SBA als Quelle und Absorber gleichzeitig nutzen

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    • SBA als Quelle und Absorber gleichzeitig nutzen

      Hallo Zusammen,

      DIE IDEE:

      Inspiriert durch Skyrakers Bauthread "Meine neue Version eines billigen Heimkinos", der ein SBA mit einem 50 cm tiefen Sonorockabsorber an der Frontwand einsetzt und Nils Simulation

      "SBA mit Absorber vorne" kam mir folgende Idee, die ich gerne mit euch zusammen diskutieren möchte:

      Wenn es möglich ist mit einem porösen Absorber an der Frontwand ein so gutes Ergebnis wie in Skyrakers Fall hinzubekommen, dann lässt sich doch sicher mit einem zweiten SBA, dessen Treiber so nah wie möglich neben den Treibern des ersten SBA angebracht sind, ein aktiver Absorber erzeugen, der eine invertierte Welle genau dann abstrahlt, wenn die ursprüngliche Schallwellle nach einem kompletten Durch- und Rücklauf des Raumes an der Vorderwand reflektiert wird und wieder in den Raum zurücklaufen will!

      Ein Vorteil im Vergleich zu dem porösen Absorber an der Frontwäre ist, dass in diesem Fall auch die erste Längsmode idealerweise vollständig bedämpft werden kann.
      Dieses SBA muss natürlich um die doppelte Zeit, im Vergleich zu einem an der Rückseite angebrachten DBA, verzögert werden.
      Lässt man nun in Gedanken die Abstände zwischen den Treibern der beiden SBA gegen Null laufen, sitzen Erzeuger- und Absorber SBA also an exakt den gleichen Raumpunkten und können somit zu einem einzigen SBA mit doppelter Funktion zusammengefasst werden. Diese Doppelbenutzung des SBA muss über das Signal, welches der Endstufe zugeführt wird, realisiert werden.
      Statt nach der Reflexion der ursprünglichen Welle an der Frontwand eine invertierende Welle zu erzeugen, wird das so entstandene Kombi-SBA stattdessen einfach den Pegel des Anregungssignals um den Pegel der nun in den Raum zurücklaufenden Welle reduzieren.

      MEINE ÜBERLEGUNGEN BISHER:

      Zur technischen Realisierung bräuchte man einen DSP mit dem man zwei Eingangskanäle nach Bearbeitung zusammenfassen kann.
      Das Eingangssignal wird also einmal klassisch wie bei einem normalen SBA behandelt. Gleichzeitig muss man selbiges Eingangssignal über einen zweiten Signalpfad verzögern und invertieren und anschließend mit dem anderen Eingangssignal mischen und das Summensignal der Endstufe zuführen.
      Delay und Pegel des invertierten Signals müssen genauso wie bei einem klassischen DBA iterativ eingestellt werden.

      VORTEILE:

      • Durch den Zusammenfall des erzeugenden und absorbierenden SBA lassen sich die Kosten für Treiber und Gehäuse um die Hälfte reduzieren. Im Vergleich zu einem bedämpften SBA lassen sich immerhin die Kosten für den porösen Absorber einsparen.
      • Der Platz des rückseitigen Absorbers oder SBA kann eingespart werden.
      • Die Treiber/Endstufe werden massiv entlastet, da bei einem anhaltenden Anregungssignal das Signal nach der Reflexion der Schallwelle an der Frontwand um den Pegel der reflektierten Welle reduziert werden kann. Es könnten somit möglicherweise kleinere Treiber und schächere Endstufen ausreichend sein.
      NACHTEILE/KRITIK:

      • Es wird ein DSP benötigt, der die Summierung zweier Signale NACH der Bearbeitung ermöglicht. In Frage käme z.B. der FreeDSP. MiniDSPs z.B. erlauben meines Wissens nach nur die Summierung von Eingangssignalen vor der EQ/Delay/Gain-Sektion.

      • Da das Signal vor der "Absorption" den Raum zweimal durchläuft, wirken installierte Breitbandabsorber an den Seiten gleich zwei mal abschwächend auf das Signal. Ebenso treten alle Verformungen der ebenen Welle durch Beugung an Hindernissen doppelt so stark auf. Es ist gut möglich, dass das verzögerte und invertierte Signal nicht nur gesamt etwas abgeschwächte werden müsste, sondern eine frequenzabhängige Abschwächung erhalten muss, da Absorption durch Breitbandabsorber und Verformungen durch Beugung eher den oberen Frequenzbereich also ca. >60 Hz betreffen.
      • Dieser Punkt ist mir bisher noch am unklarsten: Ein Absorber an der Frontwand wirkt zumindest auf die Überhöhungen fast exakt so gut wie ein an der Rückwand installierter Absorber. Auslöschungen an Raumpunkten, an denen sich die von Vorne nach Hinten laufende Wellen mit an der Rückwand reflektieren Wellen überlagern, die in der Phase um 180 Grad gedreht sind, treten bereits nach der ersten Reflexion des Schalls an der Rückwand auf. Je nach Sitzposition wären mit einem idealen Absorber an der Frontwand zwar alle Überhöhungen passé, jedoch zeigen sich in der Theorie dann umso stärker die beschriebenen Auslöschungen. Es scheint jedoch, dass in dieser Hinsicht Theorie und Praxis auf vorteilhafte Weise abweichen würden, denn Nils Simulationen und Messungen zeigen bisher sowohl bei Hinten als auch Vorne installierten Absorbern KEIN Auftreten der Auslöschungen.
      So, ich bin gespannt auf eure Meinungen/Kommentare. Veilleicht kann Nils einen ensprechenden Aufbau ja mal in ABEC simulieren.

      Beste Grüße,
      Richard
    • Die Idee habe ich vor acht Jahren schon mal an meinem damaligen DBA ausprobiert. Siehe hier. Dummerweise habe ich die Messungen nicht mehr. Ich meine aber mich aber zu erinnern, dass die nicht besonders gut aussahen.

      Ich kann das aber auch noch mal simulieren. Es müsste aber eigentlich genauso aussehen wie mit Absorber vorne. Wenn man das mal schnell in REW einhackt, dann ergibt es nur an der Rückwand einen linearen Amplitudengang. Ansonsten ist er sehr stark positionsabhängig.

      Das Problem an der Absorption/Auslöschung vorne ist einfach, dass die Reflexion einmal mit dem Original überlagert. Und das erzeugt eben je nach Position Auslöschungen bei unterschiedlichen Frequenzen.
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