Wohnzimmer - Akustik optimieren

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    • Wohnzimmer - Akustik optimieren

      Hallo,
      endlich habe ich begonnen unser Wohnzimmer (offener Wohnraum) umzugestalten. Ziel ist es weniger Technik und Subwoofer zu sehen und natürlich die Raumakustik zu verbesseren. Hierfür habe ich nach einigem hin und her einen profesionellen Akustiker beuftragt den Nachhall und die Sprachverständlichkeit zu messen. Hierzu gehörte vor allem die Messung der Nachhallzeiten von 50 - 8.000 Hz in Terzschritten mit einem geeichten Instrument der Genauigkeitsklasse 1 und noch die Messung der Sprachverständlichkeit / Übertragungsqualität an unterschiedlichen Positionen im Raum. Es wurden Bilder gemacht, der Raum ausgemessen und danach in einem CAD Tool das ganze berechnet. Darauf hin haben wir unterschiedliche Zielkurven der Nachhallzeiten besprochen. Beispiele für Abhörstudios, Klassenräume, etc. Empfohlen hat er mir dann zwei Kurven, je nach Aufwand den ich betreiben möchte.
      Herausgekommen ist, dass ich für die Zielkurve eins ca. 27m2 mit Ecophon Akustik Wall Platten abhängen sollte um eine bestimmte Nachhallzeit zu erreichen. Für Zielkurve zwei 16m2 + 9m2 Plattenabsorber. Von der Anordnung wurde mir empfohlen die Rückwand hinter dem Sofa komplett zu bedämpfen und die Decke um die vorhandene Fläche der Akustik Lochplatten ebenfalls. Ich hatte damals bereits beim Bau die Decke mit ca. 4x 2,4m Rigips Lochplatten 8cm abgehängt.
      Im Anhang die beiden Nachhallmessungen:
      Nachhall_01.JPGNachhall_02.JPG


      Unabhängig davon, dass mir das Flächensystem mit Aluschienen von Ecophon wegen der vielen Übergänge optisch nicht zusagt, um die ganze Wand damit abzudecken, stellt sich mir die Frage, ob die Anordnung auch für Filme schauen akustisch überhaupt sinnvoll ist. Mit der Decke kann ich mir das vorstellen, allerdings bei der Rückwand nicht unbedingt. hinzukommt, dass die Module "nur" 4-5cm stark sind und auch dieser Hersteller wahrscheinlich keine Wunder bewirken kann um den Bereich unter 400Hz damit zu bedämpfen.
      Hat jemand eigene Erfahrung mit Ecophon gemacht?

      Zur Zeit schwanke ich zwischen zwei Massnahmen:
      1. Einzelen Akustikplatten wie von GIK als Deckensegel rechts und links neben die Lochdecke und weitere einzelne Platten teils mit Fotodruck hinter das Sofa und an die Rückwand, ebenso hinter die Front LS und an die Erstreflektionspunkte die ich abdecken kann.
      2. Die Decke flächig abdecken, wobei ich hier schauen müsste wie die Plattenübergänge kaschiert bekomme. Den Rest wie bei der ersten Überlegung. Hier spiel noch rein, dass ich Decken LS installieren möchte.

      Hier ein Bild vom Raum auf dem auch Ansatzweise die Akustik Lochdecke zu sehen ist. Rechts in etwa ab dem dunklen Bild an der Wand ist der Raum nach rechts offen.

      Raum.JPG

      Habt ihr ernsthafte Tipps die mich weiterbringen?
      Vielleicht wird hier auch noch ein Bauthread draus, muss ich mal sehen.
      Vielen Dank

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sindbad ()

    • Opa Uwe schrieb:

      Hallo Sindbad,

      erstaunlich, dass Deine Nachhallzeiten unter 250 Hz so deutlich fallen...( Rot ist doch deine vom Akustiker gemessene Kurve?)
      Das hatte mich auch gewundert. Er meinte das liegt an der Einrichtung wie Sofa etc... konnte ich mir nicht recht vorstellen. Aber was soll ich sagen.

      Opa Uwe schrieb:


      Ansonsten hat Ravenous natürlich recht, wenn Du einen komplett leeren Raum misst, sind natürlich auch die Nachhallzeiten hoch...
      Der Raum war nicht leer. Ich habe die Sachen danach raus geräumt.
      Die Messung ist vorher erfolgt
    • Es wäre schon hilfreich, wenn Messschrieb und Zustandsfotos des Raumes korrospondieren. Andernfalls führt das wie zu sehen ist zu Missverständnissen.

      Daher noch mal die Frage: Was steht am Ende an Möbeln in dem Raum, wie sehen Wände und Fenster aus?

      Und womit wurde denn die Nachhallmessung gemacht?
      Mein Kellerkino - The Twilight Zone (klick)
    • Ravenous schrieb:

      Es wäre schon hilfreich, wenn Messschrieb und Zustandsfotos des Raumes korrospondieren. Andernfalls führt das wie zu sehen ist zu Missverständnissen.

      Daher noch mal die Frage: Was steht am Ende an Möbeln in dem Raum, wie sehen Wände und Fenster aus?

      Und womit wurde denn die Nachhallmessung gemacht?
      Richtig, mit dem Bild vom Raum wollte ich nur die vorhandene Akustik Decke zeigen. Das dass zur Verwirrung führt hatte ich nicht auf dem Schirm ;)
      Leider kann ich den Eingangsbeitrag nicht mehr bearbeiten, sonst würde ich das Bild ändern.
      Bei der Messung standen gewöhnlich Möbel im Raum, wie Sideboard, Geräte, LS, Leinwand war ausgefahren Sofa etc... Ein Bild des restlichen Raums werde ich noch einstellen.

      Die Nachhallmessung wurde mit 3-4x Schreckschusspistole und professionellen, offiziell geeichten Aufnahmemessgeräten erstellt.
    • Moin Sindbad,

      mit einer Schreckschusspistole? Dann ist auch die abfallende Nachhallzeit unter 250 Hz kein Wunder. Ich glaube kaum, dass dieses Geräusch unterhalb dieser Frequenz wesentliche Schallanteile abgibt. Hier sollte man schon mal mit einem Sinuston messen...

      Tschüss gut

      Rammstein
    • Das Thema hatten wir auch. Er hat mir versichert, dass er den Bereich bis 50 Hz abdecken kann.
      Hier ein Auszug den ich dazu gefunden hatte:
      In größeren Räumen bieten sich Luftballons oder die bewährte Schreckschusspistole Kaliber 9 mm an. Hier sind einige Dinge zu beachten. Es wird ein kleiner Waffenschein benötigt und man sollte zur Vermeidung von Missverständnissen vorher das Umfeld bzw. die Behörden informieren. Bei der Auswahl der Platzpatronen ist auf eine Schwarzpulverfüllung zu achten, da diese tieffrequent wesentlich lauter sind als andere Arten der Patronen. Auf keinen Fall sollte man die Ohrschützer vergessen, da beim Schützen Spitzenpegel von 150 dB und mehr auftreten. Aufgrund der starken Rauch- und Staubentwicklung sollte vorher auch auf Rauchmelder im Umfeld der Messung geachtet werden.

      professional-system.de/basics/…ng-der-nachhallzeit-mehr/


      Hier noch zwei Skizzen des Raumes, das Sofa ist größer als eingezeichnet und rechts neben dem Sofa steht noch ein Runder Kaminofen. Der Raum im Wohnbereich ist ca. 4,35m (breite grüne Wand) x 5,12m:
      Wohnzimmer_01.JPGWohnzimmer_02.JPG
    • Rammstein schrieb:

      mit einer Schreckschusspistole? Dann ist auch die abfallende Nachhallzeit unter 250 Hz kein Wunder. Ich glaube kaum, dass dieses Geräusch unterhalb dieser Frequenz wesentliche Schallanteile abgibt.
      Die Nachhallzeit könnte aber selbst dann aus der Impulsantwort berechnet werden.

      Eine solche Schallquelle wird verwendet um einen unendlich kurzen unendlich hohen Tonimpuls zu erzeugen, bzw. das was dem am Dirac Impuls am nächsten kommt. Nun wisst ihr auch woher der Markenname der gleichnamigen Raumkorrektur herkommt ;) Beim Sinussweep wird die Schallenergie des Messsignals auf einen definierten Zeitraum verteilt. Anschließend wird die Raumantwort so zurückgerechnet, als wären alle Frequenzen des sweeps gleichzeitig ausgegeben worden. Das mach z.B. die Software REW. Aber auch nur, weil die üblicherweise angeschlossenen Tongeneratoren - unsere Heimkino Lautsprecher - nicht genügend Schalldruckpegel für einen echten Dirac Impuls erzeugen können.
      Besuch mich mal im Schrein oder im Bau Thread oder im Keller!

      Exodus 12:9 "Do not eat the meat raw or boiled in water, but roast it over a fire"
    • Ich schliesse mich mal an...

      Bin gerade in der Bauendphase, im Erdgeschoss ist jetzt der Estrich drin und es hallt wie nichts.
      Kino kommt ab nächstem Jahr dann in den Keller...

      Der WAF ist leider für die allerbeste Frau SEHR wichtig, also sichtbare Absorber im Wohnbereich
      sind nicht drin.
      Es geht hauptsächlich darum, Gespräche angenehm zu machen und die Nachhallzeiten etwas
      zu verkürzen.

      geplante Situation:
      offenes Wohnzimmer, 65 Zoll Fernseher an Wand, KEIN Soundsystem geplant.
      (Fernseher Frame 2.0 von Samsung) dazu passen IMHO weder Soundbar noch ein Sourroundsystem)

      Der Fernseher hängt in einer rückversetzten Nische von 3x2,4m, dort sollte eh eine Wandbespannung hin,
      macht es Sinn, dahinter alles mit Basotect Noppenschaumstoff zuzukleben?
      Oder dämpf ich mir damit das letzte bisschen Sound, das aus den kleinen Fernsehlautsprechern kommt,
      weg?

      Ich habe hier im Forum mal was davon gelesen, Sofas von unten mit Glaswolle oder Holzwolle zu füllen,
      ist das aktuell (war glaub ich 2 Jahre nicht mehr aktiv) noch eine Empfehlung?

      Gruß Björn
      Gruß Björn
    • kottan schrieb:

      Es gibt ja auch die Möglichkeit, farblich passende Absorber oder mit Bildern bespannte Absorber anzubringen.
      Ja, sowas hätte ich jetzt auch vorgeschlagen. Absorber können auch gut aussehen.
      Bei mir im Wohnzimmer (80qm mit viel Glas und spärlich möbliert) habe ich noch Baumwollputz an die Decke gemacht. Ich bilde mir ein dass das tatsächlich was gebracht hat.
      Messungen habe ich aber nicht gemacht ;)
      Beim letzten Kindergeburtstag war´s dann aber schon grenzwertig, da habe ich provisorisch die Basotect-Platten aus dem Keller hochgeholt. Damit ging´s dann. :)
      Ansonsten bringen Möbel, insbesondere Sofa/Sessel schon viel. Das würde ich wahrscheinlich auch erstmal abwarten. Ein komplett leerer Raum kann schon erschreckend hallig sein. :bigsmile:

      EDIT:

      BjoernK schrieb:

      (Fernseher Frame 2.0 von Samsung) dazu passen IMHO weder Soundbar noch ein Sourroundsystem)
      Schon mal über Decken/Wand-LS als Ergänzung nachgedacht?
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