Detroit

    • Blu-ray

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    • DETROIT

      Film: 10/10 Punkte
      Detroit, 1967. Als die Polizeigewalt gegenüber der schwarzen Bevölkerung überhand nimmt, kommt es in den Straßen der Stadt zu Straßenschlachten zwischen der schwarzen Bevölkerung und weißen Polizisten. Infolge von Plünderungen wird der erste Schwarze erschossen. Die Nationalgarde marschiert in die Stadt ein. Als ein Jugendlicher aus einem Hotel auf die Nationalgarde schießt, stürmen Polizisten das Hotel. Die überwiegend schwarzen Gäste sind brutalsten Verhörtechniken ausgesetzt ...
      Kathryn Bigelow schuf ein spannendes Drama nach wahren Begebenheiten, das auf Erinnerungen von Zeitzeugen und Gerichtsbeschlüssen fußt. Die Mischung aus Rassismus, brutaler Polizeigewalt und die Erlebnisse verschiedener Opfer bietet viel Gesprächsstoff für die Zeit nach dem Film.
      Während der Rassenunruhen kam es in Detroit zu über 40 Todesopfern, rund 1200 Verletzten und 7000 Festnahmen.

      Bild: 8,5/10 Punkte
      Der 1,77:1-Transfer besitzt leicht entsättigte Farben. Die Bildqualität fällt hin und wieder etwas ab, um den Dokumentations-Look Rechnung zu tragen. Überwiegend sind Schärfe und Kontrastumfang sehr gut. Die Nachtaufnahmen weisen viel Zeichnung auf. Die Brände in den Straßen erscheinen natürlich.

      Ton: 8,5/10 Punkte
      Der 5.1-Mix tönt angenehm räumlich. Während des Aufstandes klirren Schaufensterscheiben aus allen Richtungen, Polizeisirenen heulen auf den Rears und der Hubschrauber kreist ums Auditorium. Bei den Hinrichtungen im Hotel tönen die Schüsse ausgesprochen druckvoll. Die Stimmen sind jederzeit hervorragend zu verstehen. Während der Konzerte kommt sogar ein wenig Live-Feeling auf.

      Fazit
      Kathryn Bigelow schuf ein auf Tatsachen basierendes Drama über die Rassenunruhen in Detroit, das ob Rassismus und Gewalt schockiert und nachdenklich macht - und reichlich Gesprächsstoff bietet, um sich noch lange nach Filmende mit anderen Zuschauern über die Thematik auszutauschen.
      Gruß
      George Lucas

      Mein HEIMKINO
      Lumière, 12 Plätze, 60 m³, Projektor: JVC DLA-NZ8, Leinwand: Screen Research ClearPix Ultimate Weiß, Lautsprecher: JBL 3678 (Front), KCS SR-10A (Surrounds/Top), KCS C -218-A THX (SUB), Receiver: Marantz SR7011, 4K-Player: Sony UBP-X800, Panasonic DP-UB824, Endstufen: 4x Crown XLS 402D, 1x Liker BST 930,

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von George Lucas ()

    • Aloha!

      Die Wackelkamera am Anfang war grenzwertig, auch das Getöse. Der mittlere Teil umfasste einige Längen. Gut gefallen hat mir, dass der Film zwar klar pro Schwarze war, aber nicht nur. Die am Ende genannte "Dramatisierung" wurde trotzdem deutlich. Von den Schauspielern gefiel mir Will Poulter als Philip Krauss mit Abstand am besten.

      Film: 2- [gerade noch]
      Ton: 2-
      Bild: 3+
      Gruß Mickey

      Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)
    • Hallo,

      ich hatte Gelegenheit sowohl die BD als auch die 4K UHD zu sichten...

      Film: Vor rund 50 Jahren (1967) kamen in Detroit bei Rassenunruhen 43 Menschen ums Leben. In ihrem neuen Film widmet sich Kathryn Bigelow einigen Facetten dieses Aufstandes. Dabei herausgekommen ist ein relevanter und intensiver Historien-Thriller mit teilweise kammerspielartigem Charakter, dessen Botschaft einem als Zuschauer betroffen und wütend macht.

      Im Grunde genommen ist der Film in drei Teile gegliedert. Im ersten recht kurzen Teil wird der Ausbruch des Aufstandes aus der Perspektive verschiedener Protagonisten dargestellt. Die Unruhen führen dazu, dass sich die verschiedenen Figuren zufällig in einem Hotel zusammenfinden. Nach einem dummen Spaß mit einer Spielzeugpistole wird das Hotel von der Polizei und der Nationalgarde beschossen und gestürmt. Hier setzt nun der der sehr lange Mittelteil des Films ein. Scheinbar ewig lang verbleibt Bigelow mit ihrer Erzählung in den Räumen des Hotels, indem die Polizisten ihren Rassismus und Sadismus an den festgenommen überwiegend afro-amerikanischen Hotelgästen ausleben. Der etwas zu kurz gekommene Schlussteil befasst sich dann mit den Konsequenzen aus den Vorkommnissen im Hotel.

      Ob einem der Film gefällt, wird sehr stark davon abhängen, inwieweit man mit dem sehr langen und intensiven Mittelteil des Films zurechtkommt. So mancher Zuschauer hätte vielleicht lieber mehr Bilder von den Straßenkrawallen gesehen. Stattdessen lässt Bigelow die Zuschauer kammerspielartig den Überlebenskampf der Beteiligten auf engsten Raum mit Angst, Schweiß und Tränen nachempfinden. Qualvoll lang sind einige Szenen, in den hilflose Menschen der institutionellen Willkür und der abgründigen menschlichen Psyche einzelner Polizisten ausgesetzt sind. Dafür sind die Bilder aber in ihrer Wirkung um so intensiver und eindringlicher.

      Handwerklich ist der Film sehr gut inszeniert, besonders hervorzuheben ist die exzellente Kameraarbeit. Auch die zahlreichen Darsteller machen einen durchweg guten Job. Vor allem Will Pouter spielt die abgrundtiefen Züge des rassistischen Cops absolut überzeugend. John Boyega bleibt hier eher eine Randfigur.

      Bild: Der Film ist über weite Strecken von einer starken Körnung geprägt, die bei der 4K UHD noch präsenter auffällt als bei bei der Blu-ray. Das gibt dem Film einen rauen und authentischen Bildlook, geht aber zu Lasten einer wechselhaften Bildqualität, weil viele Szenen dadurch recht flau wirken. Liebhaber von kristallklaren Hochglanz-UHDs werden hier möglicherweise weniger glücklich über die Entscheidung der Regisseurin sein. Da ist es dann auch sicherlich wenig hilfreich, wenn auch noch der Großteil des Films in Innenräumen oder in der Dunkelheit spielt. Farben spielen auch nur eine untergeordnete Rolle. Immerhin kann die 4K UHD hier aber bei ein paar Tagesszenen und einer Animationssequenz zum Anfang des Films aus dem vollen schöpfen und mit lebendigen Farben glänzen. Im Vergleich zur Blu-ray ist die 4K UHD in vielen Szenen noch etwas dunkler mit einem gelegentlichen Detailverlust. Auf der anderen Seite werden auf der 4K UHD helle Flächen besser durchgezeichnet.

      Ton: Sowohl Blu-ray als auch 4K UHD sind jeweils mit einer deutschen und einer englischen 5.1 DTS-HD-MA Tonspur ausgestattet. In technischer Hinsicht nehmen sich beide Tonspuren nichts, das englische Original wirkt aber authentischer. Trotz des längeren Kammerspielcharakters in den Innenräumen des Hotels überzeugt der Track mit viel räumlicher Atmosphäre. Natürlich sind die Straßenszenen deutlich lebendiger, aber auch im Hotel lassen sich zahlreiche Umgebungsgeräusche ausmachen. Insbesondere die Erstürmung des Hotels hält einige akustische Highlights bereit. Die Straßenunruhen und Schüsse werden kraftvoll und dynamisch mit der entsprechenden Präsenz dargestellt. Die Dialoge sind jederzeit gut verständlich.

      Fazit: "Detroit" ist kein leichter oder angenehmer Film. Sowohl Inhalt als auch Machart verlangen dem Zuschauer einiges ab. Wer sich darauf einlassen kann, bekommt hier einen packenden Historien-Thriller mit sehr guten Darstellerleistungen und hoher Intensität geboten.

      Film: 8/10
      Bild: 7/10
      Ton: 8/10
    • Finch schrieb:

      Nach einem dummen Spaß mit einer Spielzeugpistole ...
      Aloha!

      Das trifft es nicht ganz, es soll sich um eine Startpistole wie früher beim 100-Meter-Lauf gehandelt haben. Die sind sicher schon ziemlich laut und es ist von den Herren extrem dämlich, damit in dieser Situation aus dem Fenster zu schießen.
      Gruß Mickey

      Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)
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