Filtertuning: Marketing-Masche oder werden Kontrast und Lichtausbeute tatsächlich gesteigert?

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  • Filtertuning: Marketing-Masche oder werden Kontrast und Lichtausbeute tatsächlich gesteigert?

    FILTERTUNING:
    Haltlose Marketing-Masche, oder werden Kontrast und Lichtausbeute tatsächlich gesteigert?

    Aufgrund von größer werdenden Leinwänden und HDR (High Dynamic Range), steigt der Wunsch vieler Heimkino-Besitzer nach mehr Lichtleistung. Verschiedene Händler bieten deshalb so genannte "Lite Power Edition" an, die genau diesen Wunsch erfüllen sollen. Es klingt so leicht: Einfach ein Filter auf das Objektiv stecken und ein paar Änderungen im Farbmanagement vornehmen. Die Werte stehen auf einem mitgelieferten Zettel. Fertig sind eine höhere Lichtausbeute und ein bis zu 50 % gesteigerter Kontrast. So die Werbeaussage des Herstellers eines dieser Filter.

    Doch funktioniert das tatsächlich so einfach? - Schauen wir uns das ganze doch mal in der Praxis an:

    Epson EG-TW9300W mit Cine4home LP Filter - Foto Michael B. Rehders.jpg
    Epson EH-TW9300 mit Farbfilter

    Light-Power Filter
    Dem Testgerät liegt gegen Aufpreis ein LP-Filter bei. Ebenso gehört zum Lieferumfang ein Datenblatt mit Einstellungen, die vorgenommen werden sollen, wenn dieses Filter mit dem Projektor genutzt wird.
    Das Ziel dieses Filters ist eine Kontraststeigerung, einhergehend mit normgerechten Farben und hoher Maximalhelligkeit.
    Das Filter besteht aus einer Metallrahmenfassung in dem ein Magenta eingefärbtes Glas eingesetzt ist. Die Färbung des Filters soll genau auf das Farbspektrum der Projektorlampe abgestimmt sein.

    Cine4home - LP Filter für Epson EH-TW9300 - Foto Michael B. Rehders.jpg
    Das magentafarbige Glas sitzt ein wenig „wackelig“ in der Metallfassung des LP-Filters. Nachdem das Filter aber auf den Projektor aufgesteckt ist, verschwindet das „Wackeln“ und die Einheit sitzt schön fest.

    Messungen und Einstellungen
    Als Basis für das magentafarbene Filter dient der Bildmodus „Dynamik“. Dieser Bildmodus gibt das native Farbspektrum der Lampe aus. Das Filter soll nun das Farbspektrum so verändern, dass der Grünüberschuss im nativen Farbspektrum der Lampe reduziert wird. Das Ziel ist es, dass Rot, Grün und Blau (RGB) gleichermaßen vorhanden sind. Am Ende soll die Farbtemperatur 6500 Kelvin (D65) betragen, und die Koordinaten des Farbraums Rec.709 treffen.

    Bildmodus Dynamik - Farbraum - Ab Werk.jpg
    Farbraum Bildmodus „Dynamik“ ab Werk: Das schwarze Dreieck zeigt die Soll-Koordinaten. Das weiße Dreieck die Ist-Werte des Farbspektrums. Das Messdiagramm zeigt auf, dass im Grunde alle Primär- und Sekundärfarben leicht abseits ihre Soll-Koordinaten liegen.


    Bildmodus Dynamik mit LP-Filter - Farbraum - mit C4H-Werten.jpg
    Farbraum Bildmodus „Dynamik“ mit LP-Filter und den Einstellungsempfehlungen:
    Die Arbeitsweise des Filters ist gut zu erkennen. Das Filter tut genau das, was es tun soll. Es filtert! Während Rot und Blau das Filter nahezu unverändert passieren, wird das grüne Farbspektrum reduziert. Auf diese Weise nähert sich Grün seinem Soll-Punkt im CIE-Diagramm an. Auch Gelb und Cyan liegen schon sehr viel besser als ohne Filter.


    Bildmodus Natürlich - Farbraum - nach Kalibrierung.jpg
    Farbraum Bildmodus „Natürlich“ kalibriert: Ganz ohne irgendwelche Filtertricks treffen die Primär- und Sekundärfarben nach einer Kalibrierung ihre Soll-Koordinaten tadellos.


    Bildmodus Dynamik - Graustufenverlauf - Ab Werk.jpg
    Graustufenverlauf Bildmodus „Dynamik“ ab Werk: Das Diagramm zeigt deutlich auf, dass im Bildmodus „Dynamik“ in Richtung 100 IRE ein Grünüberschuss in der Farbmischung auftritt.


    Bildmodus Dynamik mit LP-Filter - Graustufenverlauf - mit C4H-Werten.jpg
    Graustufenverlauf Bildmodus „Dynamik“ mit LP-Filter und den Einstellungsempfehlungen: Während Grün und in Teilen auch Blau über die Helligkeitsebenen relativ nahe am Sollpunkt verlaufen, liegt Rot unterhalb von 80 IRE deutlich darüber.


    Bildmodus Natürlich - Farbtemperaturverlauf - nach Kalibrierung.jpg
    Graustufenverlauf Bildmodus „Natürlich“ kalibriert: Zum Vergleich auch noch mal den Graustufenverlauf, der nach der Kalibrierung des Bildmodus „Natürlich“ (ohne Filter!) erzielt wird. Ab 30 IRE ist der Graustufenverlauf fast schon mustergültig. Dafür sind nur geringe Änderungen der RGB-Gain/Offset-Regler notwendig. Die Kalibrierung ohne Filter dauerte keine 20 Minuten.


    Bildeindrücke mit und ohne Filter
    Aus diesen Messungen lässt sich schon mal ableiten, dass das LP-Filter tatsächlich das tut, was es soll, nämlich filtern. Vor allem Grün wird näher an seine Soll-Position im Rec.709-Standard herangebracht. Die Farbabweichungen innerhalb des Helligkeitsverlaufes lassen einen deutlichen Rotüberschuss (mit Filter) erkennen, wenn die auf dem beigelegten Zettel angegebenen Einstellungen vorgenommen worden sind.
    Selbstverständlich lassen sich mit Hilfe des Gamma EQs auch im Bildmodus "Natürlich" noch bessere Ergebnise erzielen. Doch Verfärbungen unterhalb von 30 IRE sind im kalibrierten Bildmodus "Natürlich" subjektiv nicht vorhanden. Daher habe ich es so belassen. Wenn ich den Projektor behalten hätte, würde ich da eventuell noch etwas mehr herauskitzeln.

    Um die Bildeindrücke mal zu veranschaulichen mit Realbildern:

    Epson EH-TW9300W - Screenshot Ladies ohne Cine4home LP Filter.jpg
    Screenshot Bildmodus „Natürlich“ kalibriert: Im kalibrierten Bildmodus „Natürlich“ (ohne LP-Filter) sind die Grauabstufungen wunderbar farbneutral. Obendrein sehen die Hautfarben der Ladies sehr natürlich aus. Auf eine weitere Korrektur unter 30 IRE habe ich daher verzichtet.


    Epson EH-TW9300W - Screenshot ohne Cine4home LP Filter.jpg
    Screenshot Bildmodus „Natürlich“ kalibriert: Es sind nur minimale Korrekturen notwendig am Epson EH-TW9300 (Helligkeit auf 51), um eine mustergültige Durchzeichnung aller Helligkeitsstufen zu erhalten. Die Korrekturen mittels der RGB-Gain/Offset-Regler waren nur wenige Klicks, um bei 6500 Kelvin den D65-Punkt zu treffen. Das Ergebnis ist eine vorzügliche Schwarz/Weiß-Bilddarstellung.


    Epson EH-TW9300W - Screenshot mit Cine4home LP Filter.jpg
    Screenshot Bildmodus „Dynamik“ mit LP-Filter und den Einstellungsempfehlungen: Das ist das Bildergebnis, nachdem die vom Hersteller empfohlenen Einstellungen komplett eingegeben und gespeichert worden sind. Die Farbabweichungen in Richtung Rot sind deutlich zu erkennen.


    Epson EH-TW9300W - Screenshot Ladies mit Cine4home LP Filter.jpg
    Screenshot Bildmodus „Dynamik“ mit LP-Filter und den Einstellungsempfehlungen: Der Rotüberschuss schlägt auch im Realbild (Testbild von Burosch) voll durch. Die Grautreppe ist sichtbar verfärbt. Auch die Gesichter der Ladies haben einen leichten Rotüberschuss.

    Damit konfrontiert räumt der Hersteller (Ekki Sch.) auf seiner Internetpräsenz ein, dass die oben aufgezeigten Verfärbungen durchaus auftreten können und individuelle Einstellungen im Farbabgleich-Menü erforderlich machen. Dafür müssen Rot und Blau noch weiter reduziert werden.
    Das habe ich gemacht und dabei folgendes festgestellt:

    Epson EH-TW9300 - Bildmodus Dynamik mit LP-Filter mit c4H-Werten und eigene Korrektur.jpg
    Graustufenverlauf Bildmodus „Dynamik“ mit LP-Filter und den Einstellungsempfehlungen und individueller Korrektur: An den Stützstellen von 100 IRE und 20 IRE sieht das Ergebnis nach der Korrektur schon ordentlich aus. Im Zusammenspiel mit dem Filter erlaubt der Projektor aber keine lineare Korrektur, wie das beispielsweise bei der Kalibrierung des Bildmodus "Natürlich" (ohne Filter) der Fall ist, wenn die Korrekturen der Farbtemperatur mittels der RGB-Gain/Offset-Regler erfolgen. Aus diesem Grund sind (mit Filter) massive Eingriffe im Gamma EQ vonnöten. Blöderweise interagieren die Regelbereiche dort ein wenig, so dass die Korrektur doch sehr aufwändig ist.
    Wirklich im Verhältnis zum Ergebnis finde ich diesen Aufwand nicht. Mir ist das Einstellprozedere am Ende zu zeitaufwändig, zumal der ANSI-Kontrast, die Lichtausbeute und die Farbdarstellung mit dem kalibrierten Bildmodus "Natürlich" besser sind als im Bildmodus "Dynamik" mit LP-Filter und den Einstellungsempfehlungen.
    Einzig der On/Off-Kontrast ist mit dem Filter um rund 20 % besser als ohne Filter mit dem kalibrierten Bildmodus "Natürlich".


    Epson EH-TW9300W - Tabelle mit und ohne Cine4home-Filter.jpg
    Eine Kontraststeigerung im Bildmodus "Dynamik" gibt es nicht, wenn das Filter einfach nur auf das Objektiv gesteckt wird. Ganz im Gegenteil. Kontrast und Lichtausbeute nehmen aus physikalischen Gründen ab. Wird der Bildmodus "Natürlich" zum Vergleich mit dem "Dynamik"-Modus plus Filter herangezogen, findet eine moderate (kaum sichtbare) Verbesserung des On/Off-Kontrastes statt. Der ANSI-Kontrast fällt sogar signifikant niedriger aus, was in hellen Szenen an einer etwas schlechteren Durchzeichnung von dunklen Bildinhalten erkennbar ist. Darüber hinaus ist die beworbene Helligkeitszunahme weder im Bildmodus "Dynamik" mit Filter vorhanden, noch im Vergleich mit dem Bildmodus "Natürlich" (ohne Filter).


    Cine4home - LP Filter - Foto Michael B. Rehders.jpg
    Im glänzenden Metallrahmen befindet sich ein gefärbtes Filterglas.


    Fazit
    Die "Lite Power Edition" geht mit geschicktem Marketing einher. Die Werteübernahme vom beigelegten Zettel reicht leider nicht aus, um die zugesagte Steigerung der Lichtausbeute am Testmodell (Epson EH-TW9300) zu erhalten. Die beworbene Kontraststeigerung fällt zudem mit rund 20 % relativ überschaubar aus, und liegt deutlich unter den 50 %, die im Werbevideo genannt werden. Der ANSI-Kontrast (mit Filter) liegt sogar rund 60 % unter dem Wert des Bildmodus „Natürlich“ (ohne Filter), und die Maximalhelligkeit ist ebenfalls geringer mit LP-Filter. Obendrein verursacht die nicht sonderlich lineare Farbdarstellung unschöne Verfärbungen im realen Bild. Wer das Filter trotz allem noch verwenden möchte, der sollte viel(!) Zeit einplanen für die Einstellungen, wenn neben 2D-Kontent auch noch HDR- und 3D-Filme geschaut werden sollen. Am Testgerät ist das LP-Filter leider nicht brauchbar, wenn nur die Einstellungsempfehlungen des Herstellers Cine-4-Home übernommen werden.


    Test, Text und Fotos: von mir
    Gruß
    George Lucas

    Mein HEIMKINO
    Lumière, 12 Plätze, 60 m³, Projektor: JVC DLA-NZ8, Leinwand: Screen Research ClearPix Ultimate Weiß, Lautsprecher: JBL 3678 (Front), KCS SR-10A (Surrounds/Top), KCS C -218-A THX (SUB), Receiver: Marantz SR7011, 4K-Player: Sony UBP-X800, Panasonic DP-UB824, Endstufen: 4x Crown XLS 402D, 1x Liker BST 930,

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von George Lucas ()

  • Moin

    :) - da hast du ~ das, was mein dealer und ich neulich im Kleinen und weniger aufwändig machten,sehr ausführlich und gut dokumentiert zu Papier gebracht..
    Denn auch bei dem stehen jene Leutz Schlange, die nicht kapieren, das ein Filter ein Filter und kein selektiver Verstärker ist..
    Gruss,

    het raetsken
  • Eine Kontraststeigerung mit Farbfilter funktioniert nur, wenn eine Farbe (am besten Grün) deutlich per Software runtergeregelt werden muss. Das ist aber in der Regel ab Werk im Service-Menü eingestellt und bei jedem Exemplar unterschiedlich. Und nach einigen Hundert Stunden und nach einem Lampenwechsel muss neu kalibriert werden. Deswegen kann eine allgemeine Einstellungsempfehlung nicht funktionieren.

    Mal ganz abgesehen davon, dass man einen digitalen Projektor niemals (!) mit Helligkeit (Offset) kalibriert, weil man sich damit den ohnehin schon begrenzten Kontrast zerstört. Ein Gamma-Equalizer ist Pflicht in den unteren Stufen. Schwarz lässt man tunlichst unangetastet.

    So jedenfall hat das Ganze den Geschmack einer Fernkalibrierung... ;)
  • FoLLgoTT schrieb:

    Mal ganz abgesehen davon, dass man einen digitalen Projektor niemals (!) mit Helligkeit (Offset) kalibriert, weil man sich damit den ohnehin schon begrenzten Kontrast zerstört.
    Das sehe ich grundsätzlich genauso wie du. Allenfalls eine geringfügige(!) Reduzierung der RGB-Offset-Regler kann vorgenommen werden, wenn durch die Absenkung keine Details ins Schwarz absaufen.

    Bei vielen aktuellen Projektoren ist eine RGB-Gainkorrektur ausreichend, weil diese einen relativ linearen Wirkungsbereich besitzen. So auch (ohne Filter) das CMS des Epson EH-TW9300. Das "Feintuning" sollte in der Tat mit dem GammaEQ erfolgen, vorausgesetzt dieser verursacht keine Farbabrisse zwischen den Stützstellen.
    Gruß
    George Lucas

    Mein HEIMKINO
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  • Eine Frage an Herrn George Lucas,
    meines Wissens ist Dein gemessener Helligkeitswert von 4300 AnsiLumen weltweit einmalig.
    Es wurde in keinem anderen Test einen derart hohen Wert gemessen.
    Wenn der Projektor ein golden Sample war machst Du sicher tolle PR-Arbeit für Epson.
    Ich persönlich hätte mir aber etwas mehr Objektivität gewünscht, zumal auch Fachfremde
    Deine Tests lesen und die Ergebnisse für real und reproduzierbar halten,
    was sie definitiv nicht sind.
    Wie stehst Du als Fachredakteur dazu,
    hinterfragst Du Fabelwerte grundsätzlich nicht?
  • Kai-G. schrieb:

    Wenn der Projektor ein golden Sample war machst Du sicher tolle PR-Arbeit für Epson.
    Ich persönlich hätte mir aber etwas mehr Objektivität gewünscht,
    Das Modell ist zweifelsfrei ein Ausreißer nach oben, jedenfalls in Bezug auf die (auch kalibrierte) Maximalhelligkeit. Darauf habe ich in meinem Testbericht des Epson EH-TW9300W hingewiesen.
    Die Messwerte haben sich nach diversen Wiederholungs/Kontrollmessungen als richtig herausgestellt. Also objektiver geht es daher nicht.

    Zum Filter:
    Die Herstellerangaben ob des Light-Power-Filters sind teilweise falsch. Das belegen die oben im Detail aufgeführte Messergebnisse. Die vom Herstellervertreter (Ekki Sch.) zugesagten Eigenschaften wie "der Kontrast steigt um etwa 40 %..." und "ANSI Kontrast wird so gut wie nicht beeinflusst (ca. 5%)", (geäußert auf der Internetpräsenz des Herstellers) treffen beim Testgerät jedenfalls nicht zu, wenn das Filter und die mitgelieferten Einstellwerte genutzt werden.
    Auch das ist objektiv durch Messungen belegt - und ist subjektiv genauso auf der Leinwand zu sehen. Siehe dir doch einfach mal die Screenshots an.
    Gruß
    George Lucas

    Mein HEIMKINO
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  • GL schrieb:

    Wie eingangs bereits geschrieben, beziffert Epson die Maximalhelligkeit mit 2500 Lumen. Üblicherweise gibt es aufgrund der Serienstreuung immer mal Abweichungen. Bei diesem Serienmodell handelt es sich ganz offensichtlich um einen Ausreißer nach oben. Satte 4300 Lumen erzielt dieses Modell im Bildmodus „Dynamik“. Damit wird die Herstellerangabe um satte 1800 Lumen übertroffen. Das habe ich so bislang auch noch nicht erlebt. Mehrere Kontrollmessungen und ein komplett neuer Messaufbau bestätigen dieses Ergebnis. Allerdings sind die Farben stark grünstichig, so dass dieser Bildmodus allenfalls für Präsentationen genutzt werden sollte, wenn eine farbverbindliche Projektion nicht notwendig ist.
    was exakt an diesem Text ist dein Problem, Kai aus Kiel?
    SONY oder JVC-Händler?
    Gruss,

    het raetsken
  • Um wirklich vergleichbare Werte zu erhalten, hättest Du den Projektor mit LPE-Filter auch kalibrieren müssen.
    Zugegeben, es sind dem Filter Einstellwerte beigelegt, aber wenn Du den natürlich Modus dem
    LPE-Filter Modus gegenüber stellst und nicht "Äpfel mit Birnen" vergleichen willst, hätten beide Modi
    kalbriert werden müssen. So drängt sich evtl. dem ein oder anderen die Vermutung auf, das Du aus
    anderen, persönlichen Gründen nicht fair und absolut objektiv sein wolltest.
    Bei den beiden von Dir betreuten Leinwandherstellern geht das ja leider in die andere Richtung.
  • Moin

    da wir hier im Forum das Du als allgemein genutzte Anrede haben, ist eine Frage an 'Herrn xy' eine Spitze..
    'Der Herr badet gern lau' sagte mal Herbert Wehner über Willi Brandt - und das war auch nicht als schlichte Info zur Körperpflege des Kanzlers gedacht. 8)

    Inwieweit GL hier tendenziell berichtet oder gar den Büttel für bestimmte Firmen oder Vertriebe macht, kann ich nicht beurteilen.
    Bin mir aber recht sicher, das Mutti den viralen Aktivisten eines Vertriebs hier schon vom Platz gestellt hätte.
    Gruss,

    het raetsken
  • FoLLgoTT schrieb:

    Kai-G. schrieb:

    So drängt sich evtl. dem ein oder anderen die Vermutung auf, das Du aus
    anderen, persönlichen Gründen nicht fair und absolut objektiv sein wolltest.
    Wer die Szene ein bisschen kennt, macht sich bei Threads wie diesem hier grundsätzlich so seine Gedanken... ;)

    Ein bisschen weniger aufreißerisch hätte mit Sicherheit nicht geschadet ....
  • Augustiner schrieb:

    Ein bisschen weniger aufreißerisch hätte mit Sicherheit nicht geschadet ....

    Ach Quark - MEHR! :zwinkern:

    Der "Kai G" fällt doch öfters auf, der unterstellt ja auch anderen Mitglieder, "Fanboys" anderer Hersteller zu sein, nur weil sich das Mitglied positiv für einen Hersteller ausspricht.
    Dabei hat man wohl nur versehentlich übersehen, dass Messungen zu Grunde lagen....

    Kai G. ist wahrscheinlich ein Fan der Kalibriermischpoke oder so.
    Naja...wenn es zu bunt wird, gibt's den Button...
    Gruß, Richard
    eisammen.de
  • Ich finde es wirklich lobenswert das G.L. hier noch so viel Rückhalt geniesst.
    Das ist ja leider nicht mehr überall so.
    Das Beisammenforum ist auch die richtige Plattform für seine Tests.

    @Richard
    Kalibrieren für das bestmögliche Kinoerlebnis ist doch wohl selbstveraständlich.
    Ein Kalibrierfetischist bin ich allerdings nicht.............. :bier:
  • Was is denn nu, KK?

    Hättest du hier auch gerne etwas mehr Aufmerksamkeit?
    Filmrezensionen, Gerätetests, auch ne schöne Abhandlung über Fernkalibrierung wäre mal wieder fällig. :)

    Also jede Menge Möglichkeiten..
    Einfach mal ein paar schlaue Zeilen raushauen, und schon ham dich alle lieb..
    ..bis auf Ravenous, der macht sowas grundsätzlich nicht.. 8)

    Zumindest würde das mehr bringen als dein leicht verhaltenes Pieseln luvseitig..


    Oder ein neues Forum gründen- 'Alternative für Desillusionierte' wäre doch sicher griffig..
    Gruss,

    het raetsken
  • Kai-G. schrieb:

    Um wirklich vergleichbare Werte zu erhalten, hättest Du den Projektor mit LPE-Filter auch kalibrieren müssen.
    Der Projektor wurde doch mit dem LP-Filter kalibriert. Hast Du das überlesen? Vom Ergebnis ist sogar ein Messdiagramm im Test vorhanden.


    Zum Verständnis:
    Das insgesamt gut funktionierende Farbmanagement (CMS), das im Epson EH-TW9300W implementiert ist, ist auf das native Farbspektrum der Lampe abgestimmt. Hier funktionieren die Regelbereiche für Farbraum, Gamma, Farbtemperatur, Graustufenverlauf vorzüglich.
    Wird aber das Farbspektrum der Lampe "verändert", indem (wie in diesem Fall) das LP-Filter auf das Objektiv gesteckt wird, erfolgen die Änderungen per CMS nicht mehr linear. Siehe Test.
    Gruß
    George Lucas

    Mein HEIMKINO
    Lumière, 12 Plätze, 60 m³, Projektor: JVC DLA-NZ8, Leinwand: Screen Research ClearPix Ultimate Weiß, Lautsprecher: JBL 3678 (Front), KCS SR-10A (Surrounds/Top), KCS C -218-A THX (SUB), Receiver: Marantz SR7011, 4K-Player: Sony UBP-X800, Panasonic DP-UB824, Endstufen: 4x Crown XLS 402D, 1x Liker BST 930,

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  • Moin,

    Einen Filter die genannten Eigenschaften zuzuschreiben und diese mit einer generellen Werteempfehlung für einen Projektor zu koppeln macht mich persönlich sehr skeptisch.
    Der hier angeführte Test zeigt sehr nachvollziehbar und durchaus logisch die angedachten Problematiken auf. Er hinterfragt die Marketingaussage und zeigt auf, dass es nicht ganz so einfach ist, sich aber gewisse Vorteile realisieren lassen (mit einem gewissen Einsatz und Abstrichen an anderer Stelle).

    Wenn ich nun anderer Meinung wäre, gäbe es verschiedene Arten damit umzugehen. Die sachlichste wäre eine Gegendarstellung, am besten unterlegt mit einem eigenen, ebenso nachvollziehbaren Test.

    Kai-G. schrieb:

    So drängt sich evtl. dem ein oder anderen die Vermutung auf, das Du aus
    anderen, persönlichen Gründen nicht fair und absolut objektiv sein wolltest.
    Bei den beiden von Dir betreuten Leinwandherstellern geht das ja leider in die andere Richtung.
    Entschuldige, ich kenne sicherlich ganz viel von der Historie nicht, aber dieser Absatz lässt mich sehr hellhörig werden und ich muss dazu einfach meine Stimme erheben und ein paar Fragen stellen.

    Ist dieser Absatz "objektiv und fair"?
    Wie würde denn ein "absolut objektiv"er Test aussehen und kann es diesen überhaupt geben?
    Wieso der angedeutete und intransparente Vorwurf und nicht Klartext?
    Weshalb der Angang auf der persönlichen Ebene anstatt einer sachlichen Auseinandersetzung?

    Grüße
    Wawa
  • wawa schrieb:

    Moin,

    Einen Filter die genannten Eigenschaften zuzuschreiben und diese mit einer generellen Werteempfehlung für einen Projektor
    zu koppeln macht mich persönlich sehr skeptisch.
    Der hier...................

    Grüße
    Wawa


    Da stimme ich Dir zu. Es wird ja auch immer geprädigt, das man Einstellwerte einer Kalibrierung nicht auf
    andere Projektoren des gleichen Typs übertragen kann. Von daher kann man im Umkehrschluss ableiten,
    das die mitgelieferten Einstelldaten zum Filter nicht für jeden Projektor perfekt passen können.
    Es sind vermutlich Mittelwerte aus Kalibrierergebnissen mehrerer Projektoren.
    Wenn man aber kalibrieren kann, ist eine fürs Auge perfekte Einstellung sehr wohl möglich.
  • Ach... wie schön... nen Fred über "Filtertuning"... das hatten wir schon viele Jahre nicht mehr...

    Also damals (vor vielen Jahren) gab es mal einen "Projektortuner", der sich das Filtertuning auf die Fahne geschrieben hatte... und welch Zufall, es handelt es sich um die gleiche Person, wie jetzt auch. Seit einigen Jahren ist es aber ziemlich ruhig um ihn geworden. Jetzt scheint es wieder anzufangen.

    Ich sags ja: Im Laufe der Geschichte wiederholt sich alles wieder. :whistling: :cola:

    Sorry fürs OT. Ich bin schon wieder weg... Ich muß mir Popcorn besorgen...
    Es fing alles sooo harmlos an...
  • Hallo,

    ein Thread im Expertenboard zum Farbmanagement bei digitalen Projektionstechnologien wäre angebracht. Wie funktioniert das eigentlich technisch? Aufspalten des Lichtes mit einem Prisma, monochrome Bildgebung mit Mikrorozessoren, additive Überlagerung zu einem Farbbild? Ich könnte mir schon vorstellen, dass es da grundsätzliche Vor- und Nachteile verschiedener Filtetechnologien gibt - natives Spektrum der Lampe, Farbfilter vor dem Lightengine, Belichtungszeit der Chips, Ablenkung einzelner Pixel Farbfilter nach dem Objektiv. Wie funktioniert eigentlich die Konvergenzkorrektur auf Pixelebene?

    Beste Grüße
    rumpeli
    Besuch mich mal im Schrein oder im Bau Thread oder im Keller!

    Exodus 12:9 "Do not eat the meat raw or boiled in water, but roast it over a fire"
  • Hallo GeorgeLucas,

    bei der Gegenüberstellung der Messungen mit und ohne Korrektur fällt mir der verbogene Kurvenverlauf von rot/blau auf.

    Warum fällt rot/blau trotz deiner blau Korrektur um +10% bei 100IRE unterhalb 30IRE so stark ab? Wieviel Zeit hast du für die Korrektur investiert?

    Epson EH-TW9300 - Filter mit - ohne Korrektur.jpg
    HK 5x6m DLA-RS420 auf 16:9 Centerstage XD 290cm, AV-Receiver Pioneer SC-2024, 3x Follhank via DCX2496 an 3x STA1000D, DBA 4 KT18 via DEQ2496 an 2x P7000S.
  • DerRoland schrieb:

    Warum fällt rot/blau trotz deiner blau Korrektur um +10% bei 100IRE unterhalb 30IRE so stark ab? Wieviel Zeit hast du für die Korrektur investiert?
    Ich bin zwar nicht George, aber da kein Gamma-Equalizer eingesetzt wurde, anscheinend nicht sehr viel. Das hat er ja auch dazu geschrieben.
    Die Kurven sehen aus, als wenn Helligkeit zum Kalibrieren benutzt wurde (verringert). Wenn die Levels nicht stimmen, sieht Gamma sehr ähnlich aus und das Bild säuft ab. Jedenfalls kann ein optisches Filter wegen seiner Linearität Gamma nicht verbiegen. Der Grund muss in der Einstellung liegen. Von einer Kalibrierung kann man hier jedenfalls nicht sprechen. Aber es ging ja auch nur um die vorgegebenen Werte, die man laut Händler einfach nur eingeben soll. ;)

    rumpeli schrieb:

    ein Thread im Expertenboard zum Farbmanagement bei digitalen Projektionstechnologien wäre angebracht. Wie funktioniert das eigentlich technisch? Aufspalten des Lichtes mit einem Prisma, monochrome Bildgebung mit Mikrorozessoren, additive Überlagerung zu einem Farbbild? Ich könnte mir schon vorstellen, dass es da grundsätzliche Vor- und Nachteile verschiedener Filtetechnologien gibt - natives Spektrum der Lampe, Farbfilter vor dem Lightengine, Belichtungszeit der Chips, Ablenkung einzelner Pixel Farbfilter nach dem Objektiv.

    Da hier wahrscheinlich kein Projektorentwickler angemeldet sein wird, wird das wohl eher nicht passieren. Dieses Wissen geht weit über das hinaus, über das sich hier in der Regel unterhalten wird.

    Über digitales Farbmanagement kann man sich zwar einiges anlesen (3D-LUT, ICC, Rendering Intent usw.), aber wie die Implementierung im einzelnen aussieht, ist öffentlich nicht bekannt.


    Wie funktioniert eigentlich die Konvergenzkorrektur auf Pixelebene?


    Das ist im Grunde eine geometrische Verzerrung des Bildes auf den einzelnen Farbkanälen. Also nichts anderes als Warping, nur eben mit relativ schwacher Korrektur und nicht farbneutral. Mit einer pixelgenauen Wiedergabe hat das Bild nach der Korrektur jedenfalls nichts mehr zu tun. Aber das wird ohnehin überbewertet. Der Amplitudengang ist das, was zählt.
  • FoLLgoTT schrieb:

    Der Grund muss in der Einstellung liegen. Von einer Kalibrierung kann man hier jedenfalls nicht sprechen. Aber es ging ja auch nur um die vorgegebenen Werte, die man laut Händler einfach nur eingeben soll.
    Naja, ich habe im anderen Thread da auch schon etwas kritisiert.
    Wenn der Test nun auch mit dem Golden Sample mit 4300 Lumen gemachte wurde, dann hat der Test hier NULL Aussagekraft.
    Für mich ist das alles einfach nicht plausibel.
    Wie kann ein Beamer mir einer 250Watt Lampe 4300 Lumen bringen???
    Warum kostet der Filter 1840 Lumen?

    Hast du die Möglichkeit mal die Leistungsaufnahme des Beamer im Dynamikmodus zu testen George?
  • Nilsens schrieb:

    Wenn der Test nun auch mit dem Golden Sample mit 4300 Lumen gemachte wurde, dann hat der Test hier NULL Aussagekraft.
    Dem stimme ich zu. Die Aussagekraft ist aber selbst bei korrekter Kalibrierung und einem durchschnittlichen Exemplar gleich Null, weil einfach durch die Serienstreuung jedes Exemplar anders auf einen Filter reagiert.
  • FoLLgoTT schrieb:

    Das ist im Grunde eine geometrische Verzerrung des Bildes auf den einzelnen Farbkanälen. Also nichts anderes als Warping, nur eben mit relativ schwacher Korrektur und nicht farbneutral.
    :eek: Da geht also Auflösung verloren und es entsteht Moiree, genau wie bei der Keystone Verzerrung im Beamer? Das müsste man mit einem Moiree Testbild eingentlich sichtbar machen können.

    Beim Lampenwechsel eines JVC X30 sieht man einen Farbfilter im Eingang zum optischen Block, der farblich dem hier getestenen recht ähnlich sieht. Das ist aber nur einer von haufenweise verbauten Farbfiltern in Form von spiegeln, Prismen, Linsen und Chips. Diesen cine four home Artikel (:facepalm: was Mutti hier nicht alles für Wörter zensiert) zum Thema finde ich schon sehr lesenswert. Das Hersteller knowhow liegt doch vor allem in der Optimierung der optischen Qualität aller verwendeten Bauteile. Am Ende wird es ein Kompromiss aus Lichstleistung, Farbtreue, Kontrast, technischer und wirtschaftlicher Realisierbarkeit. Welche grundsätzlichen physikalischen Eigenschaften ein gefärbtes Glas oder Polymer gegenüber einem LCD Chip hat, dazu gibt es bestimmt noch weiterführende Informationen. In der Fotografie gibt es das doch schon länger und mit höheren Qualitätsanforderungen.

    Gruß
    rumpeli
    Besuch mich mal im Schrein oder im Bau Thread oder im Keller!

    Exodus 12:9 "Do not eat the meat raw or boiled in water, but roast it over a fire"
  • rumpeli schrieb:

    In der Fotografie gibt es das doch schon länger und mit höheren Qualitätsanforderungen.
    Glaube da wirfst du was durcheinander...
    In der Fotografie gibt es heute eigentlich nur noch ND-Filter (Grau Filter) und Polar-Filter.
    ND Filter machen im Grunde nur das Bild dunkler um bei viel Licht mit langen Verschlusszeiten arbeiten zu können und Polfilter machen halt ihren Job. Farbfilter gibt es heute eigentlich nur noch für Blitze.

    Gruß
    Nilsens
  • Verlaufsfilter sind in der Fotografie auch noch recht populär, um zu helle Himmel abzudunkeln. Sowas wird bei Kinoprojektoren teilweise auch für Edge Blending eingesetzt. Damit erspart man sich die digitale Schwarzwertanpassung (und die einhergehende Kontrasthalbierung).
  • George Lucas schrieb:

    und liegt deutlich unter den 50 %, die im Werbevideo genannt werden. Der ANSI-Kontrast (mit Filter) liegt sogar rund 60 % unter dem Wert
    ...also wird der Filter mit Falschaussagen beworben?

    starWars schrieb:

    Gruß und vielen Dank das ich wegen Euch 200,-€ gespart habe.
    UV Filter liegen bei "Foto Dose" für 3.- EUR am Ausgang in der Grabbelkiste.
    Der hier kostet nur mehr, weil er "LÜGENPRESSE!" ist.... :lol:
    Gruß, Richard
    eisammen.de
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