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Boston (4K UHD)
Film: Am Patriots' Day im April 2014 kam es während des Boston-Marathons im Bereich des Zieleinlaufs zu zwei Bombenexplosionen. Die zwei Sprengsätze kosteten drei Zuschauern das Leben, weitere 264 Menschen wurden schwer verletzt. Der Thriller "Boston" von Peter Berg beleuchtet die Ereignisse rund um den Marathon und in den Tagen danach während der Fahndung nach den Attentätern.
Die Hauptrolle eines leitenden Police-Officers hat Mark Wahlberg übernommen, der bereits bei den Filmen "Lone Survivor" und "Deepwater Horizon" mit Peter Berg zusammengearbeitet hat. Für die Vorbereitung hatten sich Peter Berg und seine Darsteller ausführlich in Gesprächen mit den Opfern und Beteiligten vorbereitet. Hier bekommen die Opfer des Anschlags ein Gesicht. Es ist daher nicht verwunderlich, dass der Film immer dann gut funktioniert, wenn er die menschlichen Aspekte der Geschehnisse verarbeitet. In vielerlei Hinsicht mag der Film auf den einen oder anderen Beobachter stark patriotisch wirken, dies ist aber wohl ein fester Bestandteil der amerikanischen Lebensart und trägt dann so auf seine Weise zur Authentizität des Films bei. Man muss auch verstehen, dass der Film eine Art Tribut an die Opfer und die Stadt Boston ist, da kommt ein Film aus amerikanischer Sichtweise einfach nicht an einem gewissen Patriotismus vorbei.
Der Film verstrickt sich jedoch in zu viele Einzelschicksale und Nebenfiguren, so dass hier für die Entwicklung der einzelnen Charaktere zu wenig Raum bleibt. Unterm Strich wirken so manche Charaktere geradezu eindimensional. Manche Nebenfiguren werden kurz eingeführt und verschwinden noch schneller. Hier verpasst der Film seine Chance, mehr als nur ein durchaus spannender Thriller zu sein. Denn wo der Film als Charakterstudie Defizite zeigt, da überzeugt er durch Spannung und Intensität. Zudem ist jederzeit die Bedrohung spürbar. Durch die Verfolgungsjagden und Schusswechsel bekommt der Film zudem auch noch eine Action-Komponente. Allerdings machen hier nicht alle Szenen einen wirklich glaubwürdigen Eindruck. Unabhängig von den Schwächen des Films funktioniert "Boston" aber als kurzweiliger Biopic-Thriller ganz gut, sofern man über die amerikanische Machart hinwegsehen kann.
Neben Mark Wahlberg umfasst der Film noch einen beeindruckenden Cast (u.a. mit John Goodman, Kevin Bacon, J.K. Simmons, Michelle Monaghan). Aufgrund der vielen Figuren haben jedoch einige der Darsteller nur eine überschaubare Screen-Zeit.
Bild: Wie so oft liefert auch die 4K UHD von Boston kein natives 4K, sondern nur eine hochskalierte Fassung. Da die BD-Version nicht vorgelegen hat, war ein direkter Vergleich nicht möglich, aus der Erfahrung heraus kann man aber wohl sagen, dass die Auflösungsvorteile eher gering ausfallen. Beim genauen Hinschauen wird man sicherlich Unterschiede erkennen, so fällt einem aber zunächst mal kein Oha-Moment direkt ins Auge. Auf der anderen Seite bietet die 4K UHD ein klares Bild mit einer ordentlichen Schärfe und Feinzeichnung, das kann aber inzwischen eben auch schon so manche Blu-ray. Im Vergleich zu anderen 4K UHD fallen einem hier zudem auch die erweiterten Farbräume nicht so unmittelbar auf. Inwieweit sich hier die Kontraste verbessert zeigen, lässt sich nur in einem direkten Vergleich feststellen. Der Film bietet sehr viele Szenen in den nächtlichen Straßen Bostons. Die 4K UHD drängt sich zwar auch hier nicht direkt auf, es ist aber davon auszugehen, dass die dunklen Szenen hier besser zur Geltung kommen als auf der Blu-ray. Insgesamt eine 4K UHD ohne große Schwächen, aber auch ohne besondere Stärken. DAs reicht gerade noch für vier Sterne.
Ton: Die 4K UHD ist jeweils mit einer deutschen und einer englischen 5.1 DTS-HD-MA Tonspur ausgestattet. Im Gegensatz zum Bild können sich hier beide Tonspuren deutlich auffälliger in Szene setzen. Die Detonation der Bomben wird eindrucksvoll mit viel Präsenz, Direktionalität und Kraft in Szene dargestellt. Zusammen mit der Zuschauerkulisse entsteht so ein recht authentisches Klangbild. Die diversen Schusswechsel im letzten Drittel des Films bieten ähnlichen Qualitäten. Zahlreiche Umgebungsgeräusche tragen trotz der zahlreichen Dialoge viel zur Abwechslung und Atmosphäre dabei. Die diversen Szenen mit Helikopter-Einsätzen beleben den Klangraum in auffälliger Weise. Die Dialoge sind zudem jederzeit klar und deutlich zu verstehen.
Fazit: Wer über die typisch amerikanische Machart mit einer Portion Patriotismus hinwegsehen kann, bekommt hier einen kurzweiligen Thriller geboten, der über rund 133 Minuten hinweg in spannender Weise zu unterhalten vermag. Auf der anderen Seite entspricht dies nun einnmal der amerikanischen Sichtweise. Und da der Film in gewisser Weise eine Art Tribut für die Stadt Boston und die Opfer ist, kann man diesen hier dargestellten Patriotismus zumindest als authentisch nachvollziehen. Allerdings verzettelt sich der Film in zu viele Figuren, so dass sich jede einzelne kaum entwickeln kann. Dieses Verzetteln trägt in Verbindung mit dem Patriotismus zu einer gewissen Eindimensionalität vieler Charaktere bei. Untern Strich aber eine durchaus solide-gelungene Darstellung der schrecklichen Ereignisse aus dem April 2013.
Film: 6,5/10 (IMDb 7,4/10)
Bild: 7/10
Ton: 8,5/10
Boston (4K UHD)
Film: Am Patriots' Day im April 2014 kam es während des Boston-Marathons im Bereich des Zieleinlaufs zu zwei Bombenexplosionen. Die zwei Sprengsätze kosteten drei Zuschauern das Leben, weitere 264 Menschen wurden schwer verletzt. Der Thriller "Boston" von Peter Berg beleuchtet die Ereignisse rund um den Marathon und in den Tagen danach während der Fahndung nach den Attentätern.
Die Hauptrolle eines leitenden Police-Officers hat Mark Wahlberg übernommen, der bereits bei den Filmen "Lone Survivor" und "Deepwater Horizon" mit Peter Berg zusammengearbeitet hat. Für die Vorbereitung hatten sich Peter Berg und seine Darsteller ausführlich in Gesprächen mit den Opfern und Beteiligten vorbereitet. Hier bekommen die Opfer des Anschlags ein Gesicht. Es ist daher nicht verwunderlich, dass der Film immer dann gut funktioniert, wenn er die menschlichen Aspekte der Geschehnisse verarbeitet. In vielerlei Hinsicht mag der Film auf den einen oder anderen Beobachter stark patriotisch wirken, dies ist aber wohl ein fester Bestandteil der amerikanischen Lebensart und trägt dann so auf seine Weise zur Authentizität des Films bei. Man muss auch verstehen, dass der Film eine Art Tribut an die Opfer und die Stadt Boston ist, da kommt ein Film aus amerikanischer Sichtweise einfach nicht an einem gewissen Patriotismus vorbei.
Der Film verstrickt sich jedoch in zu viele Einzelschicksale und Nebenfiguren, so dass hier für die Entwicklung der einzelnen Charaktere zu wenig Raum bleibt. Unterm Strich wirken so manche Charaktere geradezu eindimensional. Manche Nebenfiguren werden kurz eingeführt und verschwinden noch schneller. Hier verpasst der Film seine Chance, mehr als nur ein durchaus spannender Thriller zu sein. Denn wo der Film als Charakterstudie Defizite zeigt, da überzeugt er durch Spannung und Intensität. Zudem ist jederzeit die Bedrohung spürbar. Durch die Verfolgungsjagden und Schusswechsel bekommt der Film zudem auch noch eine Action-Komponente. Allerdings machen hier nicht alle Szenen einen wirklich glaubwürdigen Eindruck. Unabhängig von den Schwächen des Films funktioniert "Boston" aber als kurzweiliger Biopic-Thriller ganz gut, sofern man über die amerikanische Machart hinwegsehen kann.
Neben Mark Wahlberg umfasst der Film noch einen beeindruckenden Cast (u.a. mit John Goodman, Kevin Bacon, J.K. Simmons, Michelle Monaghan). Aufgrund der vielen Figuren haben jedoch einige der Darsteller nur eine überschaubare Screen-Zeit.
Bild: Wie so oft liefert auch die 4K UHD von Boston kein natives 4K, sondern nur eine hochskalierte Fassung. Da die BD-Version nicht vorgelegen hat, war ein direkter Vergleich nicht möglich, aus der Erfahrung heraus kann man aber wohl sagen, dass die Auflösungsvorteile eher gering ausfallen. Beim genauen Hinschauen wird man sicherlich Unterschiede erkennen, so fällt einem aber zunächst mal kein Oha-Moment direkt ins Auge. Auf der anderen Seite bietet die 4K UHD ein klares Bild mit einer ordentlichen Schärfe und Feinzeichnung, das kann aber inzwischen eben auch schon so manche Blu-ray. Im Vergleich zu anderen 4K UHD fallen einem hier zudem auch die erweiterten Farbräume nicht so unmittelbar auf. Inwieweit sich hier die Kontraste verbessert zeigen, lässt sich nur in einem direkten Vergleich feststellen. Der Film bietet sehr viele Szenen in den nächtlichen Straßen Bostons. Die 4K UHD drängt sich zwar auch hier nicht direkt auf, es ist aber davon auszugehen, dass die dunklen Szenen hier besser zur Geltung kommen als auf der Blu-ray. Insgesamt eine 4K UHD ohne große Schwächen, aber auch ohne besondere Stärken. DAs reicht gerade noch für vier Sterne.
Ton: Die 4K UHD ist jeweils mit einer deutschen und einer englischen 5.1 DTS-HD-MA Tonspur ausgestattet. Im Gegensatz zum Bild können sich hier beide Tonspuren deutlich auffälliger in Szene setzen. Die Detonation der Bomben wird eindrucksvoll mit viel Präsenz, Direktionalität und Kraft in Szene dargestellt. Zusammen mit der Zuschauerkulisse entsteht so ein recht authentisches Klangbild. Die diversen Schusswechsel im letzten Drittel des Films bieten ähnlichen Qualitäten. Zahlreiche Umgebungsgeräusche tragen trotz der zahlreichen Dialoge viel zur Abwechslung und Atmosphäre dabei. Die diversen Szenen mit Helikopter-Einsätzen beleben den Klangraum in auffälliger Weise. Die Dialoge sind zudem jederzeit klar und deutlich zu verstehen.
Fazit: Wer über die typisch amerikanische Machart mit einer Portion Patriotismus hinwegsehen kann, bekommt hier einen kurzweiligen Thriller geboten, der über rund 133 Minuten hinweg in spannender Weise zu unterhalten vermag. Auf der anderen Seite entspricht dies nun einnmal der amerikanischen Sichtweise. Und da der Film in gewisser Weise eine Art Tribut für die Stadt Boston und die Opfer ist, kann man diesen hier dargestellten Patriotismus zumindest als authentisch nachvollziehen. Allerdings verzettelt sich der Film in zu viele Figuren, so dass sich jede einzelne kaum entwickeln kann. Dieses Verzetteln trägt in Verbindung mit dem Patriotismus zu einer gewissen Eindimensionalität vieler Charaktere bei. Untern Strich aber eine durchaus solide-gelungene Darstellung der schrecklichen Ereignisse aus dem April 2013.
Film: 6,5/10 (IMDb 7,4/10)
Bild: 7/10
Ton: 8,5/10
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