Messvergleich verschiedener Endstufen

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    • Messvergleich verschiedener Endstufen

      Hallo,

      auf der Suche nach einer Endstufe für meine Lautsprecher habe ich mir mal eine Audac EPA254 Endstufe bestellt, da sie ganz interessant aussah. Keine Lüfter und 4 Kanal in 1HE mit guter Leistung. Dann noch automatische Standby Schaltung und man kann die Eingänge auf Parallel stellen. Klang halt alles interessant.


      Als die Audac ankam machte sie haptisch einen ordentlichen Eindruck. Dann wollte ich mal den Frequenzgang messen und hab sie mit ca. 4,3Ohm Widerstand belastet und die Ausgangsspannung so gut es ging auf ca. 2,83V gestellt. Dann mal gemessen und war doch etwas ernüchtert.

      Weiterhin habe ich eine DIY Endstufe, welche aus 6 Stück UCD180 und 2 Stück SMPS400A180 Modulen besteht. Dann hab ich die mal ebenso gemessen und die Werte sind schon signifikant besser.

      Dann hab ich mal den Hochtöner der DeckenFollHank angeklemmt und man hörte die 10dB mehr Rauschen deutlich. Leider! Dann stellte sich auch noch heraus, dass die automatische Standby Schaltung recht schnell abschaltet. Wie empfindlich sie reagiert kann ich allerdings nicht beurteilen. Die Endstufe geht auf jeden Fall zurück.

      Nun habe ich noch eine STA-400D und eine the t.amp D4-500 bestellt und werde sie die Tage ebenso vermessen.

      Verwendet wurde eine RME Fireface UC Soundkarte



      Hier der FG der Endstufen und LoopBack (Man beachte die Skalierung)

      Alle FG.png


      Rauschen LoopBack

      LoopBack 50Hz Sinus Spektrum.png


      Rauschen EPA254

      Audac EPA254 2,87V bei 50Hz Sinus Spektrum.png


      Rauschen UCD180 DIY

      Hypex UCD180 DIY bei 2,82V und 50Hz Sinus Spektrum.png

      Verzerrungen LoopBack

      LoopBack.png



      Verzerrungen EPA254

      Audac EPA254 2,87V bei 50Hz Sinus.png



      Verzerrungen UCD180 DIY

      Hypex UCD180 DIY bei 2,82V und 50Hz Sinus.png




      Wenn Jemand Bock hat, kann er mir gern, nach Absprache, Endstufen schicken und ich vermesse sie unter gleichen Bedingungen.

      Belastungsmessungen mache ich aus insbesondere 2 Gründen nicht. Zum Einen habe ich keinen Lastwiderstand und zum Anderen ist mir das Risiko eines Defektes zu hoch.


      Gruß

      Hank

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von beckersounds ()

    • @Hank

      Die Audac EPA-254 hatte ich ja im DeckenFollHank Thread bereits 2mal erwähnt bzw. danach gefragt, da ich Sie recht interessant finde/fand.

      DeckenFollHank

      Wenn ich die Messungen richtig interpretiere, dann sieht der FG auf dem Screenshot schlimmer aus als er wohl ist (wg. Skalierung).

      Das Rauschen liegt da jedoch schon deutlich höher, wenn ich das richtig verstehe. Ist das auch subjektiv wahrnehmbar bzw. hörbar?

      Wie ist die Verzerrung zu interpretieren? Vorhanden ja, aber ausgeprägt?

      Grüße!
    • Hank schrieb:

      Belastungsmessungen mache ich aus insbesondere 2 Gründen nicht. Zum Einen habe ich keinen Lastwiderstand und zum Anderen ist mir das Risiko eines Defektes zu hoch.
      Hättest du besser mal mein Chassis noch etwas behalten...
      Besuch mich mal im Schrein oder im Bau Thread oder im Keller!

      Exodus 12:9 "Do not eat the meat raw or boiled in water, but roast it over a fire"
    • Falls es doch noch zur Leistungsmessung kommt wär ich ganz Ohr, habe mir vom Chinamann 2kw Lastwiderstände bestellt.
      20 Stück a 100 Watt mit 8 Ohm (nachgemessen zwischen 8,1 und 8,2 Ohm), 1€ pro Stück plus 1€ Versand pro Stück.

      Der genaue Vorgang zur Lastmessung ist mir allerdings nicht bekannt.
      Mit freundlichen Grüßen
    • Was könnte denn im schlimmsten Fall passieren?

      Ist der Vorgang in etwa so?

      An eine PA Endstufe 1000 Watt Lastwiderstand (8Ohm) pro Kanal ranhängen, Oszi parallel an der Ausgang.
      Per REW eine Sinuswelle generieren bspw. 1KHz und den Vorverstärker langsam hochdrehen bis die Sinuswelle im Oszi
      nicht mehr sauber ist. Kleines Stück zurückdrehen und die Spannung messen.


      Spannung / Widerstand = Strom
      Strom x Spannung = Abgegebene Leistung

      Muss die mit dem Multimeter gemessene Spannung noch umgerechnet werden? Oder ist das nur wenn man mit dem
      Oszi die Spannung ermittelt? Braucht man immer ein True-RMS-Messgerät?

      Ist es in etwa so richtig?
      Mit freundlichen Grüßen
    • Ich würde die Verzerrungen nicht mit einem Oszi messen, sondern mit Arta mich stückweise herantasten und immer mit dem Multimeter die Ausgangsspannung dabei prüfen. Ich habe aber schon genug Berichte im Internet gelesen, bei denen die Endstufe halt nicht das geschafft hat und sich in Rauch aufgelöst hat. Mir ist das bei einem UCD180 Modul auch schon Mal passiert. Allerdings bei 0,1Ohm Belastung und maximaler Ausgangsspannung. Das sprach für die Endstufenleistung, nur leider gegen die Schutzschaltung im Modul :D


      Gruß

      Hank
    • Ich würde die Ausgangsspannung mit einem TrueRMS Multimeter messen.
      Das ist viel genauer als ein Oszilloskop, welches meist nur 8bit hat.
      Die Verzerrungen kann man gut mit der Soundkarte und einem Spannungsteiler messen.
      Wenn man bei der Soundkarte den Eingangspegel kalibriert, kann man auch direkt die Spannung messen und die Leistung berechnen.

      Gruss
    • Caleb81 schrieb:

      Per REW eine Sinuswelle generieren bspw. 1KHz und den Vorverstärker langsam hochdrehen bis die Sinuswelle im Oszi
      nicht mehr sauber ist. Kleines Stück zurückdrehen und die Spannung messen.


      Genau so würde ich das auch machen wollen. Natürlich mit passenden Lastwiderständen für die die Endstufe auch ausgelegt ist.
      Nur seperat auch noch noch bei 20Hz und 20kHz messen. Das Ergebnis an dem Punkt unmittelbar an dem die Kurve im Oszi unsauber wird, zeigt die Leistung bei ungefähr 0,5% THD.
      Wichtig dabei ist noch beide Kanäle gleichzeitig zu messen und die Temparatur der Widerstände im Auge zu behalten (20°C), ggf. kühlen.
      Die TrueRMS Geräte haben meistens einen begrenzten Frequenzumfang, was die Effektivspannung betrifft, ich glaube bis 1kHz, ab dem die Meßwerte ungenau werden.

      Gruß
      Junior
    • Caleb81 schrieb:

      damit müsste ich die Spannung auch nicht umrechnen oder?
      Genau, das muss man aber auch nicht mit einem normalen Multimeter solange das Signal noch unverzerrt ist.


      Junior schrieb:

      Die TrueRMS Geräte haben meistens einen begrenzten Frequenzumfang, was die Effektivspannung betrifft, ich glaube bis 1kHz, ab dem die Meßwerte ungenau werden.
      Stimmt, je nach Messgerät ist der Frequenzgang verschieden. Bis 1kHz sollte jedes Gerät schaffen, die besseren sind bis 100kHz spezifiziert. :)

      Junior schrieb:

      Das Ergebnis an dem Punkt unmittelbar an dem die Kurve im Oszi unsauber wird, zeigt die Leistung bei ungefähr 0,5% THD.
      Wenn man es am Oszi sieht, hat man garantiert mehr Verzerrungen als 0,5%...

      Wenn die Endstufe eine Clipinganzeige hat, kann man auch sehr gut darauf schauen und die Spannung mit dem Multimeter messen.

      Gruss
    • hayatepilot schrieb:

      Wenn man es am Oszi sieht, hat man garantiert mehr Verzerrungen als 0,5%...

      Ja, das war mißverständlich formuliert. Das muß eigentlich heißen VOR dem Punkt, an dem die Verzerrung sichtbar wird.

      Es gibt dazu übrigens ein Video-Workshop mit dem Burosch NF Audioanalyzer auf dem Youtube Kanal eines alten Bekannten in der Szene, der Hollywood nach Hause bringt. ;)


      Gruß
      Junior
    • Braz, lange musstest Du nicht warten. Aber ich glaube es wird Dich, so wie mich auch, enttäuschen, aber sieh selbst ;)






      So, nun die Thomann t.amp D4-500 und die Monacor STA-400D.


      Hier der FG der Endstufen und LoopBack (Man beachte die Skalierung)

      Alle FG-2.png



      Rauschen D4-500

      t.amp D4-500 2,81V bei 50Hz Sinus Spektrum.png


      Rauschen STA-400D

      Monacor STA-400D 2,81V bei 50Hz Sinus Spektrum.png



      Verzerrungen D4-500

      t.amp D4-500 2,81V bei 50Hz Sinus.png



      Verzerrungen STA-400D

      Monacor STA-400D 2,81V bei 50Hz Sinus.png




      Ich versuche mal eine Interpretation:


      Die Audac und Thomann rauschen deutlich mehr als die STA-400.

      Die STA-400D und die UCD180 DIY nehmen sich nicht viel. Besonders fällt das beim FG auf, der ist quasi deckungsgleich. Einzig K3 reißt positiv bei der UCD180DIY positiv raus. Ich habe die Messungen mehrfach wiederholt und es war reproduzierbar. Woran das liegt, vermag ich momentan nicht zu beurteilen. Ich würde das aber auch nicht überbewerten.

      Der FG der Thomann ist von allen Kandidaten der schlechteste.

      Die Monacor und UCD180 DIY rauschen am wenigsten, die Audac am meisten, wobei die Thomann sehr dicht an der Audac ist.

      Die Lüfter der Thomann gingen nicht an, so dass ich zu der Lautstärke nix sagen kann. Die Lüfter der Monacor gingen an, aber sind fast unhörbar. Ob die im Betrieb lauter werden, kann ich nicht sagen, gehe aber davon aus.

      Für mich hat sich der Aufwand auf jeden Fall gelohnt und hilft mir bei meiner Entscheidung.


      Mein Angebot steht, wenn Jemand ne Endstufe schickt, vermesse ich die auch gern, so wie ich diese vermessen habe.


      Gruß

      Hank


      P.S. Wollen wir die Diskussion zur Leistungsmessung in einen gesonderten Thread auslagern? Kann das ggf ein Moderator übernehmen?
    • das ging ja flott mit der Antwort.
      Vielen Dank für deine Mühe.

      Ja, wie man sieht machen die Monacor einen guten Job.
      Die D4 geht gar nicht, und auch alleine im Bassbereich würde ich mir das noch mal überlegen.

      Die Lüfter der D4 sollen bei höheren Belastungen lt Aussagen laut pfeiffen. Da haben wohl einige Besitzer Änderungen vorgenommen.
      Gruß, Gerhard

      "It´s my way or highway!"
    • Hank schrieb:

      Hallo braz,

      nein, habe ich nicht gemacht. Dazu bräuchte ich wenigstens die Lastwiderstände. Aber mich interessiert das nur zweitrangig. Wenn es bei 1 Watt schon schlechter ist, dann interessiert mich die Endstufe nicht mehr wirklich.


      Gruß

      Hank, der wohl wieder auf DIY mit Hypex gehen wird
      :D das kann ich gut verstehen. Die Lastwiderstände sind nicht ganz soo preiswert und da geht schon Mal der eine oder andere Hops.

      Das mit den Hypex Modulen ist eine gute Idee!
      Gruß, Gerhard

      "It´s my way or highway!"
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