Marsianer.jpg
Hallo,
in Ridley Scotts Science-Fiction Survival-Thriller "Der Marsianer - Rettet Mark Watney" wird Astronaut Mark Watney (Matt Damon) nach einem gewaltigem Sandsturm von seinen Kollegen auf dem Mars zurückgelassen. Doch Watney überlebt den Sturm und muss nun auf sich allein gestellt versuchen in einer kleinen Raumstation zu überleben. Die Blu-ray ist ab dem 18.02. im Handel erhältlich, für das Review wurde mir eine Probeexemplar zur Verfügung gegstellt
Film: Im weiteren Sinne ist "Der Marsianer - Rettet Mark Watney" eine modernere Umsetzung der klassischen Robinson Crusoe Geschichte oder wenn man so will ein "Cast Away" im Weltraum. Wie "Cast Away" so ist auch "Der Marsianer" über weite Strecken eine One-Man-Show. Im Gegensatz zu "Cast Away" räumt der Film aber auch noch anderen Figuren Platz ein. So bekommen auch die anderen Crewmitglieder (u.a. Jessica Chastain und Michael Peña) und das Rettungsteam auf der Erde (u.a. Chiwetel Ejiofor, Sean Benn, Kristen Wiig und Jeff Daniels) ein paar gute Szenen. Nach "Gravity" und "Interstellar" ist "Der Marsianer" innerhalb von zwei Jahren der dritte große Weltraum-Blockbuster. Im Vergleich zu den anderen beiden Filmen setzt aber Regisseur Ridley Scott weniger auf spektakuläre und effektvolle Weltraumbilder. Der Einsamkeit im Weltraum folgt hier sozusagen die Kargheit der Marslandschaft, die aber letztlich nicht weniger einsam wirkt als die Bilder des endlosen Weltraums. Im Gegensatz zu den anderen beiden Filmen fällt "Der Marsianer" auch deutlich leichtfüßiger und humoriger aus. Der bodenständige Charakter des Films macht diesen für das breite Publikum zugänglicher als dies beim stärker philosophisch und esoterisch orientierten "Interstellar" der Fall ist. Aus Sicht mancher Zuschauer mag sich "Der Marsianer" in einigen Szenen vielleicht auch etwas in die Länge ziehen, unterm Strich ist der Film aufgrund seiner lockeren Machart aber deutlich unterhaltsamer. Spannend sind letzten Endes alle drei Filme, jeder auf seine Weise. "Gravity" bietet die meiste Action und die spektakulärsten, wenn auch effekthascherischen Bilder. "Intersteller" ist für den Zuschauer sicherlich das herausforderndste Weltraumabenteuer und visuell ähnlich beeindruckend wie "Gravity". Und "Der Marsianer" ist vermutlichste der unterhaltsamste und humorvollste der drei Filme, angereichert mit einer nicht weniger spannenden und spektakulären Rettungsmission.
Etwas störend auf die Wahrnehmung des Films, neben einzelnen Längen, könnte sich möglicherweise die dauerhafte NASA-Werbung auswirken. Phasenweise sieht das Ganze schon ein wenig nach einem Werbefilm für die amerikansiche Weltraumbehörde aus. Der eine oder andere Zuschauer dürfte sich zudem während der Zeit auf dem Mars noch das ein oder andere zusätzliche und verzweiflungsfördernde Störfeuer wünschen. Über längere Strecken macht das Leben auf dem Mars in dieser Extremsituation dann doch einen etwas zu entspannten Eindruck. Natürlich wird man bei bewusster Suche auch die üblichen logischen Mängel bemerken. Aufgrund des etwas anderen, leichtfüßigeren Ansatzes fallen diese hier aber nicht so schwer ins Gewicht.
Matt Damon läuft bei seiner One-Man-Show zu großer Form auf und überzeugt hier mit großer Spielfreude und einer seiner bisher vielleicht besten Leistungen, auch wenn es seiner Figur rollenbedingt ein wenig an Charaktertiefe fehlt. Man mag aber dennoch jederzeit mit ihm mitfiebern, wenn er in McGyver-Manier versucht seine Probleme genauso einfach wie wissenschaftlich zu lösen. Ähnlich überzeugend agieren auch die zahlreichen guten Nebendarsteller in ihren deutlich kürzer angelegten Rollen.
Bild: Die Blu-ray überzeugt mit einem blitzsauberen und hochwertigen Bildtransfer Die Bildschärfe bewegt sich durchgehend auf einem sehr guten Niveau. Gleiches gilt für die ausgeprägte Darstellung von Details und feinen Texturen. Dabei werden die Mars-Panoramen genauso eindrucksvoll wiedergegeben wie die Weltraumszenen und Nahaufnahmen. Die Kontraste sind jederzeit gut ausgewogen und die einzelnen Szenen immer korrekt ausgeleuchtet. Die Farben sind kräftig und natürlich. Bei den Außenszenen in der Marsumgebung weisen die Bilder intentiös deutliche Tendenzen zu rötlichen Tönen auf. Bei den Weltraumszenen überzeugt zudem der Schwarzwert.
Ton: Die Blu-ray ist mit einer deutschen 5.1 DTS und einer englischen 5.1 DTS-HD MA Tonspur ausgestattet. Der Film ist zwar nicht unbeindgt actionüberladen, er verfügt aber dennoch über diverse spektakuläre Szenen, bei denen sich die Originaltonspur bestens in Szenen setzen kann. So bekommt man zum Beispiel bei dem Sandsturm in der Anfangssequenz und der Rettungsmission im letzten Viertel jede Menge Surroundeffekte geboten, die bei dem Track neben den Musikeinspielungen von diversen Disco-Nummern aus den Siebziger und Achtziger Jahren für die notwendige Räumlichkeit und Abwechslung sorgen. Bei Szenen dieser Art überzeugen auch Kraft, Klarheit, Präzision und Dynamik des Tracks. Wenn Mark Watney dagegen mit sich selbst oder dem Videologbuch spricht, geht es entsprechend frontlastig zu. Die Monologe und Dialoge sind aber jederzeit bestens und klar zu verstehen.
Fazit: "Der Marsianer - Rettet Mark Watney" ist vielleicht nicht das actionreichste oder anspruchsvollste Weltraumabenteuer der letzten Jahre, wahrscheinlich aber das unterhaltsamste und amüsanteste und dabei nicht weniger spannend. Da mag man dann am Ende über die kleineren Schwächen und Längen hinwegsehen, insbesondere auch weil hier Matt Damon in einer Mixtur aus Weltraum Robinson und MvGyver eine seiner überzeugendsten Darstellungen abliefert.
Film: 8/10 (IMDB 8,1/10)
Bild: 9/10
Ton: 10/10 (Englisch)
Hallo,
in Ridley Scotts Science-Fiction Survival-Thriller "Der Marsianer - Rettet Mark Watney" wird Astronaut Mark Watney (Matt Damon) nach einem gewaltigem Sandsturm von seinen Kollegen auf dem Mars zurückgelassen. Doch Watney überlebt den Sturm und muss nun auf sich allein gestellt versuchen in einer kleinen Raumstation zu überleben. Die Blu-ray ist ab dem 18.02. im Handel erhältlich, für das Review wurde mir eine Probeexemplar zur Verfügung gegstellt
Film: Im weiteren Sinne ist "Der Marsianer - Rettet Mark Watney" eine modernere Umsetzung der klassischen Robinson Crusoe Geschichte oder wenn man so will ein "Cast Away" im Weltraum. Wie "Cast Away" so ist auch "Der Marsianer" über weite Strecken eine One-Man-Show. Im Gegensatz zu "Cast Away" räumt der Film aber auch noch anderen Figuren Platz ein. So bekommen auch die anderen Crewmitglieder (u.a. Jessica Chastain und Michael Peña) und das Rettungsteam auf der Erde (u.a. Chiwetel Ejiofor, Sean Benn, Kristen Wiig und Jeff Daniels) ein paar gute Szenen. Nach "Gravity" und "Interstellar" ist "Der Marsianer" innerhalb von zwei Jahren der dritte große Weltraum-Blockbuster. Im Vergleich zu den anderen beiden Filmen setzt aber Regisseur Ridley Scott weniger auf spektakuläre und effektvolle Weltraumbilder. Der Einsamkeit im Weltraum folgt hier sozusagen die Kargheit der Marslandschaft, die aber letztlich nicht weniger einsam wirkt als die Bilder des endlosen Weltraums. Im Gegensatz zu den anderen beiden Filmen fällt "Der Marsianer" auch deutlich leichtfüßiger und humoriger aus. Der bodenständige Charakter des Films macht diesen für das breite Publikum zugänglicher als dies beim stärker philosophisch und esoterisch orientierten "Interstellar" der Fall ist. Aus Sicht mancher Zuschauer mag sich "Der Marsianer" in einigen Szenen vielleicht auch etwas in die Länge ziehen, unterm Strich ist der Film aufgrund seiner lockeren Machart aber deutlich unterhaltsamer. Spannend sind letzten Endes alle drei Filme, jeder auf seine Weise. "Gravity" bietet die meiste Action und die spektakulärsten, wenn auch effekthascherischen Bilder. "Intersteller" ist für den Zuschauer sicherlich das herausforderndste Weltraumabenteuer und visuell ähnlich beeindruckend wie "Gravity". Und "Der Marsianer" ist vermutlichste der unterhaltsamste und humorvollste der drei Filme, angereichert mit einer nicht weniger spannenden und spektakulären Rettungsmission.
Etwas störend auf die Wahrnehmung des Films, neben einzelnen Längen, könnte sich möglicherweise die dauerhafte NASA-Werbung auswirken. Phasenweise sieht das Ganze schon ein wenig nach einem Werbefilm für die amerikansiche Weltraumbehörde aus. Der eine oder andere Zuschauer dürfte sich zudem während der Zeit auf dem Mars noch das ein oder andere zusätzliche und verzweiflungsfördernde Störfeuer wünschen. Über längere Strecken macht das Leben auf dem Mars in dieser Extremsituation dann doch einen etwas zu entspannten Eindruck. Natürlich wird man bei bewusster Suche auch die üblichen logischen Mängel bemerken. Aufgrund des etwas anderen, leichtfüßigeren Ansatzes fallen diese hier aber nicht so schwer ins Gewicht.
Matt Damon läuft bei seiner One-Man-Show zu großer Form auf und überzeugt hier mit großer Spielfreude und einer seiner bisher vielleicht besten Leistungen, auch wenn es seiner Figur rollenbedingt ein wenig an Charaktertiefe fehlt. Man mag aber dennoch jederzeit mit ihm mitfiebern, wenn er in McGyver-Manier versucht seine Probleme genauso einfach wie wissenschaftlich zu lösen. Ähnlich überzeugend agieren auch die zahlreichen guten Nebendarsteller in ihren deutlich kürzer angelegten Rollen.
Bild: Die Blu-ray überzeugt mit einem blitzsauberen und hochwertigen Bildtransfer Die Bildschärfe bewegt sich durchgehend auf einem sehr guten Niveau. Gleiches gilt für die ausgeprägte Darstellung von Details und feinen Texturen. Dabei werden die Mars-Panoramen genauso eindrucksvoll wiedergegeben wie die Weltraumszenen und Nahaufnahmen. Die Kontraste sind jederzeit gut ausgewogen und die einzelnen Szenen immer korrekt ausgeleuchtet. Die Farben sind kräftig und natürlich. Bei den Außenszenen in der Marsumgebung weisen die Bilder intentiös deutliche Tendenzen zu rötlichen Tönen auf. Bei den Weltraumszenen überzeugt zudem der Schwarzwert.
Ton: Die Blu-ray ist mit einer deutschen 5.1 DTS und einer englischen 5.1 DTS-HD MA Tonspur ausgestattet. Der Film ist zwar nicht unbeindgt actionüberladen, er verfügt aber dennoch über diverse spektakuläre Szenen, bei denen sich die Originaltonspur bestens in Szenen setzen kann. So bekommt man zum Beispiel bei dem Sandsturm in der Anfangssequenz und der Rettungsmission im letzten Viertel jede Menge Surroundeffekte geboten, die bei dem Track neben den Musikeinspielungen von diversen Disco-Nummern aus den Siebziger und Achtziger Jahren für die notwendige Räumlichkeit und Abwechslung sorgen. Bei Szenen dieser Art überzeugen auch Kraft, Klarheit, Präzision und Dynamik des Tracks. Wenn Mark Watney dagegen mit sich selbst oder dem Videologbuch spricht, geht es entsprechend frontlastig zu. Die Monologe und Dialoge sind aber jederzeit bestens und klar zu verstehen.
Fazit: "Der Marsianer - Rettet Mark Watney" ist vielleicht nicht das actionreichste oder anspruchsvollste Weltraumabenteuer der letzten Jahre, wahrscheinlich aber das unterhaltsamste und amüsanteste und dabei nicht weniger spannend. Da mag man dann am Ende über die kleineren Schwächen und Längen hinwegsehen, insbesondere auch weil hier Matt Damon in einer Mixtur aus Weltraum Robinson und MvGyver eine seiner überzeugendsten Darstellungen abliefert.
Film: 8/10 (IMDB 8,1/10)
Bild: 9/10
Ton: 10/10 (Englisch)