La La Land

    • Blu-ray

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    • La La Land

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      Film: Bereits im Jahr 2015 machte Regisseur Damien Chazelles mit seinem Musik-Drama "Whiplash" auf sich aufmerksam. In gleich drei Kategorien konnte der vielbeachtete Film des Newcomers einen Oscar gewinnen ("Bester Nebendarsteller", "Bester Schnitt" und "Bester Ton"). Zwei Jahre später gelingt es Chazelles den Erfolg mit dem Musical-Drama "La La Land" noch einmal zu übertreffen. Neben sieben Golden Globes gewann "La La Land" auch sechs Oscars ("Beste Regie", "Beste Hauptdarstellerin", "Beste Kamera", "Bestes Szenebild", "Bester Song" und "Beste Filmmusik"). Den Oscar für den "Besten Film" verlor der Film aufgrund einer mit viel Aufmerksamkeit bedachten Verwechslung nach wenigen Minuten an "Moonlight".

      Inhaltlich geht es um zwei junge aufstrebende Künstler. Mia (Emma Stone) träumt von einer großen Karriere als Schauspielerin, der charismatische Sebastian (Ryan Gosling) versucht seinen Weg als Jazz-Pianist zu gehen. Beide verlieben sich ineinander, doch das harte Showgeschäft bringt verschiedene Probleme für die Beziehung mit sich...

      Die Parallelen von "Whiplash" und "La La Land" hören bereits bei ihrem musikalischen Hintergrund auf. "La La Land" ist ein Musical, dass klassische und moderne Elemente des Musicals vereint und diese mit ein wenig Jazz und einem Hauch Bollywood anreichert. In einigen Passagen kann man "La La Land" als eine Art Hommage an die früheren Musicals der fünfziger und sechziger Jahre sehen. Manchmal überlegt man ein wenig, im welchem Jahrzehnt der Film eigentlich spielt. Im Vergleich zu "Whiplash" fährt Damien Chazelles in "La La Land" auch deutlich die Intensität zurück. Trotz einiger Probleme und Krisen ist "La La Land" ein Gutelaune-Film im farbenfrohen Gewand. Das Musical startet auch gleich zum Anfang mit einer schwungvollen Musiknummer ("Another Day of Sun") und einer Massentanzszene auf dem Highway durch. Nur wenige Minuten später singen und tanzen vier Girls in knallig bunten Kleider zu "Someone in the Crowd". Nach diesen temporeichen und sehr schön choreographierten Nummern lässt sich der Musical-Character des Films nicht mehr leugnen. Im weiteren Verlauf geht es in musikalischer Hinsicht etwas zurückhaltender und punktueller zu Werke. Zwischen den einzelnen Musik- und Tanzszenen reihen sich auch immer wieder längere Dialogszenen ein. Die Story selbst ist nicht sonderlich innovativ oder spektakulär, aber durchaus unterhaltsam und nicht zu überzuckert. Dazu gefallen die nachdenklichen Zwischentöne. Das liegt natürlich auch an den beiden guten Hauptdarstellern und deren Chemie. "La La Land" ist nach "Crazy, Stupid, Love" und "Gangster Squad" bereits der dritte Film in dem Ryan Gosling und Emma Stone ein Liebespaar spielen. Emma Stone ist für ihre Rolle als Mia mit dem Oscar als "Beste Hauptdarstellerin" ausgezeichnet worden, für Ryan Gosling reichte es für eine Nominierung. Neben ihre darstellerischen Performance wissen beide auch in tänzerischer Hinsicht zu gefallen. Die musikalischen Darbietungen sind solide, bei der Ballade "The Fools Who Dream" kann Emma Stone sogar richtig überzeugen. Für weibliche Fans von Ryan Gosling wird dessen Gesangsstimme vielleicht ein wenig ungewöhnlich wirken.

      In handwerklicher und visueller Hinsicht ist "La La Land" ein kleines Meisterwerk, sowohl die Szene-Bilder als auch die Choreografien sind wunderschön in Szene gesetzt und eindrucksvoll geschnitten. Die teilweise farbenfrohen Nummern erinnern hier und da ein wenig an Bollywood-Filme, haben dann hier aber doch eine ernsthaftere und weniger überdrehte Note. Im Kontrast zu den bunten Tanznummern stehen die eher jazzlastigen Elemente. Diese zeichnen sich mehr durch eine typische Jazz Club-Atmosphäre aus.

      Ob einem der Film gefällt oder nicht hängt sicherlich von verschiedenen Komponenten ab. Wenn man mit Musicals grundsätzlich Probleme hat, dann wird auch "La La Land" hier sicherlich keine Ausnahme machen. Dann hängt natürlich noch viel von der Art der Musik ab. "La La Land" bietet schwungvolle Nummern zum mitsummen, die auch im Gedächtnis bleiben. Andere Musikstücke haben dagegen eine eher jazzlastige Ausrichtung, zumeist in Richtung Swing Jazz. Nimmt man die heute allgemein geringe Popularität dieser Musikrichtung zu Grunde, könnten diese Musikstücke vielleicht nicht überall den Geschmack treffen.

      Bild: Heimkinos mit breiten Leinwänden kommen hier voll auf ihre Kosten, den der Film wurde im 2.55:1 Format gedreht. Ein leichtes Filmkorn sorgt zusätzlich für einen klassischen Look und so erinnert der Film manchmal an die klassischen Musicals früherer Tage. Losgelöst vom Look und den Formaten bietet die Blu-ray über weite Strecken eine sehr gute Bildqualität. Bis auf wenige Ausnahmen bewegt sich die Bildschärfe auf einem exzellenten Niveau. Gleiches gilt für die Darstellung von Details und feinen Texturen. Die farbenfrohen Settings und Kostüme werden in lebendigen und natürlichen Farben dargestellt. Die Kontraste sind ebenfalls stets gut ausgewogen. So sind die weniger farbenfrohen Szenen in dunklen Jazzschuppen ebenfalls atmosphärisch gut eingefangen.

      Ton: Die Blu-ray ist jeweils mit einer deutschen und einer englischen Dolby Atmos Tonspur ausgestattet. Beide Tonspuren hinterlassen in technischer Hinsicht ein ähnlich gefälligen Eindruck. Das Original wirkt aber natürlich wie üblich authentischer. Herzstück des Films sind die unterschiedlichen Musiknummern. Diese werden jeweils mit der notwendigen Präsenz und Dynamik dargestellt. Auch in atmosphärischer Hinsicht wissen beide Tracks zu gefallen. Die Musiknummern entfalten sich in abwechslungsreicher Manier im gesamten Klangfeld und fangen die Stimmung und das Drumherum bestens ein. Auch außerhalb der Musikstücke sorgen Umgebungsgeräusche für reichlich Abwechslung. Die Dialoge sind genauso wie der Gesang jederzeit klar und bestens verständlich.

      Fazit: 14 Oscarnominierungen sind vielleicht ein wenig übertrieben, genauso wie der anfängliche Hype um den Film. Dennoch weist Damien Chazelles zweite filmische Liebeserklärung an die Musik meisterliche Züge auf. Unabhängig vom Musikgeschmack ist der Film wunderschön fotografiert und choreographiert. Der musikalische Charakter ist neben Jazz-Elementen von schwungvollen Musiknummern geprägt die im Gedächtnis bleiben. "La La Land" verbindet moderne und klassische Elemente des Musicals und wird vielerorts als Hommage an die Klassiker des Genres gesehen. Von daher werden hier wohl vor allem Musical-Liebhaber und vielleicht auch Jazz-Nostalgiker mal mehr oder weniger auf ihre Kosten kommen. Mir haben Film und Musik gefallen.

      Film: 8,5/10 (IMDb 8,3/10)
      Bild: 9/10
      Ton: 9/10
    • Aloha!

      Dieser Singsang bzw. Musicals sind nicht unbedingt mein Ding, trotzdem fand ich vor allem die Kameraführung und das Bild recht gut. Dass viele Schauspieler auch singen können, ist für mich immer ein wenig erstaunlich. Gosling ist mir in dieser Rolle irgendwie zu weich, aber das mögen viele Frauen ja so. Stone finde ich ebenso nicht überragend, da ich sie in dieser Rolle u. a. wenig reizend finde. Das Ende gefiel mir ganz gut, ich hatte Schlimmeres befürchtet.

      Dass so eine Art Film direkt für den Oscar nominiert wurde, halte ich für durchschaubar wie unangemessen, aber es erscheint vielen wohl mutig, ein Musical zu verfilmen. Dazu dann ein paar bekannte Schauspieler und schon ...

      Mit Whiplash hat der Film allerdings kaum etwas gemein – abgesehen von einer kleinen Rolle von J. K. Simmons.

      Film: 3+
      Ton: 2
      Bild: 2+
      Gruß Mickey

      Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)
    • MickeyKnox schrieb:



      Dass so eine Art Film direkt für den Oscar nominiert wurde, halte ich für durchschaubar wie unangemessen, aber es erscheint vielen wohl mutig, ein Musical zu verfilmen. Dazu dann ein paar bekannte Schauspieler und schon ...
      Ich denke der entscheidende Punkt für die Oscar-Positionierung ist der Hommage-Charakter. Sehr viele der Tanzszenen sind sehr stark an alte klassische Musicals mit Fred Astaire und Gene Kelly angelehnt. Wenn man die Szenen nebeneinander legt unterscheiden sich nur Schauspieler und Kleidung. Und Hollywood liebt die klassische Musicals.
    • Es ist zwar durchaus eine nette Geschichte und sicherlich ist auch der Hommagecharakter da, aber letztendlich ist er doch irgendwie etwas flach.

      Selbst als eingefleischter Musicalfreund bin ich der Meinung, daß man ihn mal gesehen haben sollte, aber man muß ihn nicht kaufen und auch nicht dringend nochmal schauen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, woran das wohl liegen mag. Ich vermute aber, daß es halt eben nur wie ein Abklatsch wirkt. Viele der alten Musicalklassiker leben von den wirklich herausragenden Choreographen und Darstellern. Jeder hatte seinen ganz persönlichen Stil, in dem er als etwas besonderes wirkte. Sei das nun Astaires Balance, Elegance und Standardtanz von Top Hat bis Royal Wedding oder Gene Kellys athletisch Kraft und Jungenhaftigkeit in seinen Klassikern wie Singin' In The Rain, aber auch in Invitation To The Dance zeigt er trotz der unterschiedlichsten Stile, seinen sehr eigenen und ganz persönlichen. Das alles gelingt dem La La Land leider nicht.

      Das letzte wirkliche Musical mit entsprechender Eigenständigkeit war IMHO Chicago, was zum einen an der Choreographie von Bob Fosse und dem beeindruckenden Talent von Zeta-Jones lag.

      just my 2 cents
      grüße
      peterle

      ---

      "I feel sorry for people who don't drink. When they wake up in the morning, that's as good as they're going to feel all day."
    • ..aus meiner Sicht gibt es keinen plausbiblen Grund, mitten in einem Film plötzlich das Singen anzufangen..
      Versaut mir schon in Teilen den Tim Burton, bei allem von DISNEY muss man höllisch aufpassen - und auch wenn ichRyan Gosling gut finde, werde ich ihn mir hier nicht gönnen können- das ist bei mir in etwa vergleichbar mit dem 'Sporti's#-Reflex am Autoradio..- ich schalte schneller weg, als die loslegen können..

      Eine mir unbegreifliche Ausdrucksform von Kunst.. (Musical, nicht die Sportfreunde- die kann ich mir erklären, das ist keine Kunst :biggrin: )
      Gruss,

      het raetsken
    • peterle schrieb:

      Es ist zwar durchaus eine nette Geschichte und sicherlich ist auch der Hommagecharakter da, aber letztendlich ist er doch irgendwie etwas flach.

      Das letzte wirkliche Musical mit entsprechender Eigenständigkeit war IMHO Chicago, was zum einen an der Choreographie von Bob Fosse und dem beeindruckenden Talent von Zeta-Jones lag.
      In beiden Punkten bin ich Deiner Meinung.

      Die Rahmenhandlung von "La La Land" ist nicht wirklich spektakulär, bei Musicals bin ich aber in inhaltlicher Hinsicht immer etwas gnädiger, wenn mir die anderen Sachen gefallen.

      Wirklich eigentständig ist "La La Land" nicht, wenn mal von der Kombi Alt-Neu absieht. Aber ich habe irgendwo ein paar vergleichende Zusammenschnitte gesehen und es war schon erschreckend, wie oft hier die Klassiker 1:1 kopiert wurden. Ist mir damals im Kino noch gar nicht so aufgefallen.

      kinodehemm schrieb:

      ..aus meiner Sicht gibt es keinen plausbiblen Grund, mitten in einem Film plötzlich das Singen anzufangen..
      Versaut mir schon in Teilen den Tim Burton, bei allem von DISNEY muss man höllisch aufpassen - und auch wenn ichRyan Gosling gut finde, werde ich ihn mir hier nicht gönnen können- das ist bei mir in etwa vergleichbar mit dem 'Sporti's#-Reflex am Autoradio..- ich schalte schneller weg, als die loslegen können..

      Eine mir unbegreifliche Ausdrucksform von Kunst.. (Musical, nicht die Sportfreunde- die kann ich mir erklären, das ist keine Kunst :biggrin: )
      Wir hatten glaube ich schon einmal zur Kinofassung unsere unterschiedlichen Vorlieben zum Ausdruck gebracht. Ich empfinde das Zusammenspiel von Gesang, Musikinstrumenten und Schaupiel als eine höchstunterhaltsame und entspannende Form der Kunst und liebe deswegen Opern, Musicals und Musicalfilme. Disney-Filme wie "Frozen" oder "Vaiana" muss ich aber auch immer alleine schauen, weil meine Frau den Gesang ebenfalls nicht ertragen kann und wie Du kein Vertsändis dafür hat, dass in solch einem Film gesungen wird. Und "La La Land" fand Sie schrecklich - Note 6.

      Gruß
      Finch
    • peterle schrieb:

      Disney-Filme wie "Frozen" oder "Vaiana" muss ich aber auch immer alleine schauen, weil meine Frau den Gesang ebenfalls nicht ertragen kann und wie Du kein Vertsändis dafür hat, dass in solch einem Film gesungen wird. Und "La La Land" fand Sie schrecklich - Note 6.
      lieben Gruss an die Herzdame, unbekannterweise.. 8)

      ..andere mögen keine Farbfilter, Wackelkameras oder super-slow motion, bei mir isset der Jesang..
      Gruss,

      het raetsken
    • Finch schrieb:

      Disney-Filme wie "Frozen" oder "Vaiana" muss ich aber auch immer alleine schauen, weil meine Frau den Gesang ebenfalls nicht ertragen kann und wie Du kein Vertsändis dafür hat, dass in solch einem Film gesungen wird. Und "La La Land" fand Sie schrecklich - Note 6.
      Da liegen doch tatsächlich mal die Geschmäcker aus einander (wenn auch die unserer Frauen). Meine Frau fand den Film sehr gut, was vielleicht auch ein wenig daran liegt, das mir eine gewisse Ähnlichkeit mit Ryan Gosling nachgesagt wird :)

      @Raven: Der Anfang war auch für mich recht schwierig, aber der Film wird besser und besser...
    • kinodehemm schrieb:

      peterle schrieb:

      Disney-Filme wie "Frozen" oder "Vaiana" muss ich aber auch immer alleine schauen, weil meine Frau den Gesang ebenfalls nicht ertragen kann und wie Du kein Vertsändis dafür hat, dass in solch einem Film gesungen wird. Und "La La Land" fand Sie schrecklich - Note 6.
      lieben Gruss an die Herzdame, unbekannterweise.. 8)
      ..andere mögen keine Farbfilter, Wackelkameras oder super-slow motion, bei mir isset der Jesang..
      Wenn ich Finchs Frau mal treffe, werde ich sie gerne von Dir grüßen.
      Ob Finch es begeistert aufnehmen wird, wenn ich sie zu meiner Herzensdame machen werde, will ich hier massiv bezweiflen. :cool: ;)
      grüße
      peterle

      ---

      "I feel sorry for people who don't drink. When they wake up in the morning, that's as good as they're going to feel all day."
    • Aloha!

      Bei mir ist das wie oben schon angedeutet auch so eine Sache. Ich mochte schon Musicals bisher nie im Theater, dieses Gesinge ist auch nicht meins und zieht den Rest dann herunter, wobei ich versucht habe, mich davon möglichst wenig beeinflussen zu lassen.

      Allerdings kam ich nun drauf (las das oben nur tw.), dass Emma Stone für diesen Film als "Beste Hauptdarstellerin" ausgezeichnet wurde, also, da kann ich nicht zustimmen. Auch tänzerisch war das nun keineswegs überragend, schauspielerisch meines Erachtens auch nicht, dafür ist der Film auch viel zu seicht.
      Gruß Mickey

      Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)
    • Moin,

      Kinodehemm: "..aus meiner Sicht gibt es keinen plausbiblen Grund, mitten in einem Film plötzlich das Singen anzufangen.."

      Genauso sehe ich das auch. Bei Sweeney Todd z.B. hat mich das drastisch genervt. Ich habe immer nur gedacht: Hör endlich auf zu plärren und fang an zu metzeln.

      Mamma Mia ist auch so ein Fall. Den mußte ich mir von meiner Frau aufnötigen lassen. Was will ich Brosnan ABBA Songs trällern hören? Obwohl er eine sehr beherzte Stimme hat, muß ich sagen.

      Aus diesem Grunde jedenfalls werde ich mir LaLaLand niemals ansehen. So gut gelaunt könnte ich initial niemals sein, um das auf Filmlänge durchzuhalten.

      Gruß
    • LA LA LAND

      Film: 8,5/10 Punkte
      Sebastian Wilder (Ryan Gosling) hat seinen Jazz Club verloren, weil er sich von einer zwielichten Gestalt betrügen ließ. Ganz unten angekommen lernt er die Schauspielerin Mia kennen, die tagsüber in einem Coffee-Shop auf dem Gelände eines Filmstudios arbeitet und anschließend von Casting zu Casting tingelt. Ihren Traum von einem Solo-Theaterstück erfüllt sich Mia zwar, aber die Einnahmen reichen nicht einmal aus, um die Theatermiete zu bezahlen. Gleichzeitig erhält Sebastian die Möglichkeit, in einer erfolgreichen Band zu spielen. Was aber das Ende seines Traums von einem neuen Jazz-Club bedeuten würde...

      Bereits die Anfangsszene auf der Brücke zeigt eindrucksvoll, was den Zuschauer in LA LA LAND erwartet: Grandios und teilweise auch klassisch inszenierte Tanznummern, die nur so vor Witz und Klasse sprühen. Neben wenigen Free-Jazz-Klängen gelingt es Regisseur Damien Chazelle, moderne Elemente in den Old-Time-Jazz einzubinden, um auch eine jüngere Generation für diese Musikrichtung zu begeistern. Aber genau daran kränkelt der Film dann ein wenig. Alles hört sich irgendwie beliebig an, stimmgewaltige Darsteller fehlen. Schlimmer noch, die Geschichte selbst bietet kaum etwas Neues. Eine schon mehrfach gesehene Liebesgeschichte, mit vorhersehbaren Wendungen heben den ganzen Film kaum aus der Durchschnittlichkeit heraus. Filme wie "West Side Story", "Mama Mia", "Grease" oder auch neuere Werke wie "Chicago" bieten so viel Eigenes, da kommt "La La Land" nicht annähernd heran, wenn ich von der hervorragend inszenierten Anfangsszene einmal absehe.
      Das soll die guten Darstellerleistungen von Ryan Gosling und Emma Stone nicht schmälern. In keiner Weise! Allein die grandiose Klavier-Performance von Ryan Gosling, der einen eigenen Klavierlehrer für diesen Film hatte, hat mich begeistert. Seine etwas rauchige Stimme ist hingegen Geschmacksache. Mir fehlte da manchmal etwas, was wirklich große Sänger ausmacht. Leben. Emma Stone ist ebenso top besetzt für die Rolle als unscheinbare Schauspielerin, die sich auf ihren Castings über gelangweilte Produzenten ärgert, die nebenbei telefonieren, sich Essen bringen lassen oder andere Dinge bevorzugen, als ihr beim Vorsprechen die nötige Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Doch auch ihr fehlt es an einer kraftvollen Stimme, wie sie beispielweise Catherine Zeta Jones (Chicago) besitzt, um das Publikum vorbehaltlos mitzureißen.

      Dass dieser Film letztendlich doch diverse Preise abräumte, lag mit Sicherheit auch daran, dass es im Genre Musical dieses Jahr keine nennenswerte Konkurrenz gab. So ist "La La Land" letztendlich ein routiniert inszeniertes Musical, das sich vor allem in den Tanznummern von alten Musicals bediente. Teilweise sehen die Szenen doch verblüffend ähnlich aus.
      Insgesamt gefiel mir "La La Land" beim zweiten Mal ansehen deutlich besser, weil die Erwartungshaltung nach der leichten Enttäuschung im Kino (ob des Hypes) beträchtlich geringer war. Obendrein finde ich die Musikstücke inzwischen ganz hörbar, so dass ich sie auch mal als Hintergrundmusik laufen lasse.

      Bild: 8/10 Punkte
      Der rauschfreie Cinemascope-Transfer besitzt ein Seitenverhältnis von 2,55:1. Die Bilder erstrahlen in herrlich frischen und kräftigen Farben. Die gute Schärfe und der steile Kontrast sorgen dafür, dass auch dunkle Szenen überwiegend ordentlich durchgezeichnet sind.

      Ton: 7/10 Punkte
      Im Gegensatz zum DCP (Kinofassung) finde ich den Ton auf der Blu-ray leicht komprimiert. Das Schlagzeug auf der "Dolby Atmos"-Abmischung klingt nicht so authentisch wie im Kino. Leider kommen auch die Top-Lautsprecher nur selten zur Geltung, in dem dort nur ab und an Musikinstrumente zu hören sind. Die Stimmen sind hingegen gut zu verstehen.

      Fazit:
      "La La Land" ist ein routiniert inszeniertes und preisgekröntes Musical mit tollem Cast, das aber an einer beliebig erscheinenden Handlung und seinen nicht besonders stimmgewaltigen Hauptdarstellern leidet. Trotzdem dürften viele Musical-Freunde auf ihre Kosten kommen.


      Gruß
      George Lucas

      Mein HEIMKINO
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    • La La Land...
      der Film hat mich als Musical (?) überhaupt nicht erreicht ...Was war das ? Story (?) ja gab es,aber die war irgendwie nichts dolles.Diese >Tanzeinlagen in Zeitlupe< sorry aber der Lambi von Lets Dance hätte die ins Nirvana geschickt.
      Das war gar nichts,verglichen mit z.Bsp. Moulin Rouge null Chance.
      Bildtechnisch - war ok,ich mag kein Filmkorn.Dafür Farbtechnisch ordentlich.
      Ton - wozu braucht man Dolby Atmos ? ansonsten war es ok.

      Bild 7
      Ton 6
      Story 3
    • Ich war ja nach den teils doch recht negativen Kritiken hier etwas abgeschreckt, den Film zu schauen, gestern war es dann aber doch mal soweit.
      Was soll ich sagen.. Mir hat der Film ausgesprochen gut gefallen. Am Anfang wirken Gesangseinlagen für mich auch immer etwas befremdlich. Man braucht durchaus etwas, bin man sich in den Stil des Film hineingefunden hat. Im Vergleich zu manch einem "Zuckerguss-Musical" geht La La Land aber wie finde sowohl recht sparsam mit den Songs um, und zum anderen wirken sie auf mich - größtenteils - nicht kitschig. Dafür aber unglaublich authentisch.

      Finch schrieb:

      In handwerklicher und visueller Hinsicht ist "La La Land" ein kleines Meisterwerk, sowohl die Szene-Bilder als auch die Choreografien sind wunderschön in Szene gesetzt und eindrucksvoll geschnitten.
      Ich wundere mich ein wenig, das hierüber nicht mehr gesprochen wird. Das Beeindruckende ist für mich sogar nicht mal, wie die Szenen geschnitten sind (auch das ist toll gemacht), sondern noch viel mehr, wie sie nicht geschnitten sind. Gerade während der Songs/Tanzeinlagen gibt es so wie ich das beim ersten Sehen verfolgen konnte praktisch überhaupt keine Schnitte! Ich finde solche Szenen immer extrem beeindruckend, mal ganz unabhängig davon, ob mir jetzt der Song oder die Performance gefällt. Aber so eine Nummer in einem Rutsch mit nur einer Kamera (die dabei noch wunderschön geführt wird) durchzudrehen - da ziehe ich meinen Hut vor Schauspielern, Kameramann, Regie etc.
      In der Regel wird ja bei Dreharbeiten im Sekundenbereich gespielt und geschnitten. Sicherlich auch meist sinnvoll und passend. Bei La La Land fand aber gerade das Abweichen hiervon sehr erfrischend und einfach künstlerisch authentisch. In älteren Musicals wurde das ja wohl teilweise auch schon so gemacht, hier ist es mir aber besonders positiv ins Auge gesprungen. Meinen Mitschauern ist das nicht weiter aufgefallen. Falls ihr ihn euch nochmal anseht, achtet mal drauf, ist wie ich finde wirklich der Hammer.

      George Lucas schrieb:

      Allein die grandiose Klavier-Performance von Ryan Gosling, der einen eigenen Klavierlehrer für diesen Film hatte, hat mich begeistert.
      Da stimme ich voll zu. Da ich selbst Pianist bin und zumindest einen kleineren Teil meines Lebensunterhaltes damit verdiene, stößt mir in vielen Filmen oft sauer auf, wie sehr man den Schauspielern anmerkt, dass sie ein Instrument überhaupt nicht spielen können. Da wird dann gerne mit Einstellungen kaschiert, die die Hände nicht zeigen, aber meist reicht auch das nicht, um es nicht schon an der Gesamtbewegung des Körpers zu merken.
      Ich weiß nicht, inwiefern das dann wirklich alles echt war, was Gosling gespielt hat, aber zumindest wirkte es auf mich so. Toll.

      Auch von der eigentlichen Story war ich eigentlich sehr angetan. Was natürlich auch daran liegen kann, dass mir diese Musikerthematik "Lebe deinen Traum" durchaus nicht fern ist. Auch wenn Musicals ja in der Regel nicht sonderlich komplex sind, die Charaktere hatten ihre Szenen und gingen dann auch sehr in die Tiefe. Alles in allem blieb ein Film zurück, der mich sehr berührt hat und handwerkliche Künste zeigt, die man selten sieht. Für mich einer der besten Filme des Jahres, Oscars verdient.

      Ich kann aber auch gut verstehen, wenn das nicht jedermanns Sache ist. Mit Mamma Mia & Co. kann ich zum Beispiel dann gar nicht viel anfangen, das ist mir alles zu kitschig.

      Ravenous schrieb:

      Ich habe es neulich im Flugzeug probiert. In Ermangelung einer großen Leinwand mußte der Film mich also inhaltlich überzeugen.

      Ist nicht gelungen - habe kurz nach der ersten Gesangseinlage abgebrochen. War nicht auszuhalten.
      Wäre mir vielleicht ähnlich gegangen. :biggrin: Definitiv kein Film fürs Flugzeug.

      Film: 9,5/10
      Bild: 9/10
      Ton: 8/10 (dt. Atmos Tonspur)
      JVC X35 auf 3m Multiformat-Tension, Onkyo TX-NR1030 in 7.1.4 Betrieb an PA-Endstufen, Oppo BDP-103, PS3 250GB, Apple TV 4K, Dune HD Prime 3.0, Humax HD-Fox, iRule Steuerung über GC100-12 Gateway

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von farpoint ()

    • Hallo,

      in Ergänzung zu meinem Review über die Blu-ray habe ich nun auch die 4K UHD gesichtet.

      Zunächst einmal fällt im Vergleich zur Blu-ray in vielen Szenen eine stärkere Körnung auf, die von der höheren Auflösung gnadenlos abgebildet wird. Diese 4K UHD verfügt also nicht durchgehend über jene Klarheit der Bilder, die man ansonsten inzwischen von diesen Bildträgern gewöhnt ist. Auch das Schärfeniveau ist auf dieser Scheibe schwankend. Hier wechseln sich mittelmäßige und sehr gute Szenen durchgehend ab. Am gefälligsten und schärfsten sehen die Szenen aus, bei denen die Körnung kaum oder überhaupt nicht zu sehen ist. Dafür spielt die 4K UHD im Vergleich zur BD seine Vorteile bei der Farbwiedergabe aus. La La Land ist ein farbenfroher Film und macht mit der 4K UHD noch mehr Spaß. Kleider und Kulissen sehen einfach noch lebendiger aus und manchmal erkennt man sogar Farbnuancen, die auf der BD nicht aufgefallen sind. Das geht jedoch ab und an auch zu Lasten einer natürlichen Darstellung der Hauttöne, die immer wieder mal übertrieben wirkt. Ebenfalls optimiert ist das Kontrastverhältnis, vom dem insbesondere die dunkleren Szenen leicht profitieren können.

      Schärfe und Auflösung rechtfertigen entsprechend nicht unbedingt das 4K UHD Update, die Unterschiede fallen eher gering aus und die teilweise gröbere Körnung wird sicherlich auch nicht jedem gefallen. Wer jedoch auf noch lebendigere Farben und ein verbessertes Kontrastverhältnis Wert legt, der kann gleich zur 4K UHD greifen.

      Gruß
      Finch
    • Finch schrieb:

      Wenn man mit Musicals grundsätzlich Probleme hat, dann wird auch "La La Land" hier sicherlich keine Ausnahme machen.
      Au contraire, mon capitaine!

      Mir wurde erst mit diesem Film klar worauf Fred Astaire, das Rat Pack und Elvis ihr Karrieren begründen. Ich hatte in der Tat große Bedenken überhaupt was mit Musical einzulegen, zum Glück macht schon die Startszene Lust auf mehr, ganz im Stil einer klassischen Opern Ouvertüre. In den nächsten beiden Stunden wird man dann auch keine Minute enttäuscht:
      ein brutaler Angriff auf alle Sinne, klassische Story, großartig gespielt und fantastisch in Farbe und Ton umgesetzt. Besser geht nicht!


      Film 10/10
      Besuch mich mal im Schrein oder im Bau Thread oder im Keller!

      Exodus 12:9 "Do not eat the meat raw or boiled in water, but roast it over a fire"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von rumpeli ()

    • Ich muss dir da auch widersprechen Finch. Mir geht es ähnlich wie rumpeli - mit Musicals kannst du mich jagen. Hier hatte ich für meine Frau eine Ausnahme gemacht und wurde echt überrascht. Der Streifen hat mir Spaß gemacht und ich würde mir den sogar nochmal angucken.
      Von mir bekommt er aus der Erinnerung eine 09/10.
      Was farpoint über die (wenig vorhandenen) Szenenschnitte angesprochen hat ist mir beim schauen auch äußerst positiv aufgefallen. Witzigerweise erinnere ich mich daran noch sehr gut - an die Story dagegen nurnoch bruchstückhaft.
    • dIce schrieb:

      Ich muss dir da auch widersprechen Finch. Mir geht es ähnlich wie rumpeli - mit Musicals kannst du mich jagen. Hier hatte ich für meine Frau eine Ausnahme gemacht und wurde echt überrascht. Der Streifen hat mir Spaß gemacht und ich würde mir den sogar nochmal angucken.
      Von mir bekommt er aus der Erinnerung eine 09/10.
      Was farpoint über die (wenig vorhandenen) Szenenschnitte angesprochen hat ist mir beim schauen auch äußerst positiv aufgefallen. Witzigerweise erinnere ich mich daran noch sehr gut - an die Story dagegen nurnoch bruchstückhaft.
      Umso schöner, wenn der Film auch so manchen weniger Musical-affinen anspricht.

      Gruß
      Finch
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