Ce que le jour doit à la nuit (Frankreich-Import)

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    • Ce que le jour doit à la nuit (Frankreich-Import)

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      Hallo,

      hier mal abseits des Mainstreams eine kleine Import-Empfehlung für Liebhaber des französischen Kinos, die mir mehr oder weniger zufällig in die Hände gekommen ist und ein paar Worte verdient hat.

      Film: „Ce que le jour doit à la nuit“ ist ein sehr schönes und interessantes Liebesdrama aus Frankreich. Die Story ist im kolonialen Algerien angesiedelt.1939 kommt der neunjährige Younes aus ärmlichen Verhältnissen in die Obhut seines Onkels Mohammed, der in der Stadt Oran mit einer Französin verheiratet ist. Aus dem kleinen Araber wird ein kleiner Franzose und aus Younes wirdJonas. Im Hause seines Onkels lernt Younes auch zum ersten Mal Emilie kennen,die bei seiner Tante Klavierstunden nimmt. Da sein Onkel jedoch politischen Verdächtigungen ausgesetzt ist, muss die Familie Oran verlassen. In den Fünfziger Jahren treffen sich der inzwischen erwachsene Jonas (Fu'ad Ait Aattou) und Emilie (Nora Arnezeder)in Rio Saladas wieder. Dort wird ihre Liebe auf harte Proben gestellt und zudem erschüttern schon bald politische Unruhen das Land...

      Im Fokus des Films steht primär die schwierige Verbindung von Jonas und Emilie. Dieser Part mit all seinen Hindernissen wird sehr schön in dem immerhin 169 Minuten an dauernden Film erzählt. So ist ausreichend Zeit vorhanden, die Geschichte mit seinen diversen Facetten und Problemen zu entfalten. Der Film fängt auch sehr schön die koloniale Stimmung der Franzosen vor den Unruhen ein und ist zudem mit seinen ansprechenden Landschaftsaufnahmen ansehnlich fotografiert. Leider bleibt bei der ganzen Geschichte das Element der Unterdrückung der arabischen Bevölkerung nur eine Randerscheinung. Die Sorgen und Nöte der arabischen Bevölkerung werden hier allenfalls am Anfang der Geschichte etwas angeschnitten, in der Zeit wo Younes noch beiseinen arabischen Eltern lebt. Von daher liefert das ganze gesellschaftliche und politische Konfliktpotential nur den Rahmen für eine tragisch-dramatische Liebesbeziehung. Hier hätte der Film aus meiner Sicht durchaus noch mehr in dieTiefe gehen können. Gleiches gilt für den inneren Konflikt von Younes/Jonas der als Araber in die französische Welt hinein wächst.

      Neben der guten Liebesgeschichte und überzeugenden Hauptdarsteller Fu'ad Ait Aattou bietet der Film auch einige der derzeit attraktivsten Schauspielerinnen desfranzösischen Kinos, wie z.B. Nora Arnezeder, Marine Vacth und die schon etwas ältere Anne Parillaud. Der Film aus dem Jahr 2012 hat keinen deutschen Titelund wurde hierzulande unverständlicherweise noch niemals gezeigt oder auf DVD/BD vertrieben. Von daher muss man sich den Film bei Interesse aus Frankreich importieren. Manchmal findet man den Film auch unter dem englischen Titel „What the day owes the night“.

      Bild: Alles sieht gut aus. Keine Referenz, aber auch nichts zu kritisieren. Der schön fotografierte Film wird angemessen dargestellt.

      Ton: Der französische 5.1 DTS-HD-MA Track wird den Anforderungen eines dialogorientierten Dramas vollauf gerecht. Optional kann man englischsprachige Untertitel anwählen.

      Fazit: Primär eine Empfehlung für Liebhaber des französischen Kinos und schöner ausgedehnter Liebesdramen mit historischen Flair. Der Film hätte durchaus noch etwas politischer sein können. Ich für meinen Teil habe mich aber bestens unterhalten gefühlt. Das könnte aber auch an meiner ausgeprägten Schwäche für das französische Kino und auch Nora Arnezeder liegen. Die gute IMDB-Note deutet jedoch darauf hin, dass der Film nicht nur mir gefallen hat.

      Film: 8/10 (IMDb 7,7/10)
      Bild: 8/10
      Ton: 8/10

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Finch ()

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