Konzept für einen gefalteten Diffusor

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    • Konzept für einen gefalteten Diffusor

      Entwurf mit QRDude:
      N23+22,12

      QRD_N23FD_1.gif

      Anmerkung:
      Scatter und Diffuse passen nicht da nur eine Sequenz berücksichtigt wird und diese schmaler ist als die Designfrequenz.
      Ich plane zwei Sequenzen nebeneinander zu positionieren.

      Prinzip der Faltung:

      QRD_Faltung.gif

      QRD_N23FD_gesamt.gif

      Warum ein N23+22,12?

      Da die tiefen Schächte 3, 7, 11, 15 und 19 direkt an flache Schächte angrenzen eignet sich ein N23+22,12 ideal für eine Faltung.
      Damit können bei einer Designtiefe von 180 mm Schachttiefen von bis zu 330 mm für den tiefsten Schacht 11 erreicht werden.

      Was ist der Vorteil der Faltung?

      Durch die Faltung lässt sich eine tiefere untere Grenzfrequenz erreichen.
      Da 2 Diffusorsequenzen nebeneinander eingesetzt werden sollen beträgt die untere Grenzfrequenz:
      Scatter: 249 Hz; Diffuse: 499 Hz

      Zum Vergleich ungefaltete QRDs bei einer Designtiefe 180 mm
      N / Scatter / Diffuse
      7 / 274 / 547
      11 / 304 / 608
      13 / 294 / 588
      17 / 366 / 732
      19 / 353 / 705
      23 / 374 / 748

      Damit kann eine tiefere untere Grenzfrequenz als bei einem N7 bei gleichzeitig besserer Diffusionswirkung erreicht werden.

      Warum eine Schachtbreite von 22 mm?

      Zum einen erreicht man so eine hohe obere Grenzfrequenz.
      Zum anderen kann ich damit 2 N23 Sequenzen in einer Gesamtbreite von 120 cm unterbringen (eine Randbedingung).
      Und: Damit lässt sich MDF der Stärke 22 mm hochkant als Boden für die Schächte verwenden.
      Die Schachtbreite von 22 mm ist schmaler als der empfohlene Mindestwert von 25 mm, ergibt sich jedoch aus den bei mir vorliegenden Randbedingungen (Gesamtbreite für 2 Diffusorsequenzen ca. 120 cm).

      Faltung von Diffusorschächten - funktioniert das überhaupt?

      Bassreflexrohre, Transmission-Lines und Hörner werden auch teilweise gefaltet (v.a. TML's).
      Es gibt auch einen gefalteten N7 Diffusor (allerdings nur mit Umfaltung um 90°).
      Prinzipiell funktioniert es also.
      Die Frage ist, wie viel Verlust die Störeffekte (z.B. Reflexion) im Bereich der Faltung bewirken ... (?)
      Dazu habe ich allerdings bisher nichts substanzielles gefunden.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Aries ()

    • Die Idee mit einer 180° Faltung ist mir zwar neu und finde ich auch nicht verkehrt.
      Zumindest der um 90° gefaltete N11 Diffusor ist mir schon über den Weg gelaufen: Folded Schröder Diffusor

      Darüber ob und wie gut so ein Konzept funktioniert, konnte ich nur leider bisher auch nichts finden.
      Interessieren würde es mich aber auch, da sowas schon merklich platzsparender wäre.
    • icebaer schrieb:

      Darüber ob und wie gut so ein Konzept funktioniert, konnte ich nur leider bisher auch nichts finden.
      Interessieren würde es mich aber auch, da sowas schon merklich platzsparender wäre.
      Funktionieren tut das Konzept wohl ziemlich gut. Die Jungs von Soundscapes.nu z.B. haben jahrelang gefaltete Diffusoren verkauft.

      Aries schrieb:

      Die Frage ist, wie viel Verlust die Störeffekte (z.B. Reflexion) im Bereich der Faltung bewirken ... (?)
      Dazu habe ich allerdings bisher nichts substanzielles gefunden.
      Ich bin auf folgendes Paper von Cox et al. gestoßen. Darin vergleichen sie einen gefalteten mit einem klassischen Schröder-Diffusor. Es zeigt sich, dass bei tiefen Frequenzen der gefaltete Diffusor wie vorgesehen wirkt, bei hohen Frequenzen der Schall jedoch nicht um die Faltungskante gebeugt wird, sondern an der Rückwand reflektiert wird. Dies sorgt für allerdings für einen positiven Effekt. Dadurch werden die kritischen Frequenzen, bei denen der Diffusor wie eine glatte Fläche reflektiert, entschärft. Cox - Improving the bass response of Schroeder diffusers
    • Leisetreter schrieb:

      Funktionieren tut das Konzept wohl ziemlich gut. Die Jungs von Soundscapes.nu z.B. haben jahrelang gefaltete Diffusoren verkauft.
      Da habe ich die Idee geklaut, ähem, mich inspirieren lassen ... ;)

      Leisetreter schrieb:

      Ich bin auf folgendes Paper von Cox et al. gestoßen ...
      Danke, sehr interessant!

      Leisetreter schrieb:

      Es zeigt sich, dass bei tiefen Frequenzen der gefaltete Diffusor wie vorgesehen wirkt, bei hohen Frequenzen der Schall jedoch nicht um die Faltungskante gebeugt wird, sondern an der Rückwand reflektiert wird. Dies sorgt für allerdings für einen positiven Effekt. Dadurch werden die kritischen Frequenzen, bei denen der Diffusor wie eine glatte Fläche reflektiert, entschärft.
      Ergänzungen:
      Die "hohen" Frequenzen, bei denen keine Beugung mehr auftritt (sondern Reflexion), bestimmen die obere Grenze des Wirkungsbereichs - nach meinem Verständnis sollte das also sowieso nicht stören.
      Die kritische Frequenz (alle Fächer in Phase) liegt bei einem N23 mit Design Frequency 499 Hz bei 23 x 499 Hz = 11.477 Hz, also auch oberhalb der oberen Grenze des Wirkbereichs (so sollte es auch sein).
      Da der Diffusor in diesem Bereich nicht mehr geometrisch sondern nur noch zeitlich streut, vermute ich, dass der zusätzliche positive Effekt der Faltung überschaubar bleibt - schaden wird er aber sicher nicht.

      Fazit: :)
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