Frage zu Akustik-Decke im Wohnzimmer

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    • Frage zu Akustik-Decke im Wohnzimmer

      Moin,
      im Zuge meines Heimkino-Anbaus wird auch unser Wohnzimmer vergrößert.
      Anbei mal der Grundriss.
      Der Anbau ist der Teil links unten (mit dem Balkon dran).
      Aktuell ist das WoZi ca. 45m² groß. Dieses wird noch zur Küche geöffnet (plus ca. 12m²) und dann eben um den Anbau erweitert. Der Anbau sind ca. 25m².
      Der Anbau besteht an zwei Seiten zu fast 100% aus Glas-Schiebentüren, an der Süd-Wand (im Grundriss die Wand ganz links) zu 2/3 aus Glas.
      Auf den Boden kommt Parkett, an der Decke sind bis jetzt "normale" GK-Platten geplant.
      In diesem Bereich möchte ich auch ein kleines Zwei-Heimkino installieren - hauptsächlich zum TV-gucken, ab und zu mal ein Film für die Kids.

      Da ich denke dass die ganze Sache etwas zu hallig werden könnte bin ich nun auf die Idee gekommen im Neubau-Teil eine Akustik-Decke statt einer geschlossen GK-Decke einbauen zu lassen.
      Ich verspreche mir davon keine Wunder, aber eine Reduzierung der Nachhallzeit im Hoch- und Mittelton-Bereich und damit eine bessere Sprachverständlichkeit.

      Hat jemand mit sowas Erfahrung im WoZi?
      Grundriss EG.JPG
    • Kippschalter schrieb:

      Ich würde aber eine glatte Decke bevorzugen im Wohnzimmer.
      Ja, ich auch. Zumal ja im restlichen alten Wohnzimmer die Decke auch ganz normal geschlossen ist.
      Ich hab aber bei Knauff gesehen dass es auch was gibt was dann mit Vlies und Akustikputz versehen wird und dann auch eine glatte, durchgängige Oberfläche bildet.
    • Habe noch keine Erfahrung damit, aber als ich für meine Wohnung ähnliche Lösungen gesucht habe bin ich am Ende bei einer Spanndecke hängen geblieben.

      Die sind akustisch transparent, Du kannst dahinter unsichtbar alles mit Basotect o.ä. vollstopfen und hast trotzdem eine geschlossene Fläche.

      Aber wie gesagt, bisher habe ich das auch noch nicht installiert in meiner Wohnung.
    • Passi schrieb:

      Habe noch keine Erfahrung damit, aber als ich für meine Wohnung ähnliche Lösungen gesucht habe bin ich am Ende bei einer Spanndecke hängen geblieben.

      Die sind akustisch transparent,
      Hm, wir haben in zwei Bädern eine Spanndecke - dadrunter habe ich jeweils einen Decken-Lautsprecher. Die Klangeinbussen sind schon deutlich - akustisch transparent sind die Decken sicher nicht.
      Aber vlt. gibt es ja auch spezielle akustisch transparente Spannfolien.
      Andererseits mag ich die auch gar nicht so gerne - an den Kanten hat man immer entweder eine Schattenfuge oder so eine komische Abdeck-Leiste.
      Und Einbauten werden dann immer sehr aufwändig - in die Decke sollen mind. 5 Lautsprecher, ein Beamer-Lift und eine Rollo-Leinwand, dazu noch Leuchten.
      Und nachträgliche Änderungen sind auch schwierig.

      EDIT: Ah, in der Tat, es gibt spezielle Akustik-Spanndecken, die sind perfomiert. Aber wie gesagt - auf Grund der oben beschriebenen Nachteile kommt das für mich nicht in Frage.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von hocky ()

    • Moin,

      ich bin jetzt auf folgendes System gestossen: sto.de/de/produkte/produktprog…ductdetail_201013044.html

      Hab´s mal an meinen Zimmermann weiter gegeben der auch die Decke einbaut. Scheint mir von der Verarbeitung so zu gehen wie normale GK-Platten - ergibt dann eine Loch- und Fugenlose Decke, die dann noch mit einem Akustikputz veredelt werden kann.
    • Hallo Hocky,

      die Platten habe ich bei mir im Wohnzimmer auch fürs Abhängen der Decke verwendet, lassen sich gut verarbeiten! Als Putz habe ich dann allerdings nicht das Material von Sto verbauen lassen, sondern den Akustik-Putz der Fa. Dekozell:

      dekozell.de/akustik-spritzspac…20unterkonstruktionen.htm

      Ich hatte das vorab mit dem Akustiker meines Vertrauens (Profi!) durchgesprochen, leider kann ich noch nicht mit Messergebnissen dienen, das dauert noch etwas...

      Gut aussehen tuts auf jeden Fall, aber das ist ja sicher nicht Dein vorrangiger Anspruch...

      Gruss,

      Forester
    • Forester schrieb:

      die Platten habe ich bei mir im Wohnzimmer auch fürs Abhängen der Decke verwendet, lassen sich gut verarbeiten! Als Putz habe ich dann allerdings nicht das Material von Sto verbauen lassen, sondern den Akustik-Putz der Fa. Dekozell:
      Großartig - endlich mal Erfahrungen aus der Praxis. :thumbup: Und über Dekozell bin ich auch gestolpert. Warum hast Du Dich dafür entschieden und bist nicht im Sto-System geblieben?

      Forester schrieb:

      Gut aussehen tuts auf jeden Fall, aber das ist ja sicher nicht Dein vorrangiger Anspruch...
      Äh doch - da es das Wohnzimmer ist geht es hier primär erstmal um´s gute Aussehen. Sonst könnte ich ja auch auf ein Lochsystem zurück greifen.

      Und darf ich mal nach den Kosten fragen?
    • Wenn ich mich richtig erinnere (ist alles schon wieder über 2 Jahre her) bin ich hier im Forum auf die Fa. Dekozell aufmerksam gemacht worden. Ich weiß aber leider nicht mehr genau, ob es einen konkreten Erfahungsbericht gab oder ob nur jemand nach Erfahrungen gefragt hat...

      Ich hatte mich daraufhin mit den Produkten beschäftigt und auch ein paar Muster erhalten, die mich dann überzeugt haben. Der fertige Putz wirkt wie ein stark verdichteter, glatt geschliffener weisser Filz. Shcwer zu beschreiben, man muss es selbst mal gesehen und gefühlt haben... Eines der Muster war auf einem Plattenstück aus Blähglasgranulat (wie die Sto Silent Platten) aufgebracht. Zu diesem Produkt, wie auch zu den verschiedenen Systemen und zur Verarbeitung hat mir Herr Neubauer von der Fa. Dekozell mehrfach geduldig und kompetent entsprechende Auskünfte am Telefon gegeben. Den Support kann ich also wärmstens empfehlen.

      Auf diesem Weg bin ich dann also bei den Sto-Platten gelandet, da diese seinerzeit die Basis für das System "Maxiswing" von Dekozell gebildet haben. Da ich eine Sto-Filiale in unmittelbarer Nähe habe und dort öfter Material kaufe, habe ich mich auch mal mit deren Akustikputzen auseinandergesetzt. Die Firma hat eine riesige Produktpalette, daher kann ich nicht mit Sicherheit sagen, dass ich alles genau durchschaut habe, aber für mich hat sich ein wesentlicher Unterschied bei den Systemen dargestellt:

      Bei Sto werden die akustischen Eigenschaften des Putzes über die poröse Struktur, aber vor allem auch die mehr oder weniger stark strukturierte Oberfläche erreicht. Beim Putz der Fa. Dekozell ist es das filzartige Material selbst, welches die entsprechenden Eigenschaften hat. Dies gilt (eine entsprechende Schichtstärke vorausgesetzt) auch, wenn es glatt geschliffen ist. Die Systeme von Sto bestehen oft aus mehreren Schichten, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob diese Beschichtungen auch immer alle akustisch transparent sind. Dies sollte vornehmlich dann der Fall sein, wenn über der Akustikplatte noch mit Mineralwolle oder ähnlichem Dämm-Material gearbeitet wird, so wie in meinem Fall. Der Dekozell-Spritzputz wird einfach ohne weitere Schicht auf die Platte aufgetragen.

      Ein weiterer Vorteil des Dekozell-Putzes ist aus meiner Sicht auch, dass leichte Unebenheiten im Unterbau (wie z. B. nicht ganz saubere Plattenstöße) einfach überspritzt werden und man nach dem Schleifen nichts mehr davon sieht... Der Sto-Putz verlangt laut Datenblatt nach einem absolut planen Untergund.

      Da uns eine glatte Oberfläche optisch besser gefällt und wir auch von den sonstigen bauphysikalischen Eigenschaften des Materials (es handelt sich im Prinzip um einen Putz aus Baumwollfasern) überzeugt waren, haben wir die Kombination aus Sto-Platten und Dekozell-Putz gewählt.

      Zu den Kosten: Die Platten habe ich über Sto bezogen und selbst verbaut. Die Platten sind schon um einiges teurer als normale Gipskartonplatten, ich meine, sie lagen bei 40,- bis 45,- €/m². Den Putz habe ich dann über die Fa. Dekozell bezogen (Kosten: ca. 30,- bis 35,- €/m²), ein örtlicher Gipser hat den Putz für angebracht, dort muss man auch noch etwa mit 30,- €/m² rechnen. Also liegt man (ohne Unterkonstruktion und mit Eigenleistung) schon bei etwa 100,- €/m ²!!

      Noch ein Hinweis zu den Platten von Sto: Dort gibt es ebenfalls viele verschiedene Ausfürungen, jedenfalls deutlich mehr als auf der Homepage aufgeführt sind. Viele der Platten sind auf der Rückseite mit einer Schicht aus einem dünnen grauen Karton kaschiert. Wenn man über der Platte noch eine Dämmschicht hat, sollte man hier auf die Kaschierung verzichten. Meine Platte hiess "StoSilent Top Panel" und war beiderseits nur mit einem leichten Armiergewebe beschichtet (s. Bild).

      Gruss, Forester
      Dateien
      • Panel.JPG

        (76,89 kB, 16 mal heruntergeladen, zuletzt: )
    • Super - vielen Dank für die Infos! :thumbup:
      Wie dick wird der Dekozell-Putz denn aufgetragen? Kann der auch auf Wände angewendet werden?
      Wenn ich das richtig verstanden habe dann kann der auch auf eine normale gelochte (und mit Glasfaser-Vlies übertapezierte) Akustikdecke aufgetragen werden, oder?
      Dann ergänzen sich die Eigenschaften der Lochdecke und des Dekozell-Putzes, richtig?
    • Hallo Hocky,

      tut mir leid, dass ich nicht häufiger hier reinschaue und antworte, ziemlich viel zu tun.....

      Zur Dicke: Die fertige Schicht dürfte so ca. 3 bis 4 (5) mm dick sein, aufgetragen wird sie etwa doppelt so stark, da sie beim trocknen schrumpft und ja auch noch geschliffen wird. Wände kann man damit natürlich auch machen. Hatte ich auch zunächst vor, mein Akustiker hat davon allerdings abgeraten, weil ich den Raum sonst insbesondere im oberen Frequenzbereich schon ziemlich "tot" gedämmt hätte...

      Gelochte Akustikplatten kann man natürlich auch verwenden, siehe hier die Infos:

      dekozell.de/akustikputz_system_gk-lochplatte.htm

      Ich wollte auch zunächst mit gelochten Gipskartonplatten arbeiten (z. B. Rigiton 8-15-20 oder sogar die noch gröber gelochten), aber auch hier meinte mein Akustiker, dass das in meinem speziellen Fall keinen Vorteil gegenüber den Platten auch Blähglasgranulat geben würde. Die GK-Platten sind halt nur im Bereich der Löcher akustisch transparent, die Sto-Platte auf der ganzen Fläche.

      Das alles hängt aber sicherlich von gesamten Raum, bzw. Einzelobjekt ab und lässt sich höchstwahrscheinlich nicht auf andere Situationen übertragen. Daher kann ich Dir auch nur raten, im Vorfeld einen Fachmann hinzu zu ziehen.

      Was mir übrigens zu den gelochten GK-Platten noch einfällt: Da ein Akustikputz immer ziemlich porös und relativ luftfurchlässig sein muss, kann es im Bereich der Löcher dazu kommen, dass hier leicht die Luft durchströmt. Durch Ablagerungen kann es dann im Laufe der Zeit azu kommen, dass die Löcher als dunkle Flecken sichtbar werden. Leider lässt sich eine Akustik-Decke nicht mal eben überstreichen, da hierdurch die Funktion maßgeblich beeinträchtigt wird.

      Gruss, Forester
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