The Hateful 8

    • Blu-ray

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    • The Hateful 8

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      Film: In seinem 8. Film "The Hateful 8" pflegt Kultregisseur Quentin Tarantino liebgewordene Traditionen seines eigenen kreativen Schaffens. In einer leicht abgedrehten Westerngeschichte lässt er genüsslich sieben mysteriöse und hasserfüllte Männer und eine Dame die auf den Galgen wartet, auf einen genauso ungewöhnlichen wie unausweichlichen Showdown zulaufen. Zu diesen liebgewordenen Traditionen gehören wieder einmal unzählige Verweise und Zitate zu den Genrebeiträgen der Sechziger und Siebziger Jahre, viel Blut, ein bösartiger Humor und eine ganze Reihe von vertrauten Gesichtern aus früheren Tarantino Filmen (Kurt Russel, Michael Madson, Tim Roth, Samuel L. Jackson, James Parks, Walton Goggins und Zoe Bell). Die Handschrift von Tarantino ist auf jeden Fall unverkennbar, wieder einmal gelingt es ihm aus einer banalen Geschichte einen ungewöhnlichen Twist zu inszenieren.

      Stellenweise hat "The Hateful 8" fast schon den Charakter eines Kammerspiels. Die ersten 20 Minuten spielen die meiste Zeit im inneren einer Postkutsche, danach findet sich die illustre Gesellschaft in einem Kurzwarenladen zusammen und ist dort aufgrund eines Schneesturms eingeschlossen. In der ersten Stunde geht die Story recht bedächtig voran und wirkt hier und da ein wenig in die Länge gezogen. Trotzdem sind auch schon diese Szenen gespickt mit bösen Dialogen, voller Hass, Raffgier, Verdorbenheit, Rassismus und Verdächtigungen. Ohne das ganze Western-Set-Up und die Splatterorgien könnte man meinen, "The Hateful 8" wäre ein Krimi nach bester Agatha-Christie-Manier. Nach rund einer Stunde zieht Tarantino aber allmählich das Tempo immer weiter an und die zunehmende Spannung wird durch reichlich Blut und Splatter angereichert. Spätestens ab da wird der Film wie üblich bei Tarantino stark polarisieren. Die einen werden das 167minütige "Wer-ist-der-Böse-Spiel" lieben, die anderen werden es hassen oder sich einfach nur langweilen. Auch Tarantino-Fans müssen sich auf einen eher dialog- als actionlastigen Film einstellen. Mit seiner starken Begrenzung auf einen Handlungsort und der ausgeprägten teils sperrigen Dialoglastigkeit erinnert "The Hateful 8" manchmal ein wenig an Tarantinos "Reservoir Dogs", bewahrt sich dabei aber immer seinen individuellen Charakter. Bei aller Banalität der Story schafft es Tarantino jedoch mit seinen Dialogen eine enorme, sich immer weiter zuspitzende Spannung und dichte Atmosphäre aufzubauen.

      Die guten Darsteller vermögen allesamt zu überzeugen, jeder einzelne bekommt genug Gelegenheiten sich in Szene zu setzen. Ein paar mehr frische Gesichter wären aber sicherlich nicht verkehrt gewesen. Wenn man einen Darsteller herausheben möchte, dann ist es Jennifer Jason Leigh, die hier als Daiy Domergue eine sehr gute Performance bietet. Erfreulicherweise werden auch die Channing-Tatum-Hasser hier wenige Ansatzpunkte zum Lästern finden.

      Bild: Grundsätzlich bietet die Blu-ray eine sehr gute Bildqualität, am ungewöhnlichen Bildformat werden sich jedoch sicher die Geister scheiden. Wie schon im Kino, so wird der Film auch im Heimkino im 2.76:1 Format gezeigt. Mir persönlich hat Tarantinos künstlerische Spielerei und Hommage an dieses Format gut gefallen, sie könnte jedoch aufgrund der ungewohnt breiten schwarzen Balken über und unter dem Bild so manchen Heimcineasten ohne entsprechende Maskierung stören, zumal der Film fast nur in Innenräumen und die Stärke des Formats bei landschaftlichen Panoramen kaum ausgespielt wird. Losgelöst vom Format zeichnet sich die Blu-ray durch eine exzellente Bildschärfe und Detaildarstellung aus. Die Kontraste sind gut ausgewogen. Die Farben sind in der Regel natürlich und lebendig, die winterlichen Außenszenen sind durch kühlere Farben geprägt.

      Ton: Die Blu-ray ist jeweils mit einer deutschen und einer englischen 5.1 DTS-HD MA Tonspur ausgestattet. Abgesehen von den Gewaltexzessen im letzten Viertel des Films ist der Großteil des Films durch Dialoge und einen gewissen Kammerspielcharakter geprägt. Entsprechend sind beide Tracks sehr frontlastig, überzeugen aber mit einer ungewöhnlichen Weiträumigkeit in diesem Bereich. Immer wieder mal wandern die Klänge von einem Speaker zum anderen. Das Original vermag zudem in jeder Einstellung mit einem sehr schön direkten und klaren Klang zu überzeugen. Bei den Außenszenen sorgt dann das winterliche Wetter für Abwechslung und Atmosphäre in allen Kanälen. Die Dialoge sind jederzeit klar und bestens zu verstehen.

      Fazit: Halb Western, halb Krimi und doch ganz Tarantino. "The Hateful 8" kommt etwas sperriger und kammerspielartiger daher als die früheren Werke des Kultregisseurs und braucht auch eine gewisse Weile um Fahrt aufzunehmen. Unterm Strich sorgen aber auch hier wieder die guten Dialoge und Darsteller in Verbindung mit den typischen Tarantino-Ingredienzien für einen unterhaltsamen und spannenden Heimkinoabend. Ganz sicher wird aber auch dieser Tarantino die Zuschauer wieder polarisieren.

      Film: 8/10 (IMDb 7,9/10)
      Bild: 9/10
      Ton: 8,5/10
    • Danke, finch!

      Diese Rezension lässt mich hoffen, da ich ansonsten Filme mit zu vielen Pferden und Männern, die dem Cro-Magnon verdächtig nahe stehen, nicht so sehr mag..
      QT ist für mich bisher nie ne Enttäuschung gewesen - und dein Hinweis auf Reservoir Dogs, der mich als mein erster QT-Film faszinierte , deutet auf ne 'schöne Geschichte' ;)
      Gruss,

      het raetsken
    • Joe_Potter schrieb:

      Für mich war es der bisherige Tiefpunkt von Tarantino.
      Das für sich sagt natürlich nicht viel aus. Ich habe eher Zweifel, ob Du mit Tarantino überhaupt etwas anfangen kannst. Für mich hat TH8 alles, was einen QT-Film ausmacht, vielleicht sogar noch mehr auf seine Stärken konzentriert als früher (und damit meine ich nicht den letzten Akt).
      Wer die beiden Vorgängerfilme gut fand, kann auch hier bedenkenlos zugreifen. Für alle anderen dürfte das aber tatsächlich wenig Aussicht auf Gefallen haben.

      @kinodehemm: dem kann ich nur zustimmen.
      HD RGB
      Homecinema Dreams Regensburg
    • Hallo,

      Film 7/10
      Bild 9/10
      Ton 7/10

      Fazit

      Man erkennt den Tarantino in diesem Film. Ich fand jedoch die beiden letzteren besser, welche von der Erzählstruktur gleich aufgebaut sind. Mir ging dieser Film etwas zu lange und mir fehlte etwas der Witz und die Spannung.

      Gruss
      Zervix
    • Eine verschneite Landschaft, eine Kutschfahrt und ein Handelsposten (von innen) ist das einzige was der Zuschauer in knapp 3 Std. zu sehen bekommt - optische Abwechslung sucht man hier also vergebens. Also muß der Film durch seine Dialoge hervorstechen und zum Glück tut er das auch: auf humorvolle und eine cool Art. Dennoch ist der Film recht blutrünstig.

      The Hateful 8 geht schon i.O., ist aber (durch seine Laufzeit) auch kein Film, den man sich gleich hinterher noch mal anschauen muß. Zu kritisieren hätte ich da noch die ein oder andere. dt. Synchronstimme: warum setzt man bsw. bei Tim Roth auf Stefan Kurt, statt auf Udo Schenk oder Patrick Winczewski...???

      Becks
    • Aloha!

      Zuerst die gute Nachricht: "The Hateful 8" gefiel mir etwas besser als DU. Aber im Grunde macht er dieselben Fehler wie DU. Meist langatmige Dialoge, die den Tarantino-Stil so sehr ausschlachten, dass sich auch der eingefleischte Anhänger irgendwann angewidert und gelangweilt abwendet. Wäre Tarantino ein wirklich kreativer Kopf, dann würde er selbst merken, dass er sich nur noch selbst kopiert und etwas daran ändern, sich neu erfinden. Den Anhängern kann man nicht vorwerfen, dass sie ihrem Idol treubleiben und ihm ob seiner früheren Verdienste huldigen. Aber Tarantino reproduziert sich lieber weiter selbst und weiß auch, dass er so oder so weiterhin damit Erfolg haben wird, dafür ist sein Kultstatus zu sehr in Stein gemeißelt.

      Das Werk fängt vielversprechend an, die ersten 15 min sind sehr unterhaltsam und die Kutschenatmosphäre sehr stimmig, dazu gehört auch der gute Ton. Leider fragt man sich anschließend aber, wann der Film denn nun endlich richtig losgeht. Bis auf sehr knappe Aktions- und Schlüsselszenen dümpelt der Streifen nur noch dahin. Weiterhin gefällt mir die Atmossphäre und überdies die Kameraführung. Die Gewaltdarstellung war ein weiterer positiver Punkt. Der Film ist viel zu lang und zielt zu sehr auf die mittlerweile oft pseudocoolen Dialoge ab, die sich ziehen wie ein Kaugummi und die die immer gleichen Elemente aufweisen. Dass der Erzähler dann noch die einfachsten Zusammenhänge explizit erläutert, finde ich dröge und unpassend.

      Seitens der Darsteller gefielen mir Samuel L. Jackson und Kurt Russel mit Abstand am besten. Nervend fand ich den mir in Serien sonst positiv aufgefallenen Walton Goggins – u. a. aufgrund seiner total überzeichnenden Art.

      Fazit: Es ist Tarantino zu wünschen, dass er sich zeitnah neu erfindet. Er war einmal ein Vorreiter/Trendsetter, mittlerweile sind Filme, die seinen alten Stil kopieren, aber nicht so sehr auf die Spitze treiben, besser. So langweilt man sich über weite Strecken bei seinem neuen Streifen. Die kurzen guten Phasen des Films lassen aber ein Anschauen trotzdem einmalig empfehlenswert erscheinen.

      Film: 3+
      Ton: 2
      Bild: 2
      Gruß Mickey

      Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)
    • Aloha!

      Das ist gar nicht so einfach und liegt auch sicher ein wenig im Auge des Betrachters, da ein Film, der mir z. B. in den Sinn kommt, meines Erachtens indiziert ist, schick ich Dir dazu eine PN.
      Gruß Mickey

      Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)
    • ... gibt es auch nicht! Zumindest keinen Film wo Tarantino Regie geführt hat.
      JVC DLA-NZ8+LW 120" / Yamaha RX-3070 / IOTAVX AVXP1 / Myryad MA360 / Vero 4K+ / 4K ATv / Oppo UDB-203 / Samsung UBD-K8500 / VU+ Box 4K / Dolby Atmos 5.2.4 System / AM 8033 Cinema / Akustik R-T-F-S & Fairland / Reckhorn 405+4xBS200
    • kinodehemm schrieb:

      Wusste garnicht, das es (noch) einen Fim von QT mit Indizierung gibt..
      Aloha! Dann hast Du mich auch falsch verstanden, ich sprach von Nicht-Tarantino-Filmen, die aber seinem alten Stil nahe kommen. Wir können das nun gerne in den PN fortführen.
      Gruß Mickey

      Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)
    • Ein ausgesprochen langweiliges und langwieriges Rumgeeier. Eine Geschichte, die man in knackigen 1,5 Stunden hätte erzählen können, wurde bis aufs letzte Fitzelchen ausgewalzt und das macht das Ding nur dünner, aber nicht besser.

      Sehr gut ist sicherlich, daß der der Film in Super Panavision gedreht ist. Das macht ihn fremd und breit und anders und insoweit sehenswert.
      Das war es dann aber leider auch schon. Die Story halte ich für arg dünn, die schauspielerische Leistung ist plakativ und aufgesetzt wie zu Stummfilmzeiten - wobei sich keiner der Darsteller da etwas zu schulden kommen läßt.
      Die Musik ist nett, aber auch nicht so, daß ich davon eine LP kaufen würde.

      Die größte Unverschämtheit ist es meiner Meinung nach weder englische Untertitel noch die Kapitelüberschriften im OT anzubieten!

      Was Tarantino und seine Metaebene der Zitate zu alten Filmen und was weiß ich angeht, so halte ich das für eine Sophisterei, die irgendwie versucht einen mittelmäßigen bis schlechten Filmschaffenden irgendwie aufzuwerten.

      Robert Richardson ist mein Star in diesem Film und deswegen kann man ihn sich anschauen - von mir aus auch mehrmals, wenn man die Handlung ertragen kann.
      grüße
      peterle

      ---

      "I feel sorry for people who don't drink. When they wake up in the morning, that's as good as they're going to feel all day."

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von peterle ()

    • MickeyKnox schrieb:

      kinodehemm schrieb:

      Wusste garnicht, das es (noch) einen Fim von QT mit Indizierung gibt..
      Aloha! Dann hast Du mich auch falsch verstanden, ich sprach von Nicht-Tarantino-Filmen, die aber seinem alten Stil nahe kommen. Wir können das nun gerne in den PN fortführen.
      PN ebenfalls erwünscht.
      JVC DLA-NZ8+LW 120" / Yamaha RX-3070 / IOTAVX AVXP1 / Myryad MA360 / Vero 4K+ / 4K ATv / Oppo UDB-203 / Samsung UBD-K8500 / VU+ Box 4K / Dolby Atmos 5.2.4 System / AM 8033 Cinema / Akustik R-T-F-S & Fairland / Reckhorn 405+4xBS200
    • THE HATEFULL 8
      "Der Nigger in der Scheune hat einen Brief von Abraham Lincoln." - "Der Nigger in der Scheune hat einen Brief von Abraham Lincoln?"

      The Hatefull 8 - Blu-ray-Cover_.jpg


      Film: 8,5/10 Punkte
      Der Kopfgeldjäger John Ruth (Kurt Russell) überführt in einer Postkutsche eine Gefangene, die den namens Daisy (Jennifer Jason Leigh) trägt. Um einem zunehmenden Schneesturm zu entgehen, hält die Postkutsche an einer Herberge an einem Gebirgspass. Ruth, Daisy und noch zwei weitere Reisende treffen dort auf ein paar Männer, die in Abwesenheit der Eigentümerin die Zeit totzuschlagen scheinen, bis der Schneesturm sich gelegt hat. Ruth ahnt zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass die Männer aus einem ganz anderen Grund dort sind...

      Quentin Tarantino schuf in bewährter Manier ein kurzweiliges "Kammerspiel", mit ausladenden und vor Witz sprühenden Dialogen, faszinierenden Wendungen und einem vollkommen übertriebenen, brutalen Showdown. Diese Mixtur funktioniert über die Laufzeit von knapp 3 Stunden so gut, dass zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen will. Zu verdanken ist das auch den überragenden Schauspielern, die allesamt ihre Charaktere glaubwürdig verkörpern.
      Tarantino engagierte für diesen Western gleich mehrere Schauspieler, mit denen er bereits in früheren Filmen zusammen gearbeitet hat. Besonders Kurt Russell („Die Klapperschlange“) kann einmal mehr überzeugen, in dem er den Henker glaubwürdig verkörpert, ohne die leichte Ironie in der Rolle ins Lächerliche driften zu lassen. Samuel Jackson spielt sich praktisch selbst. Seine Rolle ist sehr nah an der des Killers in „Pulp Fiction“ angelegt. Das trifft auch auf die übrigen Schauspieler zu, deren Auftritte aus anderen Tarantino-Filmen vertraut erscheinen. Und genau das macht den Reiz dieser Protagonisten aus.

      The Hatefull 8 - Samuell L. Jackson_.jpg
      Verkündet gerne, dass er einen Brief von Abraham Lincoln besitzt, den der US-Präsident ihm persönlich geschrieben hat.


      Bild: 9/10 Punkte
      Das Besondere an diesem Film ist das Bildformat. In superbreitem 2,76:1-Seitenverhältnis führt Tarantino die Tradition von "Ultra Panavision" fort, die Filmfreunde von Klassikern wie "Ben Hur" und "Meuterei auf der Bounty" kennen. Für die Aufnahmen des außergewöhnlichen Bildformats drehte das Team auf 70-mm-Filmmaterial. Die Film-Kameras und die Anamorphoten/Objektive stammen von Panavision aus den 1960er-Jahren. Die alten Techniken (inklusive der Projektion) führen im Kino leider dazu, dass das Bild zu keinem Zeitpunkt wirklich scharf erscheint. Darüber hinaus fällt das grobe Filmkorn auf, dass völlig unüblich für eine 70-mm-Filmproduktion ist.
      Ganz anders die Blu-ray-Version. Das Bild erscheint in dicken Letterbox-Balken, um das Seitenverhältnis von 2,76:1 abbilden zu können. Die Schärfe ist auf einem guten Niveau. Feinste Details an der Kleidung der Protagonisten sind auffällig. Die weit entfernten Wälder besitzen einen Detailreichtum, welcher der 70-mm-Version noch fehlte. Leider wird dabei nicht die Feinauflösung erreicht, die aktuelle digitale Filmproduktionen heute ermöglichen. So erscheint der Titelvorspann mit weniger guter Kantenschärfe. Auch ruckelt der Abspann leicht, was zweifelsfrei auf die Filmherkunft zurück zu führen ist.
      Der Kontrastumfang ist deutlich besser als auf der 70-mm-Version. Während die 70-mm-Version im Kino die Schneelandschaften ohne jegliche Zeichnung darstellte, fast wie ein weißes Blatt Papier, weil helle Bildbereiche gnadenlos ins Weiß überstrahlten, zeigt die Blu-ray noch feine Strukturen im Schnee. Die vom Wind durch die Gegend geblasenen Schneeflocken erscheinen überraschend plastisch. Darüber hinaus sind dunkle Bildinhalte auf der Blu-ray viel besser durchgezeichnet. Die 70-mm-Kinofassung ließ in dunklen Bildinhalten (Schattierungen, Stall, Kutsche) viele Details im Schwarz absaufen, die nun auf der Blu-ray allesamt zu sehen sind.
      Während die 70-mm-Kino-Fassung einen unübersehbaren Blaufarbstich besitzt, fehlt dieser auf der Blu-ray, wenn der Film normgerecht mit dem Farbraum Rec.709 abgespielt wird. Die Schneelandschaften sind tatsächlich Weiß. Das Filmkorn wird sehr fein reproduziert, so dass es auf der Blu-ray keine nennenswerte Rolle spielt.

      THE_HATEFUL_8 - Kurt Russell und Jason Leigh.jpg
      Der Henker (Kurt Russell) und seine Gefangene (Jennifer Jason Leigh) treffen in der Herberge ein.


      Ton: 7/10 Punkte
      Der 5.1-Mix besticht mit seiner angenehmen Sprachwiedergabe. Die Dialoge der männlichen Darsteller klingen wunderbar sonor. Die Pegelsprünge sind aber nicht so groß wie noch im Kino. Irgendwie erscheint der Ton ein wenig „komprimiert“ im Dynamikumfang. Trotzdem machen die Umgebungsgeräusche großen Spaß. In der Herberge pfeift der Wind durch alle Ritzen. Permanent wird das Auditorium mit diesen typischen Geräuschen umhüllt. Die Schusswechsel ertönen wuchtig und der Original-Score von Ennio Morricone flutet förmlich den Kinosaal. Wer ganz genau hin hört, erkennt im Score sicherlich die Anleihen aus „The Thing“ (John Carpenter), zu dem Morricone ebenfalls den Soundtrack komponiert hat. Der englische 5.1-Mix ertönt mit noch etwas mehr Räumlichkeit als die deutsche Fassung.


      Fazit:
      Quentin Tarantino schuf einen wendungsreichen Western mit vielen klassischen Elementen, der von der Spielfreunde und dem Witz der Darsteller getragen wird. Trotz langer Laufzeit wird der Plot nie langweilig. Die 20 Minuten aus der „Road-Show“-Version fehlen mir dann leider aber doch. Vor allem die Ouvertüre wäre schön gewesen, die auf der 70-mm-Filmband-Version noch vorhanden ist.


      THE HATEFULL 8
      Mit: Samuel L. Jackson, Kurt Russell, Jennifer Jason Leigh,
      Walton Goggins, Demian Bichir, Tim Roth, Michael Madsen, Bruce Dern

      Regie & Drehbuch: Quentin Tarantino

      Kinostart: 28. Januar 2016
      im Verleih von Universum Film
      Blu-ray-Erscheinungstermin: 30. Mai 2016
      Sprache: Deutsch DTS-HD5.1, Englisch DTS-HD5.1
      Produktions-Jahr: 2015
      Spieldauer: 167 Minuten
      FSK: Freigegeben ab 16 Jahren

      Gruß
      George Lucas

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      Lumière, 12 Plätze, 60 m³, Projektor: JVC DLA-NZ8, Leinwand: Screen Research ClearPix Ultimate Weiß, Lautsprecher: JBL 3678 (Front), KCS SR-10A (Surrounds/Top), KCS C -218-A THX (SUB), Receiver: Marantz SR7011, 4K-Player: Sony UBP-X800, Panasonic DP-UB824, Endstufen: 4x Crown XLS 402D, 1x Liker BST 930,

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von George Lucas ()

    • Stimmt. Ich bezog mich aber auf die 70-mm-Filmherkunft. Das werde ich oben mal editieren...
      Danke für das aufmerksame Lesen.
      :gruss:
      Gruß
      George Lucas

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      Lumière, 12 Plätze, 60 m³, Projektor: JVC DLA-NZ8, Leinwand: Screen Research ClearPix Ultimate Weiß, Lautsprecher: JBL 3678 (Front), KCS SR-10A (Surrounds/Top), KCS C -218-A THX (SUB), Receiver: Marantz SR7011, 4K-Player: Sony UBP-X800, Panasonic DP-UB824, Endstufen: 4x Crown XLS 402D, 1x Liker BST 930,
    • Ha, wusst ichs doch! :)

      .. je öfter ich mir den Film ansehe, desto mehr meine ich, das QT hier bewusst eine 'Dekomposition' des 'Tarantino-Style' inszeniert hat..
      Ich weiss halt nur nicht, ob solchen Leuten wirklich soviel kritische Distanz zu ihrer eigenen Arbeit zuzutrauen ist.

      Ich empfinde die überzeichneten und remineszenten Figuren dieses Film jedenfalls als nicht 'ernst gemeint' , eher als Persiflage auf das , was ein Tarantino wohl draus gemacht hätte.


      ..kann aber natürlich auch völlig daneben liegen..
      Gruss,

      het raetsken

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von kinodehemm ()

    • Das ist mal ein interessanter und für uns Tarantino Fanboys sehr versöhnlicher Ansatz. Tatsächlich gehört sein jüngster nicht zu meinen Favoriten, denn bis auf Inglorious Basterds waren das für mich alles einzigartige Meisterwerke. Schon beim ersten mal sehen aber drängen sich so viele Analogien zu seinen Vorwerken auf, das muss er absichtlich und natürlich mit der für ihn bezeichnenden Ironie gemeint haben.

      Ich warte jedenfalls schon auf einen Science Fiction und einen politischen Enthüllungthriller mit Aktualitätsbezug. Ein QT Remake von The Wolf of Wallstreet wär man was.
      Besuch mich mal im Schrein oder im Bau Thread oder im Keller!

      Exodus 12:9 "Do not eat the meat raw or boiled in water, but roast it over a fire"
    • Doch das geht. Ein Sci-Fi-Polit-Thriller, in dem die weiblichen Darstellerinnen ständig ihre nackten Füße in Richtung Kamera halten...
      ;)
      Gruß
      George Lucas

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