Rot gesehen?!

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Es gab jüngst eine interessante Sendung, die über die "Untauglichkeit" von Augenzeugen berichtete.

      Unser Gehirn hat den Drang, Bilder zu korrigieren, also "richtig" zu machen.
      Da gibt es interessante Abhandlungen im Bereich der "Wahrnehmungspsychologie" zu.

      Bottom Line ist eigentlich, dass Augenzeugen NICHTS taugen, weil die fast nie berichten, was sie gesehen haben, sondern was sie wahrgenommen haben (Riesenunterschied).

      So war bei dem einen Augenzeugen der Fahrer ein Mann im Schwarzen Mazda, bei dem anderen Augenzeuge war der Fahrer eine Frau im silbernen Passat (richtig).
      Im übrigen "korrigert" das Gehirn auch Verkettungen.

      Lasse ich einen Karton LAUTLOS(!) fallen, spiele aber ca. 1s vorher auf Geräusch des Runterfallens ab, wird das Gehirn Dir später weismachen, beides sei synchron passiert.
      Wahrnehmungen, die keinen Sinn machen, wird das Gehirn sogar regelrecht VERFÄLSCHEN, bis das Wahrgenommene für Dich einen Sinn ergibt.

      Diese Erkenntnisse haben schon länger dazu geführt, dass (z.B.) Gerichte sehr vorsichtig mit der Bewertung von Aussagen sog. "Augenzeugen" umgehen und i.d.R. eine Summe aus mehreren Augenzeugen bilden, mit dem Einfluss der "wahrscheinlichsten Version".

      Am besten ist daher heutzutage tatsächlich die Forensik. Ein forensischer Beweis macht daher jede Aussage eines Augenzeugen zunichte.
      Die "Forensik" hier bestand im Nachmessen des Bilder meinerseits mit Photoshop und der Bestätigung, dass in der Tat kein sichtbares Rot im Bild vorhanden ist.
      Meine eigenes "Augenzeugnis" ist daher völlig wertlos und dementspr. zu missachten.

      Das schlimme ist, dass immer mehr "Lebenslange" in den Gefängnissen (aufgrund von "Augenzeugen") heute (nach teils 30 Jahren) nach und nach freikommen, weil plötzlich forensische Beweise auftauchen, welche die (immer behauptete) Unschuld beweisen.

      Im Grunde müssten "Augenzeugen" vom Rechtssystem ab sofort und grundsätzlich als "hoch unsicher" eingestuft werden und beim Fehlen forensischer Beweise nur als "mögliches Indiz" behandelt werden.
      Ich selber habe im Gericht Augenzeugen erlebt, deren Aussagen faktisch(!) bedeuteten, dass diese durch Häuserwände gucken konnten...
      Gruß, Richard
      eisammen.de
    Abonnement verwalten