Kernkraft - Gut oder böse

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    • Moin

      ach, Fukushima..
      War doch alles nur linke Propaganda!

      Ich hatte vor kurzem einTreffen mit ein paar Kollegen aus dem Werk in Hino bei Tokyo..
      Die meisten von denen sind Ingenieure , plus ein paar Kollegen aus marketing und Verrkauf - angestellt bei einer einer Firma, die zu den weltweit führenden im Bereich Atomenergieerzeugung gehört - also keine 'linksliberalen Kindergärtnerinnen '.

      Nun muss man vorausschicken, das 'linientreues Denken'- aka Loyalität im heutigen Japan mindestens noch den Stellenwert hat, den es in D zur Kaiserzeit hatte- man beisst sich also lieber die Zunge ab, als den Arbeitgeber oder gar sein Land schlecht zu machen.

      Dennoch hatte das, was da zum Thema Fukushima zu hören war, nichts mit 'Lappalien' und 'linksliberalen Fehlinformationen' zu tun.
      Und man muss dazu wissen, das gerade Läden wie TEPCO und Konsorten im japanischen Fernsehen ungefähr so präsent sind wie Bosbach in D, das Hohelied aufs Atom läuft dort als Dauerwerbespot.., schlimmer als das RWE -Geheuchel..

      Hinsichtlich der Zahlen von unscear und Co, solche 'offiziellen' Organe , die ja anteilig von den Ländern mit ausgewählten Fachleuten besetzt werden. (in D vom BA für Strahlenschutz, das ja zB bei der
      Flexibilisierung' von Grenzwerten hinsichtlich Strahlenbelastung auch sehr 'hilfsbereit ist)
      Ähnlich ergebnisorientiert besetzte Gremien schworen ja auch Stein und Bein auf das Vorhandensein der Massenvernichtungswaffen eines Saddam H aus B...

      Davon ab, wie Hocky schon schrieb- bei einer Technik, die Gifte und Nuklide produzeirt, die auf Jahrzehnte bis Jahrtausende 'bombensicher' gelagert werden müssten, von irgendetwas anderem als einem 'nicht gelösten Problem' zu sprechen, ist schlichtweg nur 'vorsätzlich' zu kurz gesprungen..

      Man überlebt auch jederzeit nen Sprung vom Epire State B, dh, die Dokumentation vom Absprung bis zu der Millisekunde vor der Landung ist ne bildgewaltige Erfolgsstory.. OK, die Landung hat noch Potential nach oben, aber unsere Forscher sind zuversichtlich, das auch dieses kleine Hemmnis in Kürze..
      Gruss,

      het raetsken

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von kinodehemm ()

    • Nochmal kurz für mich zu Verständnis:
      Wird hier tatsächlich gerade von einigen bezweifelt dass es sich bei Tschernobyl und Fukushima um verheerende Katastrophen gehandelt hat?
      Wenn das tatsächlich der Fall sein sollte dann ist jegliche Diskussion in der Tat Zeitverschwendung...
    • hocky schrieb:

      Wenn das tatsächlich der Fall sein sollte dann ist jegliche Diskussion in der Tat Zeitverschwendung...
      So sehe ich das auch.

      Aber Posde wollte ja auch nicht unbedingt eine Diskussion einleiten, sondern Informationen sammeln.
      Ich finde die Seiten von Fairewinds sehr informativ.
      Der Untertitel "Demystifying Nuclear Power Through Education" verrät natürlich sofort, dass es sich um eine Anti-Atomkraft eingestellte Organisation handelt. ;)

      Ich bin während des Fukushima Unfalls auf Fairewinds gestoßen und fand "damals" die aktuelle und verständliche Berichterstattung toll. Während in den japanischen Nachrichten noch alles heruntergespielt wurde, wartete man dort schon mit wesentlich kritischeren Berichten auf, die dann meist kurze Zeit später bestätigt wurden.
      Wenn ich arbeiten müsste, würde ich meinen Job nicht richtig machen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von DVDWolf ()

    • Mein Problem ist, dass es sich teilweise widersprechende Aussagen gibt. Was für mich das Hauptproblem dabei ist, ist die Tatsache, dass beide Seiten jeweils von Institutionen/Vereinen getroffen werden, welche in meinen Augen intelligent genug sind, um korrekte Aussagen zu treffen.

      Beispiel: Eine Seite spricht von 800000 Liquidatoren, andere davon das 560000 Vorort waren. Kleinigkeit, aber man fragt sich, wie kommt es zu solchen Differenzen?

      @DVDWolf: Danke für den Link.
      lg
      Olly
    • posde schrieb:

      Mein Problem ist, dass es sich teilweise widersprechende Aussagen gibt.
      Klar, kommt halt darauf an von welcher Seite die Aussage kommt.
      Da ist viel zu viel Geld/Politik/Idiologie im Spiel als dass es da wirklich objektive Informationen geben wird - und damit meine ich tatsächlich alle Seiten.
      Ich wüsste jetzt tatsächlich nicht welche Instanz bei dem Thema wirklich objektiv berichten sollte/könnte/würde...
    • Was ich an dem Tschernobylunglück am beeindruckendsten finde :
      Am Morgen nach dem Gau schaut der Kraftwerksleiter aus dem Fenster: Der 1000 Tonnen schwere Deckel des Reaktorkerns ist in einer riesigen Explosion weg geflogen, aus dem Dach des Reaktors schlagen Flammen, überall auf dem Gelände liegen brennende Trümmer und Teile von Brennstäben.
      Also ruft er erstmal in Moskau an und sage das alles in Ordnung ist, kein Grund zur Beunruhigung. Der Raktor ist tiptop ok und muss nur etwas gekühlt werden. :thumbs:
    • Moin

      es ist einfach so, das wir nicht erkennen (wollen), das es die vorgeblich objektive und unbeeinflusste Information als solche nicht gibt..

      Wenn Auric und ich nun 2Wochen nach Fukushima reisen würden und jeder von uns die gleichen Infos bekäme und die Chance hätte, genau das zu sehen oder zu lesen, was auch der andere sieht- wir würden -ziemlich sicher- am Ende ein recht unterschiedliches Referat : '14days in Nippon' halten..

      Liegt an unterschiedlicher Sozialisation, unterschiedlichen Berufs-und Bildungswegen, anderer Freundeskreis, 1000 Dingen..

      Aber wenn Dinge wie fukushima, Tschernobyl und ähnliche schwere Havarien dann rhetorisch relativierend auf Anekdoten-Niveau gebracht werden sollen, schrillt doch noch bei den meisten Menschen der bullshit-alert..


      Zahlen aus Kriegs-und Konfliktzgebieten stimmen nie- diejenigen, die vllt tatsächlich 'neutral' reporten möchten, haben keinen ausreichend tiefen Einblick, die mit Einblick (von beiden Seiten) haben kein Interesse an allzugrosser Realitätsnähe.
      Und bei den Summen, die mit diesem Themenkreis einhergehen, findet man immer einen, der Stein und Bein schwört..
      Gruss,

      het raetsken
    • hocky schrieb:

      Ich wüsste jetzt tatsächlich nicht welche Instanz bei dem Thema wirklich objektiv berichten sollte/könnte/würde...


      da geht es mir genau so.

      Ich hab es nicht so mit widerspruchslosen Wahrheiten, und wenn dann auch noch alleine das Gedankenmodell schon als Ketzerei hingestellt wird hab ich richtig ein Problem damit.

      Also Fakt ist das es einige Themen gibt die speziell im deutschsprachigem Raum nur noch mit der Kohlenzange angefasst werden wenn man es nicht vermeiden kann.

      Das Atom gehört dazu, aber es gibt auch andere wie z.B. jegliche Zweifel dass z.B. das Klima nicht Mojib Latif gehorcht, oder das die Chlorchemie so bööse ist das man in Deutschland Gartenzäune als "aus Fensterkunststoff" deklarieren muss, oder das berühmte salmonellenfreie Chlorhühnchen.

      Vieles stammt halt aus den Gehirnwindungen derer die der Wassermelonen-Partei angehören.

      (die haben hier gestern vom Stimmbürger eine zwischen die grossen Zehen bekommen)

      Gruss Auric
      ?Erwarten Sie, dass ich rede?? - ?Nein, Mr. Bond - ich erwarte von Ihnen, dass Sie sterben!?
    • Bei so sachen wie Tschernobyl kommt noch hinzu :
      Selbst wenn man tiefen einblick hat und um Neutralität bemüht ist, ist das Ergebnis nicht eindeutig.
      15 Jahre nach dem Unglück wird in 100 km Entfernung ein Kind mit Gendefekten geboren - Lag das nun am Reaktorunfall oder nicht ? Das lässt sich nur noch über Statistiken abschätzen.
    • Mit Verlaub, wenn ihr bis in jedes kleinste Detail reinkriechen möchtet - was ihr nicht könnt - und jeder Statistik unterstellt, daß sie sowieso gefälscht ist, um irgendwelche obskuren Interessen zu befördern, dann ist natürlich jedwede Diskussion über irgendwas völlig verschwendete Zeit. Dann geht es nicht darum Positionen zu erforschen und zu erkennen oder auch zu verwerfen, wenn bessere da sind. Dann geht es einfach nur um irgendwelche Befindlichkeiten und den Tod jeder rationalen und wissenschaftlichen Betrachtungsweise.

      Einer fragte eben, ob wir uns darüber einig seien, daß Tschernobyl und Fukushima "verheerende Katastrophen" gewesen seien.
      Um es zu beantworten: That depends on the point of view.

      - Aus Sicht der zivilen Nutzung von Kernenergie waren es sicherlich verheerende Katastrophen.

      - Aus Sicht der Energienutzung insgesamt, waren es eher bemerkenswert gut verlaufene Vorkommnisse. Ein Blick z.B. auf Unfälle an Stauseen reicht, da sterben immer wieder mal ein paar bis paar tausend.

      - Aus Sicht der Gefahren des Lebens allgemein betrachtet, bleibt noch viel weniger:
      de.statista.com/statistik/date…ch-todesopfern-seit-1980/

      Was mich persönlich am meisten fasziniert:
      Hiroshima: ca. 1.2 Millionen Einwohner in 2014
      Nagasaki: ca. 500.000 Einwohner in 2014

      Argon schrieb:

      15 Jahre nach dem Unglück wird in 100 km Entfernung ein Kind mit Gendefekten geboren - Lag das nun am Reaktorunfall oder nicht ? Das lässt sich nur noch über Statistiken abschätzen.
      Nur mal als Anmerkung - das ist der Sinn einer Statistik, daß man bestimmte Dinge einschätzen kann, die man ansonsten nicht so ohne weiteres einschätzen könnte. Erst wenn es signifikante Abweichungen in einer Statistik gibt, kann man anfangen sinnvoll über Ursachen nachzudenken.
      grüße
      peterle

      ---

      "I feel sorry for people who don't drink. When they wake up in the morning, that's as good as they're going to feel all day."
    • peterle schrieb:

      Aus Sicht der Gefahren des Lebens allgemein betrachtet, bleibt noch viel weniger:
      Guter Punkt - so gesehen halte ich auch die seit 9/11 vorherrschende Paranoia vor Terror-Angriffen für völlig überzogen. Nach wie ist es wohl so dass es wahrscheinlicher ist von einer Kokosnuss erschlagen zu werden als bei einem Terror-Akt getötet zu werden...

      peterle schrieb:

      Aus Sicht der Energienutzung insgesamt, waren es eher bemerkenswert gut verlaufene Vorkommnisse.
      Genau - nach dem Motto "Glück gehabt". Es hat halt immer noch nicht so richtig gerumst. (*auf Holz klopf*)
      Die Bewertung eines Risikos besteht immer aus dem Impact (Auswirkung) und der Probability (Eintrittswahrscheinlichkeit).
      Die Probability eines GAU ist wohl durchaus gering, das hat die Vergangenheit ja gezeigt. Der Impact aber umso größer wenn es denn mal richtig passiert.
      Für mich zu groß, andere finden das tolerabel.
      Und nach wie vor bin ich der Meinung dass diese Diskussion gar nicht nötig wäre wenn wir mal anfangen würden alternative Energiequellen ernsthaft zu erforschen.
      Und der Grund dafür ist eben IMHO dass zu viele Menschen vom Status Quo zu gut leben...
    • @hocky
      Du vergisst in deinen Betrachtungen, die Notwendigkeit des Risikos.
      Welches Risiko lohnt sich, wenn man Energie erzeugen muß?
      Welches Rsiksio lohnt sich, wenn man einen auf dicke Hose machen möchte?

      Warum setzt Du Dich ausgerechnet vor ein Kernkraftwerk, um den großen Knall zu erleben? Vor einem Staudamm ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher.
      grüße
      peterle

      ---

      "I feel sorry for people who don't drink. When they wake up in the morning, that's as good as they're going to feel all day."
    • Tja das ist halt die typische "German Angst" ....Es hat hat noch nicht so richtig gerummst....

      Das was da in Tschernobyl gelaufen ist kann in Europa kaum getoppt werden, weder was die Fahrlässigkeit angeht noch was die Technik angeht dazu unterscheiden sich die Reaktortypen halt viel zu sehr.

      Was ich bei all der "German Angst" nicht verstehe ist die Ignoranz bei Themen die einem politisch nicht in den Kram passen.

      Beispiel: Es gibt da eine Truppe von nicht ganz doofen, und die arbeiten im
      "Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag" und die tun was für ihr Geld
      tab-beim-bundestag.de/de/publikationen/berichte/index.html

      Und was die tun wird anscheinend zwar bezahlt aber nicht gelesen oder schlicht ignoriert weil es politisch nicht opportun ist.

      Die machen im November 2010 einen Bericht tab-beim-bundestag.de/de/pdf/p…rbeitsbericht-ab141_Z.pdf



      Gefährdung undVerletzbarkeit modernerGesellschaften –am Beispiel einesgroßräumigen Ausfallsder Stromversorgung
      und kaum 4 Monate später wird an der Sicherheit der Stromversorgung in einem Masse gerüttelt wie es noch nie ein entwickeltes Land (ohne Not!) vorher getan hat.

      OK das die Schwobe und Badner den Kretschmann gewählt haben war schon ein Fanal, aber deshalb die Zukunft des Industriestandorts Deutschland zu gefährden?

      Auch stellt sich die Frage ob so eine politische Wahlschlappe Grund genug sein darf der Bevölkerung eine Energiewende aufs Auge zu drücken die mal bis 2050 schlappe 1.14 Billionen € kosten wird?

      Gruss Auric
      ?Erwarten Sie, dass ich rede?? - ?Nein, Mr. Bond - ich erwarte von Ihnen, dass Sie sterben!?
    • Aloha!

      Ich wäre gegen die Kernkraft, wenn es einen globalen Verzicht geben würde – oder mindestens einen in Europa. Da aber u. a. unsere Nachbarn fleißig neue AKW bauen oder betreiben, werden wir durch die aktuelle politische Haltung nichts bewirken und auch in der Forschung extrem an Boden verlieren. Verstrahlt werden wir dann eben von einem AKW-GAU im Nachbarland ...

      Es ist wie so oft, "wir" gehen voran und niemand folgt ...
      Gruß Mickey

      Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)
    • peterle schrieb:



      Argon schrieb:

      15 Jahre nach dem Unglück wird in 100 km Entfernung ein Kind mit Gendefekten geboren - Lag das nun am Reaktorunfall oder nicht ? Das lässt sich nur noch über Statistiken abschätzen.
      Nur mal als Anmerkung - das ist der Sinn einer Statistik, daß man bestimmte Dinge einschätzen kann, die man ansonsten nicht so ohne weiteres einschätzen könnte. Erst wenn es signifikante Abweichungen in einer Statistik gibt, kann man anfangen sinnvoll über Ursachen nachzudenken.
      Hab nie was anderes behauptet. Wollte nur aufzeigen warum es schwieriger ist als die Toten eines Dammbruches zu ermitteln und warum es große Variationen bei der Opferzahl gibt.



      Atomkraft währe meiner Meinung nach OK - wenn :

      -Mit neuen modernen Reaktoren bei denen internationale Experten sich über eine 100%tige passive Sicherheit vollkommen einig sind

      -ALLE kosten vom Betreiber gezahlt werden. Also auch den Rückbau nach der Lebenszeit und vor allem die kosten für eine vorher zu findende Endlagerlösung des Mülls.

      Ich vermute, damit hätte sich die Atomkraft dann selber erledigt, da nicht mehr wirtschaftlich.
    • Auric schrieb:

      [...]der Bevölkerung eine Energiewende aufs Auge zu drücken die mal bis 2050 schlappe 1.14 Billionen € kosten wird?
      Interessantes Papeir, ich zitiere mal..

      Insofern bedingt ein transformiertes Energiesystem einen hohen Anteil
      zusätzlicher lokaler Wertschöpfung, der ebenfalls in den oben gemachten Aussagen zu
      Kosten keine Berücksichtigung findet.

      So werden mehr oder weniger große Anteile der Um- und Ausbauinvestitionen
      im Zuge der Transformation des Energiesystems zu Wertschöpfung in
      Deutschland führen, selbst wenn für einige Technologien die Teilkomponenten
      importiert werden. Die Errichtung der Anlagen wird auf alle Fälle vor Ort erfolgen und
      zu entsprechender Wertschöpfung beitragen. Ähnliches gilt für Betrieb und Wartung
      der Anlagen, die notwendigerweise vor Ort erfolgt. Demgegenüber geht durch einen
      stetig sinkenden Import von fossilen Energieträgern nur in geringem Umfang lokale
      Wertschöpfung verloren, z. B. durch geringeren Bedarf der Konversion von Rohöl in
      unterschiedliche Erdölprodukte.

      An dieser Stelle ist nur die qualitative Aussage möglich, dass eine
      Einbeziehung externer Kosten, die z. B. aus Umweltauswirkungen durch den Abbau
      fossiler Brennstoffe (z. B. Braunkohle) resultieren, das betrachtete Referenzsystem –
      also den unveränderten Weiterbetrieb unseres Energiesystems in der heutigen Form –
      mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich stärker verteuern würde als ein umgebautes
      Energiesystem, das überwiegend auf erneuerbaren Energien basiert.
      Wenn ich arbeiten müsste, würde ich meinen Job nicht richtig machen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von DVDWolf () aus folgendem Grund: Link korrigiert

    • peterle schrieb:

      Warum setzt Du Dich ausgerechnet vor ein Kernkraftwerk, um den großen Knall zu erleben? Vor einem Staudamm ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher.
      Was ist das denn für ein Vergleich?
      Bricht ein Damm, ist der Schaden örtlich sehr begrenzt. Bei einem nuklearen Super GAU kann es auch schonmal in der Größenordnung große Teile Deutschlands erwischen.

      Zum selbst Vergleichen:
      de.wikipedia.org/wiki/Todeszon…h_dem_Super-GAU_in_Biblis
      de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Stauanlagenunf%C3%A4llen



      @Mickey:
      Ja, kann ich nachvollziehen.
      Allerdings sehe ich das etwas anders als du. Für uns wird eine Abkehr von der Kernkraft nicht wirklich große unmittelbare Veränderungen bringen.
      Die Gefahr bleibt auf Jahrzehnte bestehen, bis das letzte Abklingbecken geräumt werden kann.
      Unsere Erben jedoch dürfen sich mit dem Müll, den wir hinterlassen rumschlagen, selbst wenn in einigen Generationen (hoffentlich) endlich ein Wandel zu sauberen Energien stattfinden wird.
      Also imo lieber klein anfangen in der Hoffnung, dass andere nachziehen.
      Wenn ich arbeiten müsste, würde ich meinen Job nicht richtig machen.
    • DVDWolf schrieb:

      Was ist das denn für ein Vergleich?
      Bricht ein Damm, ist der Schaden örtlich sehr begrenzt. Bei einem nuklearen Super GAU kann es auch schonmal in der Größenordnung große Teile Deutschlands erwischen.

      Zum selbst Vergleichen:
      de.wikipedia.org/wiki/Todeszon…h_dem_Super-GAU_in_Biblis
      Ein sinnvoller, wie es deinem Link zum Biblis-GAU zu entnehmen ist:


      Todeszone - Nach dem Super-GAU in Biblis ist ein Dokumentarspiel bzw. eine Dokufiktion von Joachim Faulstich und Georg M. Hafner über einen fiktiven Störfall im Kernkraftwerk Biblis in Südhessen in der Nähe von Darmstadt. Der Film erschien 1991 im Nachgang des Beinahe-GAUs im AKW Biblis A[1] und der Ereignisse rund um die Katastrophe von Tschernobyl.

      Ich wohne in Aachen ja quasi direkt in der Todeszone des KKW in Tihange und Du glaubst nicht, was die hier eine Panik schieben. Überall kleben Zettel mit "Tihange abschalten" Je nobler die Gegend, desto mehr gelbe Zettel findet man. Das sind Risse im KKW!
      Und es wird nicht abgeschaltet und erstaunlicherweise schiebt da auch keiner Panik. Um ein paar Ecken kenne ich jemanden, der sich mit der Sicherheit von KKW aus beruflichen Gründen beschäftigt und der zuckt die Achseln und murmelt was von Spinner und Panikmache ... wem soll ich denn jetzt glauben? Einem Haufen panischer Gelebzettelkleber oder einem sachlichen Experten mit einigen Jahrzehnten Fachwissen?
      grüße
      peterle

      ---

      "I feel sorry for people who don't drink. When they wake up in the morning, that's as good as they're going to feel all day."
    • DVDWolf schrieb:

      Also imo lieber klein anfangen in der Hoffnung, dass andere nachziehen.
      Nun, Du weißt aber schon, dass überall neue gebaut werden? Diese Hoffnung bleibt also ewig bestehen, ohne Substanz, außer, wenn in Europa ein paar hochgehen ... und dann ist es vermutlich eh zu spät ...
      Gruß Mickey

      Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)
    • Ähhm, Peterle, nimm's mir nicht übel, aber ich verstehe absolut nicht, was du gerade sagen willst.

      Den Film kannst du gerne durch reale Ereignisse wie Tschernobyl oder Japan ersetzen.

      Du willst ernsthaft die Folgen eines Dammbruchs und die Folgen eines glücklicherweise noch nie eingetretenen Super GAUs gleichsetzen? Verstehe ich das richtig?
      Ich sehe das eher so:
      Dammbruch = lokal begrenzte Katastrophe mit verhehrenden Folgen für die Betroffenen
      Super GAU = großräumige Katastrophe mit verhehrenden Folgen für ganze Landstriche

      Sowohl russische als auch japanische Experten waren sich vor den Unfällen übrigens auch sicher, dass von den Anlagen absolut keine Gefahr ausgeht.
      Wenn ich arbeiten müsste, würde ich meinen Job nicht richtig machen.
    • MickeyKnox schrieb:

      Diese Hoffnung bleibt also ewig bestehen, ohne Substanz, außer, wenn in Europa ein paar hochgehen
      Oder evtl. auch bis jemand beweist, dass es gleichwertige Alternativen mit wesentlich geringeren Risiken gibt. Die Hoffnung stirbt zuletzt. :thumbs:
      Wie gesagt, ich gebe mich keiner Illusion hin, dass das zu meinen Lebzeiten geschieht. Aber irgendwann muss jemand damit anfangen.
      Die Gefahr technisch ins Hintertreffen zu geraten sehe ich weniger. Ich sehe eher einen möglichen Vorsprung im Umgang mit erneuerbarer Energie.
      Wenn ich arbeiten müsste, würde ich meinen Job nicht richtig machen.
    • peterle schrieb:

      Die Wahrscheinlichkeit und die zu erwartende Menge der Todesopfer. Darum ging es ursprünglich.
      Nein, die Todesopfer hast Du da reininterpretiert.
      Es gibt um Auswirkungen. Dazu zähle ich direkte Todesopfer, aber auch Spätfolgen in der Bevölkerung (bei einem Dammbruch wohl naturgemäß eher gering...) und bei der Umwelt.
      Da schrieb ja DVDWolf schon dass wir hier wohl von unterschiedlichen Dimensionen ausgehen können.
    • MickeyKnox schrieb:

      DVDWolf schrieb:

      Also imo lieber klein anfangen in der Hoffnung, dass andere nachziehen.
      Nun, Du weißt aber schon, dass überall neue gebaut werden? Diese Hoffnung bleibt also ewig bestehen, ohne Substanz, außer, wenn in Europa ein paar hochgehen ... und dann ist es vermutlich eh zu spät ...
      Wie gesagt - zur Gefahr des GAUs kommt noch die Frage der Entlagerung und des Rückbaus. Das Problem ist zwar schon groß genug, wird aber in DE zumindest nicht größer (und damit teurer).


      MickeyKnox schrieb:

      und auch in der Forschung extrem an Boden verlieren.
      In der Kernforschung vlt. - dafür könnten wir im Bereich alternativer Energien ganz weit vorne liegen.
      Wie heißt es so schön "mit dem Hammer in der Hand sieht jedes Problem aus wie ein Nagel".

      Auric schrieb:

      Tja das ist halt die typische "German Angst"
      Na das ständige Wiederholen von Klischees wird ja auf die Dauer auch langweilig.
      Was hat denn der mutige Schritt in die Energiewende und die Zuwendung zu etwas Neuem, Anderem mit "German Angst" zu tun?
      Die Angst sehe ich eher bei denen die nun krampfhaft versuchen an dem alten Zustand festzuhalten und ja nix zu verändern.
    • hocky schrieb:

      Es gibt um Auswirkungen. Dazu zähle ich direkte Todesopfer, aber auch Spätfolgen in der Bevölkerung (bei einem Dammbruch wohl naturgemäß eher gering...) und bei der Umwelt.
      8. Aug. 1975, Henan, China, Banqiao-Staudamm:


      -> Tote durch die unmittelbaren Flutwellen: 26.000, nach anderen Angaben 85.000
      -> durch Hunger und Epidemien: 145.000

      Wie lange die nachher den Wischmob schwingen mußten, um die Spätfolgen zu beseitigen brauchen wir mit ein wenig Phantasie nicht zu diskutieren.

      Das war ein Kaskadenbruch von 62 Staudämmen nach einem Taifun.
      Nun kann man sich ja rausreden, daß das halt ein blöder Einzelfall und auch was mit dem Klimawandel zu tun hätte, aber wenn man mal in die Liste bei Wikipedia schaut, dann findet man so alle 25 Jahre ein paar Tausend Tote.

      In Fukushima starben durch die Auswirkungen der Flutwelle 16.000 Menschen, durch die nur dadurch verursachte Zerstörung des AKW starben 0 Menschen.

      Wenn ich die Wahl habe, zelte ich also lieber im AKW als am Strand.
      grüße
      peterle

      ---

      "I feel sorry for people who don't drink. When they wake up in the morning, that's as good as they're going to feel all day."
    • hocky schrieb:

      In der Kernforschung vlt. - dafür könnten wir im Bereich alternativer Energien ganz weit vorne liegen.
      Wie heißt es so schön "mit dem Hammer in der Hand sieht jedes Problem aus wie ein Nagel".
      Gibt es Dir eigentlich nicht zu denken, daß unsere Vorfahren vor ein paar hundert Jahren die Windmühlen abgerissen haben und uns durch die Verwendung der Dampfmaschine zu unglaublichem Wohlstand katapultiert haben?

      "Alternative Energien" haben neben anderen ein entscheidendes Problem: Sie stehen nicht exakt dann zur Verfügung, wenn man sie braucht, sondern dann, wenn Petrus es möchte.
      Wir brauchen also eine Möglichkeit viel mehr Energie zu produzieren, als wir brauchen, um diese dann einzulagern und auf Abruf zur Verfügung zu stellen.
      Dafür gibt es nach aktuellem Stand bei uns in Deutschland und auch in größeren Bereichen gedacht schlicht keine realisierbaren Konzepte!

      Also: Wenn man lange mit dem Hammer auf einen Nagel gedroschen hat, sollte man irgendwann auf den Trichter kommen, eine Zange zu nehmen, um den krummen Nagel wieder rauszuziehen.

      Es spricht ja gar nichts dagegen, irgendwo eine Windkraftanlage hinzubauen und ein Solarpanel daneben zu hängen, damit sich alle möglichen schlauen Leute daran den Kopf zerbrechen können, wie man die oben genannten Probleme löst.

      Die Idee das Zeug flächendeckend für horrende Summen den Bürgern aufs Auge zu drücken, damit ein paar wenige sich dumm dämlich und dusselig daran verdienen, zeugt nicht von besonderer Weitsicht, sondern von grober Dummheit oder halt Unverfrohrenheit. Bei dem, was ich über die Anlagenbetreiber hier vor Ort kenne, würde ich eher auf letzteres tippen.


      hocky schrieb:

      Was hat denn der mutige Schritt in die Energiewende und die Zuwendung zu etwas Neuem, Anderem mit "German Angst" zu tun?
      Angst ist ein Motivationsfaktor etwas zu tun. Angst hat aber die unangenehme Eigenschaft, den Blickwinkel auf das Angstauslösende zu beschränken. Man kann es in dem Zustand auch kaum noch rational betrachten. Meistens macht man danach etwas dummes, was man glücklicherweise manchmal auch überlebt.

      Eine Angststörung liegt übrigens dann vor, wenn die Angst rational nicht mehr nachvollziehbar ist und die Lebensqualität einschränkt.
      Das kann man in Deutschland sehr schön bei der Atomenergie, dem CO2-Ausstoß und sonstigem grünen Gebimmel sehen.
      grüße
      peterle

      ---

      "I feel sorry for people who don't drink. When they wake up in the morning, that's as good as they're going to feel all day."
    • peterle schrieb:

      8. Aug. 1975, Henan, China, Banqiao-Staudamm:
      Oha, das ist in der Tat ein Punkt für Dich.
      Sieht wohl in der Tat so aus als wenn in der näheren Vergangenheit wesentlich mehr Schaden durch Staudämme als durch Kernkraftwerke verursacht wurde.
      Ich könnte noch dagegen halten dass dieser und andere Staudämme in China als sicherheitstechnisch durchaus bedenklich bewertet werden und von der Lage her nicht unbedingt darauf ausgelegt sind im Falle eines Falles möglichst wenig Schaden anzurichten, selbes kann man aber wahrscheinlich auch über diverse KKWs sagen, insofern hebt sich das auf.
      Generell würde ich aber Staudämme auch nicht wirklich als "grüne" (und damit alternative) Form der Energiegewinnung bezeichnen. Je nach Lage werden hier ähnlich wie beim Bergbau große Gebiete unbewohnbar gemacht und Menschen und Tiere vertrieben.
    • Mir geht es eigentlich nur um die Wahrnehmung und es wundert mich, daß wir jede defekte Schraube in einem AKW beachten, aber das wirklich existierende Leid nicht sehen. Ich bin mir aber reltiv sicher, daß wir Deutschen uns da noch am Erbe unserer Weltkriegsteilnehmer abarbeiten.
      grüße
      peterle

      ---

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