Hacksaw Ridge – Die Entscheidung

    • Blu-ray

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    • Hacksaw Ridge – Die Entscheidung

      FSK 16, 139 min

      Aloha!

      Dieser Film von Mel Gibson hat mehrere Phasen, die unterschiedlich gut sind. Vor allem der Mittelteil ist hervorragend und beinhaltet die wohl intensivsten Nahkampfkriegsszenen seit "Der Soldat James Ryan". Sie wirken sogar noch eine Spur heftiger.

      Anfangs ist der Streifen eher eine Art Romanze, dann durchlebt der Zuschauer das übliche Ausbildungslager der Marke "Full Metal Jacket", wobei es einen anderen Schwerpunkt gibt und das Ganze dabei auch nicht an den genannten Film herankommt.

      Der letzte Teil ist dann wie ein typisches USA-Heldenepos, aber auch hier auf einer anderen Schiene.

      Durch die vielen Facetten des Films wird vermutlich fast jeder ein wenig Gefallen an ihm finden. Die extremen Kriegsszenen in Verbindung mit dem Pazifismus des Hauptprotagonisten sind dabei schon ein wenig schizophren. Man könnte dem Werk vorwerfen, dass der Verlauf absehbar ist. Die stereotype Darstellung der US-Soldaten und der japanischen Kämpfer ist ebenfalls "wie immer".

      Andrew Garfield ist alles andere als mein Schauspielfavorit, trotzdem passt er sehr gut zur Rolle. Viele weitere, namhafte Schauspieler ergänzen ihn, teilweise auch eher aus anderen Genres bekannt, so z. B. Vince Vaughn. Die Besetzung ist insgesamt sehr stimmig und hochwertig.

      Fazit: "Hacksaw Ridge" gefiel mir hervorragend – vor allem im Mittelteil bestehend aus Ausbildung und Angriff. Jede Phase hat dabei jedoch ihre guten Momente. Einer der besten Filme des letzten Oscarjahres. Empfehlung!

      Film: 1-
      Ton: 1-
      Bild: 1-
      Gruß Mickey

      Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)
    • HACKSAW RIDGE
      "Was ist mit Ihnen, Soldat?!" - "Ich habe ein Messer im Fuß."

      Film: 10/10 Punkte
      Während des 2. Weltkriegs verpflichtet sich Desmond T. Doss freiwillig beim US-Militär, verweigert aber den Dienst an der Waffe. So nimmt er als Sanitäter an der Schlacht um Okinawa teil, ohne jemals eine Waffe zuvor abgefeuert zu haben ...
      Regisseur Mel Gibson (Mad Max) schuf einen inhaltlich dichten Kriegsfilm, der gleich auf drei zeitlichen Ebenen spielt. Der Film basiert weitgehend auf wahren Begebenheiten, die das Leben von Desmond Doss schildern. Der Cast ist vortrefflich ausgewählt worden, weil alle Darsteller überaus glaubwürdig in ihren Rollen agieren. Hier möchte ich niemanden herausheben, weil das den anderen Schauspielern nicht gerecht werden würde. Ebenso glaubwürdig finde ich die Argumentation von Doss, weshalb er nicht zur Waffe greifen möchte.

      Bild: 9/10 Punkte
      Der Cinemascope-Transfer ist knackscharf und frei von Rauschen. Die Farbgebung wechselt zwischen kühlen Blaufarbtönen und Bildern, die in warme rötliche Farben getaucht sind. Die Gesichter weisen feinste Strukturen auf. Seien es kleine oder große Wunden während des Kriegseinsatzes, oder auch die prächtigen Landschaftsaufnahmen in Doss Heimatstadt.

      Ton: 10/10 Punkte
      Der Film erhielt völlig zu Recht u. a. den Oscar für den "besten Ton". Die Kriegsszenen gefallen mit druckvollen und fein differenzierten Tiefbassattacken. Dabei sind die Stimmen der Protagonisten gut zu verstehen. Direktionale Surround-Effekte prasseln pausenlos auf den Zuschauer ein. Das bezieht sich aber nicht nur auf die Schlacht um Okinawa, sondern auch auf die ruhigen Aufnahmen abseits des Schlachtfeldes. So plätschert der kleine Fluß friedlich vor sich hin und auch andere typische Naturgeräusche sind wahrnehmbar, während Desmond mit seinem Bruder um die Wette einen kleinen Felsen erklimmen.

      Fazit:
      Regisseur Mel Gibson schuf einen intensiven und spannenden Kriegsfilm, der seine inhaltliche Dichte vor allem durch die verschiedenen Zeitebenen erhält, in denen der Zuschauer Desmond T. Doss begleitet.
      Gruß
      George Lucas

      Mein HEIMKINO
      Lumière, 12 Plätze, 60 m³, Projektor: JVC DLA-NZ8, Leinwand: Screen Research ClearPix Ultimate Weiß, Lautsprecher: JBL 3678 (Front), KCS SR-10A (Surrounds/Top), KCS C -218-A THX (SUB), Receiver: Marantz SR7011, 4K-Player: Sony UBP-X800, Panasonic DP-UB824, Endstufen: 4x Crown XLS 402D, 1x Liker BST 930,

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von George Lucas ()

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      Hallo,

      natürlich muss mein 5000er Beitrag in diesem Forum ein Review sein...

      Film: Das mit sechs Oscarnominierungen und zwei Oscarauszeichnungen (Bester Schnitt und Bester Ton) dekorierte Kriegsdrama "Hacksaw Ridge" von Mel Gibson erzählt die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte des Sanitätssoldaten Desmond T. Doss (Andrew Garfield). Wie viele andere junge Amerikaner meldete sich Doss 1942 freiwillig für den Krieg. Aus Gewissensgründen trug er jedoch niemals eine Waffe bei sich. Statt Menschen zu töten, rettete er bei den Kämpfen auf der japanischen Insel Okinawa unter höchstem Risiko zahlreichen Kameraden das Leben und wurde mit der Medal of Honor ausgezeichnet.

      Mel Gibson inszeniert seinen Kriegsfilm in gewohnt intensiver und handwerklich gekonnter Manier. Im ersten Drittel des Films lässt er sich zunächst einmal ausreichend Zeit, um die Hauptfigur seiner unfassbaren Geschichte sorgfältig einzuführen. So schlägt dem jungen Soldaten während der Ausbildung aufgrund seiner Überzeugung viel Antipathie entgegen. Den Respekt und die Achtung seiner Kameraden erfährt er erst später während der Kämpfe. In der vergleichsweise ruhigen Einführung ist dann auch noch Platz für eine Liebesgeschichte, in der Doss die Krankenschwester Dorothy (Teresa Palmer) kennenlernt und heiratet. Im zweiten Drittel zieht der Film dann Tempo und Intensität enorm an, sobald Doss mit seinen Kameraden auf Okinawa landet. Wie schon in "Bravehart" setzt Gibson auf intensive und durchschlagkräftige Bilder. Ähnlich wie bei Spielbergs "Der Soldat James Ryan" wird das Töten und Sterben im Nahkampf in ungeschönter Form dargestellt. Kopfschüsse, Blutlachen, abgetrennte Körperteile auf herausquirlende Gedärme prägen die Kampfszenen. Aufgrund der Brutalität und Härte wirken die Kampfszenen zwar realistisch, wenn man aber genauer hinschaut, dann wird doch oftmals deutlich, dass Gibson bei einigen Szenen im Sinne der Effekthascherei und Dramatisierung über das Ziel hinausschießt. Und wenn sich dann noch Soldaten mit halben Leichen als Schild auf den Feind stürzen wird es teilweise fast schon unfreiwillig komisch. Die Härte täuscht auch über einige andere kleinere historische Fehler und Logikmängel hinweg. So ballert z.B. Vince Vaughn als Kommandierender mit seiner MP gerade so als ob Munition im Gefecht unendlich wäre. Mit Bajonetten sind nur die Japaner ausgestattet, obwohl auch die US-Truppen in Okinawa mit Bajonetten ausgerüstet waren und so weiter. Die meisten Zuschauer werden sich aber wohl fragen, warum keiner der Japaner auf die Idee kommt einfach mal das Netz für den Aufstieg abzuschneiden oder direkt an der engsten Stelle beim Aufstieg zu attackieren? Von den üblichen Harakiri-Aktionen abgesehen, sind die Japaner auch hier mal wieder nichts weiter als eindimensionale Killer und am Ende ein Haufen Sterbemasse. Das Grauen des Krieges bekommt man hier nur aus Sicht der Amerikaner zu spüren. Das wird vermutlich nur wenige Zuschauer stören, Clint Eastwood hat in seinem "Letter of Iwo Jima" jedoch gezeigt, wie es besser geht. Trotz seiner Mängel gehört "Hacksaw Ridge" dennoch sicherlich zumindest was den Grad der Härte angeht zu den authentischeren Kriegsfilmen. Ein weiteres typisches Merkmal, das Gibson auch hier wieder verwendet, ist ein gewisser göttlicher Pathos. Ein Teil davon ist sicherlich der Überzeugung der Hauptfigur geschuldet, Gibson macht aber manchmal noch ein wenig mehr daraus.

      Die Darstellerleistungen sind durchweg überzeugend, vor allem Andrew Garfield kann hier positiv überraschen. Auch die Chemie mit Teresa Palmer stimmt. Abgerundet wird der gute Cast mit zahlreichen bekannten Darstellern in den Nebenrollen wie Hugo Weaving, Sam Worthington und Vice Vaughn.

      Bild: Die Bildqualität der Blu-ray hinterlässt einen beinahe sehr guten Eindruck. Im Vergleich zu anderen Kriegsfilmen hat Gibson hier deutlich weniger mit Farbfiltern gearbeitet, so dass die Farben über weite Strecken natürlich und lebendig aussehen, vor allem bei den Szenen in Amerika. Und wo andere Kriegsfilme gerne auf eine grobe Körnung und einen leicht schmutzigen Look setzen, bietet "Hacksaw Ridge" in der Regel ein sauberes und klares Bild. Die Bildschärfe bewegt sich durchweg auf einem sehr hohen Niveau und auch die Darstellung von Details lässt nur wenig Wünsche offen. Die Kontraste sind zumeist gut ausgewogen.

      Ton: Die Blu-ray ist jeweils mit einer deutschen und einer englischen 5.1 DTS-HD-MA Tonspur ausgestattet. Beide Tonspuren bewegen sich in technischer Hinsicht auf einem ähnlichen Niveau, so dass man sich hier den Film in sprachlicher Hinsicht ganz nach seinen eigenen Präferenzen anschauen kann. Besonders auffällig sind natürlich die zahlreichen Kampfszenen ab dem zweiten Dirttel des Films. Als Zuschauer wird man voll in das Geschehen mit reingeworfen, über alle Surroundkanäle hinweg vereilt sich das intensive Gefecht um einen herum. Unzählige direktionale Effekte und Umgebungsgeräusche sorgen für ein hohes Maß an Atmosphäre, Authentizität und ein Mittendringefühl. Die Action selbst wird jederzeit mit der notwendigen Präsenz in kraftvoller und dynamischer Manier dargestellt. Die Dialoge sind auch während der Kämpfe bestens zu verstehen.

      Fazit: "Hacksaw Ridge" erzählt eine außergewöhnliche Geschichte und funktioniert als Unterhaltungsfilm sehr gut, sofern man das überhaupt bei einem Kriegsdrama sagen kann. Das gilt vor allem auch in Hinsicht auf die recht intensiven und schonungslosen Bilder des Kampfgeschehens. Auch handwerklich ist der Film in typischer Gibson-Manier sehr gut inszeniert, dazu kommen noch gute Darstellerleistungen. Als Antikriegsfilm funktioniert der Film aber trotz seiner Schonungslosigkeit nicht so richtig. Manche Zuschauer werden sich auch an dem eindimensionalen Bild der japanischen Gegner stören, genauso wie an manchen Logikmängeln und historischen Fehlern. Im Vergleich zu Filmen wie "Herz aus Stahl" macht "Hacksaw Ridge" aber trotz seiner Mängel einen authentischeren Eindruck.

      Film: 8/10
      Bild: 8,5/10
      Ton: 10/10
    • Absolut großartiger Film!!! In den ersten 60 Minuten wird der Zuschauer mitgenommen, den Charakter Desmond Doss kennenzulernen und die Unbilden zu erfahren, denen er sich damals gegenübersah. Dann geht es nach Okinawa, wo Mel Gibson ein Feuerwerk zündet, das vereinzelt sogar einen Private Ryan auf die Ränge verbannt. Ich kann mich nicht entsinnen, dass ein Schlachtfeld schon mal so dynamisch dargestellt wurde ... Film 10/10

      Das Bild ist enorm detailreich und knackscharf. Hohe Authentizität wird in der Farbgebung erreicht. Auch hier muss man an die absoluten Höchstnoten Herangehen ... Bild 9.5/10

      Der Ton ist einer der Stars auf der Scheibe. Ich schaute den Film in der OT-Version (engl. DTS HD) ... absolute Referenz 10/10

      Höchst empfehlenswert!!!
      A life without regrets is not funny.
    • Einer der besten, wenn nicht der beste Film, den ich dieses Jahr neu gesehen habe. Wirklich alle Schauspieler haben mMn. gut und mit Lust gespielt, auch die Zusammenstellung harmoniert. Der Film nimmt sich Zeit die Geschichte zu erzählen und die Handlung aufzubauen, was ich sehr gut finde und zudem mMn. auch wichtig ist um das eigentliche Schlachtgeschehen und die Handlung des Hauptdarstellers in diesem richtig bewerten zu können.

      Über die eine oder andere überzeichnete oder etwas unrealistische Darstellung konnte ich gut hinwegsehen. Bei der von Finch erwähnten "Leichenschildszene" musste ich unweigerlich daran denken, dass das auch aus einer Wolfenstein-Verfilmung stammen könnte - und der Darsteller gar nicht mal schlecht passen würde. Ansonsten sind die Kampfszenen sehr hart und intensiv dargestellt.

      Bild und Ton fand ich grandios, gute Farben und Detaildarstellung, alles wenig verfälscht und sehr realistisch dargestellt. Auch der Ton ist jederzeit klar, gut aufgelöst und sehr dynamisch - der Bass beim Einsatz der Schiffsgeschütze ist für mich eine neue Referenzszene.

      Film: 8,5/10
      Bild: 10/10
      Ton: 10/10
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