Heute konnte ich mir SPECTRE anschauen. Es war die IMAX-Version im Originalton; Lasertechnik war m.W. nach nicht im Einsatz.
Ich beginne mal mit der Technik. Mit IMAX verbinde ich (!) nicht nur übergroß-dimensionierte Leinwände sondern eben auch eine Bildqualität, die den Zuschauer in Erstaunen versetzt, und das eben nicht nur wegen der LW-Größe. Allerdings versetzen mich in jüngster Zeit nur die übergroß-dimensionierten (Zusatz-)Preise von IMAX-Filmen in Wallung (sprich' ärgern mich). So auch bei SPECTRE. Zu keiner Zeit spielt das IMAX-Format hier seine Stärken aus. Ob das jetzt an der Qualität der Filmproduktion oder nur an den Kino-Gerätschaften liegt, kann ich nicht beurteilen. Wo IMAX drauf steht, sollte aber auch IMAX enthalten sein und nicht nur auf dem Ticket ausgewiesen sein. Bezüglich der Bildqualität bin ich ziemlich ernüchtert, da ist mir SKYFALL in besserer Erinnerung ... SPECTRE bekommt für das Bild 8/10 (allerdings bin ich überzeugt, dass die BD optisch um Welten besser daherkommen wird)
Wo es (für Cineasten) nichts zu bekritteln gibt, ist beim Sound. Was da in den Actionszenen an Bass- und Surround-Orgien ablaufen, lässt sich mit Worten kaum beschreiben (selbst ein Mad MAx - Fury Road kann das nicht besser). Das wird auf BD eine absolute Referenzscheiben werden. Gegen Ende hatte ich den Eindruck, dass die Soundanlage an ihre Grenzen kam bzw. bereits darüber hinaus war. Die Actionszenen waren vielfach mörderisch für das Equipment. Der einzige kleine Kritikpunkt ist evtl. der Überraschungseffekt, fast lautlose Szenen werden unmittelbar von Getöse abgelöst; mir hat es trotzdem gefallen, könnte mir aber vorstellen, dass es einigen nicht so geht. Was auch sehr gewöhnungsbedürftig ist, ist der Titelsong von Sam Smith. Dieser britische Sänger ist zwar kein Unbekannter, aber für einen JB-Titelsong hätte ich mir etwas anderes vorgestellt (so recht werde ich mit dem Song nicht warm, dafür sind die anderen Titelsongs -trotz ihres Alters- noch viel zu präsent. Mit Smith dürfte das m.E. anders verlaufen) ... SPECTRE bekommt für den Ton 10/10 (wage es kaum zu schreiben, aber dieser O-Ton wäre ein Grund nochmal die Soundanlage aufzurüsten und zu erweitern).
Aber man geht ja nicht (nur) wegen gigantischer Leinwände und ebensolchem Sound ins Kino, oder?
Wie schlägt sich SPECTRE jetzt im Vergleich mit den anderen drei Bond-Filme mit Daniel Craig? Also vorab, er schlägt sich nicht schlecht. Allerdings kommt er nicht an SKYFALL heran und die Handlung von SPECTRE wird ja mit diesem und den anderen beiden Filme (Casino Royale und Quantom Trost) verknüpft. Das gelingt mehr oder weniger gut. Am Ende bleiben zwar kaum Fragen offen, einige Stränge kommen aber auch ziemlich konstruiert daher. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass die Story so geschrieben wurde, dass man -entgegen früherer Ansätze- Daniel Craig einen Abgang als Bond-Darsteller innerhalb seiner gesamten Bond-Epoche bescheren wollte. Die Story selbst nimmt einige Punkte aktueller Politik und Geheimdienstverhaltensweisen auf, bleibt aber natürlich nur an der Oberfläche.
Sollte SPECTRE der letzte Film mit Daniel Craig als James Bond gewesen sein, dann wird er auf jeden Fall als Geheimagent in Erinnerung bleiben, der wirklich jeder (!) Folter trotzt und sich unmittelbar nach Befreiung noch mit einem faltenfreien Hemd der Schurken annimmt. SPECTRE hat auch hier wieder geliefert (ziemlich nah an der eigenen Schmerzgrenze ). Die Actionszenen (vor allem Infights) sind derart intensiv geschnitten, dass es einem mitunter selbst weh tut. SPECTRE legt hier gegenüber allen anderen Bonds eine gewaltig härtere Gangart an den Tag.
Bond-Filme haben den Zuschauer schon immer auf Weltreise mitgenommen, bei SPECTRE ist das nicht anders. Kommt man ob der choreografischen und organisatorischen Meisterleistung auf dem Zocalo in Mexico City (für mich DAS Highlight des Films) aus dem Staunen kaum heraus (die Ohren sind danach auf jeden Fall auch schon mal frei), so werden die restlichen Orte (Rom, Österreich, Marokko) sehr steril abgegrast. Häufig sieht man nur Bond mit seinem Gegner in Aktion. Vielmehr als Punkte, wo bestimmte Action-Szenen stattfinden, sind diese Orte eigentlich nicht. Sicherlich, es macht irre Laune einen Aston Martin DB10 des Nachts durch Rom heizen zu sehen, verfolgt von einem Jaguar C-X75 (fast noch geiler als der BD10), aber leere Straßen in Rom sind irgendwie unglaubwürdig. Und die wenigen Villen und historischen Bauten, die man zu sehen bekommt, verkommen auch nur zum Parkplatz mit so ziemlich allen auf dem Markt befindlichen Sportwagen (insbesondere italienischer Herkunft).
Österreich mit einigen Szenen unterstützt das sterile Szenario mit kalten und frostigen Ansichten, viel bleibt aber nicht unbedingt übrig, wenn ich mich an die anfängliche Berichterstattung erinnere. Bei der gezeigten Action brachte man wohl alle Bewohner vorsichtshalber in Sicherheit (kann man verstehen, aber die Glaubwürdigkeit leidet).
Marokko ist das krasse Gegenteil, was die Temperaturen anbelangt. Leider wird außer großartiger Action (das muss man SPECTRE lassen) und den Szenen mit Christoph Waltz (wenn der im Hausanzug und Pantoffeln erscheint, bekommt man eine Ahnung wie psychopatisch der Typ spielen kann) wieder wenig mehr geboten. Kaum mal eine Totale der herrlichen Landschaft (das macht Mission Impossible manchmal schon besser). Also auf nach London zum Schluß-Akkord. Wie schon 120 Minuten vorher, fällt auch dieser unglaublich brachial aus. Aber etwas Bleibendes? ... ja, man kann vielleicht schon etwas hinein interpretieren, aber da ist der Film dann auch schon fertig.
Bleibt noch das Personal um 007 ... Ralph "M" Fiennes spielt die Rolle sehr gut (hat mir gefallen), ebenfalls Ben "Q" Whishaw (die Sprüche waren toll). Naomie "Moneypenny" Harris hat mir schon immer gut gefallen, so auch wieder hier. Lea Seydoux als Bond-Girl spielt m.E. großartig auf; dass sie im Action-Genre spielen kann, hat sich ja schon bei Tom Cruise beweisen dürfen. Monica Bellucci ... ja, passt irgendwie überhaupt nicht in den Film. Viel zu kurzer Auftritt, dessen Hintergrund man auch evtl. anders hätte gestalten können. Christopf Waltz spielt gewohnt psychopatisch und reiht sich -wenn er seine Szenen hat- schauspielerisch in die Reihen alter Bond-Schurken ein. Der Handlanger von Waltz (gespielt von Dave Bautista, ehemaliger WCW-Wrestler) "Mr. Hinx", erinnert in seiner Art und Rolle ein bisschen an Richard "Beisser" Kiel. Also viele Anleihen zu früheren Filmen, Personen und Handlungen sind vorhanden und SPECTRE versucht die halbwegs zusammenzusetzen (das gelingt mal mehr, mal weniger gut) ... SPECTRE bekommt als Film 8/10 .
Auf jeden Fall ist SPECTRE sehenswert, schon als Bond-Fan.
So, jetzt werde ich mal schauen, was da an Sound-Upgrade machbar ist ...
Gruß
Ich beginne mal mit der Technik. Mit IMAX verbinde ich (!) nicht nur übergroß-dimensionierte Leinwände sondern eben auch eine Bildqualität, die den Zuschauer in Erstaunen versetzt, und das eben nicht nur wegen der LW-Größe. Allerdings versetzen mich in jüngster Zeit nur die übergroß-dimensionierten (Zusatz-)Preise von IMAX-Filmen in Wallung (sprich' ärgern mich). So auch bei SPECTRE. Zu keiner Zeit spielt das IMAX-Format hier seine Stärken aus. Ob das jetzt an der Qualität der Filmproduktion oder nur an den Kino-Gerätschaften liegt, kann ich nicht beurteilen. Wo IMAX drauf steht, sollte aber auch IMAX enthalten sein und nicht nur auf dem Ticket ausgewiesen sein. Bezüglich der Bildqualität bin ich ziemlich ernüchtert, da ist mir SKYFALL in besserer Erinnerung ... SPECTRE bekommt für das Bild 8/10 (allerdings bin ich überzeugt, dass die BD optisch um Welten besser daherkommen wird)
Wo es (für Cineasten) nichts zu bekritteln gibt, ist beim Sound. Was da in den Actionszenen an Bass- und Surround-Orgien ablaufen, lässt sich mit Worten kaum beschreiben (selbst ein Mad MAx - Fury Road kann das nicht besser). Das wird auf BD eine absolute Referenzscheiben werden. Gegen Ende hatte ich den Eindruck, dass die Soundanlage an ihre Grenzen kam bzw. bereits darüber hinaus war. Die Actionszenen waren vielfach mörderisch für das Equipment. Der einzige kleine Kritikpunkt ist evtl. der Überraschungseffekt, fast lautlose Szenen werden unmittelbar von Getöse abgelöst; mir hat es trotzdem gefallen, könnte mir aber vorstellen, dass es einigen nicht so geht. Was auch sehr gewöhnungsbedürftig ist, ist der Titelsong von Sam Smith. Dieser britische Sänger ist zwar kein Unbekannter, aber für einen JB-Titelsong hätte ich mir etwas anderes vorgestellt (so recht werde ich mit dem Song nicht warm, dafür sind die anderen Titelsongs -trotz ihres Alters- noch viel zu präsent. Mit Smith dürfte das m.E. anders verlaufen) ... SPECTRE bekommt für den Ton 10/10 (wage es kaum zu schreiben, aber dieser O-Ton wäre ein Grund nochmal die Soundanlage aufzurüsten und zu erweitern).
Aber man geht ja nicht (nur) wegen gigantischer Leinwände und ebensolchem Sound ins Kino, oder?
Wie schlägt sich SPECTRE jetzt im Vergleich mit den anderen drei Bond-Filme mit Daniel Craig? Also vorab, er schlägt sich nicht schlecht. Allerdings kommt er nicht an SKYFALL heran und die Handlung von SPECTRE wird ja mit diesem und den anderen beiden Filme (Casino Royale und Quantom Trost) verknüpft. Das gelingt mehr oder weniger gut. Am Ende bleiben zwar kaum Fragen offen, einige Stränge kommen aber auch ziemlich konstruiert daher. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass die Story so geschrieben wurde, dass man -entgegen früherer Ansätze- Daniel Craig einen Abgang als Bond-Darsteller innerhalb seiner gesamten Bond-Epoche bescheren wollte. Die Story selbst nimmt einige Punkte aktueller Politik und Geheimdienstverhaltensweisen auf, bleibt aber natürlich nur an der Oberfläche.
Sollte SPECTRE der letzte Film mit Daniel Craig als James Bond gewesen sein, dann wird er auf jeden Fall als Geheimagent in Erinnerung bleiben, der wirklich jeder (!) Folter trotzt und sich unmittelbar nach Befreiung noch mit einem faltenfreien Hemd der Schurken annimmt. SPECTRE hat auch hier wieder geliefert (ziemlich nah an der eigenen Schmerzgrenze ). Die Actionszenen (vor allem Infights) sind derart intensiv geschnitten, dass es einem mitunter selbst weh tut. SPECTRE legt hier gegenüber allen anderen Bonds eine gewaltig härtere Gangart an den Tag.
Bond-Filme haben den Zuschauer schon immer auf Weltreise mitgenommen, bei SPECTRE ist das nicht anders. Kommt man ob der choreografischen und organisatorischen Meisterleistung auf dem Zocalo in Mexico City (für mich DAS Highlight des Films) aus dem Staunen kaum heraus (die Ohren sind danach auf jeden Fall auch schon mal frei), so werden die restlichen Orte (Rom, Österreich, Marokko) sehr steril abgegrast. Häufig sieht man nur Bond mit seinem Gegner in Aktion. Vielmehr als Punkte, wo bestimmte Action-Szenen stattfinden, sind diese Orte eigentlich nicht. Sicherlich, es macht irre Laune einen Aston Martin DB10 des Nachts durch Rom heizen zu sehen, verfolgt von einem Jaguar C-X75 (fast noch geiler als der BD10), aber leere Straßen in Rom sind irgendwie unglaubwürdig. Und die wenigen Villen und historischen Bauten, die man zu sehen bekommt, verkommen auch nur zum Parkplatz mit so ziemlich allen auf dem Markt befindlichen Sportwagen (insbesondere italienischer Herkunft).
Österreich mit einigen Szenen unterstützt das sterile Szenario mit kalten und frostigen Ansichten, viel bleibt aber nicht unbedingt übrig, wenn ich mich an die anfängliche Berichterstattung erinnere. Bei der gezeigten Action brachte man wohl alle Bewohner vorsichtshalber in Sicherheit (kann man verstehen, aber die Glaubwürdigkeit leidet).
Marokko ist das krasse Gegenteil, was die Temperaturen anbelangt. Leider wird außer großartiger Action (das muss man SPECTRE lassen) und den Szenen mit Christoph Waltz (wenn der im Hausanzug und Pantoffeln erscheint, bekommt man eine Ahnung wie psychopatisch der Typ spielen kann) wieder wenig mehr geboten. Kaum mal eine Totale der herrlichen Landschaft (das macht Mission Impossible manchmal schon besser). Also auf nach London zum Schluß-Akkord. Wie schon 120 Minuten vorher, fällt auch dieser unglaublich brachial aus. Aber etwas Bleibendes? ... ja, man kann vielleicht schon etwas hinein interpretieren, aber da ist der Film dann auch schon fertig.
Bleibt noch das Personal um 007 ... Ralph "M" Fiennes spielt die Rolle sehr gut (hat mir gefallen), ebenfalls Ben "Q" Whishaw (die Sprüche waren toll). Naomie "Moneypenny" Harris hat mir schon immer gut gefallen, so auch wieder hier. Lea Seydoux als Bond-Girl spielt m.E. großartig auf; dass sie im Action-Genre spielen kann, hat sich ja schon bei Tom Cruise beweisen dürfen. Monica Bellucci ... ja, passt irgendwie überhaupt nicht in den Film. Viel zu kurzer Auftritt, dessen Hintergrund man auch evtl. anders hätte gestalten können. Christopf Waltz spielt gewohnt psychopatisch und reiht sich -wenn er seine Szenen hat- schauspielerisch in die Reihen alter Bond-Schurken ein. Der Handlanger von Waltz (gespielt von Dave Bautista, ehemaliger WCW-Wrestler) "Mr. Hinx", erinnert in seiner Art und Rolle ein bisschen an Richard "Beisser" Kiel. Also viele Anleihen zu früheren Filmen, Personen und Handlungen sind vorhanden und SPECTRE versucht die halbwegs zusammenzusetzen (das gelingt mal mehr, mal weniger gut) ... SPECTRE bekommt als Film 8/10 .
Auf jeden Fall ist SPECTRE sehenswert, schon als Bond-Fan.
So, jetzt werde ich mal schauen, was da an Sound-Upgrade machbar ist ...
Gruß
A life without regrets is not funny.
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