Beeinflussen die Steuervermeidungspraktiken multinationaler Konzerne Euer persönliches Einkaufsverhalten?

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    • Beeinflussen die Steuervermeidungspraktiken multinationaler Konzerne Euer persönliches Einkaufsverhalten?

      Gerade habe ich mal wieder einen Artikel über Amazon gelesen:
      spiegel.de/wirtschaft/unterneh…nutzt-wird-a-1171381.html
      Zwar geht es hier bei dem geschilderten Fall um Umsatzsteuerbetrug von chinesischen Marktplatzhändlern.
      Amazon selbst hat über die Verteilung der Standorte (z.B. europäische Zentrale in Luxemburg) bekanntermaßen dafür gesorgt, dass sie in Deutschland praktisch keine Ertragssteuern zahlen.
      Nun kann man sagen, dass amazon nur die Rechtslage in den einzelnen Staaten ausnutzt und im juristischen Sinne nichts unrechtes tut.
      Die eigentliche Ursache sind insofern nicht die Geschäftspraktiken von Unternehmen wie amazon, google, usw. sondern die Staaten, die hier steuerrechtliche Lücken geschaffen haben, die von den genannten multinationalen Konzernen ausgenützt werden.

      Das mag so sein, ich finde solche Praktiken dennoch unredlich.
      Durch solche Fälle entgehen unserem Gemeinwesen große Beiträge und es ist eine Wettbewerbsverzerrung zum Nachteil der heimischen Händler.
      Daher kaufe ich seit einiger Zeit weniger Artikel bei amazon und stattdessen mehr bei deutschen Internet Händlern.
      Neben dem genannten Aspekt finde ich es auch wichtig, dass es neben dem alles dominierenden Anbieter amazon auch zukünftig noch weitere Anbieter gibt.

      Meine Frage an Euch:
      Beeinflussen diese Aspekte Euer Kaufverhalten?
      D.h. habt Ihr schon bewusst aus einem der genannten Gründe statt bei amazon bei einem Internet Anbieter aus Deutschland bestellt?

      PS
      In kaum einem Bereich wird in Deutschland die Rechtslage so konsequent durchgesetzt wie im Steuerrecht.
      Warum akzeptieren die Verantwortlichen solche Machenschaften?

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Aries ()

    • Warum akzeptieren die Verantwortlichen solche Machenschaften? Nun ja,es wird wohl der eine oder andere mitverdienen.Auf der anderen Seite ist es zum einen so bei uns das mindestens 80% der Waren hier nicht mehr lagernd sind und für mich bestellt werden müssen mit teilweiser Lieferzeit von min.14 Arbeitstagen.Dazu kommt dann natürlich noch der Preis,der oft mit Lieferung immer noch günstiger ist als vor Ort.Ich gebe dem normalen Verkauf noch max.20 Jahre,dann gibts wahrscheinlich nur noch Baumärkte,Lebensmittelhandel,Tankstellen,Pizza und Dönerbuden.
      LG Chrisi
    • @chrisi k.
      Für die klassischen Ladengeschäfte sehe ich auch kaum eine Zukunft.
      So wie die Tante Emma Läden früher von den Supermärkten abgelöst wurden sind in vielen Bereichen Internetshops die Zukunft.

      Ich meinte mit Alternativen jedoch andere in Deutschland ansässige Internetanbieter statt amazon.

      @Augustiner
      Ist es Dir der Aspekt Steuervermeidung egal oder ist die Bequemlichkeit und der - zugegeben - gute Service von Amazon für Dich ausschlaggebend?
    • Moin beisammen,

      wenn ich mein Einkaufsverhalten maßgeblich von moralischen Ansprüchen leiten lassen würde, wird die Suche aufwendiger als der Großteil der Waren es wert ist. Auch deutsche Unternehmen schummeln wo es geht. Abgesehen davon, ist das gesamte deutsche Steuerrecht alles andere als gerecht, übersichtlich oder anderweitig akzeptabel.

      Die einzige Moral die ich vertrete ist, beim Einzel- bzw. Fachhändler beraten lassen und auch bei ihm zu kaufen und ihm nicht den Rücken zu kehren, um dann beim Kistenschieber im Netz zu kaufen.

      Tschüss gut

      Rammstein
    • Hi

      abseits der Steuermoral versuche ich mittlerweile soviel wie möglich nicht über Amazon (oder online) zu kaufen.

      Meiner Meinung nach führt Amzon zu einer Vernichtung von normal/gut bezahlten und wohnortnahen Arbeitsplätzen - oftmals auch in Teilzeit, häufig auch für Frauen - und ersetzt diese durch billige Arbeitkräfte im Logistikbereich ohne Tarifverträge die von Ihrem Lohn ihre Familie nicht ernähren können.
      Dadurch gehen wertvolle Arbeitsplätze vor Ort verloren, Steuereinnahmen, Sozialabgaben die in den Kassen vor ort fehlen.
      Strukturen vor Ort werden vernichtet.

      Ich versuche mittlerweile soviel wie möglich regional / vor Ort zu kaufen.

      Sonst bestehen Innenstädte in einigen Jahren wirklich nur noch aus Kiosken, Handyläden, Spielhöllen, in guten Lagen noch aus Flagship Stores international agierender Labels sowie Restaurants und Cafes.
      Am besten auch von auch international agierenden Konzernen (Starbucks, MCD, Burger King).

      Mir ist aber leider klar dass ich dadurch den Zug der Zeit nicht aufhalten werde.
      Finde es trotzdem richtig traurig.

      Immer mehr Geld für einige wenige.....

      Viele Grüße
      Theoden
    • Aries schrieb:

      Meine Frage an Euch:
      Beeinflussen diese Aspekte Euer Kaufverhalte

      Absolut garnicht.

      Ich würde zu gern in Lokale Geschäften einkaufen.
      Aber Auswahl, Preis und zuletzt das nicht Vorhandensein von kompetenten Fachangestellten lassen für mich nur das Online Shoppen zu.
      Warum soll ich mich im Internet stundenlang informieren, dann in den Laden gehen und dort kaufen, wenn ich dem Verkäufer auch noch erklären muss was ich wie mit dem gekauften Produkt anstellen kann. Dann kaufe ich gleich im Internet bei irgendeinem Händler.
      Mit freundlichen Grüßen
    • Theoden schrieb:

      Ich versuche mittlerweile soviel wie möglich regional / vor Ort zu kaufen.
      Und dann nach Möglichkeit noch im Fachgeschäft oder beim Handwerksbetrieb – statt im (inter)-national agierenden Baumarkt oder beim Kistenschieber auf der grünen Wiese.

      Gestern hatte ich diesbezüglich mal wieder richtig Glück. Brauchte für meine USV zwei neue Akkus; günstigster Onlinepreis 16,- EUR (Stückpreis zzgl. Versand), beim Fachhandel im Ort (4 km entfernt) musste ich zwar 19,- EUR zahlen, bekam aber eine ordentliche Beratung, die alten Akkus wurden kostenfrei zurückgenommen und das doppelseitige Klebeband um aus den beiden neuen Akkus wieder einen „Pack“ zu machen gab es gratis dazu.
    • In meinem ersten Beitrag habe ich die Formulierung präzisiert:
      Ich meinte Einkaufen bei deutschen Internet Shops statt bei Amazon.

      Eine etwas andere Frage ist das Einkaufen vor Ort in Ladengeschäften statt "im Internet".
      Da geht es um Themen wie Verödung der Innenstädte und Beschäftigtenzahlen im Einzelhandel.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Aries ()

    • Ob deutsche Internetshops oder Amazon, das tut sich imo nichts..
      Sobald der putzige, kleine , deutsche Netshop aus Worpswede sich nämlich ne 'Dependance' auf Jersey leisten kann, amazont er auch ..

      Ich vermeide Käufe bei Monopolisten und Marktführern mit antisozialer Attitüde, so gut es geht - aber manchmal siegt auch Opportunismus oder Faulheit.
      Das sich unsere Staatslenker und auch die sonst bei jedem Pup hyperaktiven EU-Behörden das Ganze nun schon so lange tatenlos ansehen, kann ich allerdings nicht begreifen- zumindest nicht, ohne den Gedanken zu haben, das die Blindheit dieser Leute mit Blick in die Bilanzen der Konzerne logisch erklärbar wäre.. :spank:
      Gruss,

      het raetsken
    • Aries schrieb:

      In meinem ersten Beitrag habe ich die Formulierung präzisiert:
      Ich meinte deutsche Internet Shops statt Amazon.
      Hi,

      ich verstehe nicht ganz wie Du das meinst, Du schreibst im Titel von multinationalen Konzernen.
      Meinst Du nur deutsche Internetshops die also von hier aus multinational tätig sind?

      Egal - sind diese erfolgreich oder besonders erolgreich ist es nur eine Frage der Zeit bis ein größerer kommt und sich die einverleibt.
      (Fremd)kapital macht eben an der Grenze nicht halt.

      Bezügl. Deiner Frage im ersten Post weswegen die Verantwortlichen das tolerieren denke ich daß Sie es :

      1. nicht in Gänze verstehen wie es läuft
      2. selbst wenn Sie es wollten nicht wissen wie Sie dem Einhalt gebieten sollen
      und
      3. der sogenannten "Digitalisierung" als "Totschlargument" mittlerweile einfach alles unterorden auch wenn es noch so schwachsinnig ist wie z.B. auch der Ausverkauf unseres Gesundheitsystems und der deutschen Sozialsysteme durch ausländisches Fremdkapital.
      Spielt dann einfach alles keine Rolle mehr - hauptsache alles ist digital.

      Viele Grüße
      Theoden
    • Hallo Aries - ich verstehe deine Frage.Sie ist um auf >gewisse Amerikanische Unternehmen hinzuweisen < darauf ausgerichtet die Information über dieses schmutzige Steuerloch -Geschäft öffentlich bzw. anzuprangern.
      Ich verstehe es auch nicht wie es solchen Unternehmen zum einen gelingt (mit welchen Helfern auch immer) zum anderen die allseits beherschende EU mit ihren ganzen >Fachkräften< denen so etwas entgeht ? über welche Summen sprechen wir?
      1 Mio. ? oder ...? alles spekulativ und auch das Lobbyisten ...da am werkeln sind .
    • Theoden schrieb:

      Meiner Meinung nach führt Amzon zu einer Vernichtung von normal/gut bezahlten und wohnortnahen Arbeitsplätzen - oftmals auch in Teilzeit, häufig auch für Frauen - und ersetzt diese durch billige Arbeitkräfte im Logistikbereich ohne Tarifverträge die von Ihrem Lohn ihre Familie nicht ernähren können.
      Dadurch gehen wertvolle Arbeitsplätze vor Ort verloren, Steuereinnahmen, Sozialabgaben die in den Kassen vor ort fehlen.
      Strukturen vor Ort werden vernichtet.
      Ja, das sehe ich auch so.
      Durch das Internet ist vieles einfacher, bequemer und günstiger geworden.
      Durch die Entwicklung werden jedoch auch alte Strukturen zerstört was mit den von Dir beschriebenen Folgen einhergeht.

      Aufgrund der Bequemlichkeit kaufe ich selbst jedoch das meiste mittlerweile über Internet ein.
      Von daher halte ich es so wie:

      kinodehemm schrieb:

      Ich vermeide Käufe bei Monopolisten und Marktführern mit antisozialer Attitüde, so gut es geht - aber manchmal siegt auch Opportunismus oder Faulheit.

      Theoden schrieb:

      Mir ist aber leider klar dass ich dadurch den Zug der Zeit nicht aufhalten werde.
      Finde es trotzdem richtig traurig.
      Auch hier stimme ich Dir zu, diese Entwicklung wird sich weiter fortsetzen.

      kinodehemm schrieb:

      Ob deutsche Internetshops oder Amazon, das tut sich imo nichts..
      Sobald der putzige, kleine , deutsche Netshop aus Worpswede sich nämlich ne 'Dependance' auf Jersey leisten kann, amazont er auch ..
      Das entspricht nicht meiner Erfahrung.
      Bei den deutschen Internet-Shops, bei denen ich eingekauft habe, konnte ich keine dahingehende Anzeichen feststellen.
    • Ich versuche natürlich so oft wie möglich beim Fachhändler einzukaufen!

      Nur da kommt bereits das große Problem, das wir in Österreich haben: Schon die Listenpreise der meisten technischen Produkte sind hier deutlich teurer als in Deutschland und da ist der Aufpreis deutlich mehr als das eine Prozent Mehrwertsteuerdifferenz. Bei günstigen Produkten ist mir dies egal und ich nehme den Mehrpreis einfach in Kauf um den regionalen stationären Handel zu stützen. Wenn dies allerdings bei größeren Anschaffungen gewisse Summen übersteigt bleibt mir nichts anderes übrig als in Deutschland zu bestellen.

      Habe heuer das Bad renovieren und eine neue Toilette einbauen lassen. Meine Frau wollte unbedingt eine Geberit Aquaclean Mera Toilette - Listenpreis in Österreich 6800.-. Mein Installateur ist - weil familiär verbandelt - recht offen was seine Einkaufspreise betrift. Alleine für die Toilette hätte er in Österreich mit seinen Rabatten 4600.- bezahlt. Ein großer deutscher Onlinehändler rief dafür 3700 auf. Das selbe bei den Badezimmerarmaturen und dem Badezimmer- und Toilettezubehör. Im Endeffekt war die reine Hardware gut 3000.- billiger als in Österreich - es geht mir zwar nicht schlecht aber bei dieser Differenz habe ich dann in Deutschland bestellt.

      Meinen Sony HW65 habe ich im Dezember 2016 in Österreich beim Fachhändler gekauft - aber auch da war er 150.- teurer als über den deutschen Onlinehandel - das war für mich allerdings noch im Rahmen.

      Amazon versuche ich jedenfalls zu meiden wo es geht.

      Nur Gutes

      Alexander
    • Das Problem bei den großen Firmen, insbesondere bei Amazon ist die Schiene die die fahren. Erst alles billig billig, und dann die Kunden immer mehr in die Abhängigkeit bringen. Prime, Echo, FireTV und so weiter tun ihr übriges dazu. Ist ja alles so einfach.
      Langsam fängt die Krake aber an ihre Arme ein zu ziehen. Vieles ist lange nicht mehr billig bei Amazon, vieles sogar richtig teuer. Gerade "Kleinzeug" ist lokal nicht selten wesentlich billiger.

      Ich ärgere mich da schön länger drüber, aber auch über mich selbst. Es ist einfach bequem eine Plattform für alles zu haben. Aber richtig ist das dennoch nicht.
      Meine Frau und ich habe beschlossen, im nächsten Jahr mit Ablauf von Prime, mal ein Jahr ganz ohne Amazon zu testen. Ich bin gespannt ob das wirklich hin haut. Das Problem ist, einer alleine macht da halt gar nichts. Die große Masse müsste da mit machen.

      Gruß
      Nilsens
    • Augustiner schrieb:

      Ja dem kan ich zustimmen, die Versandqualität hat auch stark nachgelassen.
      Das schlimme ist, Amazon ist mittlerweile fast so normal wie der tägliche "Morgenschiss" Das sieht man auch gut hier im Forum. Normal ist Mutti ja recht streng was Werbung angeht, aber Amazon wird immer und wie selbstverständlich gepostet. Der BluRay Schnäppchen-Thread z.B. geht mir total auf die Nerven. Den braucht kein Mensch! Und der ist fast Amazon only...
    • kottan schrieb:

      Nein, es beeinflusst mein Kaufverhalten nicht.
      Die Bequemlichkeit siegt in dem Fall.
      Sehe ich ganz genauso !

      Meine nicht vorhandene Zeit ist mir viel zu Schade um in die Stadt zu fahren und dann das was ich brauche nicht zu finden, oder Deutlichst Teurer kaufen zu müssen.

      Wir kaufen mitlerweile fast alles im Internet, wenn man sich an die bekannten Händler hält klappt das auch wunderbar.

      Alleine die Tatsache das ich fast alles kommentarlos zurückgeben kann ist mir das Wert.

      Klar der Einzelhandel bleibt dabei auf der Strecke, aber so ist das Leben..man entwickelt sich weiter
    • Mädels, das klingt ja alles prima...

      Aber: Wir sind (OK, ein! % der User hier vllt nicht) diejenigen, die sich ein soziales Vakuum leisten können!
      Auch nicht, wennz aktuell grade gut läuft und man vllt sogar 200k€ plus im Jahr hat..
      Das ist ja nichts garantiertes oder ein Standard, unter den man nie mehr rutschen kann.

      Wer bei Monopolisierung vorsätzlich mitmacht und seine Kaufentscheidungen frei jeglicher sozialer Komponenten trifft, sägt mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit am eigenen Ast. Das will man natürlich als frischgebackener MBA mit Ambitionen auf nen Loft am Hamburger Hafen so nicht hören- und man wähnt sich natürlich lieber näher an der Chefetage als am Hartzer von nebenan- aber das ist, so zumindest meine Ansicht, leider ein -wunderschöner- Irrtum.

      Gewisse Hierarchien und 'Kreise' sind auch in D immer noch so undurchlässig und unerreichbar wie vor 150j - und wer meint, durch anwanzen an die big boys sich selbst in Position bringen zu können, wird meist irgendwann lernen müssen, das auch ein guter Hund nur ein Hund ist..

      Klingt jetzt alles furchtbar pathetisch, klassenkämpferisch und wasweissich , aber man muss es ja auch nicht im Ganzen schlucken..

      Entsolidarisierung muss man sich leisten können !
      Gruss,

      het raetsken
    • kinodehemm schrieb:

      Wer bei Monopolisierung vorsätzlich mitmacht und seine Kaufentscheidungen frei jeglicher sozialer Komponenten trifft, sägt mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit am eigenen Ast. Das will man natürlich als frischgebackener MBA mit Ambitionen auf nen Loft am Hamburger Hafen so nicht hören- und man wähnt sich natürlich lieber näher an der Chefetage als am Hartzer von nebenan- aber das ist, so zumindest meine Ansicht, leider ein -wunderschöner- Irrtum.
      Recht hast du, schön geschrieben.
      Wenn ich so ein Posting von unluckymonkey lese, dann merke ich dass ich entweder tatsächlich eine andere Generation bin, oder einfach ganz anders ticke.
      Ich kann mit dem "Nach mir die Sinnflut" verhalten einfach nichts anfangen.

      Alles muss heute schnell schnell gehen, es wird noch mehr Mist bestellt, den man vielleicht gar nicht braucht. Ist ja so einfach, nur ein Klick... und ja immer billiger...

      Das ist nicht mehr so... In letzter Zeit fällt mir immer mehr auf, dass Internet, gerade Amazon alles andere als billiger ist.
      Beispiel: Ich habe gerade einen Einbauühlschrank gekauft (Liebherr). Der war bei Amazon 80€ teuer, als der Händler vor Ort, mit dem Unterschied, dass der Händler gerade eine Aktion hatte: Gratis geliefert und eingebaut.

      Gerade bei Kleinkram ist Amazon durch Prime einfach nur teuer, weil die die Versandkosten auf jeden Artikel einfach drauf rechnen. Hier sprechen wir ganz oft mal eben von 200% Aufschlag zum lokalen Edeka um die Ecke.
      Weihnachten habe ich die meisten Geschenke für die Kinder lokal gekauft. Playmobil und Lego waren lokal durch Angebote immer billiger als Amazon. Die Liste kann ich beliebig fortsetzen.

      Klar ist es praktisch mal eben was zu bestellen, mache ich auch sehr oft. Aber so ein bummel durch die Stadt, der Besuch eines Fotofachgeschäfts (das übrigens auch immer billiger ist) usw. , mal lecker einen Kaffee trinken kann im Alltagsstress auch mal ganz schön sein.
      Meine Frau und ich haben z.B. einen Tag im Jahr fest verplant, an dem wir lecker Frühstücken gehen, und dann was Shoppen gehen. Ohne Kinder, ohne Stress, ohne 100x Testberichte zu lesen... Dann auch entspannend sein ;)
    • ..keiner entzieht sich seiner Sozialisation und den gemachten Erfahrungen!

      Von einem Alterunterschied zwischen dir/mir und zB unlucky gehe ich daher auch aus..
      Ich bin weniger als 20j nach dem Weltkrieg (dem Zweiten natürlich, ihr Pfeifen) :spank: geboren und habe im Elternhaus (aufm Land, Mehrgenerationenhaus) sicher eine anderes Empfinden oder Denken in punkto 'sozial' oder 'Gemeinschaft' erlebt als man das vielleicht anderswo und in anderer familiärer Konstellation erlebt hat.

      Insofern wird mein Denken, da ich die -subjektive- Richtigkeit sozialen Zusammenhaltes erfahren konnte, stets in diese Richtung gehen.

      Andere Erfahrungen, anderes Denken..

      Mir geht dabei nur Überheblichkeit kombiniert mit Larmoyanz auf den Sack..
      Was musste ich mir zu Zeiten des .com- Booms coole Sprüche von 'Eintagsfliegern' anhören, die mir zuerst den Markt erklärt haben und ein halbes Jahr später die Grausamkeit des Kapitalismus beklagten, aktuell habe ich da gerade ein déja-vue hinsichtlich des derzeitigen booms bei bitcoin und co. und all den Topcheckrn, die da grade täglich zum Millionär werden.
      Gruss,

      het raetsken
    • Nilsens schrieb:

      Meine Frau und ich habe beschlossen, im nächsten Jahr mit Ablauf von Prime, mal ein Jahr ganz ohne Amazon zu testen.
      :thumbup:

      Nilsens schrieb:

      Das Problem ist, einer alleine macht da halt gar nichts. Die große Masse müsste da mit machen.
      Natürlich können wir als einzelne nicht mal eben so die Welt verändern.
      Zum einen sind es aber schon einige "einzelne", das summiert sich also.
      Zum will ich manchmal einfach das "richtige" tun, auch wenn es nichts groß ändert.
      Gerade am letzten Wochenende habe ich einige Artikel im Netz bestellt und bewusst eben nicht bei Amazon.

      Wobei einige hier viel idealistischer sind als ich es bin - meinen Respekt dafür - und lokal vor Ort einkaufen.
      Das mache ich nur selten weil ich den Aufwand scheue, es kommt dabei allerdings auf die Artikel an.
      Meine Möbel habe ich z.B. überwiegend bei lokalen Möbelgeschäften gekauft oder vom Schreiner meines Vertrauens individuell anfertigen lassen.

      kinodehemm schrieb:

      Wir sind (OK, ein! % der User hier vllt nicht) diejenigen, die sich ein soziales Vakuum leisten können!
      Diese Aussage verstehe ich nicht ... kannst Du sie in einfachen Worten erklären?
      (und was ist ein soziales Vakuum?)

      kinodehemm schrieb:

      Auch nicht, wennz aktuell grade gut läuft und man vllt sogar 200k€ plus im Jahr hat..
      Das ist ja nichts garantiertes oder ein Standard, unter den man nie mehr rutschen kann.
      Wobei das doch gar nicht der Punkt bei meiner Frage ist:
      Ob ich nun bei Amazon oder einem anderen Versandhändler kaufe entscheidet sich nicht am Preis, wenn man etwas sucht findet man in der Regel günstigere Angebote als Amazon.
      Es ist vor allem eine Frage der Bequemlichkeit, also bin ich bereit die Zeit in die Suche nach einem passenden alternativen Anbieter zu investieren.

      kinodehemm schrieb:

      Gewisse Hierarchien und 'Kreise' sind auch in D immer noch so undurchlässig und unerreichbar wie vor 150j - und wer meint, durch anwanzen an die big boys sich selbst in Position bringen zu können, wird meist irgendwann lernen müssen, das auch ein guter Hund nur ein Hund ist..
      Wenn man glaubt, dass man als guter Hund aufsteigen wird, ist das auch naiv.
      Zum Aufstieg in einem Unternehmen gehört mehr dazu als nur gute Arbeit zu leisten.

      Die pauschale Behauptung ein Aufstieg sei nur möglich wenn man aus den richtigen Kreisen kommt wird jedoch durch viele Beispiele widerlegt.
      Das entspricht auch nicht meiner Erfahrung und gilt nicht für das Unternehmen, in dem ich arbeite.

      kinodehemm schrieb:

      Entsolidarisierung muss man sich leisten können !
      Wieder:
      Ich sehe nicht den Zusammenhang.
      Es gibt solidarische Zeitgenossen in allen Vermögensschichten genau wie es unsolidarische Zeitgenossen in allen Vermögensschichten gibt.
      Oder willst Du damit behaupten, dass vermögendere Menschen per se unsolidarischer sind?
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