Stolz und Vorurteil & Zombies

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    • Stolz und Vorurteil & Zombies

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      Film: Klassische Weltliteratur und Zombies, passt das zusammen? In der Horrorromanze "Stolz und Vorurteil und Zombies" wurde der Roman von Jane Austin in eine Art Parodie adaptiert, die sich aber dennoch ein stückweit ernst zu nehmen scheint. Inhaltlich orientiert sich der Film grundsätzlich recht deutlich an der Romanvorlage. Der wesentliche Unterschied besteht wohl darin, dass diese Geschichte in einem alternativen England zu Anfang des 19. Jahrhunderts angesiedelt ist, in der sich hier Elizabeth Bennet (Lily James) hier nicht nur mit Mr. Darcy (Sam Riley) auseinandersetzen muss, sondern auch noch gegen Zombies kämpfen muss...

      Das Crossover-Konzept aus Austin-Romantik und Zombie-Horror funktioniert zwar nicht so richtig, vermag aber doch in einem gewissen Umfang in leichter Weise zu unterhalten. Am Ende überzeugen aber doch eher die Schauwerte als der Film selbst. Die interessante Idee trägt den Film aber bis zum Schluss, auch wenn das Potential nur halbherzig genutzt wird. "Stolz und Vorurteil und Zombies" ist mehr ein Gesellschafts- und Liebesdrama als ein Zombiefilm. Aufgrund des Titels werden hier viele Zuschauer sicherlich einen höheren Zombieanteil erwarten. Im Vergleich zu den Darstellungen des Lebensgefühls und der gesellschaftlichen Konventionen haben die Zombieelemente hier einen deutlich geringeren Anteil. Trotz deutlicher Übersteigerungen und einiger parodistischer Szenen, scheint sich der Film dann doch an einigen Stellen zu ernst zu nehmen. Der Film ist erstmal eine weitere "Stolz & Vorurteil" Adaption und dann eben auch noch ein bisschen Zombie- und Horrorfilm. Unterm Strich war die Idee witziger und cooler als die tatsächliche Umsetzung. Der Film von Burr Steers hat durchaus eine gewisse Coolness und gut choreografierte Kämpfe, wird aber zum Opfer seiner eigenen Idee. Trotz seiner ernsten Ansätze ist der Film für ein poetisches Drama zu trashig und für einen Trash-Film wiederum zu ernst. In dieser Hinsicht hätten ein wenig mehr Humor und Zombiehorror dem Film sicherlich gutgetan. Der Film kann bei einer stärkeren Affinität für die Adaption von klassischen Literaturvorlagen durchaus noch einen gewissen Unterhaltungswert haben, die meisten Zuschauer werden aber bei der Verlagerung der Romanvorlage in ein Zombie-Setting eine etwas andere Erwartungshaltung haben, die der Film nur halbherzig bedient. Und als Horrorfilm funktioniert der Film sowieso überhaupt nicht, da die Zombies hier einen recht harmlosen Eindruck hinterlassen.

      Am Set-Up des Films gibt es dagegen wenig auszusetzen, die Kulissen und Kostüme geben dem Film ein authentisches Flair. Die Zombies wirken dagegen jedoch weniger kreativ. Gleiches gilt auch für die CGI-Effekte. Diese sind im ersten Drittel noch ganz nett anzuschauen, dann scheint dem Film aber irgendwie das Geld ausgegangen zu sein? Die teilweise namhaften Darsteller machen einen soliden Eindruck. Am auffälligsten agiert Lily James als Kampfamazone in den Kleidern des englischen Landadels.

      Bild: Die Bildqualität der Blu-ray bewegt sich auf einem guten Niveau, bei den Nahaufnahmen überwiegend sogar besser. Dies gilt vor allem auch für die Bildschärfe. Während sich die Nahaufnahmen in der Regel auf einem sehr guten Level bewegen und Details sehr schön herausgearbeitet werden, fallen Schärfe und Detailgrad bei den Halbtotalen und Totalen mit softeren Bildern manchmal etwas ab. Die kräftige und satte Farbdarstellung passt gut zum Film, hier und da sind einzelne Szenen auch leicht mit Filtern bearbeitet. Die Kontraste sind in den meisten Szenen gut ausgewogen, der Schwarzwert könnte in einigen Szenen noch etwas mehr Punch vertragen.

      Ton: Die Blu-ray ist jeweils mit einer deutschen und einer englischen 5.1. DTS-HD-MA-Tonspur ausgestattet. Sowohl die deutsche Synchronfassung als auch das englische Original hinterlassen einen gefälligen Eindruck. Da sich der Film sprachlich an der Romanvorlage orientiert, empfiehlt sich natürlich das englische Original, weil hier die Dialoge einfach besser rüberkommen. In technischer Hinsicht nehmen sich aber beide Tonspuren nichts. Besonders positiv fällt die Räumlichkeit des Tracks auf. Zahlreiche Umgebungsgeräusche und Surroundeffekte sorgen für vielfältige Abwechslung und Atmosphäre über alle Kanäle hinweg. Die Kampf- und Actionszenen werden in präsenter Weise mit der notwendigen Kraft und Dynamik dargestellt und dabei auch von sauberen Bässen unterstützt. Der gelungene Soundtrack bindet sich gut in den Gesamtmix ein. Die Dialoge sind jederzeit klar und bestens verständlich.

      Fazit: Leider kann "Stolz und Vorurteil und Zombies" nicht die Erwartungen des Trailers und der durchaus interessanten Grundidee erfüllen. Vielleicht wird aber auch nur deutlich, dass romantische Dramen und Zombiehorror nicht so richtig zusammenpassen. Wo es an der einen Stelle an Ernsthaftigkeit fehlt, mangelt es an der anderen an Humor und Splatter. Unterm Strich ist der Film viel mehr "Stolz und Vorurteil" als ein Zombiefilm. Ohne die Zombies wäre der Film dank der soliden Darsteller vielleicht sogar eine ordentliche Romanadaption geworden. Als leichte Kost für Zwischendurch kann man sich den Film aber dennoch durchaus mal anschauen.

      Film: 6/10
      Bild: 8/10
      Ton: 8,5/10
    • Hallo,

      ich bin mit dem Film sehr zufrieden. Allerdings ist die Zielgruppe klein, da man sowohl "Pride and Prejudice" mögen muss und auch keine Berührungsängste mit Zombies haben darf. Ohne Zombies wäre der Film vermutlich erfolgreicher geworden. Meine Frau kann ich nicht überzeugen, ihn sich mit mir anzuschauen, natürlich wegen der Zombies, was sehr schade ist. Auch "Warm Bodies" wollte sie nicht sehen, der ja auch von einer klassischen Vorlage inspiriert ist, allerdings nicht ganz so stark wie "Pride and Prejudice and Zombies".

      Der Film ist zu 90-95% "Pride and Prejudice" und nur zu 5-10% ein Zombiefilm. Der klassische Fan von Literaturverfilmungen wird durch die Zombies abgeschreckt, und wer einen richtigen Zombiefilm erwartet, wird enttäuscht sein, das ist er nämlich nicht.

      Egal. Ich mag ihn.

      "Pride and Prejudice and Zombies" ist eine gelungene Verfilmung des klassischen Stoffes. Dies liegt an der leichten Inszenierung, den hervorragenden Darstellern und der guten Ausstattung. Lily James ("Cinderella") als Hauptfigur macht ihre Sache großartig und überzeugt in ihrer klassischen Rolle und auch als Amazone. Sam Riley als Darcy macht seine Sache auch überzeugend. Beide zusammen ergeben ein gutes, zänkisches Paar, wovon die Vorlage ja lebt. Bei den Nebendarstellern erfreuen Bella Heathcote, Tywin Lannister und Cersei Lannister. Die Ausstattung mit Kostümen und Gebäuden sieht ebenfalls einwandfrei aus. Insgesamt kann die Verfilmung rein aus Sicht von "Pride and Prejudice" mit der Verfilmung mit Keira Knightley nicht ganz erreichen, aber gut mithalten.

      Die Zombies tauchen immer mal wieder auf, aber nicht genug, um den Fan von Zombie-und Splatterfilmen zufriedenzustellen. Auch diejenigen, die einen "Underworld"-Klon wittern, dürften eher enttäuscht sein. Zwar kämpfen die feinen Damen, was das Zeug hält, aber eben doch nicht so heftig und düster wie Selene.

      Ich fand die Melange aus "Pride and Prejudice" und Zombies sehr gelungen, da der Film nicht versucht, beide Genres zu bedienen, sondern konsequent bei "Pride and Prejudice" bleibt. Dafür bekommt der Zuschauer viele Abwandlungen des klassischen Stoffes, die das Ganze sehr amüsant geraten lassen, gerade wenn man die Vorlage kennt.

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      Der verbale Kampf zwischen Liz und Darcy wird zu einem echten Kampf, in den Liz, einen Schürhaken schwingend, schreitet.

      Die Schwestern kämpfen im Keller des Hauses, um sich fit zu halten, während sie über ihre Liebhaber und den verletzten Stolz sprechen.

      Die Szene mit den Fliegen und Liz und Darcy ist gar köstlich.


      Insgesamt kann ich den Film allen wärmstens ans Herz legen, die "Pride and Prejudice" mögen und die nicht beim ersten Zombie davonlaufen.
      :bigsmile:
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