Anleitung: Entkopplung von Lautsprechern / Subwoofern messen

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    • Anleitung: Entkopplung von Lautsprechern / Subwoofern messen

      Hallo!

      Wenn Vibrationen von Lautsprecher / Subwoofern nicht den Fussboden zum Schwingen anregen soll, so muss dieser entkoppelt werden.

      Dies kann aus mehreren Gründen notwendig sein:

      - Es sollen die Nachbarn nicht so stark beschallt werden
      - Der Fussboden schwingt stark und erzeugt so einen Körperschall am Hörplatz welcher aus Grund von Phasendifferenzen nicht zum Luftschall nicht passt / Der Bass wird hauptsächlich gespürt und ist träge.

      Um dies zu erreichen, muss nun der Lautsprecher auf eine Art Feder (Schaum / Stahlfedern / Gummi etc.) gestellt werden. Aus der Masse des Lautsprechers und der Steifigkeit der Feder ergibt sich nun die Resonanzfrequenz. Diese muss deutlich unter der tiefsten Frequenz liegen, welche der Lautsprecher mit vollem Pegel wiedergibt, um eine Entkoppelung zu erreichen.
      Also sollte die Resonanzfrequenz beispielsweise bei 5 Hz liegen, wenn der Subwoofer linear bis 20 Hz spielt.

      Ich habe bei mir die Subwoofer auf zwei 5cm dicke Basotect Streifen gestellt, ca. 300 x 100 mm. Aber wie finde ich nun heraus, wo die Resonanzfrequenz dieses System liegt?
      Dazu habe ich mir die App Accelerometer von DreamArc auf dem iPhone installiert. Danach habe ich das iPhone auf den Subwoofer gelegt, die Messung gestartet (vorher unter Settings noch aktivieren, dass die Gravitation raus gerechnet wird) und doll gegen den Subwoofer in Richtung der Membranbewegung geschlagen. Nach dem Stop der Messung habe ich mir einen Zeitbereich gesucht, der besonders schön die Schwingung zeigt.

      Warum auch immer ist Skala auf der Zeitachse 10 = 1 Sekunde.

      In diesem Bereich sieht man eine schöne Sinusschwingung (rot), welche zwischen 30 und 40 4,5 Schwingungen zeigt. Dies entspricht nun einer Resonanzfrequenz von 4,5 Hz, was deutlich tiefer ist, als meine Subwoofer spielen können.

      vibro.png
    • Das Prinzip nutzt Auralex beim Subdude. Ich habe mir das vor ein paar Jahren aus Resten selber gebaut:

      - 20mm Gummiplatte (für Waschmaschinen)
      - 25mm MDF Platte
      - 50mm Basotect als Streifen

      Funktioniert wunderbar.

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    • Ich habe folgende Erfahrung gemacht: ich hatte zwei Jahre einen Hörraum (32qm) in einem 80 Jahre alten Industrie-Komplex mit ca. 40cm starken Betonboden. Wenn man sich sicher ist, daß der Boden NICHT schwingt, dann die LS ANKOPPELN, z. B. mit Spikes. Jetzt habe ich 60qm, aber einen leicht schwingenden Boden. Hier half nur entkoppeln. Anfangs auch mit Waschmaschinenmatte, seit ein paar Tagen mit Sylomer (wird Anwendungs berechnet). Etwas effektiveres gibt es m. E. nicht, auch für Geräte entkoppeln, insbesondere Röhrenverstärker und Plattenspieler. Und ist billig.

      Gruß

      Klaus
    • Jan.2000 schrieb:

      Bin zwar nicht Klaus, aber antworte mal darauf.
      Meine Sylomer Abhänger und Sylomer Streifen habe ich z. B. bei RRG (baubedarf-spezialartikel.de/) bezogen.

      Es gibt aber sicher noch andere Quellen.
      Ahhhhh .......... ich bin nicht alleine :) . Genau, Baubedarf, Dichtungs- und Schaumstoffhandel. Wichtig ist nur, daß eine Berechnung angestellt wird. Nötig sind Anzahl der Auflagepunkte und zu entkoppelndes Gesamtgewicht.

      Gruß

      Klaus
    • Leif schrieb:

      Ich habe bei mir die Subwoofer auf zwei 5cm dicke Basotect Streifen gestellt, ca. 300 x 100 mm.
      Wie leicht sind denn deine Subwoofer, dass das Basotect nichtplastisch komprimiert? Mit meinen gefühlt >>40 kg Kisten könnte Man Basotect auf Papierdicke bringen wenn man nicht eine sehr gr0ße Auflagefläche nimmt, jedenfalls größer als das Subwoofergehäuse..
      Besuch mich mal im Schrein oder im Bau Thread oder im Keller!

      Exodus 12:9 "Do not eat the meat raw or boiled in water, but roast it over a fire"
    • Moin

      Die unterschiedlichen Sylomer-Derivate haben recht eindeutige Specs.
      Damit kann man, wenn man die gewünschte 'Wirkfrequenz' kennt - und die aufliegende Masse- recht simpel den qcm-Bedarf von dem Typ rausfinden, das/der am besten passt.http://www.sylomer.baubedarf-spezialartikel.de/sylomer-sr28_rrg-bautechnik.htm

      Allgemein wird 'nach Gefühl' meist mit zuwenig Masse und zuviel Sylomer gearbeitet, so das das System nicht die mögliche Effektivität hat.
      Gruss,

      het raetsken
    • rumpeli schrieb:

      Wie leicht sind denn deine Subwoofer, dass das Basotect nichtplastisch komprimiert? Mit meinen gefühlt >>40 kg Kisten könnte Man Basotect auf Papierdicke bringen wenn man nicht eine sehr gr0ße Auflagefläche nimmt, jedenfalls größer als das Subwoofergehäuse..
      Meine Subwoofer wiegen zwischen 25 und 30 Kg. Nach mehreren Jahren hat sich die Stärke des Basotects nun auf 4 cm eingependelt. Wenn die Masse der Subwoofer höher ist, kann die Feder gerne etwas steifer sein und somit das Basotect und vollflächig unter den Subwoofern liegen.
      Es muss ja auch nicht dieser Schaumstoff sein. Von Waschmaschinenunterlagen würde ich eher abraten, diese sind meistens viel zu hart.
    • Basotect ist zwar zur Schallabsorbtion geeignet, aber keinesfalls zur Schwingungs-Absorbtion nach dem Feder-Masse-Prinzip. Mir ist auch kein Rechner für Basotect bekannt, mit dem man auf Grund des Materials, Fläche, Belastung und Eintauchtiefe man eine Wirkfrequenz errechnen könnte. Bei Sylomer ist das alles klar definiert, wie Ole schon schrieb.

      Um einen 30kg Subwoofer bei einer fres von 11Hz zu entkoppeln benötigst du beispielsweise 4 Pads a 54x54x37,5mm vom SR28, die Eintauchtiefe wäre 2,2mm.

      Gruß

      Klaus
    • Leif schrieb:

      celestron schrieb:

      Basotect ist zwar zur Schallabsorbtion geeignet, aber keinesfalls zur Schwingungs-Absorbtion nach dem Feder-Masse-Prinzip.
      Nur weil man es nicht einfach berechnen kann, heisst es nicht, dass es für diesen Anwendungsfall nicht geeignet ist. Wie du an meiner Messung oben siehst, verwende ich es erfolgreich genau dafür.
      Basotect wird aber die Funktion nicht aufrecht erhalten können, weil es eben nicht für diese Anwendung gedacht ist. So in etwa hat rumpeli auch seine Bedenken geäußert. Auch Sylomer kannst du überlasten (zu stark komprimieren) wo es seine Dämpfungs-Eigenschaften verliert, deswegen eben Berechnung.

      Gruß

      Klaus
    • celestron schrieb:

      Basotect wird aber die Funktion nicht aufrecht erhalten können, weil es eben nicht für diese Anwendung gedacht ist. So in etwa hat rumpeli auch seine Bedenken geäußert. Auch Sylomer kannst du überlasten (zu stark komprimieren) wo es seine Dämpfungs-Eigenschaften verliert, deswegen eben Berechnung.
      Gruß

      Klaus
      Ja klar, kann man das Basotect so überlasten, dass es seine Funktion verliert. Aber ein Versagen bei Missbrauch heisst ja nicht, dass etwas für eine Anwendung nicht geeignet ist.
      Wenn man weil jemand Bedenken hat etwas nicht machen würde, könnte ich glaube ich nicht an diesem Computer hier schreiben :biggrin:

      Umso mehr hilft meine Messmethode (um die es hier eigentlich geht) mit diesem potentiellen Problem. Man kann die Unterlage zunächst so groß wie den Subwoofer wählen.
      Über die Messung kann ich nun bereits sehen, wie gut das System ist. Hiermit kann ich dann einen guten Kompromiss zwischen Belastung und Entkoppelung finden.

      Wenn jemand natürlich total sicher gehen und nichts selber machen möchte, ist das von euch genannte Produkt natürlich das bessere. Hier soll es aber es aber um die Mesmethode
      gehen und ich würde mich freuen, wenn mehr dazu kommt. Meine Basotect Lösung habe ich hier nur als Beispiel genannt.
    • Ravenous schrieb:

      Entkopplung funktioniert immer noch wunderbar.
      Gemessen über die Jahre (bitte nicht "ich hör´s doch")? Mit welcher fres entkoppelt? Wenn deine fres so bei 15Hz liegt - ok. Um die oben genannten 5Hz zu erreichen ist normalerweise ganz schön Masse nötig, da komme ich bei 30kG mit keinem Sylomer hin, ohne es massiv zu verformen und demzufolge zu überlasten. Habe erst bei einem Kumpel das Basotect unter seinem 35kg Röhrenvertärker gegen Sylomer getauscht, das war regelrecht hochverdichtet :biggrin: .

      Gruß

      Klaus
    • Moin,

      unter meinen 4 Woofern liegt Basotect.
      80x80x50mm mit einer Resonanzfrequenz irgendwo bei 2 Hz.

      Intuitiv entkoppelt durch Tip von Stefan und dank Leif auch noch gemessen.

      Gruß Bernd
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    • celestron schrieb:

      Der Thread heißt aber auch "Entkopplung von Lautsprechern" :biggrin: .
      Der Thread heisst "Anleitung: Entkopplung von Lautsprechern / Subwoofern messen". Der Bindestrich bezieht sich darauf, dass man sowohl die Entkopplung von Lautsprechern als auch Subwoofern messen kann.

      Hier gafa-tec.de/pdf/antidroehn-sch…ffe/Melaminharzschaum.pdf habe ich die Druckfestigkeit von Basotect mit minimal 0,004 N/mm² gefunden.
      Dies entspricht 400 Kg auf einer Fläche von 1 m². Wenn die Angaben stimmen, sollte es bei dieser maximalen Last kein Kriechen geben / die Dauerelastizität ist gegeben.

      Die Fläche meiner Basotectstreifen ist 300 x 100 x 2 = 0,06 m². Damit wäre die maximale Last 0,06 m² x 400 Kg /m² = 24 Kg. Meine Subwoofer sind ein klein wenig schwerer, allerdings sind 0,004 N/mm² ja auch der Mindestenswert.

      Mit dieser Berechnungsgrundlage kann man nun die erforderliche Mindestfläche errechnen und nach dem Zuschnitt mit der Appmethode die Resonanzfrequenz messen.
    • Hallo Leif,

      hast du eine mit/ohne Basotect-Messung gemacht? Eigentlich sollten LS-Hersteller ihren Konstruktionen Füße spendieren die eine wirksame Entkopplungsfunktion haben.
      Deinen Mess-Ansatz finde ich sehr interessant, ich versuche das mal beim Plattenspieler anzuwenden. Wobei ich aber zugegebenermaßen kein Freund der eierlegenden
      Messwollmilchsau Smartphone bin. Aber "richtig machen" ist halt extrem aufwändig.

      Gruß

      Klaus
    • celestron schrieb:

      Hallo Leif,

      hast du eine mit/ohne Basotect-Messung gemacht? Eigentlich sollten LS-Hersteller ihren Konstruktionen Füße spendieren die eine wirksame Entkopplungsfunktion haben.
      Deinen Mess-Ansatz finde ich sehr interessant, ich versuche das mal beim Plattenspieler anzuwenden. Wobei ich aber zugegebenermaßen kein Freund der eierlegenden
      Messwollmilchsau Smartphone bin. Aber "richtig machen" ist halt extrem aufwändig.

      Gruß

      Klaus
      Hallo!

      Ohne das Basotect wäre der Subwoofer hart angekoppelt, deshalb macht es keinen Sinn. Weil ich selber der Hersteller der Subwoofer bin, habe ich natürlich selbst das Basotect an mich mit geliefert. :biggrin:
      Mir geht es halt bei dem Thema um etwas, das möglichst viele Leute umsetzen können. Wenn ich diese Messung mit einem B&K Beschleunigungssensor beschrieben hätte, würden vermutlich eher wenige
      das nachmachen können.
      Ausserdem sollte das Handy für diese Anwendung genau genug sein.
    • Hallo!

      In der Regel schwingt der Boden viel stärker durch den Körperschall als durch den Luftschall. Das kann ich nicht nur durch Theorie, sondern auch durch viel praktische Erfahrung bestätigen.
      Der Subwoofer hat eine Masse und steht auf einem Element, was wie eine Feder wirkt.
      Dieses System hat nun eine Eigenfrequenz oder auch Resonanz genannt. Oberhalb dieser Resonanz wird die Feder träge und kann der schnellen Frequenz des Subwoofers nicht mehr folgen. Die Feder wird nun immer gedehnt und gestaucht und damit Energie umgewandelt. Die Vibrationen, welche in den Boden eingeleitet werden sinken.
      Ein anderes Beispiel für die Anwendung dieser Technik ist die Federung im Auto.
    • Leif schrieb:

      In der Regel schwingt der Boden viel stärker durch den Körperschall als durch den Luftschall. Das kann ich nicht nur durch Theorie, sondern auch durch viel praktische Erfahrung bestätigen.
      Der Subwoofer hat eine Masse und steht auf einem Element, was wie eine Feder wirkt.
      Kann ich genau so bestätigen. Ich habe vor kurzem ein DBA im Wohnzimmer installiert. Zuerst standen die Subs direkt auf dem Boden. Das klang wirklich unglaublich schrecklich.
      Nach dem wir Basotect drunter gepackt haben, war all die Anregung durch den Boden weg und es klang wie es klingen muss. Das war wirklich ein Unterschied wie Tag und Nacht.
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