mother

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      Hallo,

      die wohl als Bibelallegorie zu verstehende Verfilmung „mother“ von Darren Aronofski wird vermutlich dieses Forum genauso spalten wie das Kinopublikum. Entweder man hasst diesen Film oder man ist begeistert. Für dieses Forum prophezeie ich mal eine Ablehnungsquote von mindestens 80%, vor allem im letzten Drittel, das mit reichlich Magenschlägen verpackt ist, werden viele Zuschauer den Zugang zum Film verlieren. Trotz seiner namhaften Besetzung (u.a. Jennifer Lawrance, Javier Bardem, Michelle Pfeiffer, Ed Harris) ist „mother“ vielmehr ein kunstvoller Arthausfilm als ein Mainstreamfilm, was bei Darren Aronofski aber auch nicht wirklich überrascht, wenn man z.B. seine Filme „Requiem for a Dream“ oder „The Fountain“ gesehen hat.

      Nach Ende des Films musste ich auch erstmal alles sacken lassen und mir in Ruhe über den Film Gedanken machen. Erst am Ende passen die ganzen Puzzleteile zusammen. Leider erschließen sich einem zunächst nicht alle Zeichen als solche, da man noch keine Schimmer hat worauf der Film hinausläuft. Im Grunde genommen sind die biblischen Allegorien aber schon in den ersten Minuten recht deutlich. Von daher ist es sicherlich hiflreich, wenn ma hier vorab schonmal eine Idee hat. Viele Highlights aus dem alten (vornehmlich in der 1. Hälfte des Films) und dem neuen Testament (vornehmlich in der 2. Hälft des Films) sind irgendwo im Film verarbeitet, ohne dass der „mother“ irgendwie religiös rüberkommt. Der Film ist auch weder religiös anbiedernd noch ablehnend oder bewertend. Alle biblischen Elemente sind so verpackt, dass man sie erstmal deuten muss. Insofern ist es natürlich hilfreich, wenn man über Bibelkenntnisse verfügt. Wer mit Adam & Eva, Kain & Abel usw. nichts anfangen kann, der wird hier wohl eher Probleme mit dem Film haben. Wenn dann genügend Kenntnisse vorhanden sind, ist es eine Frage ob man den Film als metaphorisches Kunstwerk sieht oder als bildgewaltiges Chaos mit skurriler Pseudo-Symbolik, bei der Menschen Dinge tun die nicht immer nachvollziehbar sind. Im schlimmsten Fall ist man über die Verschwnedung von Lebenszeit verärgert.

      Ich könnte mich hier noch Stunden über die verschiedenen Bilder und Szenen auslassen, dann würde ich aber wohl zu sehr spoilern. Macht euch also selbst ein Bild…

      Bild: Die Bildqualität macht nur einen durchschnittlichen Eindruck. Die Bildschärfe und Detaildarstellung könnten besser sein, viele Szenen sind zu dunkel, der Schwarzwert ist recht flau.

      Ton: Das englische Original gibt den Film adäquat und ansprechend wieder. Die leichten Horrorelemente des Films sorgen für knisternde Räumlichkeit und auch sonst vermag der Track atmosphärisch zu überzeugen. Vor allem im letzten Drittels dreht der Track nochmal ordentlich auf und gibt das entstehende Chaos kraftvoll und Dynamisch wieder.

      Fazit: Zwischen Begeisterung und Lebenszeitvergeudung. Auch bei uns wurde der Film sehr kontrovers bewertet.

      Film: 8/10 (Finch), 0/10 (Finchs Frau)
      Bild: 6,5/10
      Ton: 8,5/10

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Finch ()

    • Aloha!

      Anfangs gefiel mir der Film gut, aber je länger er lief, desto mehr gingen mir diese megadreisten "Besucher" auf den Sack, die nicht ansatzweise das bekamen, was sie verdient hatten: einen konsequenten Arschtritt!

      Fern der Bibel kann man da auch Parallelen ziehen ... Ja, ich las Deinen Text bereits, Finch, weil ich aufgrund des kleingeschriebenen (in der imdb heißt der "Mother!" mit Ausrufezeichen) und nichtssagenden Titels zunächst nicht wusste, ob ich den Film schon sah.

      Dieses extrem wirre Einnisten der Besucher erinnnerte mich in der Folge ein wenig an "Fight Club". Einige Facetten gefielen mir, deswegen gab es doch noch eine 2-, auch wenn ich das Verhalten der Hauptpersonen (Lawrence und vor allem Bardem) in keiner Weise nachvollziehen konnte.

      Film: 2- (gerade noch)
      Ton: 2
      Bild: 2-
      Gruß Mickey

      Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MickeyKnox ()

    • Hi,

      gerade zuende geschaut.
      Wie alle Aronofsky-Filme, die ich bislang sah: :eek: :freaked: :shocked: :idee: ich bin extrem fasziniert.

      Allegorisch versteht man sie wohl am Besten.
      Wie schon bei Noah würde ich sagen: Wer Bibel nicht einigermaßen kennt, dürfte außer Verwirrung nicht viel mitnehmen. Als "normale Story" taugt er ebensowenig wie wie Filme von David Lynch (im Gegensatz zu denen sind sie aber "deutbar" ;) ). Man merkt doch ziemlich deutlich, dass Aronofksy eine starke "jüdische Brille" hat (.... und seine ökologische ist noch dicker als bei Noah). :D

      Aber als solcher ist er grandios gemacht!
      Sehr faszinierende Bilder, Sounds, Figuren, Charaktere, .... Timing ebenfalls super (wobei mir das bei "Blck Swan" noch einen kleinen Ticken besser gefallen hat).

      Bild: Schwer zu beurteilen, weil ich davon ausgehe, dass hier sehr bewusst mit Unschärfe, Rauschen/Filmkorn, verwaschenen Farben, ... gearbeitet wurde.

      Ton (EN-Atmos): 10/10
      Das ist wenigstens klar, sehr viel Surround und großartige Dynamik & Bass. Muss sich nicht hinter Blade Runner 2049 (Atmos) verstecken.

      Ich freue mich schon auf das nächste Mal.

      Gruß

      Simon2
    • Entweder liebt man den Film, oder man hasst ihn. :kratz:

      Ich fand ihn am Anfang ja noch ganz gut, da mir die Performance von Jennifer Lawrence sehr zusagte. Als dann aber diese Besucher kamen (und da stimme ich MickeyKnox voll zu) wurde das Ganze absolut unglaubwürdig. Wenn man vorher die Bibel lesen muss, um einen Film zu verstehen, dann sagt mir ein solcher Film eher nicht zu.

      Von mir eine 5/10 (eine Hälfte gut, die andere zu wirr). Bild und Ton waren ok.
      A life without regrets is not funny.
    • Hi,

      über Geschmack lässt sich nicht streiten. Dir hat er nicht gefallen und dem ist nicht zu widersprechen.

      Aber ich hatte bei dem Film den Eindruck, dass man ein Problem mit ihm hat, wenn man ihn "wörtlich nimmt" (also als die Geschichte einer "echten" Frau und eines "echten" Manns mit "echten" Motiven/Verhaltensweisen, in einem "echten" Haus, mit "echten" Besuchern, .... versteht). Darauf zielt - jedenfalls verstehe ich es so - eine Bewertung in bezug auf "Glaubwürdigkeit" ab. Mit dem Ansatzist man eigentlich schon nach 10 Minuten bei dem Film "raus" ;)

      SkyRocket schrieb:

      Wenn man vorher die Bibel lesen muss, um einen Film zu verstehen, dann sagt mir ein solcher Film eher nicht zu.
      Nunja, die Bibel gibt in unserem Kulturkreis halt eine Menge "Folien" vor, auf denen viele Geschichten aufsetzen. "Himmel/Hölle", "David gegen Goliath", "Gut gegen Böse", "Sünde und Vergebung/Verdammnis", "Sintflut", "letztes Gericht", allein schon das Kreuz als Symbol, .... fallen mir spontan ein.
      Schaut man sich mal (original) chinesische Filme an, wird einem das plötzlich bewusst (weil die ganz andere "Folien" haben).
      Aber hier ist es tatsächlich ziemlich krass ... so wie man mittelalterliche Kunst auch deutlich mehr abgewinnen kann, je besser man Bibel kennt.

      Gruß

      Simon2

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Simon2 ()

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