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Hallo,
die Blu-ray ist ab morgen im Handel erhältlich. Für das Review stand mir ein Testexemplar zur Verfügung.
Film: "Crimson Peak" ist ein Fantasy-Thriller von Kult-Regisseur Guillermo del Toro, angereichert mit ein paar Grusel- und Horrorelementen. In seinem Kern ist der Film eine Art Gothic-Romanze, eingebettet in eine Geistergeschichte im viktorianischen England im Zeitalter der industriellen Revolution. Die Geistereien bleiben aber immer zu Gunsten der Liebesgeschichte im Hintergrund. Letztes Endes ist "Crimson Peak" viel mehr eine Liebes- und Familientragödie als ein Geisterfilm.
Guillermo Del Toro hat einen bildgewaltigen, symbolhaftigen und stilistisch vollständig durchkomponierten Film erschaffen. Eine düstere Welt voller dunkler Geheimnisse aber auch Leidenschaften und grandiosen Kulissen. In optischer Hinsicht hat der Film jede Menge Edel-Trash-Optik zu bieten. Mit seinen opulente Bilder und dem wundervolles Set sieht der Film aber schlichtweg gut aus. Der Plot selbst kann damit jedoch nicht immer ganz mithalten, so mancher Zuschauer dürfte sich trotz der genauso farbenfrohen wie beeindruckenden Bilder eher gelangweilt fühlen. Dafür wirkt der Film dann doch zu oft wie eine Seifenoper. Richtig Spannung oder Grusel vermag auch nicht aufkommen. Genauso fehlt es an originellen und zündenden Ideen. Dem Film scheint eine klarere inhaltliche Ausrichtung zu fehlen. Die durchaus vorhandene mysteriöse Atmosphäre des Films wird nur unzureichend für den Aufbau von Spannung genutzt. Statt diese Atmosphäre jedoch zu verdichten und auszubauen, ist der Film zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt, so kommt am Ende dabei nur eine mäßige, eher traditionelle und vorhersehbare Geistergeschichte dabei raus. Die Story ist nicht wirklich schlecht, aber eben doch ein bisschen lau und nicht wirklich mitreißend. Auf der anderen Seite hat der Film durchaus auch Momente voller Poesie und gelegentlich dann doch einen Hauch von Grusel.
Der Hauch Langeweile der den Film umgibt, mag auch an etwas blassen und langweilig angelegten Rolle von Hauptdarstellerin Mia Wasikowska liegen. Die spielt ihren Part zwar durchaus überzeugend und ist sicherlich auch von ihrer Art und Darstellung her eine gute Besetzung, nur ist die Rolle selbst etwas langweilig angelegt. Tom Hiddleston spielt seinen Part als undurchsichtiger Verführer in gewohnter Manier, kann aber auch keine herausragenden Akzente setzen. Der hochkarätige Cast wird zudem noch von Jessica Chastain unterstützt, die durchaus ein paar Momente hat, was aber den Film ebenfalls nicht essentiell weiterbringt. So wie das Potential des Films, so bleibt auch das Potential der drei an und für sich großartigen Darsteller ein wenig ungenützt. Wie die Geschichte selbst, so müssen sich auch die Darsteller in den Dienst der dominierenden Bilder stellen.
Bild: Die Blu-ray gibt den visuell beeindruckenden Film in einer sehr ansprechenden Bildqualität wieder. Die klaren und farbenfrohen Bilder weisen eine beinahe durchweg sehr gute Bildschärfe auf. Auch die Darstellung von Details und Feinzeichnung von Texturen bewegt sich auf einem ähnlich hohen Niveau, vor allem bei den Naheinstellungen. In den dunkleren Szenen gehen aber doch sehr schnell viele Details verloren bzw. verlaufen sich in dunklen Flächen. Dies hat aber zumeist einen intentiösen Charakter, um bestimmte Dinge zu verschleiern. Die Dinge die man sehen soll, sind bestens ausgeleuchtet. "Crimson Peak" ist trotz seiner düsteren Atmosphäre ein sehr farbenfroher Film. Guillermo del Toro spielt in diversen Szenen je nach Stimmung mit verschiedenen Farbfiltern. So gibt es z.B. einige Szenen mit sehr warmen Tönen, überwiegend in rot und orange gehalten Farben. Den gegenüber stehen verschiedene eher kühler anmutende Szenen mit Tendenzen zu Blau und Grau. Bestimmte Farbtöne wie Rot, Blau oder Grün werden manchmal zudem stärker gesättigt dargestellt.
Ton: Die Blu-ray ist mit einer deutschen 5.1 DTS sowie einer englischen 7.1 DTS X Tonspur ausgestattet. Das für den Film genutzte Testequipment ist nicht in der Lage in 7.1. DTS X wiederzugeben, sondern nur als 7.1 DTS-HD MA. Sowohl die deutsche als auch die englische Tonspur zeichnen sich durch einen klaren und präzisen Klang aus, wobei das englische Original etwas wärmer und atmosphärischer wirkt. Der Film selbst hat nicht sonderlich viele spektakuläre Momente zu bieten, ist dann aber jederzeit mit ausreichend Kraft und Dynamik präsent, wenn es dann doch mal etwas actionlastiger wird. Der Mix vermag auch durchaus eine räumliche und stimmungsvolle Atmosphäre aufzubauen, hier gibt es aber auf hohem Niveau andere Genrebeiträge, die in dieser Hinsicht noch etwas intensiver wirkten. Die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen.
Fazit: "Crimson Peak" ist ein wunderschön anzuschauender Film, der jedoch auf der inhaltlichen Ebene nur durchschnittlich und wenig originell ist. Del Toros Film ist viel mehr eine Gotic-Romanze als ein Gruselfilm. Wer sich von daher nicht von den beeindruckenden Bildern einfangen lässt, könnte am Ende möglicherweise ein wenig gelangweilt sein. Das atmosphärische und darstellerische Potential des Films wird nur halbherzig genutzt, hier wäre sicherlich mehr möglich gewesen. Der Film ist aber auch alles andere als misslungen und von daher für Genreaffine durchaus eine Sichtung wert, allein schon wegen der visuellen Umsetzung.
Film: 6,5/10 (IMDb 6,7/10)
Bild: 9/10
Ton: 8/10
Hallo,
die Blu-ray ist ab morgen im Handel erhältlich. Für das Review stand mir ein Testexemplar zur Verfügung.
Film: "Crimson Peak" ist ein Fantasy-Thriller von Kult-Regisseur Guillermo del Toro, angereichert mit ein paar Grusel- und Horrorelementen. In seinem Kern ist der Film eine Art Gothic-Romanze, eingebettet in eine Geistergeschichte im viktorianischen England im Zeitalter der industriellen Revolution. Die Geistereien bleiben aber immer zu Gunsten der Liebesgeschichte im Hintergrund. Letztes Endes ist "Crimson Peak" viel mehr eine Liebes- und Familientragödie als ein Geisterfilm.
Guillermo Del Toro hat einen bildgewaltigen, symbolhaftigen und stilistisch vollständig durchkomponierten Film erschaffen. Eine düstere Welt voller dunkler Geheimnisse aber auch Leidenschaften und grandiosen Kulissen. In optischer Hinsicht hat der Film jede Menge Edel-Trash-Optik zu bieten. Mit seinen opulente Bilder und dem wundervolles Set sieht der Film aber schlichtweg gut aus. Der Plot selbst kann damit jedoch nicht immer ganz mithalten, so mancher Zuschauer dürfte sich trotz der genauso farbenfrohen wie beeindruckenden Bilder eher gelangweilt fühlen. Dafür wirkt der Film dann doch zu oft wie eine Seifenoper. Richtig Spannung oder Grusel vermag auch nicht aufkommen. Genauso fehlt es an originellen und zündenden Ideen. Dem Film scheint eine klarere inhaltliche Ausrichtung zu fehlen. Die durchaus vorhandene mysteriöse Atmosphäre des Films wird nur unzureichend für den Aufbau von Spannung genutzt. Statt diese Atmosphäre jedoch zu verdichten und auszubauen, ist der Film zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt, so kommt am Ende dabei nur eine mäßige, eher traditionelle und vorhersehbare Geistergeschichte dabei raus. Die Story ist nicht wirklich schlecht, aber eben doch ein bisschen lau und nicht wirklich mitreißend. Auf der anderen Seite hat der Film durchaus auch Momente voller Poesie und gelegentlich dann doch einen Hauch von Grusel.
Der Hauch Langeweile der den Film umgibt, mag auch an etwas blassen und langweilig angelegten Rolle von Hauptdarstellerin Mia Wasikowska liegen. Die spielt ihren Part zwar durchaus überzeugend und ist sicherlich auch von ihrer Art und Darstellung her eine gute Besetzung, nur ist die Rolle selbst etwas langweilig angelegt. Tom Hiddleston spielt seinen Part als undurchsichtiger Verführer in gewohnter Manier, kann aber auch keine herausragenden Akzente setzen. Der hochkarätige Cast wird zudem noch von Jessica Chastain unterstützt, die durchaus ein paar Momente hat, was aber den Film ebenfalls nicht essentiell weiterbringt. So wie das Potential des Films, so bleibt auch das Potential der drei an und für sich großartigen Darsteller ein wenig ungenützt. Wie die Geschichte selbst, so müssen sich auch die Darsteller in den Dienst der dominierenden Bilder stellen.
Bild: Die Blu-ray gibt den visuell beeindruckenden Film in einer sehr ansprechenden Bildqualität wieder. Die klaren und farbenfrohen Bilder weisen eine beinahe durchweg sehr gute Bildschärfe auf. Auch die Darstellung von Details und Feinzeichnung von Texturen bewegt sich auf einem ähnlich hohen Niveau, vor allem bei den Naheinstellungen. In den dunkleren Szenen gehen aber doch sehr schnell viele Details verloren bzw. verlaufen sich in dunklen Flächen. Dies hat aber zumeist einen intentiösen Charakter, um bestimmte Dinge zu verschleiern. Die Dinge die man sehen soll, sind bestens ausgeleuchtet. "Crimson Peak" ist trotz seiner düsteren Atmosphäre ein sehr farbenfroher Film. Guillermo del Toro spielt in diversen Szenen je nach Stimmung mit verschiedenen Farbfiltern. So gibt es z.B. einige Szenen mit sehr warmen Tönen, überwiegend in rot und orange gehalten Farben. Den gegenüber stehen verschiedene eher kühler anmutende Szenen mit Tendenzen zu Blau und Grau. Bestimmte Farbtöne wie Rot, Blau oder Grün werden manchmal zudem stärker gesättigt dargestellt.
Ton: Die Blu-ray ist mit einer deutschen 5.1 DTS sowie einer englischen 7.1 DTS X Tonspur ausgestattet. Das für den Film genutzte Testequipment ist nicht in der Lage in 7.1. DTS X wiederzugeben, sondern nur als 7.1 DTS-HD MA. Sowohl die deutsche als auch die englische Tonspur zeichnen sich durch einen klaren und präzisen Klang aus, wobei das englische Original etwas wärmer und atmosphärischer wirkt. Der Film selbst hat nicht sonderlich viele spektakuläre Momente zu bieten, ist dann aber jederzeit mit ausreichend Kraft und Dynamik präsent, wenn es dann doch mal etwas actionlastiger wird. Der Mix vermag auch durchaus eine räumliche und stimmungsvolle Atmosphäre aufzubauen, hier gibt es aber auf hohem Niveau andere Genrebeiträge, die in dieser Hinsicht noch etwas intensiver wirkten. Die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen.
Fazit: "Crimson Peak" ist ein wunderschön anzuschauender Film, der jedoch auf der inhaltlichen Ebene nur durchschnittlich und wenig originell ist. Del Toros Film ist viel mehr eine Gotic-Romanze als ein Gruselfilm. Wer sich von daher nicht von den beeindruckenden Bildern einfangen lässt, könnte am Ende möglicherweise ein wenig gelangweilt sein. Das atmosphärische und darstellerische Potential des Films wird nur halbherzig genutzt, hier wäre sicherlich mehr möglich gewesen. Der Film ist aber auch alles andere als misslungen und von daher für Genreaffine durchaus eine Sichtung wert, allein schon wegen der visuellen Umsetzung.
Film: 6,5/10 (IMDb 6,7/10)
Bild: 9/10
Ton: 8/10