ist. Aus diesem Grund werden solche Filmszenen nachträglich (in der Postproduktion) erschaffen.
      Wobei ich vermute, dass es nicht nur an der fehlenden HDR-Kamera liegt, dass die Star-Wars Szene in der Postproduktion erschaffen wird. ;)

      > Auflösung
      4K schöpft bei einem das Sehfeld füllenden Bild das theoretische Potenzial des Sehvermögens schon weitgehend bis vollständig aus.

      > Bildwiederholfrequenz
      Auch hierbei wird bereits ein erheblicher Teil des Potenzials des menschlichen Sehvermögens ausgeschöpft.

      > Farbraum
      BT.2020 deckt 70 - 80% des Farbraums ab (BT.709 nur 30 - 35%)

      > Kontrast
      Selbst HDR schöpft das Potenzial unseres Sehvermögens nicht einmal zu 10% aus.

      Der Kontrast ist also das Gebiet, auf dem die Technik am weitesten hinter dem Potenzial unseres Sehvermögens hinterher hinkt.
      Daher ist HDR aus meiner Sicht ein besonders wichtiger Schritt!
    • Leif schrieb:

      Ich frage mich, ob die Projektoren in der Zukunft deutlich heller werden bzw. ob diese mit den Fernseher überhaupt mithalten
      können werden. Was meint ihr?
      Ich sehe einen prinzipiellen Nachteil von Projektoren:
      (Übliche) Projektoren haben eine kompakte Lichtquelle, d.h. das Licht für die ganze Bildfläche wird in einem sehr kleinen Volumenbereich erzeugt.
      Zum einen braucht es dafür eine sehr leistungsfähige Lichtquelle, zum anderen entsteht damit lokal je nach Wirkungsgrad des Leuchtmittels eine große Wärme, die abgeführt werden muss.
      So wie ich gelesen habe, sind auch LEDs in diesem oberen Leistungsbereich nicht mehr so effizient und verlieren an Wirkungsgrad, erzeugen also mehr Wärme.

      Natürlich kann man auch sehr helle Projektoren herstellen, siehe Profibereich, damit wird die Kühlung aber immer aufwendiger und lauter.
      Für einige Profi Projektoren werden eigene Lüftungsanlagen installiert.

      LCDs und OLEDs erzeugen die Helligkeit über die ganze Bildfläche verteilt, bzw. "edge" LCDs über den Rand verteilt.
      Daher sind die beschriebenen Probleme deutlich reduziert und es gibt mehr Luft "nach oben" um die Helligkeit zu steigern ohne aufwendige Kühlungsmechanismen vorsehen zu müssen.
    • Aries schrieb:

      > Bildwiederholfrequenz
      Auch hierbei wird bereits ein erheblicher Teil des Potenzials des menschlichen Sehvermögens ausgeschöpft.


      Ein Bild kann zwar schon bei 24 FPS flüssig sein, aber nur wenn es auch mit 24 Hz samt Dunkelphasen dargestellt wird (was nur einige CRTs können). Da digitale Projektoren aber das Bild stehenlassen (also ohne Dunkelphasen), ist die einzige Lösung, die Bildrate hochzuschrauben. Bisher gibt es aber keine Filme in 48 FPS oder mehr auf dem Konsumermarkt, also ist hier eigentlich noch gar nichts geschehen. Ausgeschöpft ist das jedenfalls noch lange nicht.

      Zu HDR: ich habe mich in der Fotografie damit beschäftigt und finde dieses Schlagwort bei Filmen sehr irreführend, da es bisher meist mit Tone Mappig gleichgesetzt wird. Das ist hier aber nicht unbedingt gemeint. Im Grunde sagt HDR leider gar nichts Konkretes aus und ist auch nicht wirklich definiert. Ich hoffe, da wird irgendein Konsortium noch ein wenig genauer spezifizieren. Bisher war ja der Kontrastumfang von Aufnahme- und Wiedergabeseite eher Willkür. Das wird sich aber wahrscheinlich kaum ändern, da ja die Umgebung beim Konsumieren immer willkürlich bleiben wird (dunkler/heller Raum usw.).

      Wenn aber am Ende der Kontrast der Projektoren durch dieses Feature deutlich steigen wird, kommt das auf jeden Fall auch allen bisherigen Filmen zugute. Vielleicht wird dann auch endlich mal der Schwarzwert eines guten Röhrenprojektors erreicht. Das ist ja bis heute noch nicht gelungen. ;)
    • Ich bin auch der Meinung, dass es wünschenswert wäre, wenn Filme mit höherer Wiederholrate, z.B. 48 oder 60Hz, gedreht und so auch für den Consumer verfügbar gemacht werden.

      Mit "erheblicher Teil des Potenzials" meinte ich 50% oder mehr.
      24 FPS sehe ich als die untere Grenze, also ~50%, an.
      Bei "mehr" denke ich an Zwischenbildberechnungen.
      Nach meinem Eindruck funktioniert z.B. die von Sony bei den meisten Szenen ganz passabel.
    • Aries schrieb:

      > Kontrast
      Selbst HDR schöpft das Potenzial unseres Sehvermögens nicht einmal zu 10% aus.

      Laut diesem Paper kann unser Auge einen Kontrast von etwa 10000:1 auf einen Blick wahrnehmen.
      D.h. ein Beamer mit einem ANSI Kontrast von 10000 würde unser Auge komplett ausreizen.
      Natürlich kommt beim Auge noch die Iris ect hinzu, was dem Auge einen absoluten Kontrastumfang über 100 Millionen beschert. 8o

      Was ich nicht ganz verstehe: Der neue Bluray Standard unterstützt ja Farbtiefen von 10bit und HDR aufnahmen.
      Bedeutet das nun "nur" einen 4mal höhere Farbabstufung (weniger Banding) oder handelt es sich bei der HDR Funktion um ein separates Feature unabhängig von der Farbtiefe?

      Gruss
    • hayatepilot schrieb:

      Laut diesem Paper kann unser Auge einen Kontrast von etwa 10000:1 auf einen Blick wahrnehmen.
      D.h. ein Beamer mit einem ANSI Kontrast von 10000 würde unser Auge komplett ausreizen.


      Aber nur, wenn die durchschnittliche Helligkeit aller Szenen genau in diese 10.000:1 hineingelegt werden. Im Grund wird so etwas ja bei herkömmlichen Filmen auch schon teilweise gemacht. Dunkle Szenen werden heller dargestellt als sie in Wirklichkeit sind und helle dunkler. Die Kamera bzw. das Post Production machen das.

      Ich weiß auch nicht, ob es überhaupt so toll ist, wenn unsere Iris andauernd arbeiten muss. Denn das bedeutet ja, dass sich unser Auge unter Umständen sehr lange an eine andere durchschnittliche Helligkeit anpassen muss (dauert teilweise mehrere Minuten). Für schnelle Szenenwechsel ist das absolut kontraproduktiv.

      Was ich nicht ganz verstehe: Der neue Bluray Standard unterstützt ja Farbtiefen von 10bit und HDR aufnahmen.
      Bedeutet das nun "nur" einen 4mal höhere Farbabstufung (weniger Banding) oder handelt es sich bei der HDR Funktion um ein separates Feature unabhängig von der Farbtiefe?


      Ehrlich gesagt, ist mir das auch nicht klar. Im Grunde kann ein HDR-aufgenommenes Bild auch mit 8 Bit pro Komponente dargestellt werden, wenn der Kontrast des Anzeigegerätes hoch genug ist. Es gibt eben nur mehr Banding, wie du schon schreibst. Wo jetzt hier das Feature oder eventuell übertragene Metadaten sein sollen, würde ich auch gerne wissen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von FoLLgoTT ()

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